Stöckstraße 34b

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
Überblick
Herne, Stöckstraße 34 b.jpg
Bildinfo: Bildquelle: HOPflaume 2014[1]



Postleitzahl: 44649
Stadtbezirk: Wanne
Ortsteil: Bickern
Kartengitter: C5
Koordinaten: 51.531858,7.156804
Letze Änderung: 14.05.2025
Geändert von: Andreas Janik
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Die älteste Wehr im ehemaligen Stadtgebiet von Wanne-Eickel ist die im März 1876 gegründete „Freiwillige Feuerwehr“ in Eickel.

Feuerwehrplatz am 12.09.2021
Feuerwehrplatz am 12.09.2021

Der erste Steigerturm der Wanner Feuerwehr wurde an der Rainerstraße errichtet. Die Löschgeräte befanden sich damals in einem Raum des Schultenhofs.

Bereits 1878 wurde mit der „Freiwilligen Feuerwehr Wanne-Bickern“ eine erste Wehr ins Leben gerufen. Sie bestand bis 1896, ehe am 17. April 1896 eine neue Einheit mit dem Namen „Freiwillige Gemeinden-Feuerwehr Bickern“ gegründet wurde. Bereits im Folgejahr wurde der Name von „Bickern“ in „Wanne“ geändert. Für den südlichen Stadtbereich entstand am 4. November 1896 zusätzlich die „Freiwillige Bürger-Feuerwehr Wanne“.

Am 1. Januar 1907 wurden beide Wehren unter dem gemeinsamen Namen „Freiwillige Feuerwehr Wanne“ vereint. Zum Branddirektor wurde der Beigeordnete und spätere Amtmann Friedrich Weiberg ernannt.

Nach Erteilung der Bauerlaubnis am 11. August 1906 konnte bereits ein Jahr später das neue Feuerwehrgerätehaus an der Friedrichstraße feierlich eröffnet werden. Der markante neugotische Ziegelputzbau wurde im Bauamt des Amtes Wanne unter Leitung des Amtsbaumeisters entworfen.

Das zweigeschossige Gerätehaus, das im Stil der norddeutschen Neugotik mit Klinkerfassade ausgeführt wurde, ist symmetrisch gegliedert und misst etwa 22 Meter in der Breite und 11 Meter in der Tiefe. Zwei mittige Achsen ragen als Risalit bis ins Satteldach hinauf und schließen mit zinnenartigen Giebelreitern ab. Im Giebel ist eine Sonnenuhr aus Stuck eingelassen, das Kranzgesims und der Fries bestehen aus Ziegel und Putz.

Im Erdgeschoss sind heute noch fünf hölzerne Spitzbogentore erhalten. Das ganz linke Tor diente einst als Durchfahrt zu den dahinterliegenden Hoftrakten. Das rechte wurde beim Bau eines Anbaus vermauert. Die beiden mittleren Tore sind mit Feuerwehrsymbolen geschmückt, darüber steht in Stuck die Inschrift:

„Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“.

Das Gebäude befindet sich im Innenhof der Feuerwache II an der Pastoratstraße, in unmittelbarer Nähe zur Christuskirche und der Hauptstraße. Hier sind heute die Löschzüge In der Wanne und Bickern-Crange untergebracht.

Die offizielle Eintragung in die Denkmalliste der Stadt Herne erfolgte am 20. Juni 1988 unter der Nummer A 45.

DENKMAL NR. 45
■ Feuerwehrgerätehaus
■ Stöckstraße 34b, Wanne
■ Erbaut: 1906
■ Architektur: Amtsbaumeister der Gemeinde Wanne
■ Details: Das Gebäude wurde in Ziegel-Putzbauweise errichtet. Die symmetrisch aufgebaute Fassade ist durch einen großen, durch Blendbögen und Giebelreiter vertikal gegliederten Giebel geprägt. Kranzgesims und kleine, mit Ziegeln gedeckte Flächen über den äußeren Toren, im Bereich der zurückspringenden Gebäudeflucht, gliedern die Fassade horizontal. Die Aneinanderreihung der nahezu identischen Holztore mit schmiedeeisernen Beschlägen greift die Horizontale ebenfalls auf. Das Feuerwehrgerätehaus ist in seinem charakteristischen Baustil (Backsteingotik) erhalten geblieben und bedeutend für die Geschichte der Stadt Wanne-Eickel, der Menschen und deren Arbeitsstätten.


Literatur

Lesen Sie auch

Quellen