Die ältesten Grabstätten des Südfriedhof: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
 
(6 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 111: Zeile 111:
</pre>
</pre>


Der verheiratete Bergmann Karl August Max Seidel wurde am 1. Januar 1875 in Ober Hermsdorf im Kreis Waldenburg in Nieder-Schlesien geboren. Wohnhaft auf der Altenhöfener Straße 180, also der heutigen [[Jahnstraße]], verunglückte er am 14. Mai 1917 um 3 Uhr auf Schacht 8/9 der Zeche Constantin 8/9 in Riemke. Beigesetzt wurde er am 20. Mai 1917. <ref>Sterberegister der ev. Geminde Herne - Beerdigungen 1914 - 1934 -  S. 110.  http://www.archion.de/p/d1054d88df/ </ref> <ref group="Anm.">Ist in den städtischen Registern nicht eingetragen worden.</ref>
Der verheiratete Bergmann Karl August Max Seidel wurde am 1. Januar 1875 in Ober Hermsdorf im Kreis Waldenburg in Nieder-Schlesien geboren. Wohnhaft auf der Altenhöfener Straße 180, also der heutigen [[Jahnstraße]], verunglückte er am 14. Mai 1917 um 3 Uhr auf Schacht 8/9 der Zeche Constantin 8/9 in Riemke. Beigesetzt wurde er am 20. Mai 1917. <ref>Sterberegister der ev. Geminde Herne - Beerdigungen 1914 - 1934 -  S. 110.  http://www.archion.de/p/d1054d88df/ </ref> <ref group="Anm.">Ist in den Hernern und Riemkern Registern nicht eingetragen worden.</ref>


Er hinterließ eine Gattin und vier Kindern im Alter von 16, 12, 10 und 1 ½ Jahren, welche nicht in den ev. Kirchenbüchern erscheinen. 1908 wohnte er noch auf dem Sodingerweg Nr. 1 <ref>Adressbuch der Stadt Herne 1908, S. 296.</ref>, eine Straße gleichen Namens wurde damals gar nicht verzeichnet!
Er hinterließ eine Gattin und vier Kindern im Alter von 16, 12, 10 und 1 ½ Jahren, welche nicht in den ev. Kirchenbüchern erscheinen. 1908 wohnte er noch auf dem Sodingerweg Nr. 1 <ref>Adressbuch der Stadt Herne 1908, S. 296.</ref>, eine Straße gleichen Namens wurde damals gar nicht verzeichnet!
Zeile 134: Zeile 134:
Zuerst 1889 und spätestens nach 1894 werden Filialen des katholischen ''Christlichen Gewerkvereins'' in Herne gegründet. Josef Funke scheint zu den Gründungsmitgliedern des letzteren gewesen zu sein. „Die Christlichen Gewerkschaften waren im Ruhrgebiet entstanden, weil sich katholische Arbeiter von der Antikirchlichen Haltung und dem radikalen Internationalismus der sozialistischen Gewerkschaften abgestoßen fühlten.“ <ref>Katholizismus im Ruhrgebiet – ein Überblick.  http://www.kirche-im-ruhrgebiet.de/KIR/04%20Katholizismus%20im%20Ruhrgebiet.pdf S. 72</ref>
Zuerst 1889 und spätestens nach 1894 werden Filialen des katholischen ''Christlichen Gewerkvereins'' in Herne gegründet. Josef Funke scheint zu den Gründungsmitgliedern des letzteren gewesen zu sein. „Die Christlichen Gewerkschaften waren im Ruhrgebiet entstanden, weil sich katholische Arbeiter von der Antikirchlichen Haltung und dem radikalen Internationalismus der sozialistischen Gewerkschaften abgestoßen fühlten.“ <ref>Katholizismus im Ruhrgebiet – ein Überblick.  http://www.kirche-im-ruhrgebiet.de/KIR/04%20Katholizismus%20im%20Ruhrgebiet.pdf S. 72</ref>


1901 wohnte der Berginvalide Josef Funke an der [[Shamrockstraße]] 2a. <ref>Adressbuch der Stadt Herne 1901, S. 83.</ref> 1908 an der [[Düngelstraße]] 13. <ref>Adressbuch der Stadt Herne 1908, S.187.</ref> Im Namensregister des Standesamts Herne (F/6) ist Josef Funke, Berginvalid mit der Registernummer 1908/341 eingetragen.
Josef Funke wurde im Jahre 1850 in Elspe geboren und starb am 20. Juni 1908 in seiner Wohnung.<br>
1901 wohnte der Berginvalide Josef Funke an der [[Shamrockstraße]] 2a. <ref>Adressbuch der Stadt Herne 1901, S. 83.</ref> 1908 an der [[Düngelstraße]] 13. <ref>Adressbuch der Stadt Herne 1908, S.187.</ref> Verheiratet war er mit Magdalena Pessel, die ihn überlebte. Im Sterberegister des Standesamts Herne ist Josef Funke, Berginvalide mit der Registernummer 1908/344 eingetragen.<ref>Standesamt Herne, Sterberegister Nr. 344/1907 [https://dfg-viewer.de/show/cache.off?tx_dlf%5Bpage%5D=347&tx_dlf%5Bid%5D=https%3A%2F%2Fwww.landesarchiv-nrw.de%2Fdigitalisate%2FAbt_Ostwestfalen-Lippe%2FP6%2FP6-10%2F~003%2FP6-10_00378%2Fmets.xml&tx_dlf%5Bdouble%5D=0&cHash=151b268bc3321de4943de197e4aeae44# online]</ref>


===Steinmetz Rings===
===Steinmetz Rings===
Zeile 158: Zeile 159:
und guter Vater
und guter Vater
Ernst Branz
Ernst Branz
* 7.12.1883 + 25.03.1917
* 7.12.1883 25.03.1917
Auf Wiedersehn!
Auf Wiedersehn!
</pre>
</pre>
Zeile 164: Zeile 165:
Gekrönt wird diese Jugendstielstehle von einem angedeuteten Stundenglas.
Gekrönt wird diese Jugendstielstehle von einem angedeuteten Stundenglas.


