Molkerei Emden: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Molkerei wurde und wird noch regelmäßig von dem Molkereiverband für Westfalen, Lippe und Waldeck in Münster überprüft.
Die Molkerei wurde und wird noch regelmäßig von dem Molkereiverband für Westfalen, Lippe und Waldeck in Münster überprüft.


Nachdem die allgemeine Milchverordnung sich gebessert hatte und weil die Kontrolle der weit entfernt liegenden Molkerei erschwert war, beschlossen die Ämter Wanne und Eickel die Molkerei abzustoßen. Der zustimmende Beschluss der Amtsversammlung ist vom 18. Juli 1921. Die Molkerein solle an den damaligen Molkereiverwalter Thoms verkauft werden. Die Auflassung ist aber wegen auftretender Differenzen mit diesem nicht erfolgt. Es haben sich daraus Prozesse entsponnen, die noch nicht zum Abschluss gebracht worden sind. Die Molkerei wird vorläufig noch für Rechnung der Ämter Wanne und Eickel weiter betrieben. <ref>aus: [[Amt Wanne 1925|50 Jahre Amt Wanne]], Seiten 155 und 156, herausgegeben vom damaligen [[Amt Wanne]], [[1925]]</ref>
Nachdem die allgemeine Milchverordnung sich gebessert hatte und weil die Kontrolle der weit entfernt liegenden Molkerei erschwert war, beschlossen die Ämter Wanne und Eickel die Molkerei abzustoßen. Der zustimmende Beschluss der Amtsversammlung ist vom 18. Juli 1921. Die Molkerein solle an den damaligen Molkereiverwalter Thoms verkauft werden. Die Auflassung ist aber wegen auftretender Differenzen mit diesem nicht erfolgt. Es haben sich daraus Prozesse entsponnen, die noch nicht zum Abschluss gebracht worden sind. Die Molkerei wird vorläufig noch für Rechnung der Ämter Wanne und Eickel weiter betrieben. <ref>aus: [[Amt Wanne 1925|50 Jahre Amt Wanne]], Seiten 155 und 156, herausgegeben vom damaligen [[Amt Wanne]], [[1925]]</ref><br>
 
Es zog sich hin.<br><br>
 
Wanne-Eickeler Zeitung 18. Juni 1931: "Verpachtung der Molkerei Emden Schon längere Zeit besteht die Absicht, die Molkerei Emden zu verkaufen. Der nachfolgenden Notiz der Stadtverwaltung zufolge, scheint man nunmehr diesem Wunsche näher zu kommen, wenn auch zunächst nur eine Verpachtung möglich ist. Die Stadtverwaltung schreibt: <br>
"Der Hauptausschuß hat seine Zustimmung erteilt, daß die Molkerei Emden verpachtet wird. Der Pachtpreis beträgt im 1 Jahre 1500 Mark, im 2 Jahre 2000 Mark und vom 8. Jahre ab 2500 Mark. Außerdem übernimmt der Pächter sämtliche Steuern und Lasten, die jährlich 1200 Mark betragen, sowie die laufenden Reparaturen. Die Verpachtung ist im Interesse der Stadt geboten, da die Molkerei in den letzten Jahren stets mit Betriebszuschüssen gearbeitet hat. Durch die Verpachtung fallen die Zuschüsse weg. An ihre Stelle tritt im Durchschnitt der ersten 3 Jahre unter Anrechnung des Fortfalls der früher von der Stadt zu zahlenden Steuern eine Einnahme von über 3000 Mark. Nach Ablauf der 3 Jahre wird die Einnahme noch 700 Mark höher sein. Die Verpachtung ist nur für eine Uebergangszeit gedacht. Beabsichtigt ist, die Molkerei zu verkaufen, sobald der Prozeß Thoms gegen die Stadtverwaltung, der in der 1. Instanz [26. April] zu Gunsten der Stadt entschieden ist, endgültig von der Stadt gewonnen ist. In dem Pachtvertrag ist vorsorglich vorgesehen, daß die Molkerei der Stadt sofort zurückzugeben ist, falls das für die Stadt günstige erste Urteil abgeändert und der Prozeß endgültig zu Ungunsten der Stadt entschieden werden sollte.“<br>
Es wäre erfreulich, wenn nunmehr recht bald auch die Rechtslage vollständig geklärt würde, so daß dann mit Erfüllung der Verkaufsrechnung endgültig der Schlußstrich unter dem Kapitel „Molkerei Emden" gesetzt werden kann.<ref>[https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/9346131 https://zeitpunkt.nrw]</ref>
 


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Aktuelle Version vom 2. Februar 2025, 16:08 Uhr

Molkerei Emden
Molkerei Emden, 1925.jpg
Bildinfo: Molkerei Emden, 1925
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Letze Änderung: 02.02.2025
Geändert von: Andreas Janik

Die Geschichte zur Molkerei Emden

Zur Verbesserung der Milchversorgung des Amtsbezirks beschloss die Amtsversammlung Wanne am 1. Juli 1918 an Ankauf der im Jahre 1910 errichteten Molkerei Emden in Emden und zwar gemeinsam mit dem Amte Eickel.

Die Molkerei liege nahe dem Bahnhofe Larrelterstraße an der Landstraße nach Larrelt. Das Grundstück ist 1200 Quadratmeter groß. Über den Ankauf der Molkerei ist mit dem Amte Eickel am 3. Juli 1918 ein Vertrag geschlossen.

Die Molkerei wurde von Wanne und Eickel je zur Hälfte mit allen Rechten und Pflichten übernommen und betrieben. Das Eigentumsverhältnis ist auch so im Grundbuch eingetragen.

