Grundstein Kreuzkirche: Unterschied zwischen den Versionen
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:''Die Gefühle, welche uns an dem heutigen Tage bewegen, können wir nicht besser ausdrücken, als mit den worten des hlg. Pfalmsängers: ''Lobe den Herrn, meine Seele und was in mir ist, seinen heiligen Namen. Lobe den Herrn meine Seele und vergiß nicht, was er sir Gutes gethan hat.'' Unsere Herzen sind voller Freude, daß wir heute den grundstein zu einem neuen Gotteshause legen dürfen und dankerfüllten Herzens heben wir die augen und Hände gen Himmel mit dem Bekenntnisse:''Bis hieher hat der Herr geholfen!'' | :''Die Gefühle, welche uns an dem heutigen Tage bewegen, können wir nicht besser ausdrücken, als mit den worten des hlg. Pfalmsängers: ''Lobe den Herrn, meine Seele und was in mir ist, seinen heiligen Namen. Lobe den Herrn meine Seele und vergiß nicht, was er sir Gutes gethan hat.'' Unsere Herzen sind voller Freude, daß wir heute den grundstein zu einem neuen Gotteshause legen dürfen und dankerfüllten Herzens heben wir die augen und Hände gen Himmel mit dem Bekenntnisse:''Bis hieher hat der Herr geholfen!'' | ||
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''Diese Urkunde wurde in einer versiegelten Flasche in den Grundstein gelegt, worauf zuerst ich als zeitiger Präses des Presbyteriums die üblichen drei Hammerschläge that [...].'' | ''Diese Urkunde wurde in einer versiegelten Flasche in den Grundstein gelegt, worauf zuerst ich als zeitiger Präses des Presbyteriums die üblichen drei Hammerschläge that [...].'' | ||
== | Anmerkung der Redaktion: Trotz vielfacher Suche ist der Grundstein bis heute nicht lokalisiert worden! | ||
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Aktuelle Version vom 5. Oktober 2018, 18:40 Uhr
Nachdem die Mauern der Kreuzkirche bereits ca. 3 Fuß, also ungefähr einen Meter, hoch standen, wurde am 5. Oktober 1873 (Erntedank) der Grundstein gelegt.
- "Am Nachmittage dieses Tages versammelte sich die Gemeinde zuerst in der alten Kirche, in welcher der Gottesdienst unter Leitung des Herrn Pfarrers von Martitz gehalten wurde; nach dessen Beendigung ging´s in feierlichem Zuge, voran das Presbyterium, dann die repräsentation, dann die schuljugend, der sich die übrigen Gemeindemitglieder anschlossen, zum Bauplatze. Nachdem die Gemeinde hier den Choral "Nun danket alle Gott" unter Musikbegleitung gesungen hatte, hielt ich ungefähr folgende Ansprache:
- Die Gefühle, welche uns an dem heutigen Tage bewegen, können wir nicht besser ausdrücken, als mit den worten des hlg. Pfalmsängers: Lobe den Herrn, meine Seele und was in mir ist, seinen heiligen Namen. Lobe den Herrn meine Seele und vergiß nicht, was er sir Gutes gethan hat. Unsere Herzen sind voller Freude, daß wir heute den grundstein zu einem neuen Gotteshause legen dürfen und dankerfüllten Herzens heben wir die augen und Hände gen Himmel mit dem Bekenntnisse:Bis hieher hat der Herr geholfen!
