Herz Jesu (Wanne-Nord)

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
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Herz Jesu
Gahlenstrasse Gerd Biedermann 2016.jpg
Bildinfo: Herz Jesu (Hintergrund) im Jahre 2016.
Bild: Gerd Biedermann †
Erbaut: 1953/54
Stadtbezirk: Wanne
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Letzte Änderung: 12.09.2024
Geändert von: Andreas Janik


Hier ist der überarbeitete Text mit korrekter Rechtschreibung und einigen stilistischen Anpassungen:

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Die Herz-Jesu-Kirche war eine katholische Gemeindekirche in Wanne und liegt an der Gahlenstraße an der Ecke zur Dorstener Straße im Norden. Bis zum 31. Dezember 2017 war sie die Gemeindekirche der Herz-Jesu-Gemeinde im Pastoralverbund Wanne des Dekanates Emschertal im Erzbistum Paderborn. Heute gehört sie zur Katholische Kirchengemeinde Pfarrei St.Christophorus Wanne-Eickel. [1]

Baugeschichte

1871 wurde im Wanner Norden eine Vikarie der St. Marien-Gemeinde eingerichtet, um die Seelsorger in Crange zu unterstützen. Dazu wurde der Rittersaal im Haus Crange als Gottesdienstraum genutzt. Aus dieser Situation heraus wurde 1899 ein Kirchbauverein gegründet.

Am 15. November 1905 wurde der Bau einer "Notkirche" begonnen, die 50 Jahre lang die Heimat der Gemeinde bildete. Das Grundstück wurde vom Gastwirt Heinrich Garthmann und dem Landwirt Heinrich Tillmann der jungen Vikarie kostenlos überlassen.

Mit Wirkung vom 1. November 1907 erfolgte die Abpfarrung der katholischen Kirchengemeinde Herz Jesu (Wanne-Nord) von St. Laurentius.

Alte Kirche

Am 24. Mai 1906 wurde die erste Hl. Messe in der nun dem Herzen Jesu geweihten Kirche an der Dorstener Straße gefeiert. Der weitgehend schmucklose Raum wurde sukzessive ausgestattet. 1917 wurden die Glocken abgenommen und erst später wieder angeschafft.
Bereits 1919 wurde ein weiterer Grund an der Gahlenstraße vom Gastwirt Garthmann erworben.
Die Stilllegung der Zeche Unser Fritz im Jahre 1926 brachte wirtschaftliche Schwierigkeiten für die Gemeinde, die erst nach und nach behoben werden konnten. 1935 wurde die Kirche renoviert, und ein Hochaltar aus der St.-Meinolphus-und-Mauritius-Kirche in Bochum-Ehrenfeld schmückte von nun an die Kirche. Zum 2. Dezember 1936 wurde außerdem das Grundstück an der Gahlenstraße/Dorstener Straße erworben, auf dem später die neue Kirche errichtet werden konnte.

Im März 1945 wurde die Kirche und das Pfarrhaus von 1909 schwer beschädigt, und erst Ende 1946 war ein regelmäßiger Gottesdienst wieder möglich. 1952 wurde das Gebäude umfangreich modernisiert und von den historisierenden Gegenständen gereinigt. Es entstand ein heller, schöner Raum. Nach dem Bau der neuen Kirche (siehe dort) und einem dreijährigen Leerstand wurden zwei Jugendräume und ein Pfarrsaal eingerichtet. Durch weitere Gemeindebauten und den geplanten Neubau des "Josef-Peckelsen-Hauses" an dieser Stelle wurde das alte Kirchengebäude am 13. Juni 1970 als Übungseinsatz der Feuerwehr mit zwei Löschzügen systematisch abgebrannt.

Neue Kirche

1952 wurde ein neuer Kirchenbauverein gegründet und der Kirchenneubau aktiv angegangen.

Am 19. April 1953 wurde der erste Spatenstich getan, und am 12. Juli konnte der Grundstein von Generalvikar Dr. Tuschen feierlich gesetzt werden. Nach dem Richtfest am 13. September des gleichen Jahres konnte die Einweihung am 13. Juni 1954 durch den damaligen Weihbischof von Paderborn Franz Hengsbach vollzogen werden.

Glocken

Seit dem 24. Dezember 1955 erklingen folgende Glocken:

  1. Herz-Jesu-Glocke, d´, Ø 137 cm, 3600 kg
  2. Herz-Mariä-Glocke, f´, Ø 115 cm, 1900 kg
  3. Johannes-Glocke, g´, Ø 103 cm, 1400 kg
  4. Josefs-Glocke, a´, Ø 92 cm, 1000 kg

Orgel

Bis 1962 erfüllte ein Harmonium die Kirche mit ihrem Klangkörper.
Die neue Orgel wurde von der Kirchengemeinde Hl. Familie aus Dortmund-Marten angekauft und von der Orgelbaufirma Stockmann aus Werl umgebaut und modernisiert. Sie erklang erstmals am 7. Oktober 1962.

