Jacob Isenrath
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Jakob Isenrath (18. März 1879 in Erkrath; † 13. Januar 1951 in Neuss) war ein deutscher Politiker (Zentrum), Arbeitersekretär und Polizeipräsident.
Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte Isenrath eine Böttcherlehre. Bereits früh engagierte er sich im katholischen Arbeiter- und Vereinswesen. So war er seit 1902 bis zur erzungenen Auflösung Mitglied des "Zentralverband christlicher Holzarbeiter". Im April 1904 heiratet er noch als Böttcher in Dortmund Emilie Meyer.
Wirken in Herne
Isenrath kam aus Osnabrück und trat am 1. Mai 1908 in Herne, wo er bis 1918 tätig war, seinen Dienst als Arbeitersekretär anzutreten. In diesem Amt vertrat er zehn Jahre lang die Interessen der örtlichen Arbeiterschaft, insbesondere der katholischen, mit großem Erfolg. Zeitgenössische Berichte bescheinigten ihm „unbegrenztes Vertrauen“ seitens seiner Mitglieder. Er wohnte zunächst im Haus Altenhöfener Straße 10, 1914 Poststraße 2.
Parallel engagierte er sich stark in der Kommunalpolitik: Von 1912 bis zu seinem Weggang 1918 war er Stadtverordneter. Dort arbeitete er in zahlreichen Kommissionen und Ausschüssen, unter anderem in der Armen-Kommission (1912-1913), der Preisprüfungsstelle, der städtischen Lebensmittelkommission und der Kriegsunterstützungskommission. Darüber hinaus leitete er als Vorsitzender die Allgemeine Ortskrankenkasse Herne mit großem Einsatz. Auch in der Herner Zentrumspartei bekleidete er eine führende Position und trug wesentlich zu deren Reorganisation bei.
1914 bis 1915 diente er kurz im 1. Weltkrieg, nahm aber seinen Dienst im August 1915 wieder auf.
Als er am 1. Oktober 1918 nach Hamm wechselte, um das dortige große Sekretariatsgebiet des Volksvereins für das katholische Deutschland zu übernehmen, wurde sein Abschied in Herne von vielen Seiten bedauert. Sein politisches und soziales Wirken hatte ihm auch über Parteigrenzen hinweg Ansehen und Respekt verschafft.
Nachfolger in Herne wurde Alois Weiß.
Weitere Laufbahn
Nach Stationen als Arbeitersekretär in Hamm und im Volksverein übernahm Isenrath 1922 eine Stellung im preußischen Staatsdienst. Er war seit 1922 Regierungsrat und Leiter mehrerer Polizeiverwaltungen, in Buer, Hagen und zuletzt Polizeipräsident in Gladbach-Rheydt. Während der Ruhrbesetzung 1923 wurde er von der französischen Besatzungsmacht verhaftet und ein Jahr inhaftiert. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurde er zunächst verhaftet und im Düsseldorfer Jägerhof inhaftiert, anschließend in den einstweiligen Ruhestand versetzt und schließlich aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums entlassen.
Politisch war er von 1920 bis 1925 Mitglied im Provinziallandtag der Provinz Westfalen, dort stellv. Fraktionsvorsitzender und von 1921 bis 1926 stellvertretendes Mitglied im Preußischen Staatsrat.
Von 1936 bis 1943 verdiente er seinen Unterhalt als Handelsvertreter. Der Krieg verhinderte auch diese Einnahmen. Das knappe Ruhestandsgeld (Nach dem gesetzt von 1933) wurde erst mit Wikung zum 1. Juni 1945 ab April 1946 aufgehoben und Angepasst.
Bedeutung
Für Herne war Isenrath in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg eine prägende Persönlichkeit: als engagierter Arbeitersekretär, Stadtverordneter und führender Vertreter der Zentrumspartei. Sein Wirken stärkte die katholische Arbeiterschaft und trug zur politischen und sozialen Entwicklung der Stadt bei.
Literatur
- Joachim Lilla: Der Preußische Staatsrat 1921–1933. Ein biographisches Handbuch. Mit einer Dokumentation der im „Dritten Reich“ berufenen Staatsräte. (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 13). Droste, Düsseldorf 2005, ISBN 3-7700-5271-4, S. 76.
- Wolfgang Isenrath: Nicht mit mir - Ein Polizeichef widersetzt sich der Macht. tredition, Hamburg 2019, ISBN 978-3-7497-4308-7, urn:nbn:de:101:1-2019092322150999369538.
Quellen
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