Die „abhanden gekommenen“ Denkmäler von Eickel: Unterschied zwischen den Versionen

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Ähnlich wie der [[Der Platz am Denkmal in Sodingen|Platz am Denkmal in Sodingen]] kann auch der ehemalige Dorfkern Eickels,  der „[[Eickeler Markt]]“,  eine besondere Denkmalgeschichte aufweisen.
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Ähnlich wie der [[Der Platz am Denkmal in Sodingen|Platz am Denkmal in Sodingen]] kann auch der ehemalige Dorfkern Eickels,  der „[[Eickeler Markt]]“,  eine besondere Denkmalgeschichte aufweisen. In unmittelbarer Nachbarschaft zur im 14. oder 15. Jahrhundert errichteten und [[1890]]/[[1891|91]] abgebrochenen alten [[Johanneskirche (Eickel)|Johanneskirche]] und zur [[Nichts prägte den Ortskern Eickel so wie die Hülsmann-Brauerei (WAZ 09.09.2014)|Hülsmann-Brauerei]] wurde [[1875]] in  Erinnerung an den Deutsch-Französischen Krieg [[1870]]/[[1871|71]] ein Krieger- und Siegesdenkmal, die sogenannte „Siegessäule“,  von den Gemeinden Wanne, Eickel und Röhlinghausen aufgestellt.  
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Lange stand sie aber nicht dort, denn am 13. November [[1909]] wurde auf dem Eickeler Marktplatz der „Hohenzollern-Brunnen“ feierlich eingeweiht. Nichts sollte von dem neuen Eickeler  „Hingucker“  ablenken und so beschloss der Verschönerungsverein Eickel bereits am 13. Mai [[1908]], die „Siegessäule“ auf den Wilhelmplatz (heute „[[St.-Jörgen-Platz]]“) umzusetzen. Wegen heftiger Bürgerproteste –  die gab es auch damals schon –  bestimmte man letztendlich den [[Volksgarten Eickel]] als neuen Standort.
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Aktuelle Version vom 27. April 2018, 14:15 Uhr

Ähnlich wie der Platz am Denkmal in Sodingen kann auch der ehemalige Dorfkern Eickels, der „Eickeler Markt“, eine besondere Denkmalgeschichte aufweisen.

Eickeler Markt mit Hohenzollernbrunnen, 1920er Jahre

In unmittelbarer Nachbarschaft zur im 14. oder 15. Jahrhundert errichteten und 1890/91 abgebrochenen alten Johanneskirche und zur Hülsmann-Brauerei wurde 1875 in Erinnerung an den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 ein Krieger- und Siegesdenkmal, die sogenannte „Siegessäule“, von den Gemeinden Wanne, Eickel und Röhlinghausen aufgestellt.

Lange stand sie aber nicht dort, denn am 13. November 1909 wurde auf dem Eickeler Marktplatz der „Hohenzollern-Brunnen“ feierlich eingeweiht. Nichts sollte von dem neuen Eickeler „Hingucker“ ablenken und so beschloss der Verschönerungsverein Eickel bereits am 13. Mai 1908, die „Siegessäule“ auf den Wilhelmplatz (heute „St.-Jörgen-Platz“) umzusetzen. Wegen heftiger Bürgerproteste – die gab es auch damals schon – bestimmte man letztendlich den Volksgarten Eickel als neuen Standort. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Denkmal stark beschädigt und am 13. Juli 1957 berichtete die WAZ fast poetisch vom rätselhaften Verschwinden der Siegessäule: „Seit wenigen Tagen ist sie ganz verschwunden und keiner weiß, wie es geschah… Nicht einmal das Gartenamt kann Auskunft geben. Die Säule ist unauffindbar. Wie ein Veteran von 1871 – einfach weggetreten.“

Und auch das Verschwinden des Hohenzollern-Brunnens lässt Fragen offen. Während feststehen dürfte, dass die Brunnenfigur, eine Jungfrau, welche die deutsche Kaiserkrone emporhob, der „NS-Metallspendeaktion“ zum Opfer fiel, ist das Schicksal des Brunnensockels, der erhalten blieb, ungeklärt. "Die Stadt Wanne-Eickel spielte mit dem Gedanken, den Brunnen an anderer Stelle wieder aufzubauen", so die Wanne-Eickeler Zeitung vom 12. Juli 1960. Weiter heißt es: "Vorerst wurde der Plan fallengelassen." Die Stadt wollte sich aber die Option offenhalten, den Brunnen später wieder aufzubauen. Aus diesem Grunde wurde der Sockel vorsichtig und sorgfältig abgebaut. Die Steine wurden nummeriert und zum Lagerplatz am Waldfriedhof gebracht. In der entsprechenden Verfügung des Wanne-Eickeler Grünflächenamtes mit Datum vom 26. Juli 1960 wurde vermerkt: "Die Arbeit ist auftragsgemäß ausgeführt."

Danach verliert sich die Spur. Der Fachbereich Stadtgrün und Sport teilte 2015 auf Anfrage des Stadtarchivs mit, dass der abgebaute Brunnen nicht mehr auf dem Waldfriedhof gelagert ist. Was letztendlich mit dem Sockel passierte, wird sich wahrscheinlich nicht mehr klären lassen. Wurden die Steine, nachdem die Idee eines Wiederaufbaus im Laufe der Jahre mehr und mehr verblasste, entsorgt? Haben die Steine eine andere Verwendung gefunden? Raum für Spekulationen bleibt. Gesichert ist aber, dass der Brunnen 1960 nicht einfach der Spitzhacke zum Opfer fiel.

Am Eickeler Markt befand sich übrigens das erste Kommunale Kino Deutschlands. Aber das ist eine andere Geschichte…

Ein Text von Jürgen Hagen, veröffentlicht am 5. Dezember 2015 im Herner Wochenblatt.

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Quellen

Herner Wochenblatt, 05. Dezember 2015

Fotos und Postkarten: Stadtarchiv Herne