Kriegerdenkmal in Sodingen: Unterschied zwischen den Versionen

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Ursprünglich sollte inmitten der [[Mont-Cenis-Straße]] ("Platz am Denkmal", ehemals alter Marktplatz vor der Post) ein Denkmal mit der Statue Kaiser Wilhelms I. aufgestellt werden, doch diese Idee wurde im Juli 1904 wieder verworfen. Stattdessen entschied man sich im März 1906 für den Vorschlag des [[Krieger- und Landwehr-Vereins Giesenberg-Sodingen gegr. 1884]] zur Errichtung eines Gedenkbrunnens. Es war ein "Sedantag", nämlich der 2. September 1906, an dem zum ersten Mal aus dem Kaiserbrunnen patriotisch Wasser sprudelte. Wie immer hatten sich viele jubelnde Menschen um die Honoratioren versammelt.
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Ursprünglich sollte inmitten der [[Mont-Cenis-Straße]] ("[[Der Platz am Denkmal in Sodingen|Platz am Denkmal]]", ehemals alter Marktplatz vor der Post) ein Denkmal mit der Statue Kaiser Wilhelms I. aufgestellt werden, doch diese Idee wurde im Juli 1904 wieder verworfen.<br>
[[Datei:Einweihung Sodingen Denkmal 1906-09-02.png|550px|zentiert]]
[[Datei:Postkarte Partie am Denkmal, um 1920.jpg|350px|miniatur|rechts|Partie am Denkmal um 1920]]
<div class="inhalt" style="background-color:#FFFFFF;border-style: ridge; margin-bottom:1em; padding:2em 2em 2em 2em;font-size:15px;max-width:800px;text-align:justify">

Stattdessen entschied man sich im März 1906 für den Vorschlag des Krieger- und Landwehr-Vereins Giesenberg-Sodingen gegr. 1884 zur Errichtung eines Gedenkbrunnens.

"''Sodingen, 10. Juli. Zur Denkmalsfrage. Nach jahrelangen Bemühungen ist nunmehr die Frage der Errichtung eines Kriegerdenkmals gelöst. Einem derzeitigen Vorschlage des Herrn Landrats entsprechend hat die Kommission eine Art Brunnenanlage ge­wählt. Das Denkmal, welches von dem Bildhauer Rings hergestellt wird, besteht aus einem Obelisk, der von einem ehernen Adler mit ausgebreiteten Schwingen gekrönt wird. Die Vorder= und Rückseite des Denkmals tragen Reliefs, zu beiden Seiten sprudelt das Wasser hervor. Mit dem Aufbau des Fundamentes ist bereits begonnen worden. Das Denkmal findet Aufstellung auf dem alten Marktplatz vor der Post. Die Einweihung soll am 2. September dieses Jahres erfolgen. Die Feierlichkeiten versprechen großartig zu werden, da sich sämtliche Vereine Sodingens daran beteiligen. Die Wirtschaftsführung hat Herr Möller übernommen, der ein 1500 Quadratmeter großes Festzelt errichten lässt. Der hiesige Kriegerverein hat seit Jahren mit Wort und Tat für die Ver­wirklichung der nunmehr gesicherten Denkmalserrichtung gearbeitet. Ihm gebührt dafür warme Anerkennung, wenn auch nicht verkannt werden soll, dass ohne die hochherzigen Spenden der [[Zeche Mont-Cenis|Gewerkschaft Mont Cenis]] und der Gemeindevertretung die Ausführung des Projektes unmöglich gewesen wäre. Unsere Ge­meinde Sodingen wird bald um ein schönes Schmuck stück reicher sein, das dazu berufen ist, Zeugnis ab­zulegen von dem Patriotismus und dem Opfersinn der Bürgerschaft."''<ref>[https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/6500979 Castropr Anzeiger vom 12. Juli 1906. https://zeitpunkt.nrw/]</ref>


Es war also ein "Sedantag", nämlich der [[2. September]] [[1906]], an dem zum ersten Mal aus dem Kaiserbrunnen patriotisch Wasser sprudelte. Wie immer hatten sich viele jubelnde Menschen um die Honoratioren versammelt.


