Urkunde 1604 April 24 (Tod Anna v. Mallinckroth auf Strünkede)

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel



Urkundentext

24. April 1604 Wildenberg
Anna von (Hanxleden), Frau von H(atzfeld), an Jöckell, geb. v. Mallingkradt, Gräfin zu Sain:
meldet den traurigen Tod ihrer Schwester Jungfer Anna v. M., welche von Freunden und Verwandten verlassen Ostermontag bei ihrer Tochter Strunckede[1] gestorben ist;
da die Freunde sich nicht um sie kümmern trotz Anzeige, will ihre Tochter sie jetzt begraben lassen.

Originaltext:

Wolgeborne greffin, gnedige frawe.
Ew. G. ist unverborgen, wass massen deroselben | schwester junfer Anna von Mallingkrath ein | zeit hero gar wenig trosts von iren freunden ge|habt, also dass auch schier niemand gewesen, so iro ein malzeit mitgeteilt: Dannenhero sie sich ein geraume zeit bey meiner tochter Strunckede gehalten, welche ihro dan etliche jahr hero gar viel hulf und trosts bewiesen, gleichwoll dies alles an seinen ort gesetzt. Ist nit ohne, dass sie uff negst verlittenen stillen freytag [16. April] mit leibsschwacheit heimgesucht und uff ostermontag [19. April] nach dem unwandelbaren willen gottes, aus diesem jammertall abgefordert worden.
Und obwoll meine tochter solhes an die freund gelangen lassen, sie zur erden zu bestatten und die letzte ehr zu beweisen, so ist doch niemand, so sich ihrer annehmen noch ein schwarz tuch über die lade geben wollen, also noch boben erden stehet. Dannenhero meine tochter sich ihrer ferner annehmen und in aller gebur ehrlich und woll zur erden bestatten und das letzte gleitlein beweisen will. Der Allmechtige wolle Ihro ein selige ufferstehung verleihen. Welches E. G. hiemit nit verhalten sollen und dieselbige hiemit dem Allmechtigen in seinen gnadenreichen schutz und schirm frischer gesundheit und glucksalichem wolstand empfelhende.
Datum Wildenbergk den 24ten aprilis anno 1604.
E. G. Freund- und dienstwillige Anna van H., f. v. H.

Orig. Brief

Daher ist es anzunehmen, das Anna von Mallinckroth nach dem 24. April 1604 in Herne oder Strünkede beigesetzt worden ist.

Literatur

  • Gustav von Mallinckrodt: Urkundenbuch der Familie von Mallinckrodt. Zweiter Band: Urkunden 1581–1650, Nachträge 1397-1627, Aufschwörungen, Register, Siegel und Denkmäler, Carl Georgi Verlag, Bonn 1911; S. 135f., Nr. 277. Online bei der UB Paderborn.

Siehe auch

Quelle

  • Koblenz, St.-A., Grafschaft Sayn-Altenkirchen. Familien-Sachen. Privatkorrespondenz Juttas von Mallinckrodt 1591-1605, 22a. b. Or.-Brief.
  1. Henrica, Frau des Jobst v. Str.: Fahne, Westf. Geschlechter S. 876.