Tätigkeitsbericht 12 des Lehrlings Gerd Schug: Unterschied zwischen den Versionen
Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
(Die Seite wurde neu angelegt: „{{Gerd1|200px|center|Tätigkeitsbericht 12}} {| |- style="font-size:12pt;font-weight:bold" align="cent…“) |
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 50: | Zeile 50: | ||
| colspan="3" height="15" | | | colspan="3" height="15" | | ||
|- style="font-size:12pt" valign="bottom" | |- style="font-size:12pt" valign="bottom" | ||
|| || | | colspan="3" height="15" | Bei den Fahrten wird wieder Eichenholz bevorzugt. Die Fahrten müssen in ungehobeltem Zustand scharfkantig, gesund, im allgemeinen ast- und vor allen Dingen splintfrei sein. Auch sollen sie wie die Spurlatten nur aus langfaserigem Ho1z hergestellt werden. Der übliche Querschnitt ist 5 x 10 cm, die Vorzugslänge ist 3.-- und 5.-- m. | ||
|- style="font-size:12pt" valign="bottom" | |||
| colspan="3" height="15" | | |||
|- style="font-size:12pt" valign="bottom" | |||
| colspan="3" height="15" | Die Verzugsbretter können sein aus Eiche oder Nadelholz. Bevorzugt wird bei den Zechen jedoch Nadelholz. Die Stärke ist von 15 bis 40 mm, aber in erster Linie jedoch 24 mm. Die meistbezogenen Längen sind 1.10 m und 1.25 m. Die Ausführung muß gesund und frei von schädlichen Ästen und Rissen sein. Die Mindestbreite beträgt 8 cm. Je nach Wunsch können die Verzugsbretter sein: | |||
|- style="font-size:12pt" valign="bottom" | |||
| colspan="3" height="15" | | |||
|- style="font-size:12pt" valign="bottom" | |||
|| || 1. unbesäumt || | |||
|- | |- | ||
|| || | || || 2: besäumt || | ||
|- | |||
|| || 3: parallel scharfkantig besäumt (kommt nur bei Eiche in Frage) || | |||
|- style="font-size:12pt" valign="bottom" | |||
| colspan="3" height="15" | | |||
|- style="font-size:12pt" valign="bottom" | |||
| colspan="3" height="15" | Bei allen Lieferungen müssen wir nun darauf achten, daß alle Vorschriften beachtet werden. Ist dieses nicht der Fall, so kann die Zeche die Annahme verweigern. | |||
|-<ref>Aus dem Privatarchiv von Gerd E. Schug</ref> | |-<ref>Aus dem Privatarchiv von Gerd E. Schug</ref> | ||
|} | |} |
Version vom 3. Februar 2019, 08:55 Uhr
Bericht eines Lehrlings über die Organisation und die Betriebsabläufe in einem mittelständischen Industrieunternehmen der 1950er Jahre.
Tätigkeitsbericht des Lehrlings Gerd Schug | ||
für die Zeit vom | bis | 6.2.1957 |
Arbeitsgebiet (Abteilung): | Die Produktion in meinem Lehrbetriebe | Bericht Nr. 12 |
Die Produktion in meinem Lehrbetriebe besteht in erster Linie aus Grubenschnittholz. Dieses wird für die Gruben des Ruhrgebietes benötigt. Als Grubenschnittholz bezeichnet man Schachtholz, Spurlatten, Fahrten -und Verzugsbretter. Hierüber möchte ich nun im einzelnen berichten. | ||
Das Schachtholz wird größtenteils aus Eiche hergestellt. Die Ausführung spielt beim Schachtholz eine große Rolle. Sie kann sein: | ||
scharfkantig: | d. h. auf der ganzen Länge rechteckig bzw. quadratisch mit scharfen Kanten, gesund, fast splintfrei; Splint an den Ecken, bis zu 40 mm diagonal gemessen, zulässig. Gesunde, festverwachsene Äste sind zulässig, soweit die Tragfähigkeit des Holzes nicht gefährdet ist. Baumkante darf auch vereinzelt vorkommen. | |
vollkantig: | d. h. die Schnittfläche muß auf jeder Seite mindestens ⅔ des Querschnittes betragen, das restliche Drittel muß sich auf beide Seiten jeder Fläche verteilen. Gesunde, festverwachsene Äste sind zulässig, ebenso einzelne kleine faule Äste in der jeweiligen Lieferung. | |
baukantig: | es kommt nur vereinzelt vor, da es von den Zechen nicht gern genommen wird. Es muß sein: auf allen 4 Seiten durchlaufend von der Säge gestreift. Äste sind zulässig, soweit die Verwendbarkeit dadurch nicht in Frage gestellt wird. | |
Die meisten Zechen sind jedoch mit der vollkantigen Ausführung zufrieden. Die Querschnitte für Schachtholz sind von 10 x 12 cm bis 20 x 20 cm. Die Längenstufen von 10 zu 10 cm; Vorzugslängen sind 2,50 3.-- und 4.-- m. | ||
Bei den Spurlatten wird im allgemeinen Nadelholz bevorzugt. Es wird aber auch sehr viel Eichenholz geliefert. Die Ausführung ist hierbei nur scharfkantig, gesund, im allgemeinen ast- und splintfrei. Es muß darauf geachtet werden, daß die Spurlatten nur aus langfaserigem Holz hergestellt werden, Einzelne kleine, festverwachsene Aste sind zulässig. Die Vorzugslänge ist 4.-- oder 5.-- m. Der üblich Querschnitt beträgt 10 x 14 cm und 12 x 16 cm. | ||
Bei den Fahrten wird wieder Eichenholz bevorzugt. Die Fahrten müssen in ungehobeltem Zustand scharfkantig, gesund, im allgemeinen ast- und vor allen Dingen splintfrei sein. Auch sollen sie wie die Spurlatten nur aus langfaserigem Ho1z hergestellt werden. Der übliche Querschnitt ist 5 x 10 cm, die Vorzugslänge ist 3.-- und 5.-- m. | ||
Die Verzugsbretter können sein aus Eiche oder Nadelholz. Bevorzugt wird bei den Zechen jedoch Nadelholz. Die Stärke ist von 15 bis 40 mm, aber in erster Linie jedoch 24 mm. Die meistbezogenen Längen sind 1.10 m und 1.25 m. Die Ausführung muß gesund und frei von schädlichen Ästen und Rissen sein. Die Mindestbreite beträgt 8 cm. Je nach Wunsch können die Verzugsbretter sein: | ||
1. unbesäumt | ||
2: besäumt | ||
3: parallel scharfkantig besäumt (kommt nur bei Eiche in Frage) | ||
Bei allen Lieferungen müssen wir nun darauf achten, daß alle Vorschriften beachtet werden. Ist dieses nicht der Fall, so kann die Zeche die Annahme verweigern. |
⇦ vorheriger Bericht | alle Berichte | nächster Bericht ⇨
Lesen Sie auch
- Tätigkeitsbericht 11 des Lehrlings Gerd Schug (← Links)
- Tätigkeitsbericht 13 des Lehrlings Gerd Schug (← Links)
Einzelnachweise
- ↑ Aus dem Privatarchiv von Gerd E. Schug