Regierungsassessor Hauptmann Mertens, der Vorsitzender des Verbandes deutscher Kriegervereine, Ehrenoberst Dr. Börding, der Sodinger Amtmann [[Max Wiethoff]], die Mitglieder der Gemeindevertretung Sodingen, die Vertreter der [[Zeche Mont-Cenis]] sowie die hochwürdige Geistlichkeit verliehen der Eröffnungsfeier Glanz.
Regierungsassessor Hauptmann Mertens, der Vorsitzender des Verbandes deutscher Kriegervereine, Ehrenoberst Dr. Börding, der Sodinger Amtmann [[Max Wiethoff]], die Mitglieder der Gemeindevertretung Sodingen, die Vertreter der [[Zeche Mont-Cenis]] sowie die hochwürdige Geistlichkeit verliehen der Eröffnungsfeier Glanz.


Der 800 Zentner schwere und etwa 6 m hohe Obelisk, angefertigt von der Herner Steinmetzfirma Heinrich Rings, bekrönt von einem ehernen Adler mit ausgebreiteten Schwingen und an der Vor- und Rückseite angebrachten Reliefs sollte Kaiser Wilhelm I. zur Ehre gereichen.
Der 800 [[Bergmannssprache Z#Zentner|<span title="Altes Gewichtsmaß: 50 kg.">Zentner</span>]] schwere und etwa 6 m hohe Obelisk, angefertigt von der Herner Steinmetzfirma [[Heinrich Rings sen.|Heinrich Rings]], bekrönt von einem ehernen Adler mit ausgebreiteten Schwingen und an der Vor- und Rückseite angebrachten Reliefs sollte Kaiser Wilhelm I. zur Ehre gereichen.


Die Enthüllungsfeier war verbunden mit einem Festzug und einem Parademarsch. Festredner Hauptmann Mertens "...brachte zum Ausdruck, daß das Denkmal bei den Veteranen die Liebe zu König und Vaterland entflammen, der Jugend aber zum Beispiel dienen möge." Dr. Börding wies darauf hin, dass der Kaiserbrunnen an der Stelle des alten schlichten und bescheidenen 1896 enthüllten Gedenksteins für die im Krieg 1870/71 gefallenen Sodinger errichtet worden sei. „Es habe allerdings sehr viel Mühe und mancherlei Schwierigkeiten namentlich in pekuniärer Beziehung gekostet, und wäre es ohne die hochherzigen Gaben der Gemeinde Sodingen und der Verwaltung der Zeche Mont-Cenis wohl noch lange nicht zum Bau eines solchen Denkmals gekommen“ berichtet der Herner Anzeiger am 21.7.1906 über die Festrede.
Die Enthüllungsfeier war verbunden mit einem Festzug und einem Parademarsch. Festredner Hauptmann Mertens "...brachte zum Ausdruck, daß das Denkmal bei den Veteranen die Liebe zu König und Vaterland entflammen, der Jugend aber zum Beispiel dienen möge." Dr. Börding wies darauf hin, dass der Kaiserbrunnen an der Stelle des alten schlichten und bescheidenen 1896 [[Gedenkstein Sodinger Kämpfer 1870/71 (1896)|enthüllten Gedenksteins für die im Krieg 1870/71 gefallenen Sodinger]] errichtet worden sei. „Es habe allerdings sehr viel Mühe und mancherlei Schwierigkeiten namentlich in pekuniärer Beziehung gekostet, und wäre es ohne die hochherzigen Gaben der Gemeinde Sodingen und der Verwaltung der Zeche Mont-Cenis wohl noch lange nicht zum Bau eines solchen Denkmals gekommen“ berichtet der Herner Anzeiger am 21.Juli 1906 über die Festrede.

