LSG 3 An der Vödestraße (Monno)
Originaltexte und Bilder von Karl-Heinz Monno. Für das Wiki bearbeitet von Andreas Janik.
LSG 3 An der Vödestraße
Dieses LSG wurde erstmals 1940 (Reichsnaturschutzgesetz v. 1935) und zum zweiten mal 1964 unter Schutz gestellt. Bei der Beratung des Landschaftsplans der Stadt 1988 stellte sich heraus, dass dieser Landschaftsbereich nicht mehr eingetragen war. Die Verwaltung war damals der Meinung, er könne keine Schutzausweisung bekommen. Da es keine Anbindung an andere Flä-chen habe und als isolierte Fläche nicht geschützt werden könne. Anders wäre es, wenn Bochum einen Landschaftsplan hätte und die südlich angrenzenden Flächen Landschaftsschutzgebiet wären.. Das wäre in Planung und dann könne nachgebessert, geheilt werden. Nach dem jetzt vorliegenden Planung wird nicht geheilt, es wird amputiert.
Karte der Herner Landschaftsschutzgebiete und ein Ausschnitt daraus. Aus der Broschüre Natur und Landschaft in Herne (Sonderdruck) Herausgeber Oberbürgermeister Robert Brauner und Oberstadtdirektor Edwin Ostendorf. Die Karte rechts ist ein Ausschnitt aus dem gültigen Fläche-nnutzungsplan mit dem Stand von 1993.
Was spricht eigentlich dagegen, den früheren Zustand wieder herzustellen und den östlichen Ha-ken wieder aufzunehmen? Im östlichen Bereich befindet sich ein Standort des für Herne sehr seltenen, nur an zwei Stellen vorkommenden Zwerg-Holunder (Sambucus ebulus L.). Schon Beckhaus meldet 1893 in der „Flora von Westfalen“ die Pflanze nördlich der Ruhr als selten. Der Lehrer Krüger aus Herne meldet 1923 nur einen Standort am Ostbach. Seltenheiten in einer Landschaft sind aber nach dem Landschaftsgesetz NRW zu schützen, auch durch den Land-schaftsplan.
Wäre es nicht sinnvoll auch die westlichen landwirtschaftlich genutzten Flächen mit in die Land-schaftsplanung mit einzubeziehen werden?
Herne, 13. April 2002 Karl Heinz Monno
Plan der Verwaltung
Nachdem das frühere LSG aus der Herner Landschaftsplanung verschwunden war, wies ich im-mer wieder auf diesen unhaltbaren Zustand hin. Die BZV Herne Mitte beschäftigte sich 1988 mit der Angelegenheit. Danach wurde eine Planung in Gang gesetzt, in der der östliche Teil ver-schwunden war. 2002 beschäftigten sich die Gremien wieder damit. Ich erhielt Kenntnis davon, als die Angelegenheit am 17. April 2002 im Umweltausschuss behandelt werden sollte. Darauf verfasste ich das obige Papier und gab es einer Politikerin (ML). Diese gab es weiter, so das es einen Tage vor der Umweltausschusssitzung noch in der Sitzung des Planungsausschuss behan-delt werden konnte. Der soll der Ausweitung wohl zugestimmt haben.
Am anderen Tag trug der Dezernent (Terhoven) auch vor, es gäbe eine kleine Änderung. Es sagte aber auch, die vorgelegte Planung solle durchgezogen werden, damit es keine Verzögerung gebe. Er sehe aber bei einer Ausweitung keine Hinderungsgründe. Da warten wir einmal ab.
Etwas anderes gab er in der Sitzung noch von sich. Er müsse mal wiedersprechen, das immer wieder behauptet wird, Herne wäre die dichtbesiedelste Stadt in Europa. Es gibt andere, er nann-te drei die noch dichter besiedelt sind. Der dicht besiedelste Bereich in Herne läge in Herne Süd. Viel dichter besiedelt sei der Kernbereich von Stuttgart. Dort lebten über 30 000 Menschen auf einem Km³. Eine eigenartige Zahlenspielerei. Einmal ist es nicht richtig, bestimmte Bereiche aus einer Stadt heraus zu ziehen und zu vergleichen. Zum anderen ist früher in sachlichen Diskussio-nen immer gesagt worden, Herne ist die dichtest besiedelte Stadt in Europa in der gleichen Größenordnung. Das waren damals Städte mit 180 000 bis 200 000 Einwohnern. Niemand hat der Münchhausiade des Dezernenten widersprochen.