Der Kohlenhauer und Fuhrmann <ref>Adressbuch der Stadt Herne 1901, S. 70, - Mont-Cenis-Straße 50.</ref> Ernst Wilhelm Branz wohnte auf der [[Mont-Cenis-Straße]] 57 <ref>Adressbuch der Stadt Herne 1914, S. 19 (Namen) 19 und 84 (Straßen)</ref>, war verheiratet und am 7. Dezember 1883 geboren. Am 25. März 1917 <ref>Sterberegister der ev. Gemeinde Herne - Beerdigungen 1914 - 1934 – S. 104 Nr. 89/1917 http://www.archion.de/p/101870acf4/</ref> starb er an der Lungenschwindsucht und wurde am 28. März 1917 auf dem Südfriedhof beigesetzt. Er hinterließ eine Ehefrau und ein 5 jähriges Kind. 1914 wird mit ein Heinrich Branz, Hauer, an selber Wohnstätte erwähnt <ref>Adressbuch der Stadt Herne 1914, S. 84 (Straßen)</ref>. Nach dem  Namensregister des Standesamtes Herne (B/17) ist er im Sterberegister unter der Nummer 1917/241 eingetragen worden.
Der Kohlenhauer und Fuhrmann <ref>Adressbuch der Stadt Herne 1901, S. 70, - Mont-Cenis-Straße 50.</ref> Ernst Wilhelm Branz wohnte auf der [[Mont-Cenis-Straße]] 57 <ref>Adressbuch der Stadt Herne 1914, S. 19 (Namen) 19 und 84 (Straßen)</ref>, war verheiratet mit Karoline Friederike Wilhelmine Rüger und am 7. Dezember 1883 in Bebra-Asmushausen geboren. Seine Eltern waren der Kriegsinvalide Johann Christoph Branz und Anna Martha Gertruda Apel. Am 25. März 1917 <ref>Sterberegister der ev. Gemeinde Herne - Beerdigungen 1914 - 1934 – S. 104 Nr. 89/1917 http://www.archion.de/p/101870acf4/</ref> starb er an der Lungenschwindsucht und wurde am 28. März 1917 auf dem Südfriedhof beigesetzt. Er hinterließ seine Ehefrau und ein 5 jähriges Kind. 1914 wird mit ein Heinrich Branz, Hauer, an selber Wohnstätte erwähnt <ref>Adressbuch der Stadt Herne 1914, S. 84 (Straßen)</ref>. Im Sterberegister des Standesamtes Herne (B/17) ist er unter der Nummer 1917/241 eingetragen worden.<ref>[https://dfg-viewer.de/show/cache.off?tx_dlf%5Bpage%5D=244&tx_dlf%5Bid%5D=https%3A%2F%2Fwww.landesarchiv-nrw.de%2Fdigitalisate%2FAbt_Ostwestfalen-Lippe%2FP6%2FP6-10%2F~003%2FP6-10_00397%2Fmets.xml&tx_dlf%5Bdouble%5D=0&cHash=3072d766c4a3e431402efe5540d585d8# online]</ref>


Diese war Martha Charlotte Branz, welche am 18. Dezember 1911 geboren und am 7. Januar 1912 in der Hauptkirche getauft worden war. Die Mutter hieß Lina Rüger. <ref>Taufregister der ev. Gemeinde Herne - Taufen 1906 - 1913 – S. 479 Nr. 04/1912 http://www.archion.de/p/4ec77c695e/</ref>
Das Kind war Martha Charlotte Branz, welche am 18. Dezember 1911 geboren und am 7. Januar 1912 in der Hauptkirche getauft worden war. Als Mutter wurde Lina Rüger eingetragen. <ref>Taufregister der ev. Gemeinde Herne - Taufen 1906 - 1913 – S. 479 Nr. 04/1912 http://www.archion.de/p/4ec77c695e/</ref>


1908 wohnte der damals noch als Lehrhauer bezeichnete Ernst Branz auf der Parkstraße 5, zusammen mit dem Schlepper Heinrich Branz. <ref>Adressbuch der Stadt Herne 1908, S. 161.</ref> Seit 1974 gehört diese Straße zur [[Schaeferstraße]].
1908 wohnte der damals noch als Lehrhauer bezeichnete Ernst Branz auf der Parkstraße 5, zusammen mit dem Schlepper Heinrich Branz. <ref>Adressbuch der Stadt Herne 1908, S. 161.</ref> Seit 1974 gehört diese Straße zur [[Schaeferstraße]].
Zeile 188: Zeile 189:
</pre>
</pre>


Diese katholische Verstorbene starb mit 46 Jahren. Der abschließende Spruch ist der ersten Strophe des Hymnuses “Wohlan die Erde wartet dein“ von Georg Rhau (um 1540) entnommen, ein sehr bekanntes Trauerlied seiner Zeit.
Diese katholische Verstorbene starb mit 46 Jahren. Der abschließende Spruch ist der ersten Strophe des Hymnuses “Wohlan die Erde wartet dein“ von Georg Rhau (um 1540) entnommen, ein sehr bekanntes Trauerlied seiner Zeit.<br>
Im Namensregister des Standesamts Herne (N/18) ist die gewerbslose Elisabeth Neuhaus eingetragen. Demnach ist die Sterberegisternummer des Standesamtes Herne 1908/464.
Der Kaufmann [[Jean Vogel]] meldete als dabei gewesender den Behörden den Tod der auf der [[Bahnhofstraße|Bahnhofstraße 71]] wohnenden. Geboren in Dortmund war sie mit dem Oberbahnhhofsmeister Josef Neuhaus verheiratet. Ihre Eltern waren der Zugführer Hermann Blotenberg und Elisabeth Ebest, zuletzt in Wanne wohnend.
Im Sterberegister des Standesamts Herne (N/18) ist die gewerbslose Elisabeth Neuhaus eingetragen. Die Sterberegisternummer lautet 1908/464<ref>[https://dfg-viewer.de/show/cache.off?id=8071&tx_dlf%5Bid%5D=https%3A%2F%2Fwww.landesarchiv-nrw.de%2Fdigitalisate%2FAbt_Ostwestfalen-Lippe%2FP6%2FP6-10%2F%7E003%2FP6-10_00378%2Fmets.xml&tx_dlf%5Bpage%5D=467# online]</ref>.


