Speckmann (Imbiss)

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
Imbiss Speckmann ✝
Speckmann Sodinger Strasse Gerd Biedermann.jpg
Bildinfo: Speckmann's am 22.06.2016[1]
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Letze Änderung: 02.07.2025
Geändert von: Thorsten Schmidt

Imbiss Speckmann war ein traditionsreicher Imbiss in Herne (Sodinger Straße 14) mit Kultstatus, eröffnet im Jahr 1965 und betrieben über mehrere Generationen von der Familie Speckmann (später Fichna).

Imbiss Speckmann war ein besonders gelungenes Beispiel für erfolgreiche Imbisskultur in Deutschland – verankert in sozialer Lokal-Kultur, regionaler Identität und kulinarischer Qualität. Von 1965 bis zur Schließung 2018 prägte dieser Imbiss das Landschaftsbild Herne’s.

Geschichte

Der Imbiss wurde 1965 von Eleonore und Herbert Speckmann an der Wiescherstraße eröffnet; Speckmann bot klassische Imbissgerichte wie Currywurst, Pommes und Backfisch an und etablierte sich rasch als beliebter Treffpunkt in der lokalen Imbisskultur. Bereits 2007 wurde der Imbiss als einer der besten Deutschlands ausgezeichnet („Fünf Pommes“-Ranking, öffentliches TV-Voting mit 67 % Zustimmung) – Anlass war vor allem die legendäre Currysauce, hausgemacht nach geheimer Rezeptur in großen Chargen [2].

Andrea Fichna (geb. Speckmann) führte die Tradition seit 1992 fort; unterstützt von ihrem Mann Wolfgang und Team, sorgen sie für gleichbleibende Qualität und Schaffung von rund 20 Arbeitsplätzen in Herne.

Der Imbiss war ganzjährig geöffnet, nur am 1. Weihnachtstag geschlossen. Bis 2018 war er ein fester Bestandteil der lokalen Gastronomie [3].

Angebot

Die Speisekarte war überraschend vielseitig: neben Grillhähnchen, Spare Ribs, Schaschlik, Schnitzel, Gyros, Frikadellen, Brat- und Currywurst, Reibekuchen, Salaten und Backfisch bis hin zu Burgern – ein breites, auch internationales Imbiss-Repertoire.

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Bedeutung und Kultstatus

Im Ruhgebiet hat die Currywurst-Imbisskultur eine hohe Bedeutung. Die Currywurst entstand in Deutschland nach 1945, gefördert durch britische und US-amerikanische Einflüsse – Herta Heuwer in Berlin 1949 gilt als eine zentrale Figur [4] [5]. In diesem Kontext verkörperte Speckmanns Imbiss typisch westdeutsche Imbisskultur nach dem Wirtschaftsboom: mobile und stationäre Buden boten einfache, preiswerte warme Speisen – Wurst und Pommes – als Gegenentwurf zur häuslichen Mahlzeit [6].

Speckmann war nicht nur Imbiss, sondern sozialer Treffpunkt, insbesondere im Ruhrgebiet, wo solche Buden als Treffplätze dienten. Die Bodenständigkeit und Funktionalität standen im Vordergrund – Essen zum Mitnehmen oder schnelles Essen am Stehtisch [7].

Schließung

Der Betrieb von Speckmann wurde am 31. März 2018 aufgrund von Krankheit eines Inhabers eingestellt – nach 53 Jahren endete eine Ära [8]. Die Nachricht wurde lokal stark rezipiert, etwa in der WAZ und auf Facebook, wo die letzte Currywurst als Verlust des Kulturerbes bezeichnet wurde [9][10].

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Quellen

  1. Foto: Gerd Biedermann ✝
  2. inHerne (Die besten Fritten im Revier)
  3. golocal Öffnungszeiten
  4. Pfeffer-Magazin: Erfindung der Currywurst
  5. Wikipedia: Currywurst
  6. Scribd SBS-B1 Imbisskultur
  7. Aviko Blog Imbiss-Kultur
  8. WAZ 05.03.2018: Speckmann’s macht Schluss
  9. WAZ Facebook-Post
  10. Lokalkompass