Carl-Hermann Enneker: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Carl-Hermann Enneker''' (geboren am 11. März 1929 in Diepholz, gestorben 18. Juli 1982 in Bochum) war Assessor der Verbundschachtanlage Friedrich der Große/Mont-Cenis. | |||
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'''Carl-Hermann Enneker''' ( | [[Datei:Minister_Walter_Arendt.jpg|250 px|thumb|Minister Walter Arendt (rechts) Assessor Carl-Hermann Enneker (2. v. rechts)]] | ||
1965 trat Assessor Carl-Hermann Enneker beim Oberbergamt ein. Er begann seine Berufsausbildung nach dem Abitur, das er 1949 an der Graf-Friedrich-Schule bestanden hatte. Anschließend studierte er in Tübingen und Clausthal-Zellerfeld. Nach der Bergreferendarzeit bestand Enneker 1959 sein Assessor-Examen am Oberbergamt Dortmund. Anschließend trat er in den Dienst der Dortmunder Bergbau AG. Zunächst in der Technikabteilung der Zeche Minister Stein, danach als Stabsstellenleiter der Zeche Hansa. Ende 1963 erfolgte ein Wechsel zur [[Zeche Friedrich der Große]] in Herne. Hier fungierte Enneker bis 1967 als Betriebsinspektor, danach war er Betriebsdirektor, stieg er zum technischen Direktor auf. Er löste Bergrat a. D. [[Helmuth Heintzmann]] ab, der mit Ablauf des Jahres 1966 in den Ruhestand gegangen war. Bis 1974 blieb Carl-Hermann Enneker auf „Piepenfritz“. | |||
1965 trat Assessor Carl-Hermann Enneker beim Oberbergamt ein. Er begann seine Berufsausbildung nach dem Abitur, das er 1949 an der Graf-Friedrich-Schule bestanden hatte. Anschließend studierte er in Tübingen und Clausthal-Zellerfeld. Nach der Bergreferendarzeit bestand Enneker 1959 sein Assessor-Examen am Oberbergamt Dortmund. Anschließend trat er in den Dienst der Dortmunder Bergbau AG. Zunächst in der Technikabteilung der Zeche Minister Stein, danach als Stabsstellenleiter der Zeche Hansa. Ende 1963 erfolgte ein Wechsel zur [[Zeche Friedrich der Große]] in Herne. Hier fungierte Enneker bis 1967 als Betriebsinspektor, danach war er Betriebsdirektor, stieg er zum technischen Direktor auf. Er löste Bergrat a. D. [[ | |||
Kurz vor dem Ausscheiden aus seinem Dienst konnte der Assessor eines Tages sein eigenes Grab auf der 4. Sohle (Aufschiebeseite) von Schacht 3 begutachten. Unbekannte Kumpels hatten sich diesen makaberen Scherz erlaubt. Für Ennecker, der wohl gemerkt hatte, dass in der neuen Ruhrkohle AG kein Platz mehr für ihn ist, verließ die Verbundschachtanlage FdG/MC in Richtung Liberia. Hier hatte ein Konsortium (Deutsche Hüttenwerke, Thyssen, Hoesch, Krupp) bereits 1958 die de Bong-Mine erschlossen. | Kurz vor dem Ausscheiden aus seinem Dienst konnte der Assessor eines Tages sein eigenes Grab auf der 4. Sohle (Aufschiebeseite) von Schacht 3 begutachten. Unbekannte Kumpels hatten sich diesen makaberen Scherz erlaubt. Für Ennecker, der wohl gemerkt hatte, dass in der neuen Ruhrkohle AG kein Platz mehr für ihn ist, verließ die Verbundschachtanlage FdG/MC in Richtung Liberia. Hier hatte ein Konsortium (Deutsche Hüttenwerke, Thyssen, Hoesch, Krupp) bereits 1958 die de Bong-Mine erschlossen. | ||
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Assessor Enneker war von 1975 bis 1979 als Generalmanager in Liberia tätig. Während seines mehrjährigen Afrikaaufenthaltes erlitt Carl-Hermann Enneker jedoch einen Unfall. So kam der Generalmanager wieder zurück nach Deutschland, lebte unter anderem in Neuss, um sich hier seine Beinverletzung medizinisch behandeln zu lassen. Er verließ das aber Konsortium, das von Claus N.A. Siebel geleitet wurde. Später tauchte Carl-Hermann Enneker noch einmal kurzfristig im canadischen Calgary auf, wo seine zweite Ehefrau inzwischen eine Lodge betrieb. | Assessor Enneker war von 1975 bis 1979 als Generalmanager in Liberia tätig. Während seines mehrjährigen Afrikaaufenthaltes erlitt Carl-Hermann Enneker jedoch einen Unfall. So kam der Generalmanager wieder zurück nach Deutschland, lebte unter anderem in Neuss, um sich hier seine Beinverletzung medizinisch behandeln zu lassen. Er verließ das aber Konsortium, das von Claus N.A. Siebel geleitet wurde. Später tauchte Carl-Hermann Enneker noch einmal kurzfristig im canadischen Calgary auf, wo seine zweite Ehefrau inzwischen eine Lodge betrieb. | ||
In Liberia überstürzten sich danach die Ereignisse. Über Nacht kam 1989 das Aus für die riesige Mine mit ihren 2900 Beschäftigten. General Charles Taylor übernahm für Jahre die Regentschaft in dem Land. Alle Ausländer mussten ohne jede Vorwarnung Liberia verlassen. Während eines Krankenhausbesuchs im Bochumer Bergmannsheil starb Assessor am 18. Juli 1982 völlig unerwartet im Alter von nur 53 Jahren. Er wurde auf dem Friedhof von Neuss-Norf beerdigt. <ref>Ein Artikel von [[Friedhelm Wessel]]</ref> | In Liberia überstürzten sich danach die Ereignisse. Über Nacht kam 1989 das Aus für die riesige Mine mit ihren 2900 Beschäftigten. General Charles Taylor übernahm für Jahre die Regentschaft in dem Land. Alle Ausländer mussten ohne jede Vorwarnung Liberia verlassen. Während eines Krankenhausbesuchs im Bochumer Bergmannsheil starb der Assessor am 18. Juli 1982 völlig unerwartet im Alter von nur 53 Jahren. Er wurde auf dem Friedhof von Neuss-Norf beerdigt. <ref>Ein Artikel von [[Friedhelm Wessel]]</ref> | ||
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Aktuelle Version vom 28. Januar 2018, 16:13 Uhr
Carl-Hermann Enneker (geboren am 11. März 1929 in Diepholz, gestorben 18. Juli 1982 in Bochum) war Assessor der Verbundschachtanlage Friedrich der Große/Mont-Cenis.