==Nummer 8 - Sütmersen==
==Nummer 8 - Sütmersen==
Zeile 202: Zeile 204:
</pre>
</pre>


1908 wird eine Helene Sütmersen als Haushälterin des Bäckermeisters Heinrich Sütmersen an der Höfestraße (s.o.) Nr. 38 erwähnt. <ref>Adressbuch der Stadt Herne 1908, S.39.</ref> Im Jahre 1914 kommt sie allerdings in Herne nicht mehr vor <ref>Adressbuch der Stadt Herne 1914.</ref> und ist im Namensregister des Standesamtes Herne bei den Sterbefällen 1917 nicht auffindbar!
Am 27. Juli 1884 wird Helene Sütmersen als Tochter des Bergmanns Heinrich Sütmersen und Anna Nagel in Herne geboren und am 17. August evangelisch getauft.<ref>Kirchenbuch der ev. Gemeinde Herne, Band 10, S. 27 Nr. 258 [https://www.archion.de/de/viewer/?no_cache=1&type=churchRegister&uid=138725 archion.de]</ref>
1908 wird eine Helene Sütmersen als Haushälterin des Bäckermeisters Heinrich Sütmersen an der [[Altenhöfener Straße|Höfestraße]] (s.o.) Nr. 38 erwähnt. <ref>Adressbuch der Stadt Herne 1908, S.39.</ref> Am 16. Juli 1917 stirbt die "Stütze" Helene Sütmersen auf der Altenhöfener Straße 38 an einer "''Allgemeinen Blutvergiftung mit Herzschwäche''" und wird am 19. Juli 1917 beigesetzt.


Sie scheint also aufwärts verstorben zu sein und mur ihre letzte Ruhestätte in Herne erhalten zu haben.
Interessant ist, dass Sie in den Registers des Standesamtes Herne bei den Sterbefällen 1917 nicht verzeichnet ist!


==Nummer 9-11 - NN==
==Nummer 9-11 - NN==
Zeile 213: Zeile 216:
Die Gruften der ersten Jahrzehnte wurden mit Sandsteinen umgeben auf denen entweder die Besitzer der Gruft, oder auch kleine Gedenktafel angebracht waren.
Die Gruften der ersten Jahrzehnte wurden mit Sandsteinen umgeben auf denen entweder die Besitzer der Gruft, oder auch kleine Gedenktafel angebracht waren.
[[Datei:Alte Gräber Bild No9-11-2 Andras Janik.png|400px|center|thumb|Grabstein Detail […] der Tod getrennt / […] der Himmel wieder]]
[[Datei:Alte Gräber Bild No9-11-2 Andras Janik.png|400px|center|thumb|Grabstein Detail […] der Tod getrennt / […] der Himmel wieder]]
Beide Ausfertigungen haben wir bei Ferdinand Feller. / geb. 10. Febr. 1852, gest. 26. Novb. 1908.
Beide Ausfertigungen haben wir bei  
 
<pre>Ferdinand Feller. / geb. 10. Febr. 1852, gest. 26. Novb. 1908.</pre>
 
[[Datei:Alte Gräber Bild No9-11-3 Andras Janik.png|400px|center|thumb|Gedenktafel für Ferdinand Feller <ref name="FAJ">Foto von Andreas Janik (2018)</ref>]]
[[Datei:Alte Gräber Bild No9-11-3 Andras Janik.png|400px|center|thumb|Gedenktafel für Ferdinand Feller <ref name="FAJ">Foto von Andreas Janik (2018)</ref>]]
Aus dem katholischen Bereich des Südfriedhofes. Im Adressbuch der Stadt Herne heißt es in seinem Todesjahr:  Feller, Ferdinand, Coksarbeiter, He., Haldenstr. 13 <ref>Adressbuch der Stadt Herne 1908, S. 182.</ref>. In diesem Hause, welches damals dem Aufseher Bernhard Vortmann gehörte wohnten zusätzlich aus seiner Familie der Koksarbeiter Wilhelm Feller, der Koksarbeiter Julius Feller und der Schlepper Victor Feller. <ref>Adressbuch der Stadt Herne 1908, S. 31.</ref> Im Namensregister des Standesamtes (F/21) ist die Sterberegisternummer 1908/696 verzeichnet.
Aus dem katholischen Bereich des Südfriedhofes. Im Adressbuch der Stadt Herne heißt es in seinem Todesjahr:  Feller, Ferdinand, Coksarbeiter, He., Haldenstr. 13 <ref>Adressbuch der Stadt Herne 1908, S. 182.</ref>. In diesem Hause, welches damals dem Aufseher Bernhard Vortmann gehörte wohnten zusätzlich aus seiner Familie der Koksarbeiter Wilhelm Feller, der Koksarbeiter Julius Feller und der Schlepper Victor Feller. <ref>Adressbuch der Stadt Herne 1908, S. 31.</ref> Im Namensregister des Standesamtes (F/21) ist die Sterberegisternummer 1908/696<ref>[https://dfg-viewer.de/show/cache.off?id=8071&tx_dlf%5Bid%5D=https%3A%2F%2Fwww.landesarchiv-nrw.de%2Fdigitalisate%2FAbt_Ostwestfalen-Lippe%2FP6%2FP6-10%2F%7E003%2FP6-10_00379%2Fmets.xml&tx_dlf%5Bpage%5D=209# online]</ref> verzeichnet und klärt uns über ihn auf: <br>
[[Datei:Alte Gräber Bild No9-11-4 Andras Janik.png|400px|center|thumb|Inschrift (Detail) Gedenktafel für Ferdinand Feller <ref name="FAJ">Foto von Andreas Janik (2018)</ref>]]
Der in Rotzenhahn, dem heutigen Westerburg Rotenhain, wurde als Sohn des dortigen Briefträgers Wilhelm Feller und der Magdalena Baldus geboren. Verheiratet war er mit Selma Henrich. Gestorben ist er im [[Marienhospital (Herne)|Marienhospital]].
[[Datei:Alte Gräber Bild No9-11-4 Andras Janik.png|400px|center|thumb|Inschrift (Detail) Gedenktafel für Ferdinand Feller <ref name="FAJ">Foto von Andreas Janik (2018)</ref>]]<br>
 
