Steinen 1757 (Strünkede): Unterschied zwischen den Versionen
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<big>Steinen, Johann Dietrich von:</big><br /> | <big>Steinen, Johann Dietrich von:</big><br /> | ||
Westphälische Geschichte. Dritter Theil.<br /> | [[Steinen 1757|Westphälische Geschichte. Dritter Theil.]]<br /> | ||
Lemgo 1757 | Lemgo 1757 | ||
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<div class="inhalt" style="background-color:#FAF9E3;border-style: ridge; margin-bottom:1em; padding:2em 2em 2em 2em;font-size:15px;max-width:800px;text-align:justify"> | |||
<div class="inhalt" style="background-color:#FAF9E3;border-style: ridge; margin-bottom:1em; padding: | |||
Johann Diederich von Steinen, Ev. Luth. Pred. zu Frömern | Johann Diederich von Steinen, Ev. Luth. Pred. zu Frömern | ||
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==§. 2. == | ==§. 2. == | ||
Dieses Schloß mit seinem Zubehör ist in Vorjahren bis ins 13. Jahrhundert, eine, den Herren v. Strünckede zuständige unmittelbare Reichsherrschaft gewesen, und der Besitzer davon, sol zu der Zahl der vier Reichsritter<ref>Wenn die bey Seb. Münster und anderen erfindliche Eintheilung des Teutschen Reichs in viererley vieren Grund hätte, so wären Andelau, Meldingen, Strudeck und Travenberg die vier Reichsritter, und so wären nach Anweisung des Wapens, welches sich in der Cölnischen Chronic findet, die v. Strudeck keine andere als die v. Strünckede. Allein da Limnaeus jur. Pub. L. I. c. 4. und andere geschickte Publicisten dergleichen Reichseintheilung ungegründet halten, wil ich mich dabey nicht aufhalten.</ref> gehöret haben. | Dieses Schloß mit seinem Zubehör ist in Vorjahren bis ins 13. Jahrhundert, eine, den Herren v. Strünckede zuständige unmittelbare Reichsherrschaft gewesen, und der Besitzer davon, sol zu der Zahl der vier Reichsritter<ref group="Anm.">Wenn die bey Seb. Münster und anderen erfindliche Eintheilung des Teutschen Reichs in viererley vieren Grund hätte, so wären Andelau, Meldingen, Strudeck und Travenberg die vier Reichsritter, und so wären nach Anweisung des Wapens, welches sich in der Cölnischen Chronic findet, die v. Strudeck keine andere als die v. Strünckede. Allein da Limnaeus jur. Pub. L. I. c. 4. und andere geschickte Publicisten dergleichen Reichseintheilung ungegründet halten, wil ich mich dabey nicht aufhalten.</ref> gehöret haben. | ||
==§.3. == | ==§.3. == | ||
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==§. 4. == | ==§. 4. == | ||
Im Jahr 1471. auf den nechsten Montag nach dem Sonntag Quasimodogeniti, ist vor dem Gericht zu Bockum vor dem Richter Henrich Steinhaus, von Wattenscheid bürtig, ein | Im Jahr 1471. auf den nechsten Montag nach dem Sonntag Quasimodogeniti, ist vor dem Gericht zu Bockum vor dem Richter Henrich Steinhaus, von Wattenscheid bürtig, ein Eigen Verhör abgehalten worden, bey welchem Männer von 80. bis 100. Jahren bezeugen, | ||
#Daß die v. Strünckede berechtiget gewesen, über die Emscher eine Brücke zu machen, um das Vieh vom Hause und aus der Freyheit darüber in das Emscherbruch treiben zu können. | #Daß die v. [[Strünkede (Adelsgeschlecht)|Strünckede]] berechtiget gewesen, über die [[Emscher]] eine Brücke zu machen, um das Vieh vom Hause und aus der Freyheit darüber in das Emscherbruch treiben zu können. | ||
#Daß sie in den Recklinghauser, Suderwyker, Hacheler, Hertener, Herner, Rimbecker, Reeser und Berger Marcken, also berechtiget, daß wenn darin Eicheln vorhanden, die v. Strünckede 30. Schweine und einen Beer ungebrandt, ohne jemandes hinder, | #Daß sie in den Recklinghauser, Suderwyker, Hacheler, Hertener, Herner, Rimbecker, Reeser und Berger Marcken, also berechtiget, daß wenn darin Eicheln vorhanden, die v. Strünckede 30. Schweine und einen Beer ungebrandt, ohne jemandes hinder, eintreiben können | ||
#Können sie ungebrandt und | #Können sie ungebrandt und ungestraft, ihre Tragschweine, in die Recklinghauser Marck treben. | ||
#Sie dörfen über die besagte Brücke aus dem Emscher Bruch so viel Holz fahren lassen, als das | #Sie dörfen über die besagte Brücke aus dem Emscher Bruch so viel Holz fahren lassen, als das Schloß zu Zimmer und Brandholz bedarf. | ||
#Die v. Strünckede hätten auf der Brücke einen Baum gehangen, um dieselbe von denen zu befreyen, so in besagtem Bruch nicht berechtiget seyn. | #Die v. Strünckede hätten auf der Brücke einen Baum gehangen, um dieselbe von denen zu befreyen, so in besagtem Bruch nicht berechtiget seyn. | ||
#Diejenigen, so Zuschläge von Wischen und Kämpen im Emscherbruch machten, müsten jährlich von jedem Zuschlage ein Huen auf das Schloß Strünckede liefern, imgleichen von der Wildbannen; wenn jemand das Huen nicht lieferte, so hätten die v. Strünckede macht, die Zuschläge aufbrechen zu lassen, so, das alles Wild und Gedierte ein und ausgehen könte. | #Diejenigen, so Zuschläge von Wischen und Kämpen im Emscherbruch machten, müsten jährlich von jedem Zuschlage ein Huen auf das [[Schloss Strünkede|Schloß Strünckede]] liefern, imgleichen von der Wildbannen; wenn jemand das Huen nicht lieferte, so hätten die v. Strünckede macht, die Zuschläge aufbrechen zu lassen, so, das alles Wild und Gedierte ein und ausgehen könte. | ||
#Die ganze Wildbahn durch das Emscherbruch gehöre zu Haus Strünckede, und hätte daher der Wohlgeborne Edeler Herr v. Gemen, als er zu Horneburg gewesen vom alten Bernd, Herrn v. Strünckede Urlaub begehren lassen, wenn er im | #Die ganze Wildbahn durch das Emscherbruch gehöre zu Haus Strünckede, und hätte daher der Wohlgeborne Edeler Herr v. Gemen, als er zu Horneburg gewesen vom alten Bernd, Herrn v. Strünckede Urlaub begehren lassen, wenn er im Emschebruch jagen wollen, und wo er solchen bekommen, habe er Herr Bernd ein Theil von dem gefangenen Wildpret geschicket, | ||
#Die Fischerey auf der Emscher, von dem Voskolcke an, die Emscher herunter, bis an die Mühlenvort über Krange gehöre zum Schloß Strünckede. | #Die Fischerey auf der Emscher, von dem Voskolcke an, die Emscher herunter, bis an die Mühlenvort über [[Crange|Krange]] gehöre zum Schloß Strünckede. | ||
#Die Herren v. Strünckede hätten oft 20. bis 30. Wagen, dan minder, dan mehr, so soft sie bewolt, an Zimmer und Brandholz aus der Recklinckehauser Marck holen lassen, auch so oft sie gewolt eine Brücke auf und nieder gemacht. | #Die Herren v. Strünckede hätten oft 20. bis 30. Wagen, dan minder, dan mehr, so soft sie bewolt, an Zimmer und Brandholz aus der Recklinckehauser Marck holen lassen, auch so oft sie gewolt eine Brücke auf und nieder gemacht. | ||
#Daß die Dienstleute im Kirchspiel Herne, so oft sie dazu aufgebottten worden, aus den vorhein genanten Marcken das Holz mit Wagen und Pferden, abholen müssen. | #Daß die Dienstleute im Kirchspiel Herne, so oft sie dazu aufgebottten worden, aus den vorhein genanten Marcken das Holz mit Wagen und Pferden, abholen müssen. | ||
Und aus einem anderen Zeugen Verhör von 1481 ist erweislich, daß die Dienstleute im Kirchspiel Herne und Gericht Castrop insgesamt zu dergleichen Diensten verpflichtet seyn. | Und aus einem anderen Zeugen Verhör von 1481 ist erweislich, daß die Dienstleute im Kirchspiel Herne und Gericht Castrop insgesamt zu dergleichen Diensten verpflichtet seyn. | ||
==§. 5. == | ==§. 5. == | ||
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Canzley zu Strünckede appelirt worden, ist davon die Rede entstanden: | Canzley zu Strünckede appelirt worden, ist davon die Rede entstanden: | ||
::'''Ick will datt vam Torn tho Strünckede hören'''.<ref>2 In etlichen Nachrichten stehet von dem krummen Torn, in anderen von dem dicken Tornm, woaus ich vermuthe, daß die Hauptfestung ein dicker aber etwas krummer Thurm gewesen. Wie mir dann berichtet worden, daß er noch am ende des 15 Jahrhunderts, auf dem Oberhaus zu Strünckede vorhanden gewesen, und die Ueberbleibsel davon noch im Schloßgraben vorhanden seyn.</ref> | ::'''Ick will datt vam Torn tho Strünckede hören'''.<ref group="Anm.">2 In etlichen Nachrichten stehet von dem krummen Torn, in anderen von dem dicken Tornm, woaus ich vermuthe, daß die Hauptfestung ein dicker aber etwas krummer Thurm gewesen. Wie mir dann berichtet worden, daß er noch am ende des 15 Jahrhunderts, auf dem Oberhaus zu Strünckede vorhanden gewesen, und die Ueberbleibsel davon noch im Schloßgraben vorhanden seyn.</ref> | ||
==§. 6.== | ==§. 6.== | ||
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#In alten Briefen stehet: die Burg Strünckede mit ihren Vorburgen, Wällen, Graben, Burglehen und Vestungen. | #In alten Briefen stehet: die Burg Strünckede mit ihren Vorburgen, Wällen, Graben, Burglehen und Vestungen. | ||
#Im Jahr 1262. ehe das Haus Strünckede den Grafen zu Cleve als ein Offenhaus übergeben worden, viele Burgmänner zu Strünckede gewesen sind. | #Im Jahr 1262. ehe das Haus Strünckede den Grafen zu Cleve als ein Offenhaus übergeben worden, viele Burgmänner zu Strünckede gewesen sind. | ||
#Im Jahr 1395. d. 5. Januarius, als der Erzbischoff zu Cöln die Erlaubniß gab, daß die Kapelle zu Strünckede zu einer Pfarrkirchen sollte gemachet werden, solches darum geschehen ist: <br/> | #Im Jahr 1395. d. 5. Januarius, als der Erzbischoff zu Cöln die Erlaubniß gab, daß die [[Schlosskapelle Strünkede|Kapelle zu Strünckede]] zu einer Pfarrkirchen sollte gemachet werden, solches darum geschehen ist: <br/> | ||
Weil das Schloß und Flecken (Castrum & Suburbium stehet im Briefe) Strünckede, weit von der Kirchspielskirchen entlegen, und die Einwohner besagten Schlosses und Fleckens, derer eine ziemlich grosse Anzahl, in damahligen kriegerischen Zeiten, nicht ohne Lebensgefahr zu der Kirchspielskirchen gehen könten. | Weil das Schloß und Flecken (Castrum & Suburbium stehet im Briefe) Strünckede, weit von der Kirchspielskirchen entlegen, und die Einwohner besagten Schlosses und Fleckens, derer eine ziemlich grosse Anzahl, in damahligen kriegerischen Zeiten, nicht ohne Lebensgefahr zu der Kirchspielskirchen gehen könten. | ||
==§. 7. == | ==§. 7. == | ||
Von allen Rittern, so hieselbst Burglehne<ref>Burglehne, sind feuda, conditionata ad jurandum in castro defendendo, data, quorsum spectant etiam pacta Ganerbinatus, quae principaliter mutuam desensisionem respiciunt, licet postea ad ius quoque fuccessionis extensa. Leges feu conventiones, quibus haec communio & fraternitas initur, appellant den Burgfrieden. </ref> gehabt haben, kann ich zwar kein Verzeichniß liefern, folgende aber sind mir aus alten Briefen bekannt worden. | Von allen Rittern, so hieselbst Burglehne<ref group="Anm.">Burglehne, sind feuda, conditionata ad jurandum in castro defendendo, data, quorsum spectant etiam pacta Ganerbinatus, quae principaliter mutuam desensisionem respiciunt, licet postea ad ius quoque fuccessionis extensa. Leges feu conventiones, quibus haec communio & fraternitas initur, appellant den Burgfrieden. </ref> gehabt haben, kann ich zwar kein Verzeichniß liefern, folgende aber sind mir aus alten Briefen bekannt worden. | ||
Gerlach Bicht, Ritter 1263. | Gerlach Bicht, Ritter 1263. | ||
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==§. 8.== | ==§. 8.== | ||