Disposition

Nach der letzten Renovierung 2016/2017 umfasst die Orgel folgende 25 Register:

I. Manual II. Manual Pedal
1. Pommer 16´ 11. Gedackt 8´ 20. Subbass 16´
2. Prinzipal 8´ 12. Weidenpfeife 8´ 21. Rüsche 8´
3. Gemshorn 8´ 13. Dulzflöte 8´ 22. Prinzipalbass 8´
4. Quintade 8´ 14. Rohrflöte 4´ 23. Choralbass 4´
5. Oktave 4´ 15. Prinzipal 2´ 24. Pedalmixtur 3f. 2 2/3´
6. Flöte 4´ 16. Sifflöte 1 1/3´ 25. Stillposaune 16´
7. Quinte 2 2/3´ 17. Scharff 3-4fach Koppeln
8. Prinzipal 2´ 18. Sesquialtera 2fach 2 2/3´ Manualkoppel II-I
9. Mixtur 3-4f. 19. Rohrschalmaey 8´ Tremulant Pedalkoppel I
10. Silbermann-Trompete 8´ Pedalkoppel II

Spielhilfen: 1 freie Kombination, Tremulant als Piston

Fenster

Die Kirchenfenster stammen von Walter Klocke aus dem Jahr 1953.

Zum 1. November 2002 wurde durch die Gründung des "Pastoralverbundes Crange" die Verwaltungsgemeinschaft der Gemeinden St. Laurentius, Allerheilige Dreifaltigkeit und Herz Jesu Wanne-Nord unter einem Leiter geschaffen.
Am 27. Januar 2016 erfolgte die Gründung der Katholischen Kirchengemeinde Pfarrei St. Christophorus Wanne-Eickel und damit das Ende der Eigenständigkeit der Herz-Jesu-Gemeinde in Wanne-Nord.

Nach umfangreichen Diskussionen und dem abschließenden Beschluss des Pfarrgemeinderates und des Kirchenvorstands zur Neuausrichtung der Immobilien der St. Christophorus-Gemeinde wird die Herz-Jesu-Kirche und das dazugehörige Gemeindezentrum am 24. November 2023 (zum 1. Advent) außer Dienst gestellt.

Kirchenpanorama

Das Erzbistum Paderborn stellt auf seiner Homepage Panoramen der Kirche zur Verfügung. https://panorama.erzbistum-paderborn.de

Geistliche (Auswahl)

    • 1906 Vikar Josef Künsting (* 1880 † 3. Juli 1962 Meschede)
  • 1908-1919 Pfarrer Paul Thelen (* 1869 † 10. März 1941 Bad Lippspringe)
    • 1910-1915 Vikar Franz Wienhold
    • 1915-1919 Vikar Josef Brill
    • 1919-1920 Vikar Sonsalla
  • 1920-1924 Pfarrer Dr. Robert Quiskamp (* 19. März 1882 in Gelsenkirchen-Buer; † 29. Juli 1943 in Paderborn)
    • 1920-1921 Vikar Theodor Kalkuhl
    • 1921-1924 Vikar Wilhelm Bohne (* 1884 † 4. Februar 1965)
  • 1924-1934 Pfarrer Franz Brüggemann
    • 1925-1928 Vikar Adolf Frieling (* 1897 † 19. März 1968)
    • 1931 Vikar Martin Reisloh (* 1885 † 6. Oktober 1959)
  • 1934-1945 Pfarrer Paul ten Hompel (* 26. August 1886 in Wesel, † 27. November 1959 in Wanne)
  • 1945-1958 Pfarrer Wilhelm Grundmann (* 1905 † 24. November 1996)
    • 1952-1954 Vikar Norbert Henkel
    • 1954-1955 Vikar Paul Röhre (* 1918 † 6. Mai 1983)
    • 1955-1956 Vikar Klaus Müthing
    • 1956-1957 Vikar Edgar Pauli (* 28.Januar 1926 † 23. April 2021 Olsberg)[2]
    • 1957-1962 Vikar Hans Werner Langkamp (* 1930 † 21. Juni 1998)
  • 1958-1975 Pfarrer Paul Stork (* 1908 † 14. November 1986)
    • 1962-1967 Vikar Gerhard Rustemeyer (* 1928 † 16. Juli 1997)
    • 1967-1972 Vikar Johannes Beule (* 12. Juli 1938 in Elpe/Brilon † 21. Januar 2006 Kamen)
    • 1972-1974 Vikar Konrad Jeziorowski[3]
  • 1975-1982 Pfarrer Günther Kremmelbein (* 1927 † 16. Juli 1982)
  • 1982-1992 Pfarrer Siegfried Mainka
  • 1992-2002 Pfarrer Stanislaus Scholtysik (* 7. November 1936 † 28. August 2007 Castrop-Rauxel ± 1. September 2007 Castrop-Rauxel)
  • 2002-2018 Pastor Czelaw Kanty (* 11. Juni 1948 Ruda/OS † 15. April 2019 ± Dinslaken-Oberlohberg)
  • 2018-heute: Siehe Katholische Kirchengemeinde Pfarrei St.Christophorus Wanne-Eickel

Weblinks

Literatur

Lesen Sie auch

Quellen

  1. Der nachfolgende Text und die Erlaubnis zur Nutzung der Bilder sind mit Mithilfe von Herrn Michael Klessa entstanden. Herzlichen Dank! (September 2024)
  2. https://trauer-in-nrw.de/traueranzeige/edgar-pauli
  3. https://www.hippolytus.de/2023/09/diamantenes-priesterjubilaeum-vierzigjaehriges-ortsjubilaeum-von-pastor-jeziorowski-am-17-9-23-1100-uhr-in-st-clemens/