Ebenfalls von dort stammt
Ebenfalls von dort stammt
[[Datei:Alte Gräber Bild No9-11-5 Andras Janik.png|400px|center|thumb|Gedenktafel für Johann Walgenbach <ref name="FAJ">Foto von Andreas Janik (2018)</ref>]]
[[Datei:Alte Gräber Bild No9-11-5 Andras Janik.png|400px|center|thumb|Gedenktafel für Johann Walgenbach <ref name="FAJ">Foto von Andreas Janik (2018)</ref>]]
Zeile 225: Zeile 233:
</pre>
</pre>


1901 und 1908 lebte der Invalide Johann Walgenbach ganz in der Nähe seiner letzten Ruhestätte an der [[Wiescherstraße]] 47. <ref>Adressbuch der Stadt Herne 1901, S. 153.</ref> <ref>Adressbuch der Stadt Herne 1908, S. 334.</ref>  Dieses Gebäude, welches der Witwe Breilmann gehörte, bewohnte noch der Lehrling Mathias Walgenbach nebst 5 weiteren Personen. <ref>Adressbuch der Stadt Herne 1908, S. 83.</ref> Auch er ist im Namensregister eingetragen (W/40). Seine Registernummer lautet 1908/691.  
1901 und 1908 lebte der Invalide Johann Walgenbach ganz in der Nähe seiner letzten Ruhestätte an der [[Wiescherstraße]] 47. <ref>Adressbuch der Stadt Herne 1901, S. 153.</ref> <ref>Adressbuch der Stadt Herne 1908, S. 334.</ref>  Dieses Gebäude, welches der Witwe Breilmann gehörte, bewohnte noch der Lehrling Mathias Walgenbach nebst 5 weiteren Personen. <ref>Adressbuch der Stadt Herne 1908, S. 83.</ref> Auch er ist im Sterberegister eingetragen (W/40). Seine Registernummer lautet 1908/691<ref>[https://dfg-viewer.de/show/cache.off?id=8071&tx_dlf%5Bid%5D=https%3A%2F%2Fwww.landesarchiv-nrw.de%2Fdigitalisate%2FAbt_Ostwestfalen-Lippe%2FP6%2FP6-10%2F%7E003%2FP6-10_00379%2Fmets.xml&tx_dlf%5Bpage%5D=204# online]</ref> und die Urkunde teilt mit:<br>
Der in Asbach-Buchholz im Westerwald geborene Johann Walgenbach war der Sohn des Landwirtes Peter Walgenbach und dessen ehefrau Katarina Becker. Verheiratet war der im katholischen Krankenhaus gestorbene mit Franziska Scheerer.


==Im Feld Nr. 2==
==Im Feld Nr. 2==
Zeile 239: Zeile 248:
'''Der Text wurde für das Wiki redaktionell bearbeitet. Er stammt aus dem Jahr 2018 (September)'''</center>
'''Der Text wurde für das Wiki redaktionell bearbeitet. Er stammt aus dem Jahr 2018 (September)'''</center>
</div>
</div>
{{janik}}


==Lesen Sie auch==
==Lesen Sie auch==

Aktuelle Version vom 10. September 2019, 11:41 Uhr

Die ältesten Grabstätten des Südfriedhof

Auf dem größten Herner Friedhof wurde vom Friedhof- und Grünflächenamt vor einigen Monaten ein neues Urnenerbfeld angelegt. In seiner Mitte wurden 11 Grabsteine aus den Anfängen des Friedhofes neu arrangiert und mit ebenfalls aus den Anfangstagen entnommene Grabumrandungen eingerahmt.

Ein neuer Platz für alte Steine

Altes Gräberfeld auf dem Südfriedhof [1]

Eine wirklich aufmerksame Maßnahme der betreffenden Stelle, zumal das nicht selbstverständlich ist. Noch vor Jahren wurden stadtgeschichtlich bemerkenswerte Grabstellen einfach „platt gemacht“. Das wird sich hoffentlich nicht mehr wiederholen.

Die Grabsteine

Ursprünglich lagen diese seit Jahrzehnten versteckt hinter Büschen und Bäumen im Grabfeld 30a am südlichen Weg von der Trauerhalle zum Ehrenfriedhof verstreut. Versuchen wir einmal die Geschichte hinter den Steinen zu ergründen.