Als im 13 Jahrhundert Herr Gerlach v. Strünckede, Ritter, von den benachbarten Grafen und Herren sehr geplaget wurde, und mit alle seinen Burgmännern nicht im Stande war, sich wider dieselben zu Vertheidigen, so begab er sich unter den Schutz des Grafen Diederichs zu Cleve, und machte 1263<ref>andere setzen irrig 1262.</ref> am Sontag Reminicere, das Schloß zu Strünckede zu dessen Offenhause<ref>Dieses Wort zeiget an, daß die Besitzer eines gewissen freyen Stückes, um vor der Gefahr ihrer Feinde sicher zu seyn, ihre sonst freye Hauser einem Mächtigeren übergeben, und so dann als ein Lehn wieder empfangen haben. Da dann diese bey solchem Empfang ein Stück Geld bekamen, darauf den Eyd der Treue schweren, und ihre Häuser und Schlösser dem Lehnherrn zu allen Zeiten offen halten musten, der Lehnherr aber muste versprechen, dem Besitzer in allen Fällen Beystand zu leisten. Callenberg in seiner Historische Politischen Nachricht vom Hause und Herrlichkeit Strünckede, hat den Brief darüber mit Anmerkungen beygebracht wie folget: <br/> | Als im 13 Jahrhundert Herr Gerlach v. Strünckede, Ritter, von den benachbarten Grafen und Herren sehr geplaget wurde, und mit alle seinen Burgmännern nicht im Stande war, sich wider dieselben zu Vertheidigen, so begab er sich unter den Schutz des Grafen Diederichs zu Cleve, und machte 1263<ref group="Anm.">andere setzen irrig 1262.</ref> am Sontag Reminicere, das Schloß zu Strünckede zu dessen Offenhause<ref group="Anm.">Dieses Wort zeiget an, daß die Besitzer eines gewissen freyen Stückes, um vor der Gefahr ihrer Feinde sicher zu seyn, ihre sonst freye Hauser einem Mächtigeren übergeben, und so dann als ein Lehn wieder empfangen haben. Da dann diese bey solchem Empfang ein Stück Geld bekamen, darauf den Eyd der Treue schweren, und ihre Häuser und Schlösser dem Lehnherrn zu allen Zeiten offen halten musten, der Lehnherr aber muste versprechen, dem Besitzer in allen Fällen Beystand zu leisten. Callenberg in seiner Historische Politischen Nachricht vom Hause und Herrlichkeit Strünckede, hat den Brief darüber mit Anmerkungen beygebracht wie folget: <br/> | ||
Ego Gerlacus miles de Strünckede, presenti feripto protestor inter Dominium meum a) Theodorum Comitem Clivensem & me, fuorum amicorum & meorum consanguineorum & amicorum confilio, mediante, ac de mea plenaria voluntate talem ordinationem intervenisse de Castro Strudeck b), quando de codem castro celli & dicto Comiti intergraliter ac libere reliqui c) mansionem fervans in monte propinquo d) in quo eam sumpsero qui dum nuper Castellanus propter hec & predicta centrum marcas denarorum Coloniensium recepi a Comite memorate Acta sunt hec presentbus viris Prenobilibus ... 1263 & c. <br/> | Ego Gerlacus miles de Strünckede, presenti feripto protestor inter Dominium meum a) Theodorum Comitem Clivensem & me, fuorum amicorum & meorum consanguineorum & amicorum confilio, mediante, ac de mea plenaria voluntate talem ordinationem intervenisse de Castro Strudeck b), quando de codem castro celli & dicto Comiti intergraliter ac libere reliqui c) mansionem fervans in monte propinquo d) in quo eam sumpsero qui dum nuper Castellanus propter hec & predicta centrum marcas denarorum Coloniensium recepi a Comite memorate Acta sunt hec presentbus viris Prenobilibus ... 1263 & c. <br/> | ||
Anmerkung des Herrn Callenbergs. <br/> | Anmerkung des Herrn Callenbergs. <br/> | ||
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1263 (ex Ar Cliv.).</ref> | 1263 (ex Ar Cliv.).</ref> | ||
Es scheint aber, daß diese Uebergabe dem Gerlach entweder bald leid geworden, oder daß er wegen ein ander bey der Uebergabe abgeredeter Stücke, mit besagtem Grafen zu Cleve zerfallsen sey, weil noch in eben dem Jahr 1263 deria secunda ante Petri ab vincula zwischen den Partheyen ein Vergleich gemacht worden, bey welchem Gerlach v. Strünckede seine Castellane und Burgmänner, mit Namen Gerlach v. Bicht, Macharius v. | Es scheint aber, daß diese Uebergabe dem Gerlach entweder bald leid geworden, oder daß er wegen ein ander bey der Uebergabe abgeredeter Stücke, mit besagtem Grafen zu Cleve zerfallsen sey, weil noch in eben dem Jahr [[Urkunde 1263 Juli 30|1263 deria secunda ante Petri ab vincula]] zwischen den Partheyen ein Vergleich gemacht worden, bey welchem Gerlach v. Strünckede seine Castellane und Burgmänner, mit Namen Gerlach v. Bicht, Macharius v. Leden und Gerlach v. Woistenfoerde zu Bürgen stellen müssen.<ref group="Anm.">6 | ||
Leden und Gerlach v. Woistenfoerde zu Bürgen stellen müssen.<ref>6 | In einer alten von Callenberg angeführten Chronic sol also stehen: Gerlacus de Struncked bekennet, feria testia divi Petri ad vincula 1263. dat he de twisten als sich zwischen Graf Diederichen von Cleve und öhme des Huyses Strundeck enthalten, verdragen sy, also, he weder op dat Huyß Strudeck kommen und blaven soll in dat Huß darin he to wesen plag vor, bis synen end = -und dat he als syner Gnaden Diener jedem dat Recht thuen soll, mit solcher condition, dat hie in dem Vorgebeute des Huyses drey Borggraven hebbe, die geschwohren, dat sie dat Huyß dem Graffen treulick bewahren. === Item soll der Grave so woll in dem Vorgbeu als op den Schlotte, so viel Castellanos stellen, als sine Gnaden to Bewahrung sesselven bedüncket, === und mag Gerlach vorgescreven op dem Schlotte nehmen syne Bewante und Freunde, die da ahnbefahret syn, und jeden Recht doen wollen. </ref> | ||
In einer alten von Callenberg angeführten Chronic sol also stehen: Gerlacus de Struncked bekennet, feria | |||
testia divi Petri ad vincula 1263. dat he de twisten als sich zwischen Graf Diederichen von Cleve und öhme | |||
des Huyses Strundeck enthalten, verdragen sy, also, he weder op dat Huyß Strudeck kommen und blaven | |||
soll in dat Huß darin he to wesen plag vor, bis synen end = -und dat he als syner Gnaden Diener jedem dat | |||
Recht thuen soll, mit solcher condition, dat hie in dem Vorgebeute des Huyses drey Borggraven hebbe, die | |||
geschwohren, dat sie dat Huyß dem Graffen treulick bewahren. === Item soll der Grave so woll in dem | |||
Vorgbeu als op den Schlotte, so viel Castellanos stellen, als sine Gnaden to Bewahrung sesselven bedüncket, | |||
=== und mag Gerlach vorgescreven op dem Schlotte nehmen syne Bewante und Freunde, die da | |||
ahnbefahret syn, und jeden Recht doen wollen. </ref> | |||
==§. 9.== | ==§. 9.== | ||
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Strünckede nicht lange hernach an ihrem Lehnherrn sehr vergriffen haben, denn ich finde, | Strünckede nicht lange hernach an ihrem Lehnherrn sehr vergriffen haben, denn ich finde, | ||
daß der Graf von Cleve das Schloß Strünckede im Jahr 1352 mit Hülfe der Bürger zu | daß der Graf von Cleve das Schloß Strünckede im Jahr 1352 mit Hülfe der Bürger zu | ||
Wesel<ref>J. Hinsen beweiset dieses aus einer Weseler Stadtrechnung vim Jahr 1352. </ref> belagert, und weil er dasselbe nicht bezwingen können, sich endlich mit denen v. Strünckede dahin verglichen, daß sie ihr Schloß behalten haben. | Wesel<ref group="Anm.">J. Hinsen beweiset dieses aus einer Weseler Stadtrechnung vim Jahr 1352. </ref> belagert, und weil er dasselbe nicht bezwingen können, sich endlich mit denen v. Strünckede dahin verglichen, daß sie ihr Schloß behalten haben. | ||
==§. 12.== | ==§. 12.== | ||
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beygebracht. | beygebracht. | ||
Was Joh. v. der Berswordt<ref>Westphäl. adlich Stambuch. Seite 496. </ref> und Hamelmann<ref>Op. Gen. Hist. p. 760. </ref> von dem Schloß und Herrschaft Strünckede | Was Joh. v. der Berswordt<ref>Westphäl. adlich Stambuch. Seite 496. </ref> und [https://digital.ub.uni-paderborn.de/ihd/content/zoom/4210859 Hamelmann]<ref>Op. Gen. Hist. p. 760. </ref> von dem Schloß und Herrschaft Strünckede | ||
geschrieben haben, kann bey ihnen nachgelesen, und untersuchet werden, ob das Schloß | geschrieben haben, kann bey ihnen nachgelesen, und untersuchet werden, ob das Schloß | ||
und Herrschaft Crange, nach des letztern Bericht, mit zur Herrschaft Strünckede gehöret | und Herrschaft Crange, nach des letztern Bericht, mit zur Herrschaft Strünckede gehöret | ||
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Ich wenigstens glaube es nicht, sondern vermuthe, daß sich Hamelmann verschrieben, und an | Ich wenigstens glaube es nicht, sondern vermuthe, daß sich Hamelmann verschrieben, und an | ||
statt Castrop, Crange gesetzet habe. | statt Castrop, Crange gesetzet habe. | ||
==§. 13. == | ==§. 13. == | ||
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1)Das Kirchdorf Herne, mit der Criminal und Civil Jurisdiction, ausgenommen | 1)Das Kirchdorf Herne, mit der Criminal und Civil Jurisdiction, ausgenommen | ||
Sengenhof und Schmidthof. Overkamp gehört zur Strünckedischen Jurisdiction quoad | [[Hof Sengenhoff|Sengenhof]] und [[Hof Schmidt-Sodingen|Schmidthof]]. Overkamp gehört zur Strünckedischen Jurisdiction quoad | ||
personalia, quoad realia aber unter den Hof zu Castrop. | personalia, quoad realia aber unter den Hof zu Castrop. | ||
2) Die Bauerschaft Bauckau | 2) Die Bauerschaft Bauckau. | ||
3) Die Bauerschaft Hiltrop (ausgenommen die Bergerhöfe, so ins Gericht Bockum gehören). | 3) Die Bauerschaft [[Hiltrop]] (ausgenommen die Bergerhöfe, so ins Gericht Bockum gehören). | ||
4) Die Bauerschaft Horsthausen, im Kirchspiel Castrop gelegen. | 4) Die Bauerschaft Horsthausen, im Kirchspiel Castrop gelegen. | ||
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5) Pöppinghausen. Von dieser Bauerschaft, welche am Wege, der von Strünckede nach Henrichenburg führet, gelegen, und zu Recklinghausen eingepfarret ist, gehören 4 Haushaltungen in das neue Gericht Castrop, die übrigen in das Gericht Strünckede. | 5) Pöppinghausen. Von dieser Bauerschaft, welche am Wege, der von Strünckede nach Henrichenburg führet, gelegen, und zu Recklinghausen eingepfarret ist, gehören 4 Haushaltungen in das neue Gericht Castrop, die übrigen in das Gericht Strünckede. | ||
6) Das Haus Sodingen, und was an der einen Seite der Schmedebecke nach Herne hin | 6) Das [[Haus Sodingen]], und was an der einen Seite der [[Ostbach|Schmedebecke]] nach Herne hin | ||
gelegen ist. | gelegen ist. | ||
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*[[Urkunde 1206|1206]] sind Gerlacus und Bernhardus Brüder v. Strünckede Zeugen von Alyd von Cleve, Witwe des Graven von Holland, und stehen vor 5 anderen Zeugen in einem Briefe des Stifts Bedbur. v. Spaen. | *[[Urkunde 1206|1206]] sind Gerlacus und Bernhardus Brüder v. Strünckede Zeugen von Alyd von Cleve, Witwe des Graven von Holland, und stehen vor 5 anderen Zeugen in einem Briefe des Stifts Bedbur. v. Spaen. | ||
*1210 am Tage Catharini, Philippi und Jacobi, hat Herr Bernd v. Strünckede, Ritter, Herr zu Strünckede, Castrop und Hattingen<ref>Warum dieser, Herr von Hattingen genennet werde, kann ich nicht sagen. </ref>, und Irmgard, Gräfin v. Solms, seine Hausfrau, der Kirche zu Herne einige Kornrenthen vermacht, davon der Brief zeuget. <br/> | *1210 am Tage Catharini, Philippi und Jacobi, hat Herr Bernd v. Strünckede, Ritter, Herr zu Strünckede, Castrop und Hattingen<ref group="Anm.">Warum dieser, Herr von Hattingen genennet werde, kann ich nicht sagen. </ref>, und Irmgard, Gräfin v. Solms, seine Hausfrau, der Kirche zu Herne einige Kornrenthen vermacht, davon der Brief zeuget. <br/> | ||