"''Sodingen, 3. Sept. Ein Tag von besonderer Be­deutung war der gestrige Tag, der Tag der Enthüllung des neuen Kriegerdenkmals. Ein stattlicher Festzug, an welchem sämtliche Vereine Sodingens teilnahmen. eröffnete die Feier. Zuerst hatte Herr Amtmann Wiethoff das Wort. Er begrüßte mit warmen Wor­ten die Festteilnehmer und wies mit Begeisterung auf die Bedeutung des Denkmals hin. Dann erteilte er dem Vertreter des Herrn Landrats das Wort. Der­selbe sprach über die Bedeutung des Sedantages, der als ein sehr geeigneter Tag für die Enthüllung eines Denkmals ausgewählt sei. Insbesondere wies er hin auf jene Männer, die sich in jener Zeit durch echte Religiosität, wahre Kameradschaft, treue deutsche Ge­sinnung und große Bescheidenheit auszeichneten. Dann nahm er den feierlichen Akt der Enthüllung des Denkmals vor und brachte ein Hoch auf Sr. Majestät Kaiser Wilhelm II. aus. Er übergab das Denkmal dem Ehrenhauptmann des hiesigen Krieger= u. Land­wehrvereins Herrn Dr. Börding. Herr Dr. Börding schilderte mit klaren Worten das Zustandekommen des Denkmals, hob besonders die Verdienste der Zeche Mont Cenis und der Gemeinde Sodingen hervor und brachte auf beide ein Hoch aus. Er übertrug das Denkmal dem Gemeindevorsteher, Herrn Betriebsin­spektor Stegmann. Mit freudig bewegten Worten nahm Herr Stegmann das Denkmal im Namen der Gemeinde Sodingen an und versprach, nach Kräften für die tadellose Erhaltung desselben zu sorgen. Er gab auch der Freude Ausdruck, die die Vollendung des Denkmals in der Gemeinde Sodingen und insbesonde­re in den Herzen der noch lebenden Kriegsveteranen hervorgerufen. Sein Hoch galt dem Krieger= und Landwehrverein Sodingen und insbesondere den Kriegsveteranen. Es folgte dann der Vortrag des Liedes: „Heil, Kaiser und Reich“ von Rebbert. Wäh­rend des nun folgenden Musikstückes legten sämtliche Vereine einen Kranz mit Widmung vor dem Denk­mal nieder. Dann bewegte sich der Zug zum Festzelt. Es war ein schönes, herrliches Fest, welches hier ge­feiert wurde.''"<ref>[https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/pagetext/6501181 Castroper Anzeiger vom 4. September 1906.]</ref>


Nach dem Zweiten Weltkrieg brauchte man den Kaiserbrunnen nicht mehr. Er wurde spurenlos dem Erdboden gleich gemacht
Nach dem Zweiten Weltkrieg brauchte man den Kaiserbrunnen nicht mehr. Er wurde spurenlos dem Erdboden gleich gemacht


Bis Mitte 2016 befand sich in dem Bereich ein [[Denkmal zur Erinnerung an den Bergbau in Sodingen]]. <ref>'''Stadtarchiv Herne: ''' Dokumentationsbibliothek: Sammlung Denkmäler Archivbibliothek: "...bey den spätesten Nachkommen in beständig gutem Andenken zu erhalten..."-Denkmäler in Herne und Wanne-Eickel, Manfred Hildebrandt, Der Emscherbrücher Band 14 (2008/09), Seiten 57 bis 77, herausgegeben von der Gesellschaft für Heimatkunde Wanne-Eickel e. V., Herne 2008 Postkartensammlung</ref>




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==Quellen==
==Quellen==
'''Stadtarchiv Herne: '''

Dokumentationsbibliothek: Sammlung Denkmäler

Archivbibliothek: "...bey den spätesten Nachkommen in beständig gutem Andenken zu erhalten..."-Denkmäler in Herne und Wanne-Eickel, Manfred Hildebrandt, Der Emscherbrücher Band 14 (2008/09), Seiten 57 bis 77, herausgegeben von der Gesellschaft für Heimatkunde Wanne-Eickel e. V., Herne 2008


Postkartensammlung


[[Kategorie:Denkmäler in Herne]]
[[Kategorie:Denkmäler in Herne]]
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Aktuelle Version vom 21. November 2025, 15:45 Uhr

Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Kriegerdenkmal in Sodingen, zu diesem Thema gibt es auch noch die Artikel Denkmal zur Erinnerung an den Bergbau in Sodingen und Der Platz am Denkmal in Sodingen.
Kriegerdenkmal Sodingen
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Ursprünglich sollte inmitten der Mont-Cenis-Straße ("Platz am Denkmal", ehemals alter Marktplatz vor der Post) ein Denkmal mit der Statue Kaiser Wilhelms I. aufgestellt werden, doch diese Idee wurde im Juli 1904 wieder verworfen.
zentiert

Partie am Denkmal um 1920

Stattdessen entschied man sich im März 1906 für den Vorschlag des Krieger- und Landwehr-Vereins Giesenberg-Sodingen gegr. 1884 zur Errichtung eines Gedenkbrunnens.

"Sodingen, 10. Juli. Zur Denkmalsfrage. Nach jahrelangen Bemühungen ist nunmehr die Frage der Errichtung eines Kriegerdenkmals gelöst. Einem derzeitigen Vorschlage des Herrn Landrats entsprechend hat die Kommission eine Art Brunnenanlage ge­wählt. Das Denkmal, welches von dem Bildhauer Rings hergestellt wird, besteht aus einem Obelisk, der von einem ehernen Adler mit ausgebreiteten Schwingen gekrönt wird. Die Vorder= und Rückseite des Denkmals tragen Reliefs, zu beiden Seiten sprudelt das Wasser hervor. Mit dem Aufbau des Fundamentes ist bereits begonnen worden. Das Denkmal findet Aufstellung auf dem alten Marktplatz vor der Post. Die Einweihung soll am 2. September dieses Jahres erfolgen. Die Feierlichkeiten versprechen großartig zu werden, da sich sämtliche Vereine Sodingens daran beteiligen. Die Wirtschaftsführung hat Herr Möller übernommen, der ein 1500 Quadratmeter großes Festzelt errichten lässt. Der hiesige Kriegerverein hat seit Jahren mit Wort und Tat für die Ver­wirklichung der nunmehr gesicherten Denkmalserrichtung gearbeitet. Ihm gebührt dafür warme Anerkennung, wenn auch nicht verkannt werden soll, dass ohne die hochherzigen Spenden der Gewerkschaft Mont Cenis und der Gemeindevertretung die Ausführung des Projektes unmöglich gewesen wäre. Unsere Ge­meinde Sodingen wird bald um ein schönes Schmuck stück reicher sein, das dazu berufen ist, Zeugnis ab­zulegen von dem Patriotismus und dem Opfersinn der Bürgerschaft."[1]


Es war also ein "Sedantag", nämlich der 2. September 1906, an dem zum ersten Mal aus dem Kaiserbrunnen patriotisch Wasser sprudelte. Wie immer hatten sich viele jubelnde Menschen um die Honoratioren versammelt.

Regierungsassessor Hauptmann Mertens, der Vorsitzender des Verbandes deutscher Kriegervereine, Ehrenoberst Dr. Börding, der Sodinger Amtmann Max Wiethoff, die Mitglieder der Gemeindevertretung Sodingen, die Vertreter der Zeche Mont-Cenis sowie die hochwürdige Geistlichkeit verliehen der Eröffnungsfeier Glanz.

Der 800 Zentner schwere und etwa 6 m hohe Obelisk, angefertigt von der Herner Steinmetzfirma Heinrich Rings, bekrönt von einem ehernen Adler mit ausgebreiteten Schwingen und an der Vor- und Rückseite angebrachten Reliefs sollte Kaiser Wilhelm I. zur Ehre gereichen.