Die ältesten Grabstätten des Südfriedhof#Nummer 1 - HotoppDie ältesten Grabstätten des Südfriedhof#Nummer 2 - NNDie ältesten Grabstätten des Südfriedhof#Nummer 3 - PlenterDie ältesten Grabstätten des Südfriedhof#Nummer 4 SeidelDie ältesten Grabstätten des Südfriedhof#Nummer 5 - FunkeDie ältesten Grabstätten des Südfriedhof#Nummer 6 - BranzDie ältesten Grabstätten des Südfriedhof#Nummer 7 - NeuhausDie ältesten Grabstätten des Südfriedhof#Nummer 8 - SütmersenDie ältesten Grabstätten des Südfriedhof#Nummer 9-11 - NNDie ältesten Grabstätten des Südfriedhof#Nummer 9-11 - NNDie ältesten Grabstätten des Südfriedhof#Nummer 9-11 - NNDie ältesten Grabstätten des Südfriedhof#Nummer 9-11 - NNDie ältesten Grabstätten des Südfriedhof#Nummer 9-11 - NNDie ältesten Grabstätten des Südfriedhof#Nummer 9-11 - NNAlte Gräber Bild 02 Andras Janik.png

Nummer 1 - Hotopp

Grabstein von Fritz Hotopp [1]
Hier ruht in Gott
mein lieber Gatte
u. guter Vater
Fritz
Hotopp
geb. 4. Juni 1889
verungl. 13. April 1917
Unvergeßlich
bleibst du den Deinen

Nach dem Eintrag im Sterberegister Nr. 117/1917 [2] [Anm. 1] war der Kohlenhauer Fritz Hotopp in Karczarningken im Krs. Pillkallen geboren. Er war verheiratet und hatte ein drei jähriges Kind. Wohnhaft war er in der damaligen Wanner Straße 23 in Gerthe. Er verunglückte am 15. April 1917 um 12 ½ Uhr im Schacht 10 der Zeche Constantin[3] am heutigen Hiltroper Wiekskamp und wurde am 19. April 1917 im evangelischen Teil des Südfriedhofes beigesetzt. Evangelischer Teil? Bis 1919 wurden tatsächlich die Verstorbenen nach Konfessionen getrennt beigesetzt!

Aus dem Geburtsregister Nr. 3/1914 erfahren wir, dass der Bergmann Fritz Hotopp von seiner Frau Auguste Seger am 1. Januar 1914 [4] einen Sohn mit gleichen Namen – Fritz - bekommen hatte. Dieser wurde in Hiltrop geboren um am 18. Januar 1917 in der damaligen Hauptkirche (Kreuzkirche) vom Pfarrer Heinrich getauft. Seine Taufpaten waren Karl Hotopp und Johanna Seger.

Am 13. Dezember 1912 [5] heiratet der Hiltroper Bergmann Fritz Hotopp, ehelicher Sohn des Landarbeiters Friedrich Hotopp und der verstorbenen Auguste Stephanski in Antballen Krs. Pillallen, die ebenfalls in Hiltrop wohnende und am 2. August 1888 in Wingillen Krs. Pillkallen geborene Auguste Seger, eheliche Tochter des Knechts Heinrich Seger und der Charlotte Balbuschat aus Pillkallen.

Nummer 2 - NN

Teil eines Grabsteins ohne Namen und Daten [1]

Vom nächsten Stein ist nur die behauene Inschrift des Sockels lesbar, die Tafel mit Hinweise der oder des Geehrten fehlt.

Der Tod schlägt tie
fe Wunden, dies habe
ich empfunden, ach!
Als ich Dich verlor.
Ich traure mit den
Kindern, den Schmerz
kann Gott nur lindern
zu dem ich weinend
blick empor.

Schon in einem Formenbuch des Jahres 1829 [6] wird dieser Spruch als eine vorzügliche Grabinschrift bezeichnet und in einigen Abweichungen erscheint er immer wieder auf Grabsteinen.

Nummer 3 - Plenter

Grabstein Willy Plenter [1]
Hier ruht
in Frieden
Unser lieber Sohn u. Bruder
Willy Plenter
* 1.4.1902
+ 24.5.1917
Auf
Wiedersehn!

Diese Stehle aus hellem Sandstein gehört zu Friedrich Wilhelm Plenter, wohnhaft in der Von-der-Heydt-Straße 49 in Herne. Er war am 1. April 1902 in Herdecke geboren und starb als Magazinverwalter (im Sterberegister des Standesamtes: Tagesarbeiter) – mit 15 Jahren - am 24. Mai 1917 [7] im ev. Krankenhaus an Gelenkrheumatismus. Er wurde am 28. Mai 1917 beigesetzt.

Im Sterberegister des Standesamtes Herne wird der Tagesarbeiter Friedrich Wilhelm Plenter mit der Nummer 1917/396 aufgezeichnet.[8]

Seine Eltern waren der Fabrikarbeiter Anton Wilhelm Plenter und Clara Thielmann aus Herdecke. Er hatte eine ältere Schwester namens Clara (* 1899). [9]

Nummer 4 Seidel

Grabstein Max Seidel [1]
Hier ruht
mein geliebter Mann
und herzensguter Vater
der Bergmann
Max Seidel
geb. 1. Jan. 1875
verungl. Am 16. Mai 1917

weiter unten

Kein We[hen i]m Sehnen
bringt dic[h] uns zurück
Vorbei ist Liebe, Hoffnung
und Glück

Der verheiratete Bergmann Karl August Max Seidel wurde am 1. Januar 1875 in Ober Hermsdorf im Kreis Waldenburg in Nieder-Schlesien geboren. Wohnhaft auf der Altenhöfener Straße 180, also der heutigen Jahnstraße, verunglückte er am 14. Mai 1917 um 3 Uhr auf Schacht 8/9 der Zeche Constantin 8/9 in Riemke. Beigesetzt wurde er am 20. Mai 1917. [10] [Anm. 2]

Er hinterließ eine Gattin und vier Kindern im Alter von 16, 12, 10 und 1 ½ Jahren, welche nicht in den ev. Kirchenbüchern erscheinen. 1908 wohnte er noch auf dem Sodingerweg Nr. 1 [11], eine Straße gleichen Namens wurde damals gar nicht verzeichnet!