Sein Bruder Herman, dessen in eben dem Jahr gedacht wird, war Domprobst zu Osnabrüg. H.B. | Sein Bruder Herman, dessen in eben dem Jahr gedacht wird, war Domprobst zu Osnabrüg. H.B. | ||
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Strünckede gewesen, wie sie denn auch des Gerlachs Schwester war. | Strünckede gewesen, wie sie denn auch des Gerlachs Schwester war. | ||
*1336 Hermann v. Strünckede, Ritter, vendidit cum consensu uxoris Elisabethae & filii Bernhardi, uxoris | *1336 Hermann v. Strünckede, Ritter, vendidit cum consensu uxoris Elisabethae & filii Bernhardi, uxoris | ||
Nobilie & Heredum, Hermanni, Henrici & Bernardi<ref>Diese drey, glaubet Hinsen, seyn des Hermanne Bruders, des Bernds Söhne, dessen auf Jahr 1320 gedacht worden. </ref>, dem Kloster Starckerad einen Hof (Curtem) | Nobilie & Heredum, Hermanni, Henrici & Bernardi<ref group="Anm.">Diese drey, glaubet Hinsen, seyn des Hermanne Bruders, des Bernds Söhne, dessen auf Jahr 1320 gedacht worden. </ref>, dem Kloster Starckerad einen Hof (Curtem) | ||
in Repelmund. Davon Hinsen den Brief gesehen hat. | in Repelmund. Davon Hinsen den Brief gesehen hat. | ||
*1342 ist Herman v. Strünckede zu Wesel der Wein geschonken, dergleichen wiederfuhr ihm und seinem | *1342 ist Herman v. Strünckede zu Wesel der Wein geschonken, dergleichen wiederfuhr ihm und seinem | ||
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Von diesem Henrich v. Strünckede findet sich bey Hinsen folgende Nachricht: | Von diesem Henrich v. Strünckede findet sich bey Hinsen folgende Nachricht: | ||
:Henrich v. Strünckede vixit 1336. 48. 59. Captus est Anno 1349. & placitum habuit prope Recklinghusen quo oppidum Vesalia misit. Venit anno 1357 de Clivis ubi laboravit pro officio & mox confirmatus est ad officiatum (Drosten Amt) ubi oppidum pro eo folvit XI …..uri haec omnia constant aus der Stadt Wesel Rechnung de illis annis. Weiter berichtet Hinsen aus D. Wusthaus Descript. Cliv. dieses : Hendrich v. Strünckede, Amptmann to Wesel hat 1362 von der Stadt Wesel empfangen 1000 alte Schilde für Graf Johan von Cleve, laut Quitung im Archiv zu Wesel. Nach Graf Johans thodt war ehr H. v. Strünckede, Ritter, Amptman Mechtildis viduae dicti Comitis in doario Orsoy & Linne. Nach ihrem thodt wollte er das Ampt Linne nicht abtreten, es würden ihm dann restituiret 80.000<ref>Teschenmacher An. Cliv. setzet 18000. Pontanus l. c. L. VIII. p. 318. nennet diesen Herrn v. Strünckede irrig Bernd. </ref> alte Schilt, so er verschlossen, hätte. Als an Clevischer Seiten dieselbe als die auf die Leibzucht nicht hätten können verschrieben werden, nicht restituirt werden wollten, cedirte er seine action Friderico Erzbischoffen zu Cöln, welches Krieg hat verursachet, und daß endlich Linn an Colln ist geblieben. Der Tit. Freyherr v. Spaen schreibet, Henrich v. Strünckede, Favorit von Frau Mechtilt v. Geldern, Gräfin von Cleve, Knape, 1359 ist er bey Machung des Friedens zwischen Geldern und Cleve. 1365 lehnt er Geld an den Grafen von Cleve, wofür viel Bürge werden. Macht Prätension an Linn und Orsoy, die er an den Erzbischof zu Cöln überläst, der sich darüber mit dem Graven von Cleve verträgt 1380 oder 1388. | :Henrich v. Strünckede vixit 1336. 48. 59. Captus est Anno 1349. & placitum habuit prope Recklinghusen quo oppidum Vesalia misit. Venit anno 1357 de Clivis ubi laboravit pro officio & mox confirmatus est ad officiatum (Drosten Amt) ubi oppidum pro eo folvit XI …..uri haec omnia constant aus der Stadt Wesel Rechnung de illis annis. Weiter berichtet Hinsen aus D. Wusthaus Descript. Cliv. dieses : Hendrich v. Strünckede, Amptmann to Wesel hat 1362 von der Stadt Wesel empfangen 1000 alte Schilde für Graf Johan von Cleve, laut Quitung im Archiv zu Wesel. Nach Graf Johans thodt war ehr H. v. Strünckede, Ritter, Amptman Mechtildis viduae dicti Comitis in doario Orsoy & Linne. Nach ihrem thodt wollte er das Ampt Linne nicht abtreten, es würden ihm dann restituiret 80.000<ref group="Anm.">Teschenmacher An. Cliv. setzet 18000. Pontanus l. c. L. VIII. p. 318. nennet diesen Herrn v. Strünckede irrig Bernd. </ref> alte Schilt, so er verschlossen, hätte. Als an Clevischer Seiten dieselbe als die auf die Leibzucht nicht hätten können verschrieben werden, nicht restituirt werden wollten, cedirte er seine action Friderico Erzbischoffen zu Cöln, welches Krieg hat verursachet, und daß endlich Linn an Colln ist geblieben. Der Tit. Freyherr v. Spaen schreibet, Henrich v. Strünckede, Favorit von Frau Mechtilt v. Geldern, Gräfin von Cleve, Knape, 1359 ist er bey Machung des Friedens zwischen Geldern und Cleve. 1365 lehnt er Geld an den Grafen von Cleve, wofür viel Bürge werden. Macht Prätension an Linn und Orsoy, die er an den Erzbischof zu Cöln überläst, der sich darüber mit dem Graven von Cleve verträgt 1380 oder 1388. | ||
*1353 klagte Herman v. Strünckede bey der Stadt wesel über Everwin de Gotterswick. H. | *1353 klagte Herman v. Strünckede bey der Stadt wesel über Everwin de Gotterswick. H. | ||
*1357 haben Henrich und sein Bruder Macharius mit Willen ihres Vaters Bernd die Pastorey zu Buer gestiftet. | *1357 haben Henrich und sein Bruder Macharius mit Willen ihres Vaters Bernd die Pastorey zu Buer gestiftet. | ||
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gewesen. | gewesen. | ||
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Aktuelle Version vom 13. April 2023, 09:00 Uhr
Steinen, Johann Dietrich von:
Westphälische Geschichte. Dritter Theil.
Lemgo 1757
Johann Diederich von Steinen, Ev. Luth. Pred. zu Frömern
Westphälische Geschichte
mit Kupfern
Historie von den Gerichtern und Kirchspielen Mengede, Bodelschwingen, Langentreer, Witten, Castrop und Strünckede
Lemgo, 1757 S. 764
Vom Gericht Strünckede
Das I. Kapitel
Vom Schloß und Herrschaft oder Gericht Strünckede.
§.1.
Das Schloß und Herrschaft Strünckede, lieget in der Grafschaft Marck zwischen dem Amt Bockum und Vest Recklinckhausen, 4 Stunden von Dortmund, 2 Stunden von Bockum und 4 Stunden von Essen.
§. 2.
Dieses Schloß mit seinem Zubehör ist in Vorjahren bis ins 13. Jahrhundert, eine, den Herren v. Strünckede zuständige unmittelbare Reichsherrschaft gewesen, und der Besitzer davon, sol zu der Zahl der vier Reichsritter[Anm. 1] gehöret haben.
§.3.
Doch dieses mag seyn oder nicht seyn, gewiß ist, daß die Besitzer des Schlosses sehr mächtig, ihnen alle Eingesessene im Gericht Castrop und Strünckede unterthan gewesen, und so oft dienen müssen, als sie dazu aufgebothen worden, wie sie denn auch in den benachbarten Marcken und im Emscher Bruch vor allen benachbarten, grosse Gerechtigkeiten gehabt haben.
§. 4.
Im Jahr 1471. auf den nechsten Montag nach dem Sonntag Quasimodogeniti, ist vor dem Gericht zu Bockum vor dem Richter Henrich Steinhaus, von Wattenscheid bürtig, ein Eigen Verhör abgehalten worden, bey welchem Männer von 80. bis 100. Jahren bezeugen,
- Daß die v. Strünckede berechtiget gewesen, über die Emscher eine Brücke zu machen, um das Vieh vom Hause und aus der Freyheit darüber in das Emscherbruch treiben zu können.
- Daß sie in den Recklinghauser, Suderwyker, Hacheler, Hertener, Herner, Rimbecker, Reeser und Berger Marcken, also berechtiget, daß wenn darin Eicheln vorhanden, die v. Strünckede 30. Schweine und einen Beer ungebrandt, ohne jemandes hinder, eintreiben können
- Können sie ungebrandt und ungestraft, ihre Tragschweine, in die Recklinghauser Marck treben.
- Sie dörfen über die besagte Brücke aus dem Emscher Bruch so viel Holz fahren lassen, als das Schloß zu Zimmer und Brandholz bedarf.
- Die v. Strünckede hätten auf der Brücke einen Baum gehangen, um dieselbe von denen zu befreyen, so in besagtem Bruch nicht berechtiget seyn.
- Diejenigen, so Zuschläge von Wischen und Kämpen im Emscherbruch machten, müsten jährlich von jedem Zuschlage ein Huen auf das Schloß Strünckede liefern, imgleichen von der Wildbannen; wenn jemand das Huen nicht lieferte, so hätten die v. Strünckede macht, die Zuschläge aufbrechen zu lassen, so, das alles Wild und Gedierte ein und ausgehen könte.
- Die ganze Wildbahn durch das Emscherbruch gehöre zu Haus Strünckede, und hätte daher der Wohlgeborne Edeler Herr v. Gemen, als er zu Horneburg gewesen vom alten Bernd, Herrn v. Strünckede Urlaub begehren lassen, wenn er im Emschebruch jagen wollen, und wo er solchen bekommen, habe er Herr Bernd ein Theil von dem gefangenen Wildpret geschicket,
- Die Fischerey auf der Emscher, von dem Voskolcke an, die Emscher herunter, bis an die Mühlenvort über Krange gehöre zum Schloß Strünckede.
- Die Herren v. Strünckede hätten oft 20. bis 30. Wagen, dan minder, dan mehr, so soft sie bewolt, an Zimmer und Brandholz aus der Recklinckehauser Marck holen lassen, auch so oft sie gewolt eine Brücke auf und nieder gemacht.
- Daß die Dienstleute im Kirchspiel Herne, so oft sie dazu aufgebottten worden, aus den vorhein genanten Marcken das Holz mit Wagen und Pferden, abholen müssen.
Und aus einem anderen Zeugen Verhör von 1481 ist erweislich, daß die Dienstleute im Kirchspiel Herne und Gericht Castrop insgesamt zu dergleichen Diensten verpflichtet seyn.
§. 5.
Da auch in alten Zeiten nicht allein aus der Herrscahft Strünckede und Gericht Castrop, sondern auch den umliegenden Orten, in rechtssachen von den unter Gerichtern, an die Canzley zu Strünckede appelirt worden, ist davon die Rede entstanden:
- Ick will datt vam Torn tho Strünckede hören.[Anm. 2]
§. 6.
Das Ansehen und die Macht der herren v. Strünckede und die Festigkeit des Schlosses, hat in solchen Zeiten verursachet, daß verschiedene andere Ritter Schutzes halben daselbst Burglehne gesonnen und neben dem Hauptschloß Burghäser gebauet haben, so daß mit der Zeit, besonders im 14. Jahrhundert, Strünckede einer Stadt ähnlich gewesen ist.
Der Beweis kann daher geführet werden, weil
- In alten Briefen stehet: die Burg Strünckede mit ihren Vorburgen, Wällen, Graben, Burglehen und Vestungen.
- Im Jahr 1262. ehe das Haus Strünckede den Grafen zu Cleve als ein Offenhaus übergeben worden, viele Burgmänner zu Strünckede gewesen sind.
- Im Jahr 1395. d. 5. Januarius, als der Erzbischoff zu Cöln die Erlaubniß gab, daß die Kapelle zu Strünckede zu einer Pfarrkirchen sollte gemachet werden, solches darum geschehen ist:
Weil das Schloß und Flecken (Castrum & Suburbium stehet im Briefe) Strünckede, weit von der Kirchspielskirchen entlegen, und die Einwohner besagten Schlosses und Fleckens, derer eine ziemlich grosse Anzahl, in damahligen kriegerischen Zeiten, nicht ohne Lebensgefahr zu der Kirchspielskirchen gehen könten.
§. 7.
Von allen Rittern, so hieselbst Burglehne[Anm. 3] gehabt haben, kann ich zwar kein Verzeichniß liefern, folgende aber sind mir aus alten Briefen bekannt worden.
Gerlach Bicht, Ritter 1263.
Macharius v. Leden, Ritter 1263.
Gerlach v. Woistenfoirde, Knape 1263.
Adolph v. Aldendorp ist 1348 zum Borgmann gemacht mit 7 Marck jährlich.
Jacob v. dem Hamme empfängt 1367 sein Burglehn zu Strünckede, so wie es sein Vater Alef gehabt hatte.
Bernd v. der Heiden gen. Rinsch, ist 1393 Lehnsträger des Borglehns zu Strünckede, und der Kornrenthen aus dem Gruithause zu Castrop und Rotenburg.
Johan v. Hillen ist 1479 Borgmann zu Strünckede. Von diesem Geschlecht, welches auch Hilden genennet wird, habe ich folgende gefunden im Archiv zu Strünckede:
Johan v. Hillen. Gem. Neyse, ar 1391 Witwe. Ihre Kinder heissen:
Johan, Beleke, Aleke.
