Kapp-Putsch-Denkmal: Unterschied zwischen den Versionen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
||
(5 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
__NOTOC__ | __NOTOC__ | ||
<div class="inhalt" style="background-color:#FAF9E3;border-style: ridge; margin-bottom:1em; padding: | <div class="inhalt" style="background-color:#FAF9E3;border-style: ridge; margin-bottom:1em; padding:2em 2em 2em 2em;font-size:17px;max-width:800px;text-align:justify"> | ||
[[Datei:kapp-Putsch-Denkmal.jpg|350px|thumb|]] | [[Datei:kapp-Putsch-Denkmal.jpg|350px|thumb|]] | ||
Auf dem [[Südfriedhof]] an der [[Wiescherstraße]], Feld 17, erinnert ein Denkmal an die Opfer des [[Kapp-Lüttwitz-Putsch und Märzrevolution 1920|Kapp-Putsches]] - benannt nach dem Erzreaktionär Wolfgang Kapp (1858-1922) -. Nach diesem Kapp-Putsch in Berlin am 13. März 1920, dem ersten Versuch von Rechts, die junge deutsche Republik zu zerstören und die Revolution von 1918 rückgängig zu machen, riefen die Arbeiterführer zu einem Generalstreik auf. Es kam zu revolutionsartigen Unruhen, bei denen im März/April 1920 vier Herner Arbeiter erschossen wurden. Zunächst bestattete man diese Opfer an verschiedenen Stellen, doch am 23. April wurden sie umgebettet, bevor am 1. Mai 1921 die neue Gedenkstätte eingeweiht werden konnte. Heute steht dort der Granitfindling mit einer Gedenktafel aus Bronze, auf der folgender Text - es ist der gleiche wie der von 1921 - zu lesen ist: | Auf dem [[Südfriedhof]] an der [[Wiescherstraße]], Feld 17, erinnert ein Denkmal an die Opfer des [[Kapp-Lüttwitz-Putsch und Märzrevolution 1920|Kapp-Putsches]] - benannt nach dem Erzreaktionär Wolfgang Kapp (1858-1922) -. Nach diesem Kapp-Putsch in Berlin am 13. März 1920, dem ersten Versuch von Rechts, die junge deutsche Republik zu zerstören und die Revolution von 1918 rückgängig zu machen, riefen die Arbeiterführer zu einem Generalstreik auf. Es kam zu revolutionsartigen Unruhen, bei denen im März/April 1920 vier Herner Arbeiter erschossen wurden. Zunächst bestattete man diese Opfer an verschiedenen Stellen, doch am 23. April wurden sie umgebettet, bevor am 1. Mai 1921 die neue Gedenkstätte eingeweiht werden konnte. Heute steht dort der Granitfindling mit einer Gedenktafel aus Bronze, auf der folgender Text - es ist der gleiche wie der von 1921 - zu lesen ist: | ||
Zeile 11: | Zeile 11: | ||
Die ursprüngliche Tafel wurde in der NS-Zeit entfernt. Vor dem Natursteinmonument befinden sich vier kleine schlichte Naturgrabsteine, in welche die Namen und bekannten Lebensdaten der Opfer eingemeißelt sind: | Die ursprüngliche Tafel wurde in der NS-Zeit entfernt. Vor dem Natursteinmonument befinden sich vier kleine schlichte Naturgrabsteine, in welche die Namen und bekannten Lebensdaten der Opfer eingemeißelt sind: | ||
[[Datei:Kapp-Putsch-Denkmal -.jpg|350px|thumb|]] | [[Datei:Kapp-Putsch-Denkmal -.jpg|350px|thumb|]] | ||
;Gustav Breuning (* 22.6.1900, † 29.3.1920) | ;[[Gustav Breuning]] (* 22.6.1900, † 29.3.1920) | ||
;Gustav Sotter (* 23.6.1900, † 19.3.1920) | ;[[Gustav Sotter und Franz Winkel|Gustav Sotter]] (* 23.6.1900, † 19.3.1920) | ||
