Christian Korek
Christian Korek (* 16. Juni 1965 in Herne) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler.
„Tiger“ Gerland holte ihn nach Nürnberg: Christian Korek
Ausgerechnet die Bayern. Es ist der Lieblingsverein des gebürtigen Herners, der aber schon seit 1991 im ostwestfälischen Verl lebt. Einmal, so erinnert sich der ehemalige Kicker, fuhr er zusammen mit seinem Vater nach Gelsenkirchen, um die Bayern im Parkstadion zu sehen. Leider gab es keine Karten mehr, so verfolgten die beiden Koreks die Begegnung als Zaungäste. Es war der 8. März 1975, und Klein-Christian kickte damals schon für Westfalia Herne. Die Begegnung vor 70 000 Zuschauer endete mit einem Remis. Die Tore schossen Fischer, Kremers und Müller (2). Der Junge aus Pantrings Hof, einer Neubausiedlung der damaligen Zeche Friedrich der Große, konnte nicht ahnen, das er einmal 14 Jahre später in einem Match gegen seine Bayern antreten sollte. Und auch die 67 sollte einmal eine große Rolle im Leben des Kickers spielen.
Bereits als Vierjähriger meldete Vater Korek, ebenfalls ein Bayern-Fans, seinen Filous, bei der Spielvereinigung Horsthausen an. Aber bald zog es den talentierten Kicker zu benachbarten Westfalia. Trainer Klaus Hilpert holte den Abiturienten 1983 in den Oberligakader am Schloss Strünkede. Mit der Westfalia feierte der 1965 geborene Herner danach so manchen Auf- und Abstieg. Zu seinen Mannschaftskollegen in der damaligen Zeit gehörten auch die späteren Fußballprofis Karl-Heinz Timmler, Siegfried Bönighausen und TV-Moderator Michael Steinbrecher. Bis 1989 blieb Abwehrspieler Korek in Herne, dann lud ihn Trainer „Tiger“ Hermann Gerland, der vom VfL Bochum inzwischen nach Nürnberg gewechselt war, zu einem Probetraining ein. „Gerland gefiel meine kompromisslose Spielweise“, erinnert sich der ehemalige Fußballprofi, der dann beim Club einen Zweieinhalbjahres-Vertrag unterzeichnete. „Ich hatte eigentlich mein Ziel erreicht,“ betonte Korek, der bis 10. Juni 1989 warten musste, bis ihn Gerland in der 67. Minute für den verletzten Philipkowski einwechselte.
Im Frankenland gefiel es dem Herner recht gut. Hier beendete Christian Korek auch seine bereits in Herne begonnen Ausbildung zum Industriekaufmann. Ein guter Entschluss, wie sich später herausstellte. Vor allem an die Turniere in München erinnert sich Christian Korek gerne zurück. „Mit allen Bayernstars auf Augenhöhe“. Das war schon was.“
Als Hermann Gerland Christian Korek, der bisher auf der Reservebank „schmorte“, gegen die Bayern aufs Feld schickte, sah es für den Club ganz gut aus. An einen seiner Gegenspieler kann sich Korek noch gut erinnern: Klaus Augenthaler. „Dem setzte ich einmal in einer Szene arg zu. Worauf „Auge“ nur meinte: „Junge, lass mal langsam gehen.“ Der FC Bayern München, der mit seinen Stars Raimund Aumann, Klaus Augenthaler, Olaf Thon, Hansi Flick, Stefan Reuter, Roland Wohlfahrt, Jürgen Wegmann und Wiggerl Kögl an getreten waren, konnten bei den Clubbern nicht gewinnen. Rainer Wirsching und Souleman Sane schossen ihn in Führung, dann markierte Klaus Augenthaler den Anschlusstreffer vor über 42 000 Zuschauern.
Club-Trainer Hermann Gerland deutete damals schon einen Vereinswechsel an, berichtet Korek, der nach Saarbrücken oder den Stuttgarter Kickers wechseln sollte. Doch Christian Korek zog es nach Norddeutschland, wo er sich dem SV Meppen, einem Zweiligisten anschloss. 16 Spiele absolvierte der gebürtige Herner für die Emsländer. „Ich fand dort aber keine Arbeit, hatte keine Perspektive,“ betont der Ex-Kicker. In Verl, seiner nächsten Station, sah es schon anders aus. Hier stimmte auch das Umfeld. Für den Regionallistigen – mit Aufstiegsambitionen – absolvierte Abwehrspieler Korek 29 Spiele. Beim 5:1-Sieg gegen Wattenscheid II. Am 6. November 1994 schickte ihn sein damaliger Trainer Dieter Brei erstmals für die Schwarzweißen aufs Feld. Sein Gegenüber: Guido Silberbach, ein Freund aus alten Herner Fußballzeiten.
Dann holte ihn ein Ex-Herner zur Spielvereinigung Beckum. Fritz Grösche, ein alter Kicker aus Oberligazeiten, der einst für den SV Sodingen gekickt hatte, meinte zu Christian Korek: „Du bist mein Mann.“ Mit den Beckumern erreichte Korek auch die DFB-Pokalrunde und schaffte hier am 26. August 1995 eine kleine Sensation, denn die Spielvereinigung warf den großen 1. FC Köln aus dem Pokal. „Wir gewannen 4:3 nach Elfmeterschießen. Auch ich war als Torschütze von Fritz Grösche nominiert und überwand FC-Keeper Bodo Ilgner. Damals kickten so prominente Spieler wie Toni Polster und Bruno Labbadia für die Geisbockelf.“ Die Beckumer hatten danach aber Pech und verloren unter anderem gegen Unterhaching.
Als er mal wieder ein Spiel seiner Westfalia im heimischen Herne besuchte, lockte ihn Trainer Bernd Giese wieder ins Stadion am Schloss Strünkede. Hier verpasste ihm Spielerkollege „Beppo“ Brehm einen Spitznamen: „Bollek“. Dieser Namenszug ziert auch das Trikot der Meisterelf der Landesliga 1998/99 in die Verbandsliga aufstieg. In dieser Zeit wird Christian Korek endgültig in Verl heimisch und übernimmt als Spieltrainer die Elf von Germania Westerwiehe. Einmal, so erinnert sich Korek, gab es in einem Spiel in der 67. Minute eine Rote Karte. In der Zeitung stand: „Heißsporn Korek“ musste vom Platz. Heute lacht der vierfache Familienvater und Hobbykoch über diesen Karton. „Als Abwehrspieler bist du ja immer sehr gefährdet. Ich bin wohl sehr oft vom Platz gestellt worden.“ Dabei ist Christian Korek außerhalb des Spielfeldes alles andere als ein Heißsporn. In der Küche des Restaurants, das seine Frau in Verl betreibt, probiert der Herner, der die Berge und den Schnee liebt, gerne neue Gerichte aus und denkt auch schon mal an die Zeit, als er „Auge“ Augenthaler oder seinem Freund Silberbach das Toreschießen schwer machte. [2]Verwandte Artikel
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Quellen
- ↑ Dieser Text wurde von Friedhelm Wessel zur Verfügung gestellt. Der Text darf nicht ohne Genehmigung verändert oder weitergegeben werden.
- ↑ Ein Artikel von Friedhelm Wessel