1446 Johan v. Hillen.
1480 Johan v. Hillen, Johans Sohn.
Johan v. Hillen, Burgmann zu Strünckede 1479. 87. Gem. Segele.
Rixe, Erbin des Burglehns zu Strünckede 1534. Sie war 1540 todt. Fr. Dirich der Stam van Eyckel.
Ob der Wilm Gottfried v. Hillen, welcher 1667 Abt zu Hamborn gewesen ist, von diesem herstamme, weiß ich nicht.
Rötger v. Overcastrop, Burgmann zu Strünckede.
Wessel v. Castrop, 1512 Borgmann zu Strünckede-
Wessel v. dem Berge, wird zum Borgmann zu Strünckede gemacht mit 5 Mark aus dem Hof zu Oye.
Dirck der Stam v. Eyckel 1534.
§. 8.
Als im 13 Jahrhundert Herr Gerlach v. Strünckede, Ritter, von den benachbarten Grafen und Herren sehr geplaget wurde, und mit alle seinen Burgmännern nicht im Stande war, sich wider dieselben zu Vertheidigen, so begab er sich unter den Schutz des Grafen Diederichs zu Cleve, und machte 1263[Anm. 4] am Sontag Reminicere, das Schloß zu Strünckede zu dessen Offenhause[Anm. 5]
Es scheint aber, daß diese Uebergabe dem Gerlach entweder bald leid geworden, oder daß er wegen ein ander bey der Uebergabe abgeredeter Stücke, mit besagtem Grafen zu Cleve zerfallsen sey, weil noch in eben dem Jahr 1263 deria secunda ante Petri ab vincula zwischen den Partheyen ein Vergleich gemacht worden, bey welchem Gerlach v. Strünckede seine Castellane und Burgmänner, mit Namen Gerlach v. Bicht, Macharius v. Leden und Gerlach v. Woistenfoerde zu Bürgen stellen müssen.[Anm. 6]
§. 9.
Daß aber der Graf zu Cleve nach dieser Zeit das Schloß würklich eingenommen, und einen besonderen Burggrafen nach seinem Gefallen angestellet bhabe, schliesse ich daraus, weil
- Im Jahre 1295 altera post Agnetis virginis, Bernd v. Strünckede Probst zu Wissel und sein Bruder Bovo (in einem anderen Reversbriefe heisset er Bruno) bekennen, daß das Schloß Strünckede dem Grafen von Cleve gehöre, und daß Bovo nur das Burgmannsrecht daran haben sollte; wie dieses J. Hinsen aus dem Clevischen Archiv beybringet.
- Im Jahre 1316 ipso die B. Galli, Ludwig Bischof v. Münster, Mechtel, Witwe Bovo v. Strünckede, Bernd v. Strünckede und Wessel v. dem Vihove, mit Graf Diederich v. Cleve dahin gehandelt haben, daß gemelten Bovo Söhne, Giselbert und Bruno v. Strünckede, mit dem Burggrafenamt zu Strünckede und mehr anderen Gütern belehnet wurden.
§. 10.
Als um solche Zeit die Grafen, Diederich v. Cleve und Engelbert von der Marck, deswegen in Streit lebten, weil der Kaiser Ludwig diesem die Pfandschaft auf Dortmund, Brackel, Westhoven und Elmenhorst genommen, und jenem geschenkt hatte; hat der Graf von der Marck im Jahre 1317 das Schloß Strünckede niedergerissen, und wie es die v. Strünckede wieder zu bauen anfingen, belagerte er es aufs neue. Zwar suchte Graf Diederich das Schloß auf Ansuchen des Herrn v. Strünckede zu entsetzen, er mußte aber unverrichteter Sachen abziehen, und zusehen, daß es 1320 vom Grafen von der Marck erobert und eingenommen wurde.[1]
§. 11.
Ob nun gleich dieser Graf dis Schloß nicht lange kann behalten haben, weil Pontanus berichtet[2], daß, als der Cölnische Erzbischof 1336 an das Schloß Strünckede Ansprache gemachet, und dasselbe belagert, der Graf von Cleve, welcher daselbst eine starke Besatzung gehabt, selbiges mit Hülfe seines Vettern, Graf Reinold von Geldern entsetet, und des Erzbischoffen Völker davor weggertrieben; so müssen sich doch die Herren v. Strünckede nicht lange hernach an ihrem Lehnherrn sehr vergriffen haben, denn ich finde, daß der Graf von Cleve das Schloß Strünckede im Jahr 1352 mit Hülfe der Bürger zu Wesel[Anm. 7] belagert, und weil er dasselbe nicht bezwingen können, sich endlich mit denen v. Strünckede dahin verglichen, daß sie ihr Schloß behalten haben.
§. 12.
Was in den folgenden Jahren mit dem Schloß und Herrschaft Strünckede vorgefallen, habe ich in der Historie von dem Geschlecht der v. Strünckede, und von Castrop beygebracht.
Was Joh. v. der Berswordt[3] und Hamelmann[4] von dem Schloß und Herrschaft Strünckede geschrieben haben, kann bey ihnen nachgelesen, und untersuchet werden, ob das Schloß und Herrschaft Crange, nach des letztern Bericht, mit zur Herrschaft Strünckede gehöret haben.
Ich wenigstens glaube es nicht, sondern vermuthe, daß sich Hamelmann verschrieben, und an statt Castrop, Crange gesetzet habe.
§. 13.
Gegenwärtig ist das Schloß Strünckede noch in schönem Stande, lieget in einer vorzügliche angenehmen Gegend, und die noch lebende Freyherrn v. Strünckede sind die Besitzer davon.
§. 14.
Gegenwärtig gehöret in das Gericht Strünckede
1)Das Kirchdorf Herne, mit der Criminal und Civil Jurisdiction, ausgenommen Sengenhof und Schmidthof. Overkamp gehört zur Strünckedischen Jurisdiction quoad personalia, quoad realia aber unter den Hof zu Castrop.
2) Die Bauerschaft Bauckau.
3) Die Bauerschaft Hiltrop (ausgenommen die Bergerhöfe, so ins Gericht Bockum gehören).
4) Die Bauerschaft Horsthausen, im Kirchspiel Castrop gelegen.
5) Pöppinghausen. Von dieser Bauerschaft, welche am Wege, der von Strünckede nach Henrichenburg führet, gelegen, und zu Recklinghausen eingepfarret ist, gehören 4 Haushaltungen in das neue Gericht Castrop, die übrigen in das Gericht Strünckede.
6) Das Haus Sodingen, und was an der einen Seite der Schmedebecke nach Herne hin gelegen ist.
Das II. Kapitel
Geschlechternachrichten von denen v. Strünckede.
Die v. Strünckede, welche in alten Briefen auch Strünct, Struncket, Strudeck u.f. genennet werden, gehören mit zu den ältesten Westphälischen Rittern, und ihr Wapen, welches sich Tab. num. findet, ist bey allen Ritter Collegien angenommen und beschworen worden.
Kann ich nun gleich nichts volständige davon liefern, so will ich doch dasjenige mittheilen, welches ich davon aus alten Urkunden angetroffen habe. Ick will aber beybringen im
1. Absatz.
Diejenigen von diesem Geschlecht, welche ich hin und wieder gefunden.
- 1150 Wessel de Strünckede, miles.
- 1150 Herman v. Strünckede, Ritter.
- 1163 Wessel v. Strünckede war Zeuge, als Graf Diederich von Cleve das Stift Overndorp bey Wesel in Schutz nahm.
- 1191 Indictione nona regnante Rege Henrico. Zur Zeit des Erzbischofen Philip zu Cöln war Wetzel de Strünckede Zeuge, als Graf Diederich von Cleve, mit Berthold, Probsten zu Prüme sich vergliche wegen des Zehenden zu Voorst. Seine Gemahlin wird Catrin v. Moers genennet, Ihre Kinder aber Gerlach, Bernd, Wessel, Theodericus.
- 1202 Als der Römische König Otto die Halbscheid vom Sassenberg und das Dorf Dodendorf an Graf Hennchen von Sayn als ein Lehn übertrug, war unter den Zeugen Gerlacus de Strünckede.
- 1206 sind Gerlacus und Bernhardus Brüder v. Strünckede Zeugen von Alyd von Cleve, Witwe des Graven von Holland, und stehen vor 5 anderen Zeugen in einem Briefe des Stifts Bedbur. v. Spaen.
- 1210 am Tage Catharini, Philippi und Jacobi, hat Herr Bernd v. Strünckede, Ritter, Herr zu Strünckede, Castrop und Hattingen[Anm. 8], und Irmgard, Gräfin v. Solms, seine Hausfrau, der Kirche zu Herne einige Kornrenthen vermacht, davon der Brief zeuget.
Sein Bruder Herman, dessen in eben dem Jahr gedacht wird, war Domprobst zu Osnabrüg. H.B.
- 1220 war Theodericus de Strünckede ministerialis des Grafen von Cleve, und Bürge bey dem Erzbischof Engelbert von Cöln, nebst anderen Rittern, mit Namen Theodorcus a strünckede, Gerardus de Horst, Henricus Dückere, Rutgerus Heidvelde, Henricus Pincerna, Stephanus de Sulen, Wilhelmus de
Wischele, & Theodericus frater suus, Gerhardus Palcke, Albertus Clericus, Rutgerus de Galen, Theodericus filius Henrici de Winne.[5]
- 1222 Gerlach v. Strünckede wird Villicus Ecclesiae Goslariensis genennet in einem Briefe des Archivs zu Cleve, und geschicht in eben dem Briefe Meldung seine| Bruder| Bernd und dessen Gemahlin Agnes Gerlach, ist 1222 gestorben, und findet sich zu Strünckede ein Brief, kraft dessen Hartmannus Die gratia Decanus totusque Goslariensis conventus unanimi consensu post obitum Domini Gerlaci vacante villicatione ejus fratri Domino Bernhardo & uxori ejus Agnete, meritis eorum exigenribus, dem Hof zu Mengede auftragen.
- 1230 lebte Bernd v. Strünckede, Ritter, und war Lehnherr über den Zehenden im Kumpe, welchen Henrich v. Alvelenchusen in besagtem Jahr ans Stift Fröndenberg, laut eines darüber errichteten Briefes, überließ. Fr.
- 1234 ist zwischen dem Grafen von cleve und dem Kapitel zu Xanten Uneinigkeit gewesen, welche zum Theil durch den Erzbischof zu Cöln ist beygelegetm, das übrige aber der Aussprache Sweder de Ringelberg, Bernhard de Strünckede und Volpert de Lecke überlassen worden, davon im Archiv zu Cleve der Brief vorhanden seyn sol.
- 1263 hat Herr Gerlach v. Strünckede, Ritter, das Haus Strünckede zum Offerhaus de Grafen von Cleve gemacht, wie oben gezeiget worden ist.
- 1270 ist Herr Bernd v. Strünckede, Ritter, Zeuge, als Graf Diederich von Cleve de Stadt Wesel Freyheiten gab.
- 1272 sol Herman v. Strünckede, Domprobst zu Osnabrüg, gelebt haben. v. Spaen.
- 1272 bauet Here Bernd v. Strünckede, Ritter, die Kapelle zu Strünckede.
- 1274 (andere setzen 1278) Wessel v. Strünckede, Wessel Sohn, stehet in einem Briefe des Archives zu Cleve. H. [Vgl.: Urkunde 1274 Juni (Werden) ]
- 1275 hat Herr Bernd v. Strünckede, Eques Auratus, mit Willen seiner Söhne Godeke und Bernd, der Pastorey zu Mengede gegeben den Osthof daselbst, vorbehaltlich ihme den Eigenthum der Leute und das Gewinn, davon der Brief zu Scheda vorhanden, und von Graf Evert von der Marck versiegelt ist.
Unter den Zeugen stehen: Gisbert de Boselwyck, Lambertus de Goltsmedinck, Jordanus up dem Berge, Richard de Gratz (Graes) Lambertus & Henricus de Bodelschwengel, Wilhelmus & Engelbertus de Mengede &c.[6]
- 1277 ist Bernhard de Strünckede, miles, Zeuge in einem Freyheitsbriefe, welchen Graf Ddiederich von Cleve der Stadt wesel gegeben, und in den Jahren 1284 und 87 sol er Zeuge gewesen seyn in Briefen dem Kloster Starckerad von Graf Dieterich von Cleve gegeben. Welche Hinsen, wie er schreibet, 1687 selber gesehen, und ihm zur Gemahlin gibt Irmgard Fräfin v. Solms.
- 1280 als Gottfried, Herr von Gehmen, sein Schloß und Güter zu Gehmen dem Grafen von Cleve als Lehn übertrug, welches seine NB. Verwanten mit versiegelten, stehet Bernd v. Strünckede unter denselben.
- 1287 war Johan v. Strünckede im Diensten Graf Evert v. der Marck.
- 1290 Herr Bernd v. Strünckede, Ritter, Zeuge in einem Freyheitsbriefe, welchen der Graf von Cleve der
Stadt Duisburg gegeben.
- 1292 Bovo de Strünckede, miles. H.
- 1304 hat Bovo de Strünckede einen Freyheitsbrief versiegelt, welchen Graf Otto von Cleve der Stadt Wesel gegeben, und hat ein gros Siegel gebrauchet. H. dergleichen er gebrauchte 1311.
- 1305 Herr Henrich v. Strünckede, Ritter. v. Spaen.