Nummer 5 - Funke

Grabstein von Josef Funke (Detail) [1]
Grabstein von Josef Funke [1]

Der nächste, mittlere, Stein ist geschichtlich sehr interessant. Birgt er doch neben seinem künstlerischen Wert gewerkschaftliche Historie zu einem persönlichen Ruheplatz.

Hier
ruht in Gott
der Gründer der christl. Gewerkschaften
von Herne
Josef Funke.
Glück auf zur letzten Schicht!
Gewidm. Von den Zahlstellen Herne
des Gewerkvereins christl. Bergarbeiter.

Zuerst 1889 und spätestens nach 1894 werden Filialen des katholischen Christlichen Gewerkvereins in Herne gegründet. Josef Funke scheint zu den Gründungsmitgliedern des letzteren gewesen zu sein. „Die Christlichen Gewerkschaften waren im Ruhrgebiet entstanden, weil sich katholische Arbeiter von der Antikirchlichen Haltung und dem radikalen Internationalismus der sozialistischen Gewerkschaften abgestoßen fühlten.“ [12]

Josef Funke wurde im Jahre 1850 in Elspe geboren und starb am 20. Juni 1908 in seiner Wohnung.
1901 wohnte der Berginvalide Josef Funke an der Shamrockstraße 2a. [13] 1908 an der Düngelstraße 13. [14] Verheiratet war er mit Magdalena Pessel, die ihn überlebte. Im Sterberegister des Standesamts Herne ist Josef Funke, Berginvalide mit der Registernummer 1908/344 eingetragen.[15]

Steinmetz Rings

Grabstein von Josef Funke (Deteil Steinmetz Rings) [1]

Der auffallende Stein wurde von der renommierten Herner Steinmetzfirma Heinrich Rings hergestellt. Diese hat eine große Anzahl an Denkmalen und Denkwürdigen Steinarbeiten erstellt. So sind das Jahn-Denkmal im Stadtpark, das ehemalige Kriegerdenkmal in Sodingen und viele weitere erhaltene und zerstörte Steinarbeiten im öffentlichen und privaten Raum zu erwähnen.

Woher kam die Steinmetze: Am 25. Juli 1852 copuliert in Herdecke der bisher unverheiratete Johann Friedrich Heinrich Rings, 25 Jahr, Steinhauer Sohn der Eheleute Johann Heinrich Rings(†), Steinhauer und der Maria Catharina Flasshoff, mit der bisher unverheirateten Anna Elisabeth Jansen (geboren 12.11.1818, ~ 20.11.1818 Herne), 34 Jahr Tochter der Eheleute Johann Georg Jansen (1774-1846), Zimmermann und der Elisabeth Sander zu Herne (1779-1861). [16] [17]

Der Leitname Heinrich zieht sich durch die Zeiten. 1908 wohnten Heinrich senior und Heinrich Junior auf der Höfestraße 1. [18] Beide wurden als Steinhauer bezeichnet. Die Höfestraße wurde und blieb die Altenhöfener Straße. Besitzer dieses Hauses und der Nr. 3 und 3a war natürlich Heinrich Rings. [19]

Im Adressbuch von 1914 [20] trennte sich die Wohnstätte zwischen Senior und Junior! Steinhauerreibesitzer Heinrich Senior wohnte weiterhin auf der nunmehrigen Altenhöfener Straße 1, Heinrich Junior betrieb sein als „Steinbildhauer, Marmorschleiferei und Plattierungsgeschäft“ benanntes Gewerke an der Wiescherstraße 39. Im Haus Nr. 39 firmiert heute die Opal-Grabmale GmbH im Rückwärtigen Haus Nr. 41a firmierte der Betrieb „Heinrich Rings GmbH“.

Interessant in dem Eintrag im Adressbuch ist, dass beide einen Fernsprechanschluss hatten: der Senior den 226sten, der Junior den 557sten. Mit seinem Vater Heinrich Senior wohnte der ebenfalls als Steinmetz tätige Karl Rings am Beginn der Altenhöfener, gleich gegenüber im Hause der Witwe Wirtin Bomm, Bahnhofstraße 1d, die ohne Beruf benannte Mimmi Rings.

Adressbuch der Stadt Herne 1908 – Inseratenteil S. 34

Nummer 6 - Branz

Grabstein von Ernst Branz [1]
Hier ruht in Gott
mein lieber Mann
und guter Vater
Ernst Branz
* 7.12.1883 † 25.03.1917
Auf Wiedersehn!

Gekrönt wird diese Jugendstielstehle von einem angedeuteten Stundenglas.

Der Kohlenhauer und Fuhrmann [21] Ernst Wilhelm Branz wohnte auf der Mont-Cenis-Straße 57 [22], war verheiratet mit Karoline Friederike Wilhelmine Rüger und am 7. Dezember 1883 in Bebra-Asmushausen geboren. Seine Eltern waren der Kriegsinvalide Johann Christoph Branz und Anna Martha Gertruda Apel. Am 25. März 1917 [23] starb er an der Lungenschwindsucht und wurde am 28. März 1917 auf dem Südfriedhof beigesetzt. Er hinterließ seine Ehefrau und ein 5 jähriges Kind. 1914 wird mit ein Heinrich Branz, Hauer, an selber Wohnstätte erwähnt [24]. Im Sterberegister des Standesamtes Herne (B/17) ist er unter der Nummer 1917/241 eingetragen worden.[25]

Das Kind war Martha Charlotte Branz, welche am 18. Dezember 1911 geboren und am 7. Januar 1912 in der Hauptkirche getauft worden war. Als Mutter wurde Lina Rüger eingetragen. [26]

1908 wohnte der damals noch als Lehrhauer bezeichnete Ernst Branz auf der Parkstraße 5, zusammen mit dem Schlepper Heinrich Branz. [27] Seit 1974 gehört diese Straße zur Schaeferstraße.