;[[Rochus Steinert]] (* 6.8.1885, † 9.4.1920) | ;[[Rochus Steinert]] (* 6.8.1885, † 9.4.1920) | ||
;Franz Winkel (* | ;[[Gustav Sotter und Franz Winkel|Franz Winkel]] (* 31.5.1897, † 19.3.1920)<ref>Geboren als Carl Gustav Franz in Zerpenschleuse in Brandenburg. Seine Eltern waren der Schiffer Hermann Christan Winkel und Klara Emilie Auguste Granzow. Getauft ebd. am 20.06.1897 (Reg. Nr. 37/1897). Sterbeurkunde Nr. 357/1920 Essen-Rüttenscheidt [https://www.landesarchiv-nrw.de/data02/Abt_Rheinland/PA_3103/~087/08798/R_PA_3103_08798_0363.jpg].</ref> | ||
Die Eintragung des Denkmals in die Liste der Herner Baudenkmäler erfolgte am 2.2.1993. Eine zusätzliche Hinweistafel am Rand der Gedenkstätte informiert:<br /> | Die Eintragung des Denkmals in die Liste der Herner Baudenkmäler erfolgte am 2.2.1993. Eine zusätzliche Hinweistafel am Rand der Gedenkstätte informiert:<br /> |
Aktuelle Version vom 14. November 2022, 13:25 Uhr
Auf dem Südfriedhof an der Wiescherstraße, Feld 17, erinnert ein Denkmal an die Opfer des Kapp-Putsches - benannt nach dem Erzreaktionär Wolfgang Kapp (1858-1922) -. Nach diesem Kapp-Putsch in Berlin am 13. März 1920, dem ersten Versuch von Rechts, die junge deutsche Republik zu zerstören und die Revolution von 1918 rückgängig zu machen, riefen die Arbeiterführer zu einem Generalstreik auf. Es kam zu revolutionsartigen Unruhen, bei denen im März/April 1920 vier Herner Arbeiter erschossen wurden. Zunächst bestattete man diese Opfer an verschiedenen Stellen, doch am 23. April wurden sie umgebettet, bevor am 1. Mai 1921 die neue Gedenkstätte eingeweiht werden konnte. Heute steht dort der Granitfindling mit einer Gedenktafel aus Bronze, auf der folgender Text - es ist der gleiche wie der von 1921 - zu lesen ist:
- "GEWIDMET DEN MÄRZ-GEFALLENEN IM JAHRE 1920
- VON DER FREIORGANISIERTEN ARBEITERSCHAFT HERNE
- DIR HAT DAS SCHICKSAL EINEN GEIST GEGEBEN
- DER UNGEBÄNDIGT IMMER VORWÄRTS DRÄNGT".
Die ursprüngliche Tafel wurde in der NS-Zeit entfernt. Vor dem Natursteinmonument befinden sich vier kleine schlichte Naturgrabsteine, in welche die Namen und bekannten Lebensdaten der Opfer eingemeißelt sind:
- Gustav Breuning (* 22.6.1900, † 29.3.1920)
- Gustav Sotter (* 23.6.1900, † 19.3.1920)
- Rochus Steinert (* 6.8.1885, † 9.4.1920)
- Franz Winkel (* 31.5.1897, † 19.3.1920)[1]
Die Eintragung des Denkmals in die Liste der Herner Baudenkmäler erfolgte am 2.2.1993. Eine zusätzliche Hinweistafel am Rand der Gedenkstätte informiert:
"Die Erinnerungstafel für die Herner Opfer der Unruhen im März 1920 anlässlich des Kapp-Putsches wurde 1921 aufgestellt, in der Zeit des Nationalsozialismus entfernt und 1997 mit dem ursprünglichen Text erneuert."
Verwandte Artikel
Quellen
Stadtarchiv Herne:
Dokumentationsbibliothek: Sammlung Denkmäler
Archivbibliothek: "...bey den spätesten Nachkommen in beständig gutem Andenken zu erhalten..."-Denkmäler in Herne und Wanne-Eickel, Manfred Hildebrandt, Der Emscherbrücher Band 14 (2008/09), Seiten 57 bis 77, herausgegeben von der Gesellschaft für Heimatkunde Wanne-Eickel e. V., Herne 2008
Fotosammlung