Herbert Kriedemann

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel

Herbert Kriedemann (geboren 1. März 1903 in Berlin; gestorben 20. Januar 1977 in Bad Nauheim) war ein deutscher Politiker der SPD und Bundestagsabgeordneter für Herne.

Leben

Seit 1925 Mitglied der SPD. Als studierter Agrawissenschaftler und Nationalökonom war er hauptsächlich in der sozialdemokratischen Bildungsarbeit beschäftigt. Ab 1934 im politischen Exil wurde er 1940 in den Niederlanden verhaftet, aber als – inzwischen historisch nachgewiesener - Gestapo-Zuträger auf Bewährung entlassen. 1942 wurde er erneut wegen nachrichtendienstlicher Verbindung mit dem Englischen Geheimdienst verhaftet, verurteilt, aber erneut frei gelassen. Nach dem Zusammenbruch war er Mitarbeiter im Büro Dr. Schumacher in Hannover und ab 1946 des SPD-Parteivorstandes, wo er als besoldeter Referent für Agrar- und Wirtschaftspolitik tätig war. Kriedemann wurde Mitglied des ersten niedersächsischen Landtags, 1946 bis 1948 Mitglied des Zonenbeirates und 1947 bis 1949 Mitglied des Wirtschaftsrats der damaligen Bizone genannten Gebiete.

Ämter

Er gehörte von 1949 bis 1972 ununterbrochen dem Deutschen Bundestag an. Zunächst in Niedersachsen im Wahlkreis Hameln – Springe in Niedersachsen direkt und (1953) über die Landesliste. 1957 wechselte er nach Nordrhein-Westfalen, wo er zunächst erneut über die Landesliste gewählt wurde. Seit 1961 vertrat er als direkt gewählter Abgeordneter den Wahlkreis Herne - Castrop-Rauxel (Wahlkreis 111 bzw. 112).

In den ersten Jahren (1949-1957) leitete er einige Ausschüsse und einen Parlamentarischen Untersuchungsausschuss.

Vom 29. November 1961 bis zum 14. Februar 1973 war er zugleich Mitglied des Europaparlaments.

Sein Nachlaß liegt beim Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung e.V. in Bonn[1].

Ehrungen

1972: Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland

Bilder

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Einzelnachweise