Nummer 7 - Neuhaus

Grabstein von Elisabeth Neuhaus geb. Blotenberg [1]

Kommen wir zu einem der ältesten Steine:

Ruhestätte
meiner innigstgeliebten Gattin, meiner
treusorgenden Mutter, unserer guten
Schwester, Schwägerin u. Tante
Elisabeth Neuhaus
geb. Blotenberg
geb. 17. Juni 1860,
gest. 16. August 1908.
Die Hand der Liebe deckt Dich zu.
Sanft sei Dein Schlaf und süss die Ruh!

Diese katholische Verstorbene starb mit 46 Jahren. Der abschließende Spruch ist der ersten Strophe des Hymnuses “Wohlan die Erde wartet dein“ von Georg Rhau (um 1540) entnommen, ein sehr bekanntes Trauerlied seiner Zeit.
Der Kaufmann Jean Vogel meldete als dabei gewesender den Behörden den Tod der auf der Bahnhofstraße 71 wohnenden. Geboren in Dortmund war sie mit dem Oberbahnhhofsmeister Josef Neuhaus verheiratet. Ihre Eltern waren der Zugführer Hermann Blotenberg und Elisabeth Ebest, zuletzt in Wanne wohnend. Im Sterberegister des Standesamts Herne (N/18) ist die gewerbslose Elisabeth Neuhaus eingetragen. Die Sterberegisternummer lautet 1908/464[28].

Nummer 8 - Sütmersen

Grabstein von Helene Sütmersen [1]

Knapp gehalten ist die Inschrift des in weißer kreuzesform gearbeiteter mit einem steinernen Laubkranz belegten Stein:

Helene 
Sütmersen
1884-1917

Am 27. Juli 1884 wird Helene Sütmersen als Tochter des Bergmanns Heinrich Sütmersen und Anna Nagel in Herne geboren und am 17. August evangelisch getauft.[29] 1908 wird eine Helene Sütmersen als Haushälterin des Bäckermeisters Heinrich Sütmersen an der Höfestraße (s.o.) Nr. 38 erwähnt. [30] Am 16. Juli 1917 stirbt die "Stütze" Helene Sütmersen auf der Altenhöfener Straße 38 an einer "Allgemeinen Blutvergiftung mit Herzschwäche" und wird am 19. Juli 1917 beigesetzt.

Interessant ist, dass Sie in den Registers des Standesamtes Herne bei den Sterbefällen 1917 nicht verzeichnet ist!

Nummer 9-11 - NN

Grabstein Detail Steinmetz Richard Regelmann [1]

Zwei Grabstellen sind Namenlos, aber als kunstvoller Überrest der älteren Friedhofskultur hierher versetzt worden. Einer dieser Steine mit auffallendem vertieften Steinbehau liefert wie bei dem Stein Nummer X den Bildhauer „Regelmann“. Richard Regelmann war Bildhauer mit Wohnsitz an der Mont-Cenis Straße 43 [31]. Dieses Haus bewohnten neben ihm noch einige andere Bergleute, Schreiner und Schlosser. 1901 war er noch nicht in Herne gemeldet. 1910 ist er an der Altenhöfener Straße 35 gemeldet [32] einem damals neuem Gebäude des Wirtes Eugen Goch und unter dem Namen „Zur Glocke“ – später Hermann Borgmann - ein Begriff. 1914 ist der Bildhauer Regelmann in Herne nicht mehr gemeldet.

Die Gruften der ersten Jahrzehnte wurden mit Sandsteinen umgeben auf denen entweder die Besitzer der Gruft, oder auch kleine Gedenktafel angebracht waren.

Grabstein Detail […] der Tod getrennt / […] der Himmel wieder

Beide Ausfertigungen haben wir bei

Ferdinand Feller. / geb. 10. Febr. 1852, gest. 26. Novb. 1908.
Gedenktafel für Ferdinand Feller [1]

Aus dem katholischen Bereich des Südfriedhofes. Im Adressbuch der Stadt Herne heißt es in seinem Todesjahr: Feller, Ferdinand, Coksarbeiter, He., Haldenstr. 13 [33]. In diesem Hause, welches damals dem Aufseher Bernhard Vortmann gehörte wohnten zusätzlich aus seiner Familie der Koksarbeiter Wilhelm Feller, der Koksarbeiter Julius Feller und der Schlepper Victor Feller. [34] Im Namensregister des Standesamtes (F/21) ist die Sterberegisternummer 1908/696[35] verzeichnet und klärt uns über ihn auf:
Der in Rotzenhahn, dem heutigen Westerburg Rotenhain, wurde als Sohn des dortigen Briefträgers Wilhelm Feller und der Magdalena Baldus geboren. Verheiratet war er mit Selma Henrich. Gestorben ist er im Marienhospital.

Inschrift (Detail) Gedenktafel für Ferdinand Feller [1]

Ebenfalls von dort stammt

Gedenktafel für Johann Walgenbach [1]
Johann Walgenbach,
* 4. Jan. 1839, + 21. Nov. 1908
Ruhe sanft!

1901 und 1908 lebte der Invalide Johann Walgenbach ganz in der Nähe seiner letzten Ruhestätte an der Wiescherstraße 47. [36] [37] Dieses Gebäude, welches der Witwe Breilmann gehörte, bewohnte noch der Lehrling Mathias Walgenbach nebst 5 weiteren Personen. [38] Auch er ist im Sterberegister eingetragen (W/40). Seine Registernummer lautet 1908/691[39] und die Urkunde teilt mit:
Der in Asbach-Buchholz im Westerwald geborene Johann Walgenbach war der Sohn des Landwirtes Peter Walgenbach und dessen ehefrau Katarina Becker. Verheiratet war der im katholischen Krankenhaus gestorbene mit Franziska Scheerer.

