Karl Barth

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
Karl Barth
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Geboren am: 21. September 1823
Geboren in: Bochum
Gestorben am: 6. November 1891
Gestorben in: Wanne
Beruf: Bergwerksdirektor
Letzte Änderung: 27.05.2025
Geändert von: Andreas Janik


Karl oder auch Carl Theodor Johann Paul Barth (* 21. September 1823 in Bochum; † 6. November 1891 in Röhlinghausen) war Bergwerksdirektor und Lokalpolitiker in Röhlinghausen.

Johann Theodor Carl Barth (geboren am 21. September 1823 in Bochum, gestorben am 6. November 1891 in Röhlinghausen[1])

Seine Eltern waren der Bergrat und Major a.D. Carl Barth (1792-1858) und Maria Barbara von Elverfeldt.

In erster Ehe war er mit Bertha Barth, geborene Bene (1827 - 1853) verheiratet. In 2. Ehe (4. Sept. 1856 in Aachen) mit Eugenie Louise Caroline Ecker (1835 - 1894). Aus dieser Ehe entstammen 6 Kinder.
Er starb Abends um 21 Uhr an einem Gehirnschlag. Beigesetzt wurde er in Eickel.[2]
Seine Schwester Bertha Marie Henriette Julie Barth (1826-1856) war mit dem bekannten Essener Buchhändler Julius Baedeker (1821-1898) verheiratet.

Karl Barth und seine Zeche Pluto:

"Die Grubenfelder in der zum Amt Herne gehörigen Gemeinde Bickern auf denen vor 1850 erste Probebohrungen durchgeführt wurden hießen St. Remigius und St. Nikolaus. Der Feldbesitz lag zunächst bei dem Schwelmer Freiherr und seines Onkels Levin von Elverfeldt und beim Opherdicker Kammerherr von Lillien. Der Essener Bergassessor Heinrich Thies warb 1856 durch Anzeigen in Zeitungen und Handschreiben an bekannte Investoren zur Gründung einer Aktiengesellschaft. Zur Sicherheit der Geldgeber ließ Thies ein geologisches Gutachten von dem Berggeschworenen Karl Barth anfertigen. Das positive Gutachten und die Nähe zur 1845 eröffneten Stammstrecke der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft veranlasste die Investoren 1600 Aktien zu je 500 Taler zu zeichnen. Am 10. Juli 1856 konstituierte sich die Aktiengesellschaft und damit die Zeche Pluto auf einer Gründungsversammlung in Essen. Unter anderen beteiligte sich der Essener Jurist und Reichstagsabgeordnete Friedrich Hammacher an der Gesellschaft.

Erster Direktor wurde eben Karl Barth."

Glückauf - Berg- und Hüttenmännische Wochenschrift

Nr. 48, 1931/67Jg., S. 1492/1493[3]

Serlo, W.: Bergmannsfamilien XXI.
24. Die Freiherren von Elverfeldt und ihre Beziehungen zum Bergbau sowie zu den Familien von Hövel, Barth und Wigand.
[...] P a u l K a r l T h e o d o r B a r t h, geboren am 21. September 1823 zu Bochum, war ebenfalls Bergmann. Nachdem er das Gymnasium in Essen durchmessen hatte, wurde er im September 1844 Berg-Expektant, studierte in Berlin, wo er gleichzeitig als Einjährig-Freiwilliger diente, sowie in Bonn und machte 1849 als Landwehroffizier den Feldzug in Baden mit. Nachdem er im folgenden Jahre kurze Zeit den Berggeschworenen in Bochum vertreten hatte und dann wieder zu den Fahnen einberufen gewesen war, bestand er die Prüfung als Bergreferendar und wurde am 26. Mai 1852 zum Oberbergamtsreferendar ernannt. Noch in demselben Jahr erhielt er die Überweisung als Hilfsarbeiter zum Bergamt in Rüdersdorf und bald darauf die Ernennung zum Berggeschworenen.

Als solcher wurde er dann nach Fürstenwalde und am 1. Mai 1855 als Bergrevierbeamter nach Essen versetzt. Am 1. Januar 1856 schied er aus dem Staatsdienst aus und übernahm die Leitung des Steinkohlenbergwerks ver. Trappe bei Silschede, in der er bis zum Jahre 1871 mit großer Umsicht und Sachkenntnis wirkte.
Dann öffnete sich ihm ein weiterer Wirkungskreis, indem er mit der Oberleitung der damals schon recht bedeutenden Bergbaugesellschaft Pluto bei Wanne betraut wurde, deren Aufsichtsratsmitglied er schon seit 1863 war. Hier hat er sich sowohl um die Zeche selbst, als auch allgemein um den westfälischen Steinkohlenbergbau große Verdienste erworben, so daß es in einem Nachrufe heißt, ihm sei dessen Wohl und Wehe mit dem eigenen gleichbedeutend gewesen. Als besondere Anerkennung wurde ihm am 2. April 1880 die Verleihung des Titels Bergrat zuteil.
Ein Tag, der die Tatkraft, Umsicht und Fürsorge Barths in hervorragendem Maße erkennen ließ, war der 10. Mai 1882, an dem die Zeche Pluto von einem so gewaltigen und folgenschweren Schlagwetterunglück heimgesucht wurde, wie man es bis dahin nicht gekannt hatte. Mit Todesverachtung ging Barth vor, um an Menschenleben zu retten, was noch möglich war. Seinen Lohn bedeutete das uneingeschränkte Vertrauen der Arbeiterschaft, die in ihm weniger einen Vorgesetzten als einen Freund und Berater erblickte und verehrte.

Lange Jahre hindurch war er Mitglied der Bochumer Handelskammer; auch der Amtsverwaltung in Wanne [5. November 1880 bis 31. Dezember 1883], dem Gemeinderat in Röhlinghausen [1880 bis zu seinem Tod] sowie dem Kreistage in Gelsenkirchen gehörte er an, und in der nationalliberalen Partei des Bochumer Wahlkreises nahm er eine leitende Stellung ein. Sein Heimgang am 6. November 1891 erweckte weit über den engern Bezirk seiner Tätigkeit hinaus Teilnahme und Trauer.

Seit der Bestattung der Opfer des Schlagwetterunglücks im Jahre 1882 hatte jene Gegend ein so großartiges Leichenbegängnis nicht mehr gesehen wie das, mit dem Karl Barth zu seiner letzten Ruhestätte auf dem Friedhof in Eickel geleitet wurde.

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