- 1307 in die Ascensionis hat Bovo de Strünckede, miles, den Vergleich des Grafen Otto v. Cleve mit dem Kapitel zu Xanten versiegelt, und ein klein Siegel gebrauchet. In eben dem Jahr Feria V post Remigii hat dieser Bovo nebst Diederich, Herrn zu Moers, Goswin Herrn zu Gehmen, Stephan, Herrn zu Suilen, nebst Bernd v. Raesfeld, famulus, den Streit helfen beylegen, welcher einige Zeit zwischen Graf Otto von Cleve an einem, und den gebrüdern Johan und Gödekin v. Dornichaven geschwebet hatte, dabey das Haus dorninckhoven dem Grafen von Cleve ganz übergeben wurde. H. Aus dem Ar. Cliv.
- 1311 empfing Johan v. Dorinchoven das Schloß und Güter zu Dorninchoven wieder von Graf Diederich
von Cleve als ein Offerhaus, da Bovo v. Strünckede mit gesiegelt.
- 1311 Herr Godeke v. Strünckede, Ritter, war Zeuge in einem Freyheitsbriefe, welchen die Grafen Diederich
und Otto von Cleve der Stadt Wesel gegeben haben. Er war Amtmann zu Unna und Camen.
- 1320 haben Herman und sein Bruder Bernd v. Strünckede dem Grafen von Cleve geschworen. Syn Huiß te
Strünckede en syn Herrschap trüglic te huiden en te waren als Amptlüden, en sullen darop doen 800 Marck Brabandschen pennunge, vorbehaltlich das Recht der Frau v. Strünckede und ihrem Sohn. H. Aus dem Clev. Arch.
- 1330 wird Bernd v. Strünckede als ein angesehnlicher Ritter im Archiv zu Fröndenberg sehr gepriesen.
- 1330 Herman v. Strünckede hat zur Schadeburg gesiegelt mit einem grossen Siegel und gelb Wachs gebrauchet.
- 1333 Maendagh nae Nativitat Marie [9.11.]. Thuen Diederich Graf v. Limburg und Lysa seine Gemahlin
an Graf Diederich von Cleve Verzicht van alle Ansprack en ticht, van Herschap en Burg van Strüncte en Have van Castrop. Ar. Clev. Woraus Hinsen nicht unrecht schliesset, obige Lysa sey eine v. Strünckede gewesen, wie sie denn auch des Gerlachs Schwester war.
- 1336 Hermann v. Strünckede, Ritter, vendidit cum consensu uxoris Elisabethae & filii Bernhardi, uxoris
Nobilie & Heredum, Hermanni, Henrici & Bernardi[Anm. 9], dem Kloster Starckerad einen Hof (Curtem) in Repelmund. Davon Hinsen den Brief gesehen hat.
- 1342 ist Herman v. Strünckede zu Wesel der Wein geschonken, dergleichen wiederfuhr ihm und seinem
Bruder Bernd 1345. 46. H.
- 1348 wurde henrich v. Strünckede zu Wesel der Wein geschonken, dergleichen geschah ihm und seinem Bruder Bernd 1358. H.
Von diesem Henrich v. Strünckede findet sich bey Hinsen folgende Nachricht:
- Henrich v. Strünckede vixit 1336. 48. 59. Captus est Anno 1349. & placitum habuit prope Recklinghusen quo oppidum Vesalia misit. Venit anno 1357 de Clivis ubi laboravit pro officio & mox confirmatus est ad officiatum (Drosten Amt) ubi oppidum pro eo folvit XI …..uri haec omnia constant aus der Stadt Wesel Rechnung de illis annis. Weiter berichtet Hinsen aus D. Wusthaus Descript. Cliv. dieses : Hendrich v. Strünckede, Amptmann to Wesel hat 1362 von der Stadt Wesel empfangen 1000 alte Schilde für Graf Johan von Cleve, laut Quitung im Archiv zu Wesel. Nach Graf Johans thodt war ehr H. v. Strünckede, Ritter, Amptman Mechtildis viduae dicti Comitis in doario Orsoy & Linne. Nach ihrem thodt wollte er das Ampt Linne nicht abtreten, es würden ihm dann restituiret 80.000[Anm. 10] alte Schilt, so er verschlossen, hätte. Als an Clevischer Seiten dieselbe als die auf die Leibzucht nicht hätten können verschrieben werden, nicht restituirt werden wollten, cedirte er seine action Friderico Erzbischoffen zu Cöln, welches Krieg hat verursachet, und daß endlich Linn an Colln ist geblieben. Der Tit. Freyherr v. Spaen schreibet, Henrich v. Strünckede, Favorit von Frau Mechtilt v. Geldern, Gräfin von Cleve, Knape, 1359 ist er bey Machung des Friedens zwischen Geldern und Cleve. 1365 lehnt er Geld an den Grafen von Cleve, wofür viel Bürge werden. Macht Prätension an Linn und Orsoy, die er an den Erzbischof zu Cöln überläst, der sich darüber mit dem Graven von Cleve verträgt 1380 oder 1388.
- 1353 klagte Herman v. Strünckede bey der Stadt wesel über Everwin de Gotterswick. H.
- 1357 haben Henrich und sein Bruder Macharius mit Willen ihres Vaters Bernd die Pastorey zu Buer gestiftet.
- 1358 auf Magreten ist henrich v. Strünckede das Amt des Landes von wesel und Schermbeck eingethan, und ihm Macht gegeben worden die Unterbeamten ab und anzusetzen. Darauf hat besagter Henrich gethan 4236 alte Schilde, und sol jährlich zum Handgelde haben 400 alte Schilde und 200 Malter Habern. (Regist. Comitis Johannis L.B.fol.8.)
- 1359 hat Henrich v. Strünckede einen Laßbrief gegeben.
- 1360 Johan de Strünckede.
- 1361 haben Henrich und Bernd v. Strünckede Gebrüder an Engelbert Sobbe und Wilm v. Brunninghausen 50 alte gülden Schilde gelehnt.
- 1363 auf S. Johans Abend wird Johan Graf von Cleve an Henrich v. Strümnckede schuldig 5445 schilde (Regist. Comitis Johannis L.B.f.8.) wovon ihm nachhero Graf Adolph die Vorwarden aufgekündiget hat.
- 1367 bekennen henrich und Macharius v. Strünckede mit dieterich v. Limburg, daß sie wechselweise die Pastorat zu Buer zu vergeben hätten.
- 1381 hat Johan v. Limburg und sein Sohn evert an henrich v. Strünckede versetzt ihre krumme Grafschaff und vriggen Stoel zu Wickede, Herbede, Aplerbeck und Töspel für 150 alte güldene Schilde.
- 1370 Sabbato post festum B. Petri ad Vincula haben Hinrich und Macharius Brüder v. Strünckede und (NB.) Herr van Hillen der Stadt Borcken einen Handfrieden versichert, davon Nünning p. 225 den Brief beybringet.
- 1389 †. Henrich v. Strünckede, und hat zu Herne dis Grabmahl:
- Dusend drehunder
- Tachtentigh 9. befunder.
- Die Doit nam bitter.
- Henrich van Strünckede Ritter.
- Up Dagh Marien
- Vor Mitwinter benedyen.
- 1420 Catrina v. Strünckede, Fr. Died. v. Swansbole, waren 1447 todt.
- 1460 Trüwecken v. der Reck zu Sümmern, Witwe Henr. v. Strünckede.
- 1463 kauft Johan v. Strünckede und seine Frau Jutte, Hurtmans Gut, welches im Gericht Strünckede und Kirchspiel Castrop gelegen, und ein Lehn vom Grafen von Limburg ist, von Richard v. Boynen und Henr. vom Hamme.
- 1570 Joh. v. Strünckede war ein Schwager Gerts v. Bodelschwing.
In der Kirchen zu Herne findet sich ein altes Todtenregister auf Pergament geschrieben, nach welchem man vor die Verstorbenenen gebetet hat, darin stehen, aber ohne Jahrzahl:
- Herr Gerlach v. Strünckede, Ritter
- Herr Bowin v. Strünckede, Ritter.
- Herr Gerlach v. Strünckede, der gute Ritter.
2. Absatz Einige alte Geschlechtertafeln.
A. Detmar Mülherr hat folgendes Geschlechtregister:
- I.
- Herr Herman v. Strünckede, Ritter. Gem. Vatr. v. Maerse. Davon
- a. Herr Bernd.
- b. Herman, Probst zu Osnabrügge.
- Herr Herman v. Strünckede, Ritter. Gem. Vatr. v. Maerse. Davon
- II.
- Herr Bernd, Ritter, Herr zu Strünckede und Castrop. 1220. 34.
- Gem. Irmgard von Solms. Davon
- a. Herr Bernd
- b. Henrich, Ritter. 1305. Gem. Anna v. Vrimarsum.
- Bilia, Fr. Rötger v. und zu der Horst.
III.
- Herr Bernd, Ritter. 1277.
- Gem. Bilia vom Loh, Godekens tr. Davon
- a. Godeke, Amtmann zu Unna und Camen 1311
- b. Herr Bernd
- c. Herman 1330.
IV.
- Herr Bernd, Ritter 1335. 50.
- Gem. Sophia v. Manenschein gen. Droste, war 1419 Witwe. Davon
- a. Bernd 1405. 48. Gem. Jutta v. Limburg.
- b. Godeke oder Goddert 1430. 37. gem. Beatrix v. Loh.
- c. Herman.
- d. Johan.
- e. Gerlach.
- f. Henrich, Pfandhaber zu Linne 1388.
- g. Macharius. 1388.
- h. Berta, Fr. N. v. Vittinghoff.
- i. N. Fr. N. v. Milendunck.
- k. l. Zwey Töchter waren geistlich.
Das übrige bleibt, wie unten im 3. Absatz.
B. Johan Hinsen setzet also:
I. Gerlach de Strünckede, miles 1253.
- Gem. N. Davon
- a. Bernd, Probst zu Wissel 1292.
- b. Bovo
II. Bovo, 1292, 1307. Gem. N. Davon
- a.Herman.
- b. Bernd, 1320. Gem. N.
- Herman, 1336. 53
- Henrich 1336.59
- Bernd, 1336. 59.
III. Herman, 1320. 36
- Gem. Elisabeth. Davon
IV. Bernd.
- Gem. Nobilia oder Bilia v. Loe. Davon
V. Bernd. †. 1400.
- Gem. Sophia v. Manenschein. Davon
- a. Bernd. Gem. Judith Gräfin v. Limburg.
- Davon kein Kind.
- b. Godeken. Gem. Beatrix v. Loe zu Fundern.
- c. Macharius.
- d. Gerlach.
- e. Johan.
- f. Herman.
- g. Henrich.
Das übrige stimmet mit demjenigen überein, was im 3 Absatz vorkomt.
C. Casp. Schwarz stellt die Stamtafel also:
- I. Gerlach v. Strünckede. Gem. N. Davon
- II. Bowin oder Baldiun. Gem. N. Davon
- III. Gerlach der gute. Gem. N. Davon
- IV.Herman 1150.
- Gem. Catrin v. Moers. Davon
- a. Bernd.
- b. Hermasn.
- V. Bernd, 1210.
- Gem. Irmgard, Grafin von Solms. Davon
- a.Bernd
- b.Henrich, 1305.
- VI.Bernd, 1270. 77.
- Gem. Belia v. Loe. Davon
- a. Bernd
- b. Godeke oder Bovo 1311.
- c. Herman. 1330
- d. Macharius, 1388.
- e. Henrich, 1380.
- VII. Bernd, 1335, 75.
- Gem. Sophia v. Manenschein 1419. Davon
- a. Bernd 1405. 57. Gem. Judith v. Limburg.
- Davon kein Kind.
- b. Godeke.
- c. Johan.
- d. Henrich.
- e. Gerlach.
- f. Wilm.
- g. Friderich.
- h. Macharius.
- i. N. Fr. v. Milendunck.
- k. Belia, Fr. v. Vittinghoff.
- l. u. m. 2. Töchter geistlich.
- a. Bernd 1405. 57. Gem. Judith v. Limburg.
- VIII.Godeke †. 1448.
- Gem. Beatrix v. Loe. Davon
- a.Göddert.
- b.Johan, Gem. Jutta v. Bever.
- c.Wessel.
- d.Hadwig.
- IX. Göddert 1468. Gem. Catrin v. Aeswin.
Das übrige bleibet, wie im 3 Absatz stehet.
D. Noch finde ich dieses Geschlechtregister:
- I. Vecelinus oder Wessel de Strünckede, 1139.
- Gem. N. Davon
- a. Wessel
- b. Herman.
- II. Herman, Ritter. 1150. 91.
- Gem. Catrin v. Moers. Davon
- a. Bernd.
- b. Wessel 1278.
- c. Gerlach war 1222 todt. Gem. N.
- Gerlach, 1263 Johan, 1287.
- Herman, Domprobst zu Osnabrügge, 1272.
- Theodoricus. 1220.
- III. Bernd 1206. 34.
- Gem. Agnes oder Irmgard v. Solms. Davon
- a. Bernd,
- b. Bernd, Probst zu Wissel 1263. 92.
- c. Henrich 1305
- d. Bruno 1263. 92. Gem. Mechtel,
- Giselbert Bruno Lysa
- Herman. 1330. gem. Elisabeth.
- Bernd.
- IV. Bernd 1272. 90. Gem. Bilia v. Loe.
- Davon:
- a. Herman.
- b. Godeke
- c. Bernd.