- Ein großes, wichtiges und gewaltiges Werk ist es ja, welches wir unternommen. Wa in vielen Jahrhunderten nur einmal vorkommt, daß eine Gemeinde eine Kirche baut, eine stätte, in welcher sie sich versammelt, ihren Gott anzubeten und sich in seinem Worte zu erbauen, daß zu thun, ist uns durch Gottes Gnade jetzt vergönnt. Lange Jahre schon ist das Werk geplant, lange Jahre überlegt und reiflich bedacht; viele Hindernisse waren zu überwinden und manches Bedenken zu beseitiogen, bis wir zu dem Ziele gelangten, an welches wir heute angekommen sind. Wohl ist es uns auch wehmütig geworden bei dem Gedanken, daß wir das alte ehrwürdige Gotteshaus, von dem wir soeben hergekommen sind, bald ganz verlassen, daß wir die Räume, in denen unsere Väter sich seit Jahrhunderten zur anbetung versammelt haben, in welchem so Viele unter uns getauft und confirmirt sind, wo sie aus dem Worte Gottes und den Sakramenten Trost und stärkung empfingen für ihren Pilgerweg durch dieses leben und auferbauet wurden an ihrem inwendigen Menschen, nun bald öde und verfallen sehen sollen. aber was hier auf Erden ist, kann ja nicht ewig bestehen. Ihre Mauern sind morsch geworden und ihre Geräthe wurmstichig und verdorben. Auch füllet man nicht neuen Most in alte schläuche. Unsere evangelische Gemeinde ist eine neue geworden; Tausende von Gliedern mit Weib und Kind haben sich ihr angeschlossen, welche in ihren Grenzen ihr täglich Brot gefunden haben und nun auch begehren, mit dem Brote des Lebens, das vom Himmel kommt, versorgt und gesättigt zu werden. Schon für gewöhnlich war die alte Kirche ganz besetzt und an Feiertagen reichte der Raum bei Weitem nicht aus: Hunderte mußten oft umkehren und konnten sich nicht gesellen zu dem Haufen derer, die da feiern. - Diesem Bedürfnisse wird nun abgeholfen. Schon beginnn sich die mauern zu heben, die das neue Heiligtum einschließen sollen, schon kann man die Formen erkennen, die es erhalten wird. Hier an diesem Orte wird künftig die Kanzel stehn, von der das Wort Gottes erschallt; dort der Altar, an welchen die wir anbeten und von dem die sacramente gespendet werden; von dort werden die Klänge der Orgel ertönen, die unsere Herzen von der Erde zum Himmel erheben und zu heiliger Andacht begeistern; dort oben, wo jetzt noch der freie Himmel ist, werden sich prächtige Bogen und Hallen wölben, von schlanken Säulen getragen und über dem Ganzen, frei und kühn in die Luft strebend, wird der Thurm, wie ein ausgestreckter Zeigefinger, nach Oben weisen und von ihm aus die Glockenklänge hineinrufen ins Gotteshaus. Siehe, das Alles werden wie, so Gott Gnade gibt, in zwei Jahren sehen und beseitzen dürfen. Darum ist unser Herz heute voll Jubel und Dank und lobpreisend rufen wir aus: '"Bis hieher hat der Herr geholfen!"''
[...]
Darauf wurde die auf Pergament geschriebene Urkunde, welche in den Grundstein gelegt werden sollte, verlesen. Ihr Wortlaut ist folgender:
- "Im Jahre des Heils Ein Tausend achthundert drei und Siebenzig; im dreizehnten Jahre der gloreichen Regierung Wilhelms I., deutschen Kaisers und Königs von Preussen, im dritten Jahre des neuen deutschen Kaiserreiches, am fünften October wurde in feierlicher eise der Grundstein zu dieser Kirche gelegt.
Begonnen war der Bau nach dem Plane und unter der Leitung der Architekten Flügge und Zindel in Essen an der Ruhr am fünfzehnten Mai desselben Jahres.
Mitglieder des Presbyteriums waren:
- Friedrich Dransfeld, Pfarrer.
- Albert von Martitz, Pfarrer.
- Georg Schulte zu Berge, Aeltester.
- Heinrich Veuhoff zu Herne, Kirchmeister
- Friedrich Cremer zu Herne, Kirchmeister
- Heinrich Nordmann zu Herne, Diakon.
- Friedrich Kampmann zu Holsterhausen, Diakon.
- Friedrich Köster zu Herne, Diakon.
- Friedrich Rembert zu Herne, Diakon.
- Wir befehlen diesen Bau dem Schutze Gottes, auf das derselbe zu Seiner Ehre und dem Heile der Gemeinde vollendet werde.
Urkunde dieses ist zum Andenken für künftige Geschlechter ausgefertigt und von uns eigenhändig eingemauert.- Herne, am Ernte-Dankfeste, den 5. October 1873.
- Das Presbyterium der evangelischen Gemeinde."
- Herne, am Ernte-Dankfeste, den 5. October 1873.
Diese Urkunde wurde in einer versiegelten Flasche in den Grundstein gelegt, worauf zuerst ich als zeitiger Präses des Presbyteriums die üblichen drei Hammerschläge that [...].
Anmerkung der Redaktion: Trotz vielfacher Suche ist der Grundstein bis heute nicht lokalisiert worden!
Lesen Sie auch
- Kreuzkirche (← Links)
- 1873 (← Links)
- 5. Oktober (← Links)
- Friedrich Kampmann (← Links)
Quellen
- Dransfeld 1875 S. 85 ff.