Im Feld Nr. 2

... eines der ersten Belegten Felder überhaupt – befinden sich gleich hinter dieser Treppe noch weitere versteckte Grabstellen. Mögen auch diese in Ordnung gebracht werden können.


Fazit: Aus alten Steinen und Büchern erfahren wir eine Menge an Informationen über unsere Mitbürger. Menschen, wie du und ich, welche unsere Stadt mitgestalteten, kleine Puzzlesteine im großen Gesamtbild der Stadtgeschichte.

Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors Andreas Janik
Der Text wurde für das Wiki redaktionell bearbeitet. Er stammt aus dem Jahr 2018 (September)
Dieser Artikel, diese genealogische oder textliche Zusammenstellung bzw. dieses Bild wird von Andreas Janik (ehem. Johann-Conrad) für das Wiki der Herner Stadtgeschichte zur Verfügung gestellt und unterliegt dem Urheberrecht. Bei einer Verwendung dieser Abbildung und/oder dieses Textes - auch als Zitat - außerhalb des Wikis der Herner Stadtgeschichte ist die Genehmigung beim Autor einzuholen.


Lesen Sie auch

Anmerkungen

  1. Nicht im Sterberegister des Herner Standesamt aufgeführt, da er in Gerthe wohnhaft war.
  2. Ist in den Hernern und Riemkern Registern nicht eingetragen worden.

Einzelnachweise

  1. 1,00 1,01 1,02 1,03 1,04 1,05 1,06 1,07 1,08 1,09 1,10 1,11 1,12 1,13 1,14 1,15 Foto von Andreas Janik (2018)
  2. Sterberegister der evgl. Gemeinde Herne - Beerdigungen 1914 – 1934 – S. 107. http://www.archion.de/p/86842a26f2/
  3. Standesamt Bochum-Gerthe Band 1730 Nr. 57/1917 online
  4. Taufregister der evgl. Gemeinde Herne - Taufen 1913 - 1923 – S. 37. http://www.archion.de/p/88f8b582ac/
  5. Trauregister der ecgl. Gemeine Herne - Trauungen 1894 - 1914 Band 13 – S. 538. http://www.archion.de/p/da7172eafc/
  6. Die antike und moderne Architektur: mit architektonischen Verzierungen, Freuden- und Trauermonumenten ; mit einem Anhange, enthaltend die Bildhauer-, Formschneide- und Lackierkunst … Eisleben 1829, S. 340
  7. Sterberegister der ev. Gemeinde Herne - Beerdigungen 1914 - 1934 – S. 111 http://www.archion.de/p/8906181266/
  8. online
  9. Taufregister der ev. Gemeinde Herdecke - Taufen 1888 - 1901 Band 17 – S. 154/159 http://www.archion.de/p/0be63d6524/ Weitere Register nach 1901 sind nicht online einsehbar.
  10. Sterberegister der ev. Geminde Herne - Beerdigungen 1914 - 1934 - S. 110. http://www.archion.de/p/d1054d88df/
  11. Adressbuch der Stadt Herne 1908, S. 296.
  12. Katholizismus im Ruhrgebiet – ein Überblick. http://www.kirche-im-ruhrgebiet.de/KIR/04%20Katholizismus%20im%20Ruhrgebiet.pdf S. 72
  13. Adressbuch der Stadt Herne 1901, S. 83.
  14. Adressbuch der Stadt Herne 1908, S.187.
  15. Standesamt Herne, Sterberegister Nr. 344/1907 online
  16. Trauregister der ev. Kirchengemeine Herdecke/Ruhr. http://wiki-de.genealogy.net/Herdecke-Ende/Zufallsfunde
  17. Abgegeben am 23. Juli 1852 aus Herne an den Pfarrer zu Ende. Trauregister der ev. Gemeinde Herne Nr. 12/1852.
  18. Adressbuch der Stadt Herne 1908, S.290.
  19. Adressbuch der Stadt Herne 1908, S. 39.
  20. Adressbuch der Stadt Herne 1914, S. 160 (Namen)
  21. Adressbuch der Stadt Herne 1901, S. 70, - Mont-Cenis-Straße 50.
  22. Adressbuch der Stadt Herne 1914, S. 19 (Namen) 19 und 84 (Straßen)
  23. Sterberegister der ev. Gemeinde Herne - Beerdigungen 1914 - 1934 – S. 104 Nr. 89/1917 http://www.archion.de/p/101870acf4/
  24. Adressbuch der Stadt Herne 1914, S. 84 (Straßen)
  25. online
  26. Taufregister der ev. Gemeinde Herne - Taufen 1906 - 1913 – S. 479 Nr. 04/1912 http://www.archion.de/p/4ec77c695e/
  27. Adressbuch der Stadt Herne 1908, S. 161.
  28. online
  29. Kirchenbuch der ev. Gemeinde Herne, Band 10, S. 27 Nr. 258 archion.de
  30. Adressbuch der Stadt Herne 1908, S.39.
  31. Adressbuch der Stadt Herne 1908, S. 287
  32. Adressbuch der Stadt Herne 1910, Namensverzeichnis S. 160 & Straßenverzeichnis S. 2
  33. Adressbuch der Stadt Herne 1908, S. 182.
  34. Adressbuch der Stadt Herne 1908, S. 31.
  35. online
  36. Adressbuch der Stadt Herne 1901, S. 153.
  37. Adressbuch der Stadt Herne 1908, S. 334.
  38. Adressbuch der Stadt Herne 1908, S. 83.
  39. online