E. Noch finde ich dieses:
Herr Henrich v. Strünckede, Ritter, Pfandherr der Aemter Lynn und Orsoy, übertrug diese Pfandschaft 1388. an den Erzbischof zu Cöln, zeugte mit seiner Gemahlin Agnes v. Vrimersheim
- XI. Kinder mit Namen.
- a.Johan, Droste zu Unna.
- b.Henrich. gem. N. v. Reck zu Sümmern.
- c.Gerlach
- d.Macharius F. d. 29. Jul. 1388.
- e.Wilhelm.
- f.Friderich.
- g.N. Fr. N. v. Milendunck.
- h.Bilia, Fr. N. v. Vittinghoff.
- i.Bilia, Fr. Rötger v. und zu der Horst. Sie ist zur Horst begraben.
- k. und l. noch 2 Töchter.
3. Absatz. Ein richtig Geschlecht=Register von den Freyherren v. Strünckede.
Lit. A.
I.
- Herr Bernd v. Strünckede, Ritter 1392. er †. 14 == und ist zu Dortmund bey den Dominicanern begraben.
- Gem. Sophia v. Manenschein gen. Droste, lebte 1419. als Witwe. Davon
- a.Herr Bernd Ritter 1411. 42. 58.
- Gem. Jutta, Diederich Graf v. Limburg zu Bruch und Lucarda v. Bruch, tr. Davon keine Kinder.
- b. Goddert oder Godeke.
- c. Henrich 1429. 37.
- d. Gerlach. 1429.
- e. Macharius 1429.
- f. Friedrich. 1429. 1450.
- g. Johan 1429.
- Diese Söhne stehen alle in einem Briefe von 1429.
- h. Belie, Fr. Diederich v. Vittinghoff gen. Schele, zum Bruch.
- i. Elisabeth, Fr. N. v. Milendunck.
- k. Margret und
- l. N. waren geistlich zu St. Marien in Cöln.
II.
- Goddert oder Godecke, Herr zu Strünkede, Drost zu Unna und Camen 1430. wurde 1437. von Johan v. Dalem gefangen †. 1448.
- Gem. 1433. Beatrix, Wessel v. Loe zu Fundern und Elisabeth v. Overhauhs. tr. (Sie vermählte sich zum andern mahl mit Henrich v. Düngelen zur Blarenhorst, mit welchem sie 1483. noch gelebet hat). Davon
- a. Goddert.
- b. Johan, lebte am Clevischen Hofe wird nach seines Bruders Tode Drost zu Unna, und Vormund über des Bruders Kinder. 1462 theilte er mit seinem Bruder Godeke die Güter, und vermählte sich in demselben Jahr mit Jutta v. Bever, Witwe Herman v. Visbeck, ich finde aber keine Kinder von ihm. Dieser Johan hatte viel Vehde mit einigen Münsterländischen Adelichen, wodurch die Herrschaften Strünckede und Castrop viel leiden musten.
- c. Wessel, T.O.Ritter, Comter zu Marienburg im Liefland.1468.
- d. Hadwig, geistlich zu Starckerad. † 1525 im hohen Alter an der Wassersucht.
III.
- Göddert oder Godeke, Herr zu Strünckede, Drost zu Unna und Camen, Ritmeister unter dem Herzog zu Cleve, blieb 1468. in einem Treffen, zwischen den Herzogen zu Cleve und Geldern vorgefallen, da der Cörper nach Emmerich gebracht und in der grossen Kirche begraben wurde.
- Gem. Catrin, Reinhold v. Aeswin, Ritter und Neese v. Gent, tr. (sie vermählte sich zum anderen mahl mit Johan v. Vittinghof. Herrn zu Aldendorf †. 1509. und wurde zu Niederwengern begraben). Sie hat geboren:
- a. Reinhard.
- b. Göddert. T.O.Ritter in Liefland. 1483.
- c. Catrin Stiftsjungfer zu Neuß 1477. †. d. 1. Aug. 1526.
IV.
- Junker Reinhard, auch Reinold geheißen g. 1455. Er hielte sich in seiner Jugend an dem Hofe des Herzogen zu Cleve auf, im Jahr 1482. up den Guestag na dem Sunnendach Oculi in der Fasten, wurde er nebst seinem Oheim Johan ein jeder zu seinem Theil mit Strünckede belehnet. 1483. 93. 94. ist er vom Grafen von Limburg mit Alstede, Klein=Alstede, und dem Gut to Hodme, (welches vor Strünckede lieget) belehnet worden. 1487. Des anderen Donnerstages nach St. Michaelis=Tage, nahm Reinhard seinem Oheim Johan das Haus Strünckede weg. Weil er sich nun auch gegen seinen Lehnherrn, den Herzog zu Cleve, feindlich bezeiget, wurde das Haus Strünckede belagert, und die Vorburg nebst Johan Hillen Haus eingenommen. Reiner suchte zwar frey Geleit, und kam 1489. mit seinen Freunden und 40. Pferden nach Cleve zu Tage, es wurde aber die Sache nicht beygeleget, bis er 1491. nach abermals erlangtem sichern geleit mit dem Herzog ausgesöhnet worden. Als er nachhero dem Bürgermeister zu Münster eine Herde Ochsen nahm, und ihn auf Befehl des Herzogen zu Cleve nicht klagloß stellen wollte, ja so gar dem Fronen zu Wattenscheid, da er ihm Fpürstliche Befehle insinuirte, das Pferd unter dem Leibe erschoß, ließ ihn der Herzog gefänglich nach Hoerde bringen, und confiscirte die Güter Alstede, die auch niemahlen sind zurück gegeben worden. Im Jahr 1514. kam Reinhard auf viele Vorsprache zwar wieder loß, weil er aber seine vorige Lebensart wieder anfing, und alle Erinnerungen des Lehnherrn in den Wind schlug. ließ der Herzog das Schloß Strünckede durch seine Amtleute wegnehmen, und den Reinhard in ein ewig Gefängmiß auf dem Schloß zu Strünckede werfen, darinnen er 1535. sein Leben beschlossen, sein Begräbnis aber in der Schloß=Kirche zu Strünckede bekommen hat. Und dieser reinhard ist es, durch welchen die Güter zu Strünckede so sehr sind verdorben worden.
- Gem. 1494. Sophia, Graf Wilhelm v. Limburg-Styrum, und Agnes, Gräfin v. Limburg-Bruch, tr. Als ihr gemahl zum ersten mahl nach Hoerde gefangen geführet wurde, nahm sie alles gereide vom Haus Strünckede weg, begab sich damit nach Essen, alwo sie auch 1515. gestorben und begraben ist.
Ihre Kinder sind
- a. Jobst
- b. Reimhard. g. 1502. T.O.Ritter in Liefland, ist daselbst gestorben.
- c. Anna g. 1498. war erst im Stift St. Quirin in Neuß, hernach Fr. 1527. Jobst v. und zum Loe.
- d. Agnes, g. 1504. geistlich zu St. Marien in Cöln, da sie gestorben und begraben ist.
V.
- Jobst, g. 1500. Er begab sich an den Clevischen Hof. Weil er nun des Herzogs Gunst erwarb, gab selbiger zwar ihm und seinem Bruder das Schloß Strünckede wieder, doch mit dem ausdrücklichen Vorbehalt, daß sie ihren Vater nicht aus dem Gefängnis lassen sollten. obst †. d. 29. May 1529.
- Gem. 1524. Margret Goddert v. Asbeck zum Gahr und Anna up dem Berge tr. Witwe Johan v. Beesten zu Sieten.
- In ihrem Witwenstande baute sie die oelmühle zu Strünckede in der Coppenburg, da sie Arnd Krusen Haus wegbrechen und den Teich ausführen ließe. Den Injurien Prozeß, welchen ihr Eheherr mit dem Dompropsten zu Cöln angefangen hatte, setzte sie fort, und erhielt zu Rom den Sieg. Mit denen zu Reclinghausen hatte sie 1550. Streit wegen der Brücken über die Emscher, auch wegen der Viehtrift und Mast, Zuletzt vermählte sie sich zum drittenmahl mit Henrich v. Loe zur Dorneburg, und †. 1587. am Tage der reinigung Marien, im 84. Jahr ihres Alters, da sie zu herne in die Kirche begraben wurde. Ihre Kinder sind:
- a. Jobst, g. 1525. † gleich.
- b. Wilhelm g. 1526. d. 4. May. Er war T.O.Ritter und Comter zu Wellem. Weil er bey Absterben seines Grosvaters noch unmündig, ließ sich sein Vormund Johan v. Virmund 1526. an seine Statt mit Strünckede belehnen.
- Im Jahr 1544 am Sambstage nach dem Sontag Laetare Hierusalem, hat er seinem jüngeren Bruder Goddert das Haus, Hoheit und Herrlichkeit zu Strünckede mit Zubehör und gerechtigkeit, so wie es sein Vater und Mutter besessen, vor dem gericht zu Bochum übertragen. Er †.-d. 15. May 1546. dieser wird es seyn, von welchem Hamelman (Op. Gen. Hist. p. 760.) schreibt: Et ego ante paucos annos novi ingeniosum & doctum nobilem, Wilhelmum a Strünckede.
- c. Göddert
- d. Jobst g. 1529. d. 31. Oct. †. d. 24. Marz 1530.
VI.
- Göddert, g.d. 12. Jul. 1528. Er wurde 1548, d. 27. April von Herzog Wilehlm zu leve belehnet zum rechten Mannlehen, mit dem Hause Strünckede, Vorburg, Graben und anderen Festungen. Weil er in seinem Alter vile Jahre blödsinnig war, wurde ihm Curatoren gesetzet. Er †. d. 24. May 1588. und wurde in die Kirche zu Herne begraben.
- Gem. Anna, Georg v. Boenen zum Oberfelde und Hartlief v. Backum Tochter (die Ehepacten sind 1544. Mantags nach Marien geburt, als beide Verlobte erst 18. Jahr alt waren, geschrieben worden). Sie gieng in die Ewigkeit d. 11. Julius 1591. und wurde neben ihren Gemahl begraben. Ihre Kinder sind
- a. Unverzagt †. jung
- b. Jobst.
- c. Georg g. 1553. d. 28. Oct. Gem. 1586. Elisabeth, Laurenz v. Fürstenberg zu Neheim und Anna v. Fürstenberg zu Hülckinckhoven Tochter, womit er etwas von Hülckinckhoven bekam, und sich damit belehnen ließ. er wohnte mehrentheils zu Neheim, durch die vielen Rechtshandel aber, so er geführet hat, ist er fast arm geworden. Seine Gemahlin starb d. 5. Sept. 1624. und er folgte ihr am 5 Novemb.
- Jobst Wilm. g. 1597. d. 17 war im Stift 1594. den 7. 31. Octob.
- Anna g. 1589. Januar †. 1625. Rellinghausen. Sept. 1600. den 3. May, ist begraben zu Herne
- Margret g.
- Susanna g. d.
- d. Wilhelm g. 1555. er ist nach Frankreich gezogen, und nicht zurück gekommen, hat aber 2. natürliche Söhne, Diederich und Johan zurück gelassen, die Johanna v. Strünckede Witwe v. Fürstenberg in ihrem Testament bedacht hat.
- e. Johanna, g. 1547. auf St. Thomastag. Fr. 1585. Jobst v. Fürstenberg zu Senden und Neheim, des Niederländischen Creyses Obristlieutnant; Er †. 1596. in Wien, Sie aber d. 11. Sept. 1602. nachdem sie vorher d. 22. Jul. 1599. ihren Bruder Jobst zum universal erben eingesetzet hatte. Sie ist zu Dortmund in St. Marienkirche begraben.
- f. Hadwig war im Stift Blarsheim †. jung.
VII.
- Jobst g. 1551. im März. Im Jahre 1591. d. 4. Oct. ist er mit Strünckede belehnet worden.1592. d. 1. Oct. verkaufte ihm Jobst Graf v. Limburg-Styrum seinen Theil des Patronatrechts auf die Pastorat zu Buer, weswegen auch noch itzo dieses Recht ganz bey dem Hause Strünckede ist. 1696 d. 20. Oct. kaufte er vom Herzog zu Cleve das Gehölz des Herren Berg geheissen. Weil er sonst ein sehr gelehrter und geschickter Herr war, hat er sich Namens des Herzogen zu Cleve lange in Frankreich aufgehalten, wodurch aber seine eigne Sachen viel gelitten haben, und hat er aus eben der Ursache den angefangenen Bau des Schlosses Strünckede nicht vollführen können. Als er sich 1601. auf Fürstlichen Befehl nach Brüssel begeben muste, wurde er daselbst krank, reisete deswegen wieder nach Hause und starb d. 1. Dec. 1602. da er zu Herne in St. Lucien Kapelle begraben wurde.
Das Grabmahl, so ihm und seiner Gemahlin von H. v. Hatzfeld gesetzet worden, stellet beyder Bildnüß in Lebensgrösse in weissen Stein ausgehauen vor, da ihm 3. Söhne, dieser 4. Töchter zur Seite stehen, dabey finden sich die Wapen von beyderseits Ahnen ausgehauen, und folgende teutsche Reime angeschrieben:
- Im tausend sechshundert und zweyten Jahr.
- Alt nit gar zwey und funfzig war.
- Am ersten Christmonaths starb hin.
- Jobst von Strünckede ließ nach ihm.
- Im Hertzenleid die Hausfrau sein.
- Schwangern leibs und fünf Kinderlein.
- Ein Dochter war gestorben zuvorn.
- Ein Sohn nach Vatters todt gebohrn.
