Die Stadt mit der höchsten Einwohnerdichte Europas: Unterschied zwischen den Versionen

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==Rüdiger Klaus machte Wanne-Eickel ganz groß==
===Rüdiger Klaus machte Wanne-Eickel ganz groß===
Etwas verlegen blickte der frisch gebackene Oberstadtdirektor Alfred Hufeld 1961 in die Kameras, als er den Zuschauern erklären musste, dass Wanne-Eickel eigentlich aus allen Nähten platzte. Erst wenige Jahre vor Hufelds Fernsehpremiere war Wanne-Eickel zur Großstadt geworden ([[Der 100.000ste Bürger!|siehe Seite 16]]), es fehlten Tausende von Wohnungen – und was noch schlimmer war: Es fehlten immer noch Arbeitskräfte – trotz der auch in Wanne-Eickel spürbaren Kohlekrise. Die Arbeitslosenquote lag weit unter einem Prozent, die meisten Betriebe klagten über Personalmangel und die Baufirma [[Heitkamp - Geschichte einer Bauunternehmung (1968)|Heitkamp]] hatte im Juni [[1960]] bereits den 3.000sten „Gastarbeiter“ eingestellt, weil deutsche Arbeitskräfte den Bedarf bei weitem nicht decken konnten.
Etwas verlegen blickte der frisch gebackene Oberstadtdirektor Alfred Hufeld 1961 in die Kameras, als er den Zuschauern erklären musste, dass Wanne-Eickel eigentlich aus allen Nähten platzte. Erst wenige Jahre vor Hufelds Fernsehpremiere war Wanne-Eickel zur Großstadt geworden ([[Der 100.000ste Bürger!|siehe Seite 16]]), es fehlten Tausende von Wohnungen – und was noch schlimmer war: Es fehlten immer noch Arbeitskräfte – trotz der auch in Wanne-Eickel spürbaren Kohlekrise. Die Arbeitslosenquote lag weit unter einem Prozent, die meisten Betriebe klagten über Personalmangel und die Baufirma [[Heitkamp - Geschichte einer Bauunternehmung (1968)|Heitkamp]] hatte im Juni [[1960]] bereits den 3.000sten „Gastarbeiter“ eingestellt, weil deutsche Arbeitskräfte den Bedarf bei weitem nicht decken konnten.


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==Lizenz==
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{{(C) Stadtarchiv}}
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Version vom 3. Juni 2017, 09:48 Uhr

Wolfgang Berke

Rüdiger Klaus machte Wanne-Eickel ganz groß

Etwas verlegen blickte der frisch gebackene Oberstadtdirektor Alfred Hufeld 1961 in die Kameras, als er den Zuschauern erklären musste, dass Wanne-Eickel eigentlich aus allen Nähten platzte. Erst wenige Jahre vor Hufelds Fernsehpremiere war Wanne-Eickel zur Großstadt geworden (siehe Seite 16), es fehlten Tausende von Wohnungen – und was noch schlimmer war: Es fehlten immer noch Arbeitskräfte – trotz der auch in Wanne-Eickel spürbaren Kohlekrise. Die Arbeitslosenquote lag weit unter einem Prozent, die meisten Betriebe klagten über Personalmangel und die Baufirma Heitkamp hatte im Juni 1960 bereits den 3.000sten „Gastarbeiter“ eingestellt, weil deutsche Arbeitskräfte den Bedarf bei weitem nicht decken konnten.

Hufelds Problem war aber eines, das Wanne-Eickel eigentlich schon seit seiner Gründung im Jahr 1926 mit sich herum schleppte: Die „Weste war einfach zu eng geschneidert“, wie es ein kleines, städtisches Büchlein in den 1960er Jahren nett und treffend formulierte. Bereits mit der kommunalen Neuordnung in den 1920er Jahren hatten fast alle Ruhrgebietsstädte in Sachen Einwohnerdichte die großen Metropolen wie Berlin, München oder Frankfurt weit hinter sich gelassen. Auf dem Zenit Anfang der 1960er Jahre, als Wanne-Eickel etwa 107.000 Einwohner zählte, reichte es locker für einen Rekord: Unsere Stadt hatte die höchste Einwohnerdichte Deutschlands. In etlichen offiziellen Publikationen wurde sogar von der höchsten Einwohnerdichte Europas geschrieben.

Während in der Bundesrepublik Deutschland durchschnittlich zwei Menschen auf einem Hektar Fläche lebten, waren es in Nordrhein-Westfalen vier Personen und im Ruhrgebiet schon 14. Wanne-Eickel kam rechnerisch auf 48 Menschen pro Hektar Fläche. Tatsächlich waren es in den Wohnbezirken jedoch weitaus mehr, denn zur Stadtfläche zählten ja auch alle Gewerbe- und Industrieareale, auf denen naturgemäß niemand wohnte.

Im Jahr 2002 lebten in den Stadtbezirken Wanne und Eickel noch etwas mehr als 71.000 Menschen, das entspricht einer Einwohnerdichte von etwas mehr als 34 Menschen pro Hektar. Zum Vergleich: In der Hauptstadt Berlin sind es 38.


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