Hof Kleintappe
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Der Hof oder Kotten Wiesche hieß seit altersher Kleintappe bzw. Täpken (Täpchen) und lag in der Gemeinde Castrop, Flur XVIII gen. Holthausen.
Laut Hypothekenbuch[3] ein "Haus, Hof und Garten, das Land 1623 ruthen und 205 fuß" groß. Auch einen Wiesengrund ist verzeichnet. Das Gut gehörte der katholischen Kirchengemeinde in Castrop und musste jährlich "2 Malter Hafer, 13 Scheffel Gerste, 4 Hühner"[4] an den Pfarrer zahlen. Ein Schuldner belastete das Gut, jedoch nicht der Hofinsasse, sondern ein Castroper Bürger mit Namen "Henrich Velthof".[5]
Im Schatzbuch der Grafschaft Mark von 1486 erscheint erstmals "Kleintappe" in einer Steuerliste. In der Türkensteuerliste 1598 erscheint Hermann Kleintappe und zahlt 1/2 Gulden. 1645 wird "Kleine Tappe" erwähnt. 1675 wird im "Landprotokoll des Gerichts Castrop" vom Landmesser Bernhard Steinhorst der Hof vermessen:
a: | Gutes Land | 822 Ruthen |
b: | gutes bis mittelmäßiges Land | 525 Ruthen |
c: | mittelmäßiges Land | 233 Ruthen |
d: | schlechtes Land | 95 Ruthen |
insgesamt | 1675 Ruthen[6] |
Gegen 1765 heiratet Joes Wilhelm Gladi (1742-1795) die Hoferbin Katharina Kleintappe. 1798 wird das Wohnhaus neu errichtet. Davon zeugt die
Hausinschrift
- Vor Altertum bin ich gerissen nieder,
- durch Gottes Segen und Menschen Hände erbauet wieder.
- Anna Catharina, Wittibe, Tepken genannt,
- Heinrich Tepken, Anna Elisabeth Hegemann, Eheleute.
- Anno 1798, den 13. Junius.[7]
1827 wird dann Henrich Taepcken (1811-1872) mit 40 Morgen Grundbesitz erwähnt.
Um 1833 heiratete Johann Theodor Wiesche, geb. 14. April 1799 in Westhofen (Castrop-Schwerin) Anna Maria Kleintappe und wurde damit Besitzer des Hofes. Der Ehemann stirbt jedoch schon im Jahre 1840. So heiratet die Witwe 1841 in 2. Ehe Joh. Henr. Engelbert Teves aus Bövinghausen. In der Einwohnerliste Holthausens aus dem Jahre 1849 ist demnach folgender Eintrag zu finden:
Haus-Nr. | Name: | Alter: | Konfession: | |
---|---|---|---|---|
200 | Holthausen 28 | Teves gt. Täpken, Engelbert, Kötter | 36 J. | kath. |
201 | Holthausen 28 | Täpken ,A.Catharina, Ehefrau | 45 J. | kath. |
202 | Holthausen 28 | Täpken, Henrich, Großvater | 79 J. | kath. |
203 | Holthausen 28 | Täpken, Wilhelm, Leibzüchter | 76 J. | kath. |
204 | Holthausen 28 | Wiesche gt. Täpken, Anna, Tochter | 15 J. | kath. |
205 | Holthausen 28 | Wiesche gt. Täpken, Henrich, Sohn | 12 J. | kath. |
206 | Holthausen 28 | Teves gt. Täpken, Wilhelm, Sohn | 7 J. | kath. |
207 | Holthausen 28 | Teves gt. Täpken, Engelbertus, Sohn | 2 J. | kath. |
208 | Holthausen 28 | Gathmann, A. Maria, Magd | 20 J. | kath. |
209 | Holthausen 28 | Töpeken, Wilhelm ,Knecht | 38 J. | kath. |
Ein Sohn aus dieser Ehe mit Wiesche, Heinrich Wilhelm Wiesche, geb. 24. September 1837, heiratete am 2. JUli 1867 in 1. Ehe Maria Alwine Schlingermann aus Obercastrop. Er starb am 14. Januar 1935 im hohen Alter von 98 Jahren. Ihm folgte als Hofinhaber sein Sohn Engelbert Heinrich Wiesche (geb. 10. Juli 1868, gest. 25. Mai 1943), der mit Helene Wilhelmine Hubertine Gerresheim verheiratet war. 1967 war Heinrich Wiesche Besitzer.
Literatur
- Becker 1967
- Becker, Friedrich: Der Hof Täpken-Wiesche in Herne-Holthausen. Unveröffentliches Dokument. o.J.
Siehe auch
- Vorlagen für Artikel (← Links)
- Bürgerschützenverein Holthausen 1857 e.V. (← Links)
- Heinrich Wilhelm Wiesche (← Links)
- Die 4 Vereinsfahnen des Bürgerschützenvereins Holthausen 1857 e. V. (← Links)
Quellen
- ↑ Foto aus der Sammlung von Gerd E. Schug
- ↑ in Öl gemalt von Margret-Lohre-Schug (Aus der Sammlung von Gerd E. Schug)
- ↑ http://dfg-viewer.de/show/?tx_dlf%5Bid%5D=http%3A%2F%2Fwww.landesarchiv-nrw.de%2Fdigitalisate%2FAbt_Westfalen%2FGrafschaft_Mark_Gerichte_III%2F00025_01_Bd01%2Fmets.xml&tx_dlf%5Bpage%5D=297&tx_dlf%5Bdouble%5D=0&cHash=7ca38e5ad665708cf2c97b31d7daa239
- ↑ Becker 1967
- ↑ http://dfg-viewer.de/show/?tx_dlf%5Bid%5D=http%3A%2F%2Fwww.landesarchiv-nrw.de%2Fdigitalisate%2FAbt_Westfalen%2FGrafschaft_Mark_Gerichte_III%2F00025_01_Bd01%2Fmets.xml&tx_dlf%5Bpage%5D=298&tx_dlf%5Bdouble%5D=0&cHash=928717d04f72af2254ff6179622520ef
- ↑ ca. 20 Morgen
- ↑ Becker, Friedrich: Der Hof Täpken-Wiesche.