- War in Weltsachen und Krieg geübt.
- Viel Krankheit sein Leben betrübt.
- Noch hat er zu bauen angefangen.
- Das Haus Strünckede mit Verlangen.
- Ehe ers vollendt berief ihn Gott.
- Der Leib ruht hie die Seel ohn Nhott.
- Erwarttn der Aufferstehung gleich.
- Am jüngsten Tag zum Himmelreich.
- Er hat sich zweymahl vermählet mit:
- 1) Anna Maria, Philip v. Virmund zur Blarenhorst und Janna v. Oer tr. wurden vermählt d. 13. Marz 1591. Sie gebahr zwar d. 24. Dec. einen Sagn Goddert geheissen, sie büßte aber bey der Geburt das Leben ein, und der Sohn folgte ihr am 26 December in die Ewigkeit.
- 2) Henrica Henrich v. Hatzfeld zu Wildenburg Herr zu Oedendaal, und Anna v. Hanxlede zu Kortlinghausen, tr. Due Ehepacten, welche ich auf dem Hause Heeren gefunden habe, sind d. 28. Apr. 1593. gemacht worden. (Sie vermählte sich zum anderen mahl 1608 mit Jobst v. Aschebrock zur Mahlenburg u.f. aus welcher Heyrath dem Hause Strünckede viel verdruß erwachsen, †. 1640 d. 16. Sept. und ist zu Datteln begraben). Ihre Kinder sind
- a. Conrad
- b. Johan Georg g. 1600. d. 13. April †.1623. zu Jevern an der Pest.
- c. Jobst g. 1603, in der Paschwoche † 1623. zu Leer in Ostfriesland an einer 20.wöchigen Krankheit.
- Diese beyden Brüder haben unter Herzog Christian von Braunschweig gedienet, deswegen auch die Reichsacht wider sie ergangen ist, die sie mit 15000 Species reichsthalern ankauffen müssen.
- d. Anna g. 1595. im Nov. Fr. Bernd Wulff gen. Lüddinckhausen zu Füchtelen u.f. die Ehepacten sind d. 22. Jul. 1613. gmacht worden.
- e. Margret. g. d. 4. Apr. 1598. Fr. 1621 d. 3. Oct. Werner Quad v. Wickrad zu Beeck.
- f. Jost Henrich g. 1599. Fr. Steffen v. Neuhoff gen. Ley zu Ebach. Sie sol noch 2. Männer gehabt haben.
- g. Elisabeth, g. 1602 d. 15.febr. †. bald d. 30 September.
VIII.
- Conrad, g. d. 8 Marz 1597. Gerichtsherr zu Strünckede und Castrop Herr zu Mehrum. Im Jahr 1605 d. 19. Oct. lies sich sein Vormund C. D. v. Plettenberg zum Schwarzenberg an seiner Statt mit Strünckede belehnen. 1633. d. 18. März aber ist er vom Marckgrafen zu Brandenburg Georg Wilhelm in eigner Person damit belehnet worden. 1636 d. 18 Oct. ist er vom Kays. Ferdinand II. zum Reichsfreyherrn gemacht worden. Weil er nun eine gründliche Gelährtheit besas und viel gereiset hatte, machte ihn der Churfürst von Brandenburg 1640 d. 3 April zum Clev und Märclischen Reg. Rath, da er sich das folgende Jahr mit seiner gemahlin und Kindern nach Emmerich begab, und wie 1642, d. 30 März, der Regierungs Director Joh. v. dem Broel gen. Plater versturbe, dessen Bedienung, und wegen seiner, dem Landesherrn treu geleisteten dienste, das Gerich Castrop von demselben wieder bekam.
- Als die Bürger zu Recklinghausen, in ihrer Marck, im Emscherbruch gelegen, dem Hause Strünckede keine Jagdt zustehen wollten, des Endes dem Strünckedischen Jäger die Flinte wegnahmen, und die Sache zum Proceß kam, ist 1632 die Sache zu Bonn durch einen Rechtsspruch zum Vortheil des Hauses Strünckede abgeurtheilt worden. Im Jahr 1640. d. 11. May verpflichteten sich die Eingesessene zum Crange gerichtlich, daß sie ihr Korn jederzeit zu Strünckede, mahlen und mulftern lassen wolten. In eben dem Jahr d. 19. May sind ihm durch einen zu Emmerich publicirten Rechtsspruch, 2. rittentheile der Ketzenschen Güter in Deutschland, die er mit seiner Gemahlin ererbet hatte, zuerkant worden. Auch ist ihm am 14. Nov. selbigen Jahrs auf ausdrücklichen Befehl von Berlin das Haus Mehrum durch Richter und Scheffen des Gerichts zu Gotteswicker Hamm, eingethan worden.
- Er †. d. 27. Jan. 1657 zu Cleve, wurde aber nach Herne gebracht, und daselbst d. 14. April begraben.
- Gem. Janna, Bertram v. Lützenrod und Ursula v. Marnix Tochter. Die Ehepacten sind d. 11. Febr. 1625. geschrieben worden. Sie war Erbin des dritten Theils des Hauses Mehrum, imgleichen zu Marnix, Touluse, Drabonne und Büdingen. †. d. 2 Novembr.
- Davon
- a. Jobst †. 1632. im Januarius
- b. Henrich Johan †. 1652.
- c. Gottfrid.
- d. Franz Christoph. d. 8. Sept. 1637. †. 1696. in Rom.
- e. Friedrich Wilhelm, g. 1641. Rittmeister in Churbrandenburgischen Diensten, gerieth mit dem Cornet v. Hundt in Streit. Weil sie nun zu Strünckede einen Zweykampf zu Pferde wagten, blieben beyde am 17 Junius 1672. nahe bey der Kirchen, todt
- f. Conrad, davon Lit B.
- g. Catrina Margreta, Fr. Herm. Adolph Quad v. Landscron Herr zu Loringhof. Die Ehepacten sind d. 16. Dec. 1657. geschrieben worden. Sie †. 1650 im Mäy im Kindbette.
- h. Ida Elisabeth g. d. 4 April 1636. †. 26. Oct. 1707. Fr. d. 11 Feb. 1688 Conrad v. der Reck zur Wenge und Offenberg.
- i. Lucia Ursula †. d. 28. Aug. 1686. zur Dorneburg, ist zu Eckel begraben.
- k. Josina Elis. g. 1643. im Sept. †. d. 27 Febr. 1719 zu Strünckede.
- Noch 1 Sohn und 2 Töchter, sind jung gestorben.
IX.
- Gottfrid, Freyherr v. und zu Strünckede, Gerichtsherr zu Strünckede und Castrop, Herr zu Sodingen, Marnix, Mehrum, Touluse und Budingen. Am 6 Nov. 1654 wurde er mit Strünckede belehnet, und baute den andern Theil des Hauses. †. d. 11. Jan. 1681.
- Gem. Sybilla Gertrud, Johan Bertram v. der Reck zur Horst, und Alheid Quad v. Landscron tr. wurde im Dec. 1669. zu Schermbeck vermählt. Diese hat den Reformierten Gottesdienst zu Strünckede zu Stande gebracht, und ihre Kinder in solcher Religion erzogen. †. d. 14. Dec. 1689.
- Davon
- a. Johan Conrad
- b. Carl. Fried. geb. im Dec. 1671. Hauptmnn in Hollandischen Diensten †. d. 25. Octobr. 1701 zu Mastrich, alwo er auch begraben.
- c. Franz Diederich g. d. 27 May 1673. †. jung
- d. Wilhelm Moritz g. d. 23. May 1674. war Obristwachtmeister in König. Preuß. Diensten, wurde aber vor Bonn also blessirt, daß er 1707 am 24 Decembr. Abschied nahm, sich nach Strünckede begab, und daselbst d. 11. Marz 1715. versturbe.
- e. Georg Sigismund g. den 17. August 1678. Hauptmann in Hessischen Diensten, wurde in der Schlacht an der Speyerbach bey Landau tödtlich verwundet, nach Landau gebracht und † daselbst d. 27. Nov. 1703.
- f. Anna Maria, g. d. 20 Aug 1675. Sie war Stiftsfräulein zu Bedbur, hernach Fr. d. 24. May 1700. Franz Wilhelm Wulf gen. Lüssinckhausen zu Füchteln. u. s. Sie †. den 26 Aug. 1702 zu Strünckede.
- g. Sybilla Wilmina, g. d. 13. Oct. 1676. war im Stift Bedbur, und †. zu Cleve den 25. Aug. 1719.
- h. Janna Adelheid, g. 1680. im Januar †. bald den 2 Febr.
X.
- Johan Conrad, Gerichtsherr zu Strünckede und Castrop, Herr zu Sodingen, Pöpinghausen und Marnix g. d. 9. Oct. 1670. Er war ein gelehrter und in Staatssachen sehr geschickter Mann, daher er, von Sr. Kön. Maj. in Preussen, nicht nur in wichtigen Gesandschaften gebraucht, sondern auch zu dero Geh. Etats und Kriegs-Minister und Präsidenten der Clev und Märckischen Regierung angeordnet wurde.
- Im Jahre 1697. d. 14 Septembr. wurde er mit Strünckede belehnt, und hat das Schloß treflich verbessert. Er †. d. 11. Jan. 1742. in Cleve, es ist aber der Cörper nach Herne gebracht und daselbst begraben worden.
- Gem. 1700. d. 26. Febr. Sophia Wilhelmina, Albrecht Georg v. Hüchtenbrock zu Gatrop, und Gertrud sophia v. Diepenbrock zur Impel tr. †. 1755. im Junius alt 74 Jahr
Davon
- a. Ferdinand g. 1700. †. gleich.
- b. Albert Jobst Carl Conrad Wilhelm, g. d. 16 Apr. 1711. Er war als Johanniter Ordensritter eingeschrieben, Droste zur Burg und Wische †. aber d. 14. Jul. 1727 in Lingen an den Blattern.
- c. Albertina Elisabeth Conradina Dorothea Wilhelmina, g. d. 7 März 1707. †. 1724. d. 24. Sept. zu Mainz an der rothem Ruhr, auf der Reise.
- d. Janna Sophia Charlotta Lowise g. 1708 d. 18 May. †. bald.
- Noch 3 Kinder wurden zwar lebendig geboren, sturben aber gleich, und vier Kinder sind todt geboren worden.
- Weil nun alle Kinder vor dem Vater verstorben, setzte er zum general Erben ein
XI.
- Ludwig, Freyherr v. Strünckede aus dem Hause Dorneburg, der auch darauf am 11. May 1742. mit Strünckede belehnet wurde. Er war geboren 1699. d. 5. Aug. Als er von hohen Schulen nach Hause kam, suchte er sich zwar anfänglich in den Waffen zu üben, wurde auch Cornet unter dem Graf Lottumschen Regiment, er muste aber, wegen seiner schwächlichen Leibes-Beschaffenheit, 1723. um die Erlassung aus den Kriegsdiensten anhalten. Als er nun seine Studien fortsetzte, ist er 1732. als Clev-und Märkischer Geh. Regierungsrath angeordent worden, in welcher Bedienung er 1753. sein Leben beschlossen hat. Er war ein besonderer Liebhaber der Geschlechtskunde, und habe ich seinem unermüdeten Fleisse vieles zu danken.
- Gem. 1743 . d. 16 febr. Ermgard Maria Charlotta Henrietta, Fried. Wilhelm Quad v. Wickrad und Ottonetta Wilmina v. Heiden zur Crudenburg Tochter, Witwe Henrich Freyherr v. Iffelmüden zu Rollecat.
Davon
- a. Ludwig Johan Conrad Sigismund Wilm Henrich. g. d. 7 May 1744
Lit. B. v. Strünckede zur Dorneburg
I.
- Conrad Freyherr v. Strünckede g. d. 30. Aug. 1645. Gerichtsherr zu Eckel, Herr zur Dorneburg, Gosewinckel, Leite, Touluse, Drabonne und Budingen. Chur-Brandenb. Geh. Clev= und Marckischer Reg. Rath. Cammerherr und Drost zu Bockum. †. d. 20 May 1707. zum Hamm am Schlagfluß, wurde nach Dorneburg gebarcht und zu Eckel begraben, alwo sich in der Kirchen ein kostbares Grabmahl findet.
- Er hat sich zweymahl vermählet, mit:
- 1) 1669. d. 7. Sept. Elisabeth Clara, Goswin Christoph v. Loe zur Dorneburg, und Catrina Margreta v. Boenen zum Overhaus Tochter, Erbin zur Dorneburg. †. 1684. d. 27. Febr. ohne Kinder, setzte aber ihren Herrn zum Erben ein.
- 2) Elisabeth Sophia, Otto Reichsgraf v. Schwerin zu Altenlandsberg, und Ermgard Maria Quad v. Wickrath tr. Sie war geboren 1670. d. 27. dec. vermählt d.28. Oct. 1688. †. 1736. d. 16. Jul. zur Landfort, wurde aber nach Eckel gebracht und daselbst begraben. Sie schrieb sich Frau zu Landfort, Rothausen, Flaßrath, Gerrat und Gubberath. Ihre Kinder sind:
- a. Friedrich g. d. 12 Marz 1690 †. 1706. d. 7. Octobr. in Helmstädt an den Blattern, wurde nach Eckel gebracht und daselbst begraben.
- b. Otto g. 1691. d. 27, May †. 1693. zu Berlin
- c. Conrad g. 1692. d. 22. Jun. Kön. Preuß. Cammerherr, Drost zu Bockum †. d. 8. Sept. 1719. ist zu Eckel begraben.
