Kriegswahrzeichen zum Benageln während des Ersten Weltkrieges: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
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Eine aus heutiger Sicht skurrile Form der Propaganda im [[Erster Weltkrieg in Herne und Wanne-Eickel|Ersten Weltkrieg]] war das [[1915]] und [[1916]] in Mode gekommene Benageln von Kriegswahrzeichen. 
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Eine aus heutiger Sicht skurrile Form der Propaganda im [[Erster Weltkrieg in Herne und Wanne-Eickel|Ersten Weltkrieg]] war das [[1915]] und [[1916]] in Mode gekommene Benageln von Kriegswahrzeichen.  Von Gemeinden und karitativen Organisationen wurden aus Holz  gefertigte Figuren (z. B. Ritter und Soldaten) beziehungsweise regionale und nationale Symbole (wie etwa Stadtwappen, Eiserne Kreuze, Säulen) aufgestellt. Gegen Entrichtung einer Mindestspende durften die Bürger einen Nagel in diese Objekte schlagen. An den Nagelungen wurden alle Bevölkerungsschichten im Rahmen öffentlicher Veranstaltungen mit feierlichem Charakter zur Teilnahme aufgerufen. Ein eiserner Nagel kostete 25 oder 50 Pfennige und konnte auch von denjenigen erworben werden, die zu anderen Kriegssammlungen wie z. B. „Gold gab ich für Eisen“ nichts beitragen konnten.  
Von Gemeinden und karitativen Organisationen wurden aus Holz  gefertigte Figuren (z. B. Ritter und Soldaten) beziehungsweise regionale und nationale Symbole (wie etwa Stadtwappen, Eiserne Kreuze, Säulen) aufgestellt. Gegen Entrichtung einer Mindestspende durften die Bürger einen Nagel in diese Objekte schlagen. An den Nagelungen wurden alle Bevölkerungsschichten im Rahmen öffentlicher Veranstaltungen mit feierlichem Charakter zur Teilnahme aufgerufen. Ein eiserner Nagel kostete 25 oder 50 Pfennige und konnte auch von denjenigen erworben werden, die zu anderen Kriegssammlungen wie z. B. „Gold gab ich für Eisen“ nichts beitragen konnten.  


Die eingenommenen Gelder dienten zur Unterstützung von Kriegsopfern, wie Hinterbliebene und Verwundete. Dabei waren die Einnahmen nicht unbedingt entscheidend für den Erfolg der Nagelungen. Weit bedeutender war ihre propagandistische Wirkung, da sie den Patriotismus und das Gemeinschaftsgefühl der Menschen ansprachen und so zur Stärkung der „Heimatfront“ beitrugen.  
Die eingenommenen Gelder dienten zur Unterstützung von Kriegsopfern, wie Hinterbliebene und Verwundete. Dabei waren die Einnahmen nicht unbedingt entscheidend für den Erfolg der Nagelungen. Weit bedeutender war ihre propagandistische Wirkung, da sie den Patriotismus und das Gemeinschaftsgefühl der Menschen ansprachen und so zur Stärkung der „Heimatfront“ beitrugen.  

Version vom 28. November 2018, 08:46 Uhr

Eine aus heutiger Sicht skurrile Form der Propaganda im Ersten Weltkrieg war das 1915 und 1916 in Mode gekommene Benageln von Kriegswahrzeichen.

Erinnerungsblatt an die Nagelung des Kriegswahrzeichens des Amtes Wanne, 1916

Von Gemeinden und karitativen Organisationen wurden aus Holz gefertigte Figuren (z. B. Ritter und Soldaten) beziehungsweise regionale und nationale Symbole (wie etwa Stadtwappen, Eiserne Kreuze, Säulen) aufgestellt. Gegen Entrichtung einer Mindestspende durften die Bürger einen Nagel in diese Objekte schlagen. An den Nagelungen wurden alle Bevölkerungsschichten im Rahmen öffentlicher Veranstaltungen mit feierlichem Charakter zur Teilnahme aufgerufen. Ein eiserner Nagel kostete 25 oder 50 Pfennige und konnte auch von denjenigen erworben werden, die zu anderen Kriegssammlungen wie z. B. „Gold gab ich für Eisen“ nichts beitragen konnten.

Die eingenommenen Gelder dienten zur Unterstützung von Kriegsopfern, wie Hinterbliebene und Verwundete. Dabei waren die Einnahmen nicht unbedingt entscheidend für den Erfolg der Nagelungen. Weit bedeutender war ihre propagandistische Wirkung, da sie den Patriotismus und das Gemeinschaftsgefühl der Menschen ansprachen und so zur Stärkung der „Heimatfront“ beitrugen.

Auch in Herne und im damaligen Amt Wanne wurden Kriegswahrzeichen zum Benageln aufgestellt. Für den vor dem Herner Rathaus am 28. November 1915 eingeweihten „Eisernen Ritter Konrad von Strünkede“ wurde eigens ein Lied komponiert.


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Anmerkungen

Text: Jürgen Hagen

Fotos: Stadtarchiv Herne

Quellen