Pionier des Strukturwandels

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel

Heinz Schaefer, der berühmte Mallocher aus dem im Ruhrgebiet gelegenem Herne, schrieb nicht nur als Erfinder der Kegelbahn Schlagzeilen. Als erster Ex-Pütt-Mann der Zeche Friedrich der Große wurde er zum Pionier des Strukturwandels.

Heinz Schaefer um 1963

Er musste seiner Zeche Friedrich der Große den Mallocher Rücken aufgrund einer beginnenden Staublunge zukehren. Als erster Umschüler in Herne-Börnig wechselte er vom Pütt zum Pott, was auch aus verwaltungstechnischer Sicht Sinn machte, da der Berufswechsel nur das Wechseln eines Buchstabens erforderte.

Auch in seinem neuen Metier, der bodenständigen Herner Ruhrgebietskost, zeigte sich Heinz Schaefer als begnadeter Vordenker für handfeste Kulturspeisen mit regionalem Bezug.

Als eines Mittags eine Reisebus aus dem fernen Hénin-Beaumont in der an der Bochumer Straße gelegenen Kneipe seiner Ehefrau Station machte und sich gerade das ganze Besteck zum Polieren bei Albring befand, schnitt Heinz Schaefer die zur Verfügung stehenden Kartoffeln kurzerhand in handliche, längliche Stücke, richtete diese auf einem Teller mit Ketchup und Majo Streifen an und servierte diese unter dem Namen „Pommes Schranke“.

Die begeisterten Gäste lobten die exquisite Darbietung des Gerichts, welches – wie nicht anders zu erwarten – auch Weltgeschichte schrieb und sogar bei der hiesigen Stadtverwaltung für Furore sorgte, als der Kämmerer der Stadt den enormen Sparvorteil durch Einsparen des Bestecks sah.

So begab es sich, dass Heinz Schaefer Verwaltungskoch in der Stadtverwaltung von Herne wurde und bis zu seinem Ausscheiden in den wohlschmeckenden Ruhestand dort kochte. Aus dieser Zeit stammt auch seine ebenfalls weltberühmte Erfindung der gegrillten Gulaschsuppe, deren Rezept leider seit dem Ausscheiden von Heinz Schaefer aus der Verwaltung, als verschollen gilt.

Man munkelt, dass die gute Städtepartnerschaft mit Hénin-Beaumont (Frankreich) auf das kulinarische Ereignis „Pommes Schranke“ zurückgeführt werden kann. [1]

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Quellen

  1. Westfälische Sonntagszeitung, Montag, 1. April 2013 (Anna-Maria Penitzka)

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