Kirchenbuch (ev.) 1742 Januar 30: Unterschied zwischen den Versionen
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"[[1742]] den [[11. Januar|11. Januarii]] ist der [Johann Conrad] Freiherr von Strünkede Excellenz zu Cleve nachmittags um 3 Uhr verstorben und den 30. Januar von Cleve hierher gebracht, den 31. aber des Abends um 6 Uhr von Strünkede hierhin in die Begräbniß-Capelle geführet, an dem Bogen vor dem Kirchhofe abgenommen und bis zu dem Gewölbe in die Capelle getragen; der reformirte Prediger Eilers hielt in der Capelle eine Rede über die Worte Salomons: Der Gerechte ist in seinem Tode getrost; vier Kutschen folgten der Leiche von Strünkede bis hierher und wurden mit 50 Tartschen<ref>Tartschen sind Schilder mit Wappenabbildungen. Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Tartsche</ref> begleitet; in der ersten Kutsche saßen der Herr Baron Ludwig von Strünkede, unser hiesiger nachfolgender Gerichtsherr, der [[Sigismund von Strünkede (1704-1749)|Herr von Crudenburg]], der Herr von Gartrop und der Herr von Reck zu Kreidemühl; in der anderen der Geheime Rath und hiesige Richter Grolmann, in der Dritten Ich (Pastor Hoffmann) und der reformirte Prediger von Castrop; in der vierten der katholische Geistliche von Castrop, Candidat Eilert und der Verwalter von Strünkede. Alle Begleiter sind mit in die Capelle geganghen und haben die Rede angehört. Er wurde geläutet, so lange biß die Leiche von Strünkede hierher gelangt und hernach, da sie wieder wegfuhren. Sechs Wochen ist das tägliche Geläut von 12 biß 1 durch die Küster geschehen und 6 Wochen die Orgel stille gehalten, an dem sechswöchigen Geläut haben 4 Tage gefehlt; die Küster prätendiren davoir Ein Malter Roggen, jeder 2 Scheffel, als ein Recht, so Ihnen von alters her gegeben." | "[[1742]] den [[11. Januar|11. Januarii]] ist der [Johann Conrad] Freiherr von Strünkede Excellenz zu Cleve nachmittags um 3 Uhr verstorben und den 30. Januar von Cleve hierher gebracht, den 31. aber des Abends um 6 Uhr von Strünkede hierhin in die Begräbniß-Capelle geführet, an dem Bogen vor dem Kirchhofe abgenommen und bis zu dem Gewölbe in die Capelle getragen; der reformirte Prediger Eilers hielt in der Capelle eine Rede über die Worte Salomons: Der Gerechte ist in seinem Tode getrost; vier Kutschen folgten der Leiche von Strünkede bis hierher und wurden mit 50 Tartschen<ref>Tartschen sind Schilder mit Wappenabbildungen. Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Tartsche</ref> begleitet; in der ersten Kutsche saßen der Herr Baron Ludwig von Strünkede, unser hiesiger nachfolgender Gerichtsherr, der [[Sigismund von Strünkede (1704-1749)|Herr von Crudenburg]], der Herr von Gartrop und der Herr von Reck zu Kreidemühl; in der anderen der Geheime Rath und hiesige Richter Grolmann, in der Dritten Ich (Pastor Hoffmann) und der reformirte Prediger von Castrop; in der vierten der katholische Geistliche von Castrop, Candidat Eilert und der Verwalter von Strünkede. Alle Begleiter sind mit in die Capelle geganghen und haben die Rede angehört. Er wurde geläutet, so lange biß die Leiche von Strünkede hierher gelangt und hernach, da sie wieder wegfuhren. Sechs Wochen ist das tägliche Geläut von 12 biß 1 durch die Küster geschehen und 6 Wochen die Orgel stille gehalten, an dem sechswöchigen Geläut haben 4 Tage gefehlt; die Küster prätendiren davoir Ein Malter Roggen, jeder 2 Scheffel, als ein Recht, so Ihnen von alters her gegeben." | ||
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==Literatur== | ==Literatur== | ||
*[[Köchling 1961]] S. 18 | *[[Köchling 1961]] S. 18 | ||
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== | *Kirchenbuch der evgl. Gemeinde Herne, Band II, Sterberegister S. 174 | ||
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Version vom 9. April 2017, 15:30 Uhr
Urkundentext
"1742 den 11. Januarii ist der [Johann Conrad] Freiherr von Strünkede Excellenz zu Cleve nachmittags um 3 Uhr verstorben und den 30. Januar von Cleve hierher gebracht, den 31. aber des Abends um 6 Uhr von Strünkede hierhin in die Begräbniß-Capelle geführet, an dem Bogen vor dem Kirchhofe abgenommen und bis zu dem Gewölbe in die Capelle getragen; der reformirte Prediger Eilers hielt in der Capelle eine Rede über die Worte Salomons: Der Gerechte ist in seinem Tode getrost; vier Kutschen folgten der Leiche von Strünkede bis hierher und wurden mit 50 Tartschen[1] begleitet; in der ersten Kutsche saßen der Herr Baron Ludwig von Strünkede, unser hiesiger nachfolgender Gerichtsherr, der Herr von Crudenburg, der Herr von Gartrop und der Herr von Reck zu Kreidemühl; in der anderen der Geheime Rath und hiesige Richter Grolmann, in der Dritten Ich (Pastor Hoffmann) und der reformirte Prediger von Castrop; in der vierten der katholische Geistliche von Castrop, Candidat Eilert und der Verwalter von Strünkede. Alle Begleiter sind mit in die Capelle geganghen und haben die Rede angehört. Er wurde geläutet, so lange biß die Leiche von Strünkede hierher gelangt und hernach, da sie wieder wegfuhren. Sechs Wochen ist das tägliche Geläut von 12 biß 1 durch die Küster geschehen und 6 Wochen die Orgel stille gehalten, an dem sechswöchigen Geläut haben 4 Tage gefehlt; die Küster prätendiren davoir Ein Malter Roggen, jeder 2 Scheffel, als ein Recht, so Ihnen von alters her gegeben."
Literatur
- Köchling 1961 S. 18
- Dransfeld 1875 S. 37
Verwandte Artikel
Quelle
- Kirchenbuch der evgl. Gemeinde Herne, Band II, Sterberegister S. 174
- ↑ Tartschen sind Schilder mit Wappenabbildungen. Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Tartsche