Johannes Bitter
Johannes Bitter (geboren am 6. Dezember 1863 in Finnentrop-Faulebutter, gestorben am 29. Mai 1940 in Herne-Holthausen) war der erste kath. Rektor in Sodingen.
Das erste Kind des Anbauers Johannes Bitter und dessen Ehefrau Elisabeth Hansmann wurde er in dem kleinen Dorf Faulebutter geboren und am 7. Dezember in der Maria Himmelfahrt Kirche zu Schönholthausen auf die Namen Johannes Franz getauft.[1]
1880/81 Präparandie[2] in Langenhorst, 1881-1884 Ausbildung im Lehrerseminar in Warendorf zunächst nach Bochum-Linden vorgesehen[3] aber dann am 27. Mai 1885, als Schulamtsbewerber, an die katholische Schule zu Castrop berufen[4]. Hier blieb er bis 1908 Lehrer.
Ebenfalls in Castrop ansässig wurde sein jüngerer Bruder Friedrich (geb. 1872, gest. 21. Februar 1902[5]) der sich dort als Kaufmann niedergelassen hatte. Beide waren u.a. als Vorsitzender (Johann) und Mitglied im Gabelsberger Stenographen-Verein Castrop tätig.
Nach Ablegung der Prüfungen für die Mittelschule und Rektorenbefähigung 1908 erster Rektor an der damaligen recht neuen (1905/1906) Kaiser-Wilhelm-Schule, nach 1918 Wilhelmschule, der heutigen Max-Wiethoff-Schule in Sodingen.[6]
1911 erstellte Bitter eine Übersicht über die Muttersprachen seiner 1088 Schüler:[7]
- Nur Deutsch - 460
- Nur Polnisch - 313
- Polnisch/Deutsch - 168
- Kassubisch/Deutsch - 8
- Nur Kassubisch - 4
- Mährisch/Deutsch - 2
- nur Tschechisch - 44
- Tschechisch/Deutsch - 29
- Slowenisch/Deutsch - 32
- Nur Slowenisch - 28
Am 21. Februar 1923 musste er die kurzfristige Räumung seiner Einrichtung durch die französischen Truppen im Zuge der Ruhrbesetzung managen. 900 Schüler und das Lehrerkollegium mussten bis 12 Uhr das Gebäude verlassen. Der Unterricht wurde am 26. Februar verteilt in anderen Schulen wiederaufgenommen.
1927 schrieb er sein "Erinnerungsblatt an die Feier des 25jährigen Bestehens des Amtes Sodingen und dann das 25jährige Amts- und Ortsjubiläum des Herrn Amtmanns Wiethoff."
Nach 45 Jahren im Schuldienst trat er zum 31. März 1929[8] in den Ruhestand.[9]
Er starb am 25. Mai 1940 in seiner Wohnung Börsinghauser Straße 41 in Herne-Holthausen und wurde auf dem Börniger Friedhof beigesetzt.
Familie
Verheiratet am 4. Mai 1896 in Castrop[10] mit Bernhardine Helwig (geb. und get. 10. November 1870 Castrop, gest. 11. Juli 1937 Holthausen [11]) Eltern: Gastwirt und Sattler Carl Helwig und Maria Remkamp) Kinder: 1 Tochter geb. zw. 24.-31. Mai 1897 Johannes Bitter, 1929 Abitur am Adalbert-Stifter Gymnasium Castrop, stud. Jur. 1934 Referendar. 1938 Verbandsgeschäftsführer in Hagen.
Dieser Artikel, diese genealogische oder textliche Zusammenstellung bzw. dieses Bild wird von Andreas Janik (ehem. Johann-Conrad) für das Wiki der Herner Stadtgeschichte zur Verfügung gestellt und unterliegt dem Urheberrecht. Bei einer Verwendung dieser Abbildung und/oder dieses Textes - auch als Zitat - außerhalb des Wikis der Herner Stadtgeschichte ist die Genehmigung beim Autor einzuholen. |
Verwandte Artikel
- Bitter 1927 (← Links)
Quellen
- ↑ Reg. Nr. 97. Als Anmerkung im Taufregister wurde sein Tod als Volksschulrektor erwähnt. Allerdings als in Castrop gestorben!)
- ↑ Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4parandenanstalt
- ↑ Neue Westfälische Volkszeitung vom 16. Mai 1885
- ↑ Dortmunder Zeitung vom 27. Mai 1855 https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/1359186?query=%22Johannes%20Bitter%22
- ↑ Reg. Nr. 89
- ↑ Sein Vorgänger Johannes Zapfe, der am 29. Oktober 1907 starb, war seit dem 19. Oktober 1876 Lehrer bzw. Hauptlehrer in Sodingen.
- ↑ Becker, Friedrich: Die Entwicklung der Schulen im ehemaligen Amt Sodingen. S. 54
- ↑ Vgl. Castrop-Rauxeler Volkszeitung vom 17. März 1929
- ↑ Vgl.: Herner Anzeiger vom 29. Mai 1940.
- ↑ Reg. Nr. 59
- ↑ Reg. Nr. 478