Hof Kulkmann

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
ehemaliger Hof Kulkmann
Stadtbezirk: Herne-Baukau
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Letzte Änderung: 31.08.2025
Geändert von: Thorsten Schmidt


Der ehemaligen Hof Kulkmann lag in der alten Bauerschaft Baukau, Flur III, genannt Baukau. [1] Er lag dabei am Weg von Baukau nach Holsterhausen gegenüber der späteren Zeche Julia bzw. des Großmarktes und der folgenden Unternehmungen.

Bereits im Schatzbuch der Grafschaft Mark werden in „Herne“ ein „Derick Kolckman“ und ein „Jutte Kolckmans“ erwähnt. In der Türkensteuerliste von 1542 wird in „Bauchaw“ (Baukau) ein „Kolkman“ als Kötter genannt und in der „Baurschaft Bockau“ im Feuerstättenverzeichnis des Amtes Bochum von 1664 ein „Kulckman, Pfächter, ein halber Hof, eine Feuerstette“ erwähnt. Als Grundherr wird „Seine Churfürstliche Durchlaucht zu Brandenburg“ angegeben. [2] [3] [4] [5]

Im Hypothekenbuch des Gerichts Strünkede ist festgehalten: "Kulckman | Ein Land- und Wiesengrund | Ihr. Königl. Majestät Domänen Guth |

Erbtochter Anna Maria Elisabeth Kulkmann heiratete 1811 Heinrich Georg Schulte zu Sodingen der den Hof und den Namen des Hofes annahm. Schulte-Kulkmann blieb in den nächsten 150 Jahren der Familienname des Hofes.

In den 1830er Jahren gab es Streit über das Wegerecht auf der heutigen Baukauer Straße. Heinrich Schulte-Kulkmann sperrte kurzerhand den Weg.

Das Wochenblatt für den kreis Bochum berichtete am 5. Mai 1832: "
"Meinen zu Bauckau bei Herne belegenen Erbhof, bestehend 1) aus einem gut eingerichteten Wohnhause, 2)= einer Scheune, Stallung und einem Backhause, 3)= circa 55 Morgen Ackerland, 4)= 11 Morgen Wiese, 5)= 12 Morgen Holzung nebst Schaafhudegerechtigkeit auf der Cranger Heide, will ich auf 12 nach einander folgende Jahre unter der Hand verpachten, indem ich veranlaßt worden, den angekauften, zu Wullen belegenen Brinkmanns Hof selbst zu beziehen. Pachtliebhabern, welche die Bedingungen bei mir erfahren und Jacobi dieses Jahrs den Hof antreten können, gereicht solches hiermit zur Nachricht. Bauckau, den 27. April 1832. Schulte genannt Kulkmann."[6]

Ein Landwirt mit Namen Eisenfeld pachte den Hof und Schulte.Kulkmann übersiedelte nach Witten-Wullen. 1837 ist er aber wieder in Baukau ansäßig.

1938 Der Baukauer Landwirt und Spediteur Emil Schulte=Kulkmann hat sein Anwesen gegenüber der Zeche Julia an die Harpener Bergbau A.=G. verkauft, die darin vier Beamtenwohnungen einrichten will. Dafür läßt sich Schulte=Kulkmann in seinem Obstgarten ein schmuckes Landhaus aus Bockhorner Klinkern erbauen. Das Haus trug die Bezeihnung: Juliastraße 12. Dieses Gebäude liegt heute in der Straße Vor dem Hofe.

Emil Schulte-Kulkmann (geboren am 18. Dezember 1903) übernahm nicht nur den Resthof, sondern war als spediteur selbständig. Von 1932 an Parteimitglied der NSDAP gehörte er u.a. dem Stadtrat und alls Zellenleiter zu den aktiven Mitgliedern. Seine Einstufung als aktiver Nazi bestätigten alle Instanzen.[7]

Archivalien

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. VuKAH, Gemeinde-Atlas Baukau 1823. Übersichts-Handriß.
  2. Borgmann 1936, S. 24.
  3. "HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997
  4. Schulte 1925, S. 88.
  5. Timm 1986, S. 46, Nr. 670 u. 687.
  6. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/23463810
  7. https://www.landesarchiv-nrw.de