Jürgen von Manger

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Jürgen von Manger-Koenig (geboren 6. März 1923 in Koblenz-Ehrenbreitstein; gestorben 15. März 1994 in Herne) war ein deutscher Schauspieler, literarischer Kabarettist und Komiker.

Jürgen von Manger (vollständiger Name: Hans Jürgen Julius Emil Fritz von Manger-König) wurde am 6. März 1923 als Sohn eines Staatsanwaltes in Koblenz geboren und zog, zusammen mit den Eltern, als Neunjähriger nach Hagen, wo er das humanistische Gymnasium besuchte. Natürlich war eine Juristenkarriere fest eingeplant, jedoch zog es ihn nach dem Abitur zunächst auf die Bühne.

Zuerst in Hagen, seine erste Rolle nach einer klassischen Schauspiel- und Gesangsausbildung war in Goethes „Iphigenie“, dann in Bochum und Gelsenkirchen, wo er als erster Charakterkomiker engagiert war, hat Jürgen von Manger den Menschenschlag im Revier studiert und sich die Spracheigentümlichkeiten des Ruhrgebietes „wie eine Fremdsprache“ angeeignet.

Neun Jahre hatte er bereits auf der Bühne gestanden, als er 1954 nebenher in Köln und Münster das Studium der Rechts- und Staatswissenschaften aufnahm. Den Beruf des Rechtsanwaltes hat Jürgen von Manger allerdings nie ausgeübt, denn Ende 1961 kam mit seiner Kunstfigur Adolf Tegtmeier, die über Nacht zur Kultfigur mutierte, der bundesweite Erfolg in einem Silvestersketch im Norddeutschen Rundfunk.

Stegreifgeschichten im Rundfunk, später auch im Fernsehen, machten den Schauspieler so populär, dass er das „ernste Schauspielen“ mit der Schließung des Gelsenkirchener Schauspielhauses gänzlich an den Nagel hing.

Neben dem Kumpel Anton in der WAZ war er der erste, der die typischen Hintersinnigkeiten und Vertracktheiten der Ruhrgebietsspracheigentümlichkeit geschickt für Geschichten aus dem menschlich-allzumenschlichen Revieralltag nutzbar zu machen verstand. Von Sylt bis Passau galt er lange Zeit als humoriger Botschafter für das Revier. Was Karl Valentin für München und der „Herr Karl“ für Wien, das war Jürgen von Manger für das Revier.

Jürgen von Manger, der im August 1985 einen Schlaganfall erlitt, der sein Sprachzentrum lähmte, zog sich in sein Herner „Häusken“ unweit des Stadtgartens, wo er seit 1965 wohnte, zurück.

Am 15. März 1994 verstarb Jürgen von Manger nach längerem Krankenhausaufenthalt im Marienhospital in Herne. [1]

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Einzelnachweise