Die Enthüllungsfeier war verbunden mit einem Festzug und einem Parademarsch. Festredner Hauptmann Mertens "...brachte zum Ausdruck, daß das Denkmal bei den Veteranen die Liebe zu König und Vaterland entflammen, der Jugend aber zum Beispiel dienen möge." Dr. Börding wies darauf hin, dass der Kaiserbrunnen an der Stelle des alten schlichten und bescheidenen 1896 enthüllten Gedenksteins für die im Krieg 1870/71 gefallenen Sodinger errichtet worden sei. „Es habe allerdings sehr viel Mühe und mancherlei Schwierigkeiten namentlich in pekuniärer Beziehung gekostet, und wäre es ohne die hochherzigen Gaben der Gemeinde Sodingen und der Verwaltung der Zeche Mont-Cenis wohl noch lange nicht zum Bau eines solchen Denkmals gekommen“ berichtet der Herner Anzeiger am 21.Juli 1906 über die Festrede.

"Sodingen, 3. Sept. Ein Tag von besonderer Be­deutung war der gestrige Tag, der Tag der Enthüllung des neuen Kriegerdenkmals. Ein stattlicher Festzug, an welchem sämtliche Vereine Sodingens teilnahmen. eröffnete die Feier. Zuerst hatte Herr Amtmann Wiethoff das Wort. Er begrüßte mit warmen Wor­ten die Festteilnehmer und wies mit Begeisterung auf die Bedeutung des Denkmals hin. Dann erteilte er dem Vertreter des Herrn Landrats das Wort. Der­selbe sprach über die Bedeutung des Sedantages, der als ein sehr geeigneter Tag für die Enthüllung eines Denkmals ausgewählt sei. Insbesondere wies er hin auf jene Männer, die sich in jener Zeit durch echte Religiosität, wahre Kameradschaft, treue deutsche Ge­sinnung und große Bescheidenheit auszeichneten. Dann nahm er den feierlichen Akt der Enthüllung des Denkmals vor und brachte ein Hoch auf Sr. Majestät Kaiser Wilhelm II. aus. Er übergab das Denkmal dem Ehrenhauptmann des hiesigen Krieger= u. Land­wehrvereins Herrn Dr. Börding. Herr Dr. Börding schilderte mit klaren Worten das Zustandekommen des Denkmals, hob besonders die Verdienste der Zeche Mont Cenis und der Gemeinde Sodingen hervor und brachte auf beide ein Hoch aus. Er übertrug das Denkmal dem Gemeindevorsteher, Herrn Betriebsin­spektor Stegmann. Mit freudig bewegten Worten nahm Herr Stegmann das Denkmal im Namen der Gemeinde Sodingen an und versprach, nach Kräften für die tadellose Erhaltung desselben zu sorgen. Er gab auch der Freude Ausdruck, die die Vollendung des Denkmals in der Gemeinde Sodingen und insbesonde­re in den Herzen der noch lebenden Kriegsveteranen hervorgerufen. Sein Hoch galt dem Krieger= und Landwehrverein Sodingen und insbesondere den Kriegsveteranen. Es folgte dann der Vortrag des Liedes: „Heil, Kaiser und Reich“ von Rebbert. Wäh­rend des nun folgenden Musikstückes legten sämtliche Vereine einen Kranz mit Widmung vor dem Denk­mal nieder. Dann bewegte sich der Zug zum Festzelt. Es war ein schönes, herrliches Fest, welches hier ge­feiert wurde."[2]

Nach dem Zweiten Weltkrieg brauchte man den Kaiserbrunnen nicht mehr. Er wurde spurenlos dem Erdboden gleich gemacht

Bis Mitte 2016 befand sich in dem Bereich ein Denkmal zur Erinnerung an den Bergbau in Sodingen. [3]



Videoprojekt vor Ort

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Quellen

  1. Castropr Anzeiger vom 12. Juli 1906. https://zeitpunkt.nrw/
  2. Castroper Anzeiger vom 4. September 1906.
  3. Stadtarchiv Herne: Dokumentationsbibliothek: Sammlung Denkmäler Archivbibliothek: "...bey den spätesten Nachkommen in beständig gutem Andenken zu erhalten..."-Denkmäler in Herne und Wanne-Eickel, Manfred Hildebrandt, Der Emscherbrücher Band 14 (2008/09), Seiten 57 bis 77, herausgegeben von der Gesellschaft für Heimatkunde Wanne-Eickel e. V., Herne 2008 Postkartensammlung