- d. Carl.
- e. Ludwig, davon Lit. A. num. XI.
- f. Wilhelm, g.d. 12. Jun. 1701. †. 1704 d. 29 Sept.
- g. Sigismund, davon Lit. C.
- h. Maria Johanna, g. 1693 d. 22 Jul.
- i. Elisabeth Charlotta, g. 1695 d. 27 Januar.
- j. Noch ein Sohn, g. 1696 d. 29 Jun.. †. gleich.
II.
- Carl, Gerichtsherr zu Eickel, herr zur Dorneburg u.f. Kön. Preuß. Cammerherr, Clev= Marckischer Geh. reg. Rath, Domherr zu Brandenburg. g. d. 19 Nov. 1697.
- Gem. 1731 d. 11 Apr. im Herzogenbusch, gerhardina Columbina Catharina, N. v. Keverberg und N. v. Meven, tr. Davon Kinder.
Lit. C. v. Strünckede zur Crudenburg.
I.
- Sigismund Freyherr v. Strünckede, g. d. 18 Jul. 1704. er ging erst in Kön. Preuß. Kriegsdienste, mußte aber wegen seines schwachen Körpers abdanken, war Johanniter Ordens Ritter, Clev=Marckischer Geh. Reg. Rath, Herr zu Landfort. +.1752.
- Gem. 1739 d. 15 Jan. Charlotte Wilhelmina, Friderich Adolph Freyherr v. heiden und Charlotta Sophia v. Eller, einige Tochter, erbin zu Bruck, Crudenburg, Hünxe, Sonsbruch u.f. Witwe August Fridrich v. Grabenitz, Kön. Preuß. Obristlieuntemnant. (Sie hat sich nach seinem Tode den reformierten Prediger zu Crudenburg geheyrathet, welcher abgedanket hat und Kriegsrath worden ist) Ihre Kinder sind:
- a. Johan Conrad Fridrich, g. 1739 d. 4 Dec.
- b. Ludwig Sigismund Conrad, g. 1742d. 3 April.
- c. Sophia Charlotta Lowisa Henrietta, g. 1741 d. 2 Febr.
- d. Mariana Florentina Amalia Caroline Wilmina, g. 1743 d. 14 Jul.
Das III. Kapitel.
Vom Kirchspiel Herne.
I Absatz.
Vom Kirchdorf.
§. 1.
[…]
Als J. C. Brüggemann 1681 als Pastor an St. Marien Kirche nach Dortmund ging, und der Herr v. Strünckede
Wilhelm Back haben wollte, die Gemeine aber Johan Friderich Glaser als Pastor berief, gab dieses Anlas zu
einem grossen Streit zwischen dem Hause Strünckede und der Gemeine. Endlich wurde doch die Sache d. 21
Merz 1682 gütlich verglichen, und als der Back mit Gelde befiediget war, bakam Glaser vom Hause Strünckede
die Collation, […]
Wie dieser 1687 als Pastor nach Aplerbeck zog, gab sein Abzug zu einem kostbaren Rechtshandel Gelegenheit;
denn als einige den Caspar Hüttemann als Prediger haben wollten, auch ihn die Collation ausbrachten, und ihn
1688 zu Unna durch den Inspector Davidis am Charfreytag ordiniren liessen, wollten ihn andere gar nicht als
Prediger erkennen. Endlich ist 1692 d. 7 Julius die Sache beygeleget, und der Vergleich, wie er sich im Anhange
Num. I. findet, errichtet worden.
II. Die Reformierte Kirche, ist sehr klein, und lieget vor dem Schloß Strünckede, wie sie dann vorzeiten als eine Schloßkapelle ist gebaruchet worden. Von dieser Kirchen habe ich auf dem Hause Strünckede folgendes gefunden: Im Jahr 1272 hat Herr bernd v. Strünckede neben seinem Schloß, zu seiner und seiner Burgmännerm auch ihrer Angehörigen gebrauch, eine Kapelle gestiftet und mit Renthen bersehen. Weil aber das Schloß und Flecken (Castrum & Suburbium, stehet im Originalbriefe) fast weit von ihren Kirchspielkirchen, Castrop und Herne gelegen war, und die Einwohner des Schlosses und Fleckens, derer sehr viel waren, nicht ohne Lebensgefahr, bey den damaligen kriegerischen Zeiten zu ihrer Kirchspielkirchen kommen konten, hat der Herr Bernd v. Strünckede am Ende des 14 Jahrhunderts bey dem Erzbischoffen zu Cöln Friderich, angehalten, ihm zu erlauben, daß auch in dieser Kapellen die Sacramenta möchten ausgetheilet werden. Als nun der Erzbischof, dem Johan Hirtz, beyser Rechten Doctor und Official zu Cöln, aufgab, die Sache zu untersuchen, hat dieser dem Pastor zu Linne, Cölnischen Bischofthums und des Cölnischen Hofes Procurator, Diederich Stenraede. Befehl gegeben, sich nach Strünckede zu verfügen, von der Sache Beschaffenheit genaue Nachricht einzuziehen, und darüber zu berichten. Wie nun dieser solchem Befehl gelebte, des Herrn v. Strünckede angeben gegründet funde, und solches dem Erzbischof angezeigete, hat dieser mit Willen der Pastoren zu Castrop und Herne d. 5 Januarius 1395 dem Suchen des Herrn v. Strünckede Platz gegeben, und obgedachter massen erlaubet, daß auch in dieser Kapellen der ordentliche Gottesdienst, mit Austheilung der sacramanete geschehen möchte. Zur Zeit der reformation ist in derselben, gleich wie zu Herne, ein Lutherischer Vicarius angeordnet worden. Da aber im Jahr 1681 der letzte Lutherische Herr dieses Hauses, Gottfrid Freyherr v. Strünckede versturbe, hat dessen Frau Witwe, welche der Reformirten Religion zugethan war,in dieser Kapelle den reformirten Gottesdienst eingeführet, und hat Johan Fridrich Hofmann, Reformirter Prediger in Essen im Jahr 1686 d. 1 Januarius, als erste Predigt, über Joh. 10. 22=31. in serselben gehalten, und zugleich die Communion ausgetheilet, dabey 25 Communicanten waren. [...] 2. Absatz Von denen zum Kirchspiel gehörigen Rittersitzen, adelichen Häusern und zerstörten Schlössern. I Sodingen Ein vormals besonderer Rittersitz im gericht Strünckede und Bauerschaft gleichen Namens gelegen, wird jetzo von einem Pfächtiger bewohnet, und sind die Güter mit unter Strünckede gezogen worden. Die ältesten Besitzer sind ausser Streit die v. Sodingen gewesen, hernach haben die v. Loe zur Dorneburg das Haus gehabt, die auch davon unter die Ritterschaft aufgenommen worden. Als es von diesen an die v. Delwig kam, und von selbigen 1644 s. 2 Merz asn Friderich v. Heiden verkauft wurde, handelte es in eben dem Jahr d. 2 September Conrad v. Strünckede wieder an sich, und weil es dem Schloß Strünckede sehr nahe gelegen, und daher gefährlich war, wo das Gut wieder in andere Hände gerathen würde, hat besagter Conrad d. 15 May 1645 bey dem Landesherrn ausgewürket, daß es mit dem Hause Strünckede auf ewig sollte vereinigt bleiben, ist es daher ein unggründetes Vorgeben, ob sey dieses Haus von Alters her ein Witwensitz vom Hause Strünckede gewesen. [...]
Anmerkungen
- ↑ Wenn die bey Seb. Münster und anderen erfindliche Eintheilung des Teutschen Reichs in viererley vieren Grund hätte, so wären Andelau, Meldingen, Strudeck und Travenberg die vier Reichsritter, und so wären nach Anweisung des Wapens, welches sich in der Cölnischen Chronic findet, die v. Strudeck keine andere als die v. Strünckede. Allein da Limnaeus jur. Pub. L. I. c. 4. und andere geschickte Publicisten dergleichen Reichseintheilung ungegründet halten, wil ich mich dabey nicht aufhalten.
- ↑ 2 In etlichen Nachrichten stehet von dem krummen Torn, in anderen von dem dicken Tornm, woaus ich vermuthe, daß die Hauptfestung ein dicker aber etwas krummer Thurm gewesen. Wie mir dann berichtet worden, daß er noch am ende des 15 Jahrhunderts, auf dem Oberhaus zu Strünckede vorhanden gewesen, und die Ueberbleibsel davon noch im Schloßgraben vorhanden seyn.
- ↑ Burglehne, sind feuda, conditionata ad jurandum in castro defendendo, data, quorsum spectant etiam pacta Ganerbinatus, quae principaliter mutuam desensisionem respiciunt, licet postea ad ius quoque fuccessionis extensa. Leges feu conventiones, quibus haec communio & fraternitas initur, appellant den Burgfrieden.
- ↑ andere setzen irrig 1262.
- ↑ Dieses Wort zeiget an, daß die Besitzer eines gewissen freyen Stückes, um vor der Gefahr ihrer Feinde sicher zu seyn, ihre sonst freye Hauser einem Mächtigeren übergeben, und so dann als ein Lehn wieder empfangen haben. Da dann diese bey solchem Empfang ein Stück Geld bekamen, darauf den Eyd der Treue schweren, und ihre Häuser und Schlösser dem Lehnherrn zu allen Zeiten offen halten musten, der Lehnherr aber muste versprechen, dem Besitzer in allen Fällen Beystand zu leisten. Callenberg in seiner Historische Politischen Nachricht vom Hause und Herrlichkeit Strünckede, hat den Brief darüber mit Anmerkungen beygebracht wie folget:
Ego Gerlacus miles de Strünckede, presenti feripto protestor inter Dominium meum a) Theodorum Comitem Clivensem & me, fuorum amicorum & meorum consanguineorum & amicorum confilio, mediante, ac de mea plenaria voluntate talem ordinationem intervenisse de Castro Strudeck b), quando de codem castro celli & dicto Comiti intergraliter ac libere reliqui c) mansionem fervans in monte propinquo d) in quo eam sumpsero qui dum nuper Castellanus propter hec & predicta centrum marcas denarorum Coloniensium recepi a Comite memorate Acta sunt hec presentbus viris Prenobilibus ... 1263 & c.
Anmerkung des Herrn Callenbergs.
a) Diese Worte inter Dominum meum & me, inseriren fat paritatem transigentium, nur das Dominum meum, respectus gratia addirt, wie der Zeit, auch de praesenti gebräuchlich, daß minores majorem meinem Herrn schreiben und nennen, ohne das geringste dominium in bonis einzuräumen.
b) Diese Worte befestigen plenum dominium, venditot enim dominus rei venditae praesumitur,
c) Dis beweiset klärlich nur de solo principaliori fortalitio tractirt zu seyn, worab Gerlacus abgewichen, ja das geringe Kauf praetium der 100 Mark Cölnischer Denarien, zeiget an, daß praeter tum temporis existens sachtrum majus, dem Grafen von Cleve ex allodialibus pertinentiis & apendentiis, nichts trabirt sey, adewque zu heutiger Stunde, mutara solum celli castri feudi qualitate nichts Lehnbar, castri enim poffessionem habens, non cendtur etiam paffessionem habere praediorum seu aliarum rerum ad castrum pertitinentium.
d) Hieraus ist klar, daß vorzeiten viele Burghäuser und Thürme zu Strünckede gewesen, von welchen die Hauptfestung dem Grafen von Kleve eingeräumet, der Herr v. Strünckede aber das rechte Wohnhaus vor sich behalten. Wie weit diese Anmerkung gegründet, mögen andere beurtheilen. Joh. Hinsen schreibt: gerlacus de Strünckede miles, cum Theoderico Comite Cliviae convenir, quod in castrum Strünckede intrabit & ibi manebit aerviturus tanquam Ministerialis, cui multi testes interfuerunt 1263 (ex Ar Cliv.). - ↑ 6 In einer alten von Callenberg angeführten Chronic sol also stehen: Gerlacus de Struncked bekennet, feria testia divi Petri ad vincula 1263. dat he de twisten als sich zwischen Graf Diederichen von Cleve und öhme des Huyses Strundeck enthalten, verdragen sy, also, he weder op dat Huyß Strudeck kommen und blaven soll in dat Huß darin he to wesen plag vor, bis synen end = -und dat he als syner Gnaden Diener jedem dat Recht thuen soll, mit solcher condition, dat hie in dem Vorgebeute des Huyses drey Borggraven hebbe, die geschwohren, dat sie dat Huyß dem Graffen treulick bewahren. === Item soll der Grave so woll in dem Vorgbeu als op den Schlotte, so viel Castellanos stellen, als sine Gnaden to Bewahrung sesselven bedüncket, === und mag Gerlach vorgescreven op dem Schlotte nehmen syne Bewante und Freunde, die da ahnbefahret syn, und jeden Recht doen wollen.
- ↑ J. Hinsen beweiset dieses aus einer Weseler Stadtrechnung vim Jahr 1352.
- ↑ Warum dieser, Herr von Hattingen genennet werde, kann ich nicht sagen.
- ↑ Diese drey, glaubet Hinsen, seyn des Hermanne Bruders, des Bernds Söhne, dessen auf Jahr 1320 gedacht worden.
- ↑ Teschenmacher An. Cliv. setzet 18000. Pontanus l. c. L. VIII. p. 318. nennet diesen Herrn v. Strünckede irrig Bernd.
Quellen