Herbert Höhn: Unterschied zwischen den Versionen
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Geboren wurde Herbert Höhn 1921 in Niederschlesien. Nach dem Schulbesuch ging er auf dem Waldenburger „Bahnschacht“ in die Lehre. Er wurde Bergmann. Doch 1944 musste er noch kurzzeitig den Grubenhelm mit dem Stahlhelm tauschen, denn der junge Bergmann wurde in Ardennen und Eifel versetzt, um den Einmarsch der Amerikaner zu verhindern. Aber nach ein paar Wochen war alles vorbei und Herbert Höhn geriet in Gefangenschaft. „Ich kam in ein amerikanisches Lager bei Reims“, erzählt der Sodinger, der aber bald zu seiner Familie, die er über das Rote Kreuz gefunden hatte, nach Straubing in Bayern fahren durfte.<br> | Geboren wurde Herbert Höhn 1921 in Niederschlesien. Nach dem Schulbesuch ging er auf dem Waldenburger „Bahnschacht“ in die Lehre. Er wurde Bergmann. Doch 1944 musste er noch kurzzeitig den Grubenhelm mit dem Stahlhelm tauschen, denn der junge Bergmann wurde in Ardennen und Eifel versetzt, um den Einmarsch der Amerikaner zu verhindern. Aber nach ein paar Wochen war alles vorbei und Herbert Höhn geriet in Gefangenschaft. „Ich kam in ein amerikanisches Lager bei Reims“, erzählt der Sodinger, der aber bald zu seiner Familie, die er über das Rote Kreuz gefunden hatte, nach Straubing in Bayern fahren durfte.<br> | ||
„Doch Arbeit gab es hier nicht. So machte ich mich auf den Weg ins Ruhrgebiet und landete in Sodingen. Zunächst wohnte ich im ''Bullenkloster'' im Ostbachtal", meinte lächelnd der Jubilar. Nach einem Jahr konnte er aus dem [[ | „Doch Arbeit gab es hier nicht. So machte ich mich auf den Weg ins Ruhrgebiet und landete in Sodingen. Zunächst wohnte ich im ''Bullenkloster'' im Ostbachtal", meinte lächelnd der Jubilar. Nach einem Jahr konnte er aus dem [[Auf dem Stennert 9|Ledigenheim]] ausziehen, um zusammen mit seiner Familie an der [[Ringstraße]] eine entsprechende Wohnung zu beziehen. | ||
„Auf Mont-Cenis fühlte ich mich wohl, habe dort unter Tage in 30 Jahren alle bergmännischen Arbeiten verrichtet“, erzählt der rüstige Ex-Bergmann. Zuletzt, bis zur Schließung des Sodinger Pütt im Jahre 1978, war Herbert Höhn auf Mont-Cenis als Wettermann eingesetzt. „Tagtäglich legte ich in den verschiedenen Revieren auf meinen Kontrollgängen etliche Kilometer zurück. Vermutlich hat mich das fit gehalten“, schmunzelt der Sodinger, der aber mittlerweile in einem Haus an der Straße [[Auf dem Rohde]] lebt. Sodingen zu verlassen, kam ihm nämlich nie in den Sinn. | „Auf Mont-Cenis fühlte ich mich wohl, habe dort unter Tage in 30 Jahren alle bergmännischen Arbeiten verrichtet“, erzählt der rüstige Ex-Bergmann. Zuletzt, bis zur Schließung des Sodinger Pütt im Jahre 1978, war Herbert Höhn auf Mont-Cenis als Wettermann eingesetzt. „Tagtäglich legte ich in den verschiedenen Revieren auf meinen Kontrollgängen etliche Kilometer zurück. Vermutlich hat mich das fit gehalten“, schmunzelt der Sodinger, der aber mittlerweile in einem Haus an der Straße [[Auf dem Rohde]] lebt. Sodingen zu verlassen, kam ihm nämlich nie in den Sinn. |
Aktuelle Version vom 2. September 2024, 20:43 Uhr
Herber Höhn (geboren 18. März 1921 in Herne) ist ein ehemaliger Bergmann.
Ex-Bergmann Herbert Höhn lebt seit 1948 in Sodingen
Vom niederschlesischen Waldenburg über die Eifel und Straubing in Bayern führte ihn sein Weg nach Herne. Hier wohnt der ehemalige Kumpel, der am 18. März 2016 seinen 95. Geburtstag feierte, seitdem im Schatten seines einstigen Pütts, der Zeche Mont-Cenis.
Geboren wurde Herbert Höhn 1921 in Niederschlesien. Nach dem Schulbesuch ging er auf dem Waldenburger „Bahnschacht“ in die Lehre. Er wurde Bergmann. Doch 1944 musste er noch kurzzeitig den Grubenhelm mit dem Stahlhelm tauschen, denn der junge Bergmann wurde in Ardennen und Eifel versetzt, um den Einmarsch der Amerikaner zu verhindern. Aber nach ein paar Wochen war alles vorbei und Herbert Höhn geriet in Gefangenschaft. „Ich kam in ein amerikanisches Lager bei Reims“, erzählt der Sodinger, der aber bald zu seiner Familie, die er über das Rote Kreuz gefunden hatte, nach Straubing in Bayern fahren durfte.
„Doch Arbeit gab es hier nicht. So machte ich mich auf den Weg ins Ruhrgebiet und landete in Sodingen. Zunächst wohnte ich im Bullenkloster im Ostbachtal", meinte lächelnd der Jubilar. Nach einem Jahr konnte er aus dem Ledigenheim ausziehen, um zusammen mit seiner Familie an der Ringstraße eine entsprechende Wohnung zu beziehen.
„Auf Mont-Cenis fühlte ich mich wohl, habe dort unter Tage in 30 Jahren alle bergmännischen Arbeiten verrichtet“, erzählt der rüstige Ex-Bergmann. Zuletzt, bis zur Schließung des Sodinger Pütt im Jahre 1978, war Herbert Höhn auf Mont-Cenis als Wettermann eingesetzt. „Tagtäglich legte ich in den verschiedenen Revieren auf meinen Kontrollgängen etliche Kilometer zurück. Vermutlich hat mich das fit gehalten“, schmunzelt der Sodinger, der aber mittlerweile in einem Haus an der Straße Auf dem Rohde lebt. Sodingen zu verlassen, kam ihm nämlich nie in den Sinn.
Jahrelang war der langjährige Wettermann auch Mitglied im örtlichen Schützenverein St. Hubertus. „Hier war ich zuletzt Adjudant“, erzählt er weiter. Seit 52 Jahren ist Herbert Höhn auch Mitglied des BUV Herne-Sodingen. „Er ist das zweitälteste Mitglied unseres Vereins,“ meinte Vorsitzender Gottfried Zechel (86), der im Vorfeld der Geburtstagsfeier mit einige Vorstandskollegen den Jubilar besuchte. Zechel: „Nur der ehemalige Berginspektor Wilhelm Köppencastrop ist noch ein Jahr älter“.
Zu den Hobbies des Jubilars gehören die geselligen Zusammenkünfte im Kreise seiner ehemaligen Kollegen von Mont-Cenis, da wird dann so manche „geschichtliche Extraschicht“ verfahren.[2]
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Quellen
- ↑ Dieser Text wurde von Friedhelm Wessel zur Verfügung gestellt. Der Text darf nicht ohne Genehmigung verändert oder weitergegeben werden.
- ↑ Ein Artikel von Friedhelm Wessel