Krafft Messing
| ||||||||||||||||||
Krafft (Kraft) Messing (* um 1520 in Herbede; † um 1593 in Herne) war der erste lutherische Pastor in Herne. Er gilt als zentrale Gestalt bei der Einführung der Reformation in der damaligen Kirchspielgemeinde Herne.
Leben
Über Krafft Messings Herkunft und Ausbildung ist wenig bekannt. Am 8. März 1560 wurde er als katholischer Pastor in Herne vom Landdechanten von Wattenscheid eingesetzt.[1] Er trat schnell zum Lutherischen Katechismus über und um das Jahr 1561 trat er sein Amt als Pastor der Dionysius Kirche in Herne an. Damit wurde er zum ersten evangelischen Geistlichen vor Ort.
Sein Wirken fällt in die Phase der Konsolidierung der Reformation in der Grafschaft Mark, das zu dieser Zeit unter der geistlichen Herrschaft des Erzbistums Köln stand, aber zunehmend unter den Einfluss reformatorischer Ideen geriet. In Herne war insbesondere die Familie von und zu Strünkede eine treibende Kraft bei der Einführung der lutherischen Lehre.
Messing predigte gemäß den Grundsätzen Martin Luthers und leitete die Umgestaltung des Gemeindelebens entsprechend der evangelischen Liturgie. Die Gemeinde war in dieser Zeit religiös gespalten, und Messing musste zwischen alten katholischen Traditionen und dem neuen Bekenntnis vermitteln.
Messing war verheiratet und hatte mindestens zwei Töchter. Eine heiratete Leonhard Frielinghaus, die andere seinen Nachfolger Mathias Alstede.
Bedeutung
Mit Krafft Messing beginnt die Reihe der evangelischen Pfarrer in Herne. Er prägte die Entwicklung der lutherischen Gemeinde maßgeblich und trug dazu bei, die Reformation dauerhaft im lokalen kirchlichen Leben zu verankern. Unter seiner Leitung wurde die Dionysiuskirche faktisch zur evangelischen Pfarrkirche.
Tod
Messing starb um das Jahr 1593. Sein genaues Sterbedatum ist unbekannt, ebenso wie der Ort seiner Grabstätte. Vermutlich wurde er in Herne bestattet.
Literatur
- Hans Rode: Beiträge zur Geschichte der Stadt Herne. Herne 1956.
- Evangelische Kirchengemeinde Herne (Hrsg.): 500 Jahre Reformation – Spuren in Herne. Herne 2017.
- Wilhelm Ribhegge: Reformation und Gegenreformation im Vest Recklinghausen. Münster 1986.
Weblinks
Ehrungen
- Kraft-Messing-Platz (Benennung am 27. November 1961, Einbeziehung in die Sodinger Straße am 18. Mai 1976)
Lesen Sie auch
Einzelnachweise
- ↑ Jahrbuch des Vereins für Orts- und Heimatkunde in der Grafschaft Mark Band 15, Witten 1902. S. 181