1965 trat Assessor Carl-Hermann Enneker beim Oberbergamt ein. Er begann seine Berufsausbildung nach dem Abitur, das er 1949 an der Graf-Friedrich-Schule bestanden hatte. Anschließend studierte er in Tübingen und Clausthal-Zellerfeld. Nach der Bergreferendarzeit bestand Enneker 1959 sein Assessor-Examen am Oberbergamt Dortmund. Anschließend trat er in den Dienst der Dortmunder Bergbau AG. Zunächst in der Technikabteilung der Zeche Minister Stein, danach als Stabsstellenleiter der Zeche Hansa. Ende 1963 erfolgte ein Wechsel zur Zeche Friedrich der Große in Herne. Hier fungierte Enneker bis 1967 als Betriebsinspektor, danach war er Betriebsdirektor, stieg er zum technischen Direktor auf. Er löste Bergrat a. D. Helmuth Heintzmann ab, der mit Ablauf des Jahres 1966 in den Ruhestand gegangen war. Bis 1974 blieb Carl-Hermann Enneker auf „Piepenfritz“.
Kurz vor dem Ausscheiden aus seinem Dienst konnte der Assessor eines Tages sein eigenes Grab auf der 4. Sohle (Aufschiebeseite) von Schacht 3 begutachten. Unbekannte Kumpels hatten sich diesen makaberen Scherz erlaubt. Für Ennecker, der wohl gemerkt hatte, dass in der neuen Ruhrkohle AG kein Platz mehr für ihn ist, verließ die Verbundschachtanlage FdG/MC in Richtung Liberia. Hier hatte ein Konsortium (Deutsche Hüttenwerke, Thyssen, Hoesch, Krupp) bereits 1958 die de Bong-Mine erschlossen.
Rund 1,1 Milliarden Mark investierten die Minengesellschaft in Afrika. Enneker wurde hier die rechte Hand von Generalmanager Siebel. Zunächst lief sehr zufriedenstellend für den ehemaligen Herner Bergassessor. 7,5 Millionen Tonnen Erzkonzentrat wurde pro Jahr gefördert und brachte der Gesellschaft 1975 einen Gewinn von 22 Millionen Dollar.
Assessor Enneker war von 1975 bis 1979 als Generalmanager in Liberia tätig. Während seines mehrjährigen Afrikaaufenthaltes erlitt Carl-Hermann Enneker jedoch einen Unfall. So kam der Generalmanager wieder zurück nach Deutschland, lebte unter anderem in Neuss, um sich hier seine Beinverletzung medizinisch behandeln zu lassen. Er verließ das aber Konsortium, das von Claus N.A. Siebel geleitet wurde. Später tauchte Carl-Hermann Enneker noch einmal kurzfristig im canadischen Calgary auf, wo seine zweite Ehefrau inzwischen eine Lodge betrieb.
In Liberia überstürzten sich danach die Ereignisse. Über Nacht kam 1989 das Aus für die riesige Mine mit ihren 2900 Beschäftigten. General Charles Taylor übernahm für Jahre die Regentschaft in dem Land. Alle Ausländer mussten ohne jede Vorwarnung Liberia verlassen. Während eines Krankenhausbesuchs im Bochumer Bergmannsheil starb der Assessor am 18. Juli 1982 völlig unerwartet im Alter von nur 53 Jahren. Er wurde auf dem Friedhof von Neuss-Norf beerdigt. [2]
Verwandte Artikel
Quellen
- ↑ Dieser Text wurde von Friedhelm Wessel zur Verfügung gestellt. Der Text darf nicht ohne Genehmigung verändert oder weitergegeben werden.
- ↑ Ein Artikel von Friedhelm Wessel