St. Laurentius
Sankt Laurentius ist eine römisch-katholische Kirche im Ortsteil Wanne der Stadt Herne, an der Hauptstraße/Karlstraße.[1]
Geschichte
Die Kirche wurde unter Dombaumeister Arnold Güldenpfennig in den Jahren 1884 bis 1892 in Ziegelbauweise als dreischiffige Hallenkirche im neugotischen Stil errichtet.[2] Die Grundsteinlegung erfolgte am 15. August 1884 durch Pfarrer Hackmann aus Eickel, Weihe von Chor und Schiff am 21. Oktober 1885, die Fertigstellung des viergeschossigen Kirchturms mit paarig angeordneten Spitzbogenfenstern wurde im Jahr 1892 abgeschlossen. In der Amtszeit von Pfarrer Rudolf Wrede wurde Sankt Laurentius am 27. Oktober 1890 selbständige Gemeinde. Im 2. Weltkrieg wurde die Kirche durch Artilleriebeschuss und Bomben beschädigt. Nach schweren Schäden durch Sprengkörper am 4. März 1945 konnte sie zeitweise nicht mehr genutzt werden. Nach Kriegsende wurden das durch Risse beschädigte Gewölbe und das Dach wieder instand gesetzt, die Spitzbogenfenster notdürftig verglast. Erst 1948 war die Instandsetzung abgeschlossen, die Ausgestaltung der Kirche am 14. August 1955. Am 13. April 1987 wurde das Gebäude in die Liste der Baudenkmale der Stadt Herne eingetragen. Sankt Laurentius zählt zum Erzbistum Paderborn. 2009 wurde beschlossen, die Kirche zum Sitz einer neuen Großpfarrei zu machen.[3]
Ausstattung
1898 wurde eine Orgel mit 28 Registern von der Dorstener Orgelbauwerkstatt Franz Breil für rund 13.000 Mark erbaut, 1974 bis 1975 renoviert und mit 30 Registern in Betrieb genommen. Im Chor befindet sich ein Weihnachten 1953 eingeweihtes Wand-Mosaik des Künstlers Edmund Schuitz, die Glasfenster wurden 1978 bis 1988 von Georg Meistermann geschaffen. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen eine Grafik von Käthe Kollwitz, Ikonen, spätgotische Madonnen und Tafelbilder aus dem 15. bis 17. Jahrhundert. Im Eingangsbereich des Kirchenschiffs ist die 2,30 m hohe von Ernst Barlach 1930 geschaffene Bronzefigur „Der Bettler“ aufgestellt, im nördlichen Seitenschiff sein „Lehrender Christus“ und an einer Säule angebracht sein 1,20 m großer „Wanderer im Wind“. Von Gerhard Marcks stammen einige Skulpturen, darunter die in Bronze ausgeführten Darstellungen des „Heiligen Georg“, des „Heiligen Martin“ und „Die Trauernde“. Ihr gegenüber befindet sich der Holzschnitt „Der Gefangene“ von Christian Rohlfs aus dem Jahr 1918. In der nördlichen Marienkapelle hängen sieben Gouachen des Malers Georges Rouault zu einem Kreuz angeordnet. Ernst Oldenburg schuf den "Kreuzweg Christi" und Ewald Mataré den „Petrus“. Josef Rikus schuf Altar, Taufbecken und Ambo.[4]
Literatur
- Michael Henning: Ernst Barlach in Wanne: Moderne religiöse Kunst in der (neuen) St. Laurentius-Kirche. In: Gesellschaft für Heimatkunde Wanne-Eickel e.V. (Hrsg.): Sakralgebäude und religiöse Kunst in Wanne-Eickel und Herne. Der Emscherbrücher 2000, Herne 2000, S. 41–46.
- Heinrich Lührig: Wanne-Eickel in alten Ansichten. Europäische Bibliothek, Zaltbommel/Niederlande, 1992.
Einzelnachweise
- ↑ Architektur-Bildarchiv: St.-Laurentius-Kirche Herne. Abgerufen am 14. September 2014.
- ↑ www.4680wanne-eickel.de: Die Geschichte der St. Laurentius Gemeinde von Heinrich Lührig. Abgerufen am 14. September 2014
- ↑ Westdeutsche Allgemeine Zeitung: St. Laurentius wird Sitz der neuen Großpfarrei. Abgerufen am 14. September 2014
- ↑ Stadt Herne Untere Denkmalbehörde und Katholische Kirchengemeinde St. Laurentius: Tag des offenen Denkmals 2014 - Laurentiuskirche.