Die Molkereiprodukte wurden in demselben Verhältnis auf beide Teile (Wanne und Eickel) verteilt.

Es war nicht beabsichtigt, aus dem Molkereibetriebe ein finanziellen Überschuss zu Entlastung der Steuerzahler zu erzielen, sondern es sollten etwaige Überschüsse der Einnahmen über die Ausgaben zunächst bis zur vollständigen Abschreibung der aufgewendeten Kapitalien Verwendung finden. Zur Abwicklung der Kassengeschäfte wurde eine einheitliche Milchversorgungsstelle im Anschluss an die Gemeindekasse Eickel gebildet. In diese waren auch die für den Ankauf und Betrieb erforderlichen Kapitalien einzuzahlen.

Für die Verwaltung wurde ein Molkereivorstand gebildet, der vollständig selbstständig die Geschäfte wahrzunehmen hatte. Eine Mitwirkung der beiderseitigen Vertretungen sollte nur bei der Abnahme der Jahresrechnungen und bei Neuaufnahme von Kapitalien, sowie bei dem An- und Verkauf von Grund stücken erfolgen.

Der Vorstand besteht aus sechs Personen und zwar je zur Hälfte aus Wanne und zur anderen Hälfte aus Eickel. Vorsitzender ist der Amtmann von Eickel bzw. Der von ihm bezeichnete Stellvertreter. Die übrigen Mitglieder werden auf sechs Jahre von der Amtsversammlung bzw. Gemeindevertretung gewählt.

Der Molkereivorstand hat sich am 3. Juli 1918 eine Verwaltungsordnung gegeben. Das Geschäftsjahr der Molkerei ist das Rechnungsjahr der Ämter Wanne und Eickel. Das erste Geschäftsjahr begann am, 1. Juli 1918 und endete am 31. März 1919

Der Milchumsatz betrug im Jahr 1918 für 5 Monate 757 765 Liter, im Geschäftsjahr 1919 1 315 790 Liter und stieg im Jahr 1921 bis auf 3 756 984 Liter. Die Milch wurde zum Teil verkauft und zum Teil zu Butter und Käse verarbeitet.

Nachdem die aufgetretenen Schwierigkeiten in der Zeit der allgemeinen Milchzwangswirtschaft mit Mühe behoben waren, wurden Milch und Molkereierzeugnisse regelmäßig nach Wanne und Eickel transportiert und hier an die Bevölkerung verteilt.

Die Molkerei wurde und wird noch regelmäßig von dem Molkereiverband für Westfalen, Lippe und Waldeck in Münster überprüft.

Nachdem die allgemeine Milchverordnung sich gebessert hatte und weil die Kontrolle der weit entfernt liegenden Molkerei erschwert war, beschlossen die Ämter Wanne und Eickel die Molkerei abzustoßen. Der zustimmende Beschluss der Amtsversammlung ist vom 18. Juli 1921. Die Molkerein solle an den damaligen Molkereiverwalter Thoms verkauft werden. Die Auflassung ist aber wegen auftretender Differenzen mit diesem nicht erfolgt. Es haben sich daraus Prozesse entsponnen, die noch nicht zum Abschluss gebracht worden sind. Die Molkerei wird vorläufig noch für Rechnung der Ämter Wanne und Eickel weiter betrieben. [1]

Es zog sich hin.

Wanne-Eickeler Zeitung 18. Juni 1931: "Verpachtung der Molkerei Emden Schon längere Zeit besteht die Absicht, die Molkerei Emden zu verkaufen. Der nachfolgenden Notiz der Stadtverwaltung zufolge, scheint man nunmehr diesem Wunsche näher zu kommen, wenn auch zunächst nur eine Verpachtung möglich ist. Die Stadtverwaltung schreibt:
"Der Hauptausschuß hat seine Zustimmung erteilt, daß die Molkerei Emden verpachtet wird. Der Pachtpreis beträgt im 1 Jahre 1500 Mark, im 2 Jahre 2000 Mark und vom 8. Jahre ab 2500 Mark. Außerdem übernimmt der Pächter sämtliche Steuern und Lasten, die jährlich 1200 Mark betragen, sowie die laufenden Reparaturen. Die Verpachtung ist im Interesse der Stadt geboten, da die Molkerei in den letzten Jahren stets mit Betriebszuschüssen gearbeitet hat. Durch die Verpachtung fallen die Zuschüsse weg. An ihre Stelle tritt im Durchschnitt der ersten 3 Jahre unter Anrechnung des Fortfalls der früher von der Stadt zu zahlenden Steuern eine Einnahme von über 3000 Mark. Nach Ablauf der 3 Jahre wird die Einnahme noch 700 Mark höher sein. Die Verpachtung ist nur für eine Uebergangszeit gedacht. Beabsichtigt ist, die Molkerei zu verkaufen, sobald der Prozeß Thoms gegen die Stadtverwaltung, der in der 1. Instanz [26. April] zu Gunsten der Stadt entschieden ist, endgültig von der Stadt gewonnen ist. In dem Pachtvertrag ist vorsorglich vorgesehen, daß die Molkerei der Stadt sofort zurückzugeben ist, falls das für die Stadt günstige erste Urteil abgeändert und der Prozeß endgültig zu Ungunsten der Stadt entschieden werden sollte.“
Es wäre erfreulich, wenn nunmehr recht bald auch die Rechtslage vollständig geklärt würde, so daß dann mit Erfüllung der Verkaufsrechnung endgültig der Schlußstrich unter dem Kapitel „Molkerei Emden" gesetzt werden kann.[2]


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Quellen

  1. aus: 50 Jahre Amt Wanne, Seiten 155 und 156, herausgegeben vom damaligen Amt Wanne, 1925
  2. https://zeitpunkt.nrw