Hibernia Graben
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Hibernia-Graben (Herne)
Der Hibernia-Graben (auch Zulaufgraben Hibernia genannt) ist ein künstlich angelegter, offener Entwässerungs- und Gewässerlauf im Stadtgebiet von Herne. Er wurde im Rahmen der Umgestaltung ehemaliger Industrieflächen der Hibernia AG geschaffen und dient heute sowohl der Entwässerung als auch der ökologischen und städtebaulichen Aufwertung des Umfeldes des Gewerbeparks Hibernia.
Lage
Der Hibernia-Graben befindet sich im südlichen Stadtgebiet von Herne. Er verläuft über eine Länge von rund 1,2 Kilometern vom Bereich der ehemaligen Brunnenanlagen bei den Flottmannwerken bis in das Gelände des heutigen Gewerbeparks Hibernia. Teile des Grabens sind offen geführt (Westlich des Kleingartenvereins "Herne-Süd" und im ehem. Schattenbahnhof Hibernia zwischen Feldkampstraße und Regenkamp), andere Abschnitte verlaufen verrohrt unter Straßen und Bahntrassen.[1]
Geschichte
Der Name des Grabens bezieht sich auf die traditionsreiche Bergwerksgesellschaft Hibernia AG, die im 19. Jahrhundert zu den größten Montanunternehmen des Ruhrgebiets gehörte. Die Gesellschaft betrieb in Herne mehrere Schachtanlagen sowie industrielle Nebenbetriebe.
Nach der Stilllegung der Zechenanlagen und dem Rückzug der Industrie wurde das Gelände ab den 1990er Jahren schrittweise zu einem modernen Gewerbestandort umgestaltet. Dabei bestand die Herausforderung, das auf dem ehemaligen Industrieareal anfallende Grund-, Brunnen- und Niederschlagswasser nachhaltig zu managen. Ursprünglich wurde dieses Wasser direkt in das städtische Mischwassersystem eingeleitet, was zu einer hohen Belastung führte.[2]
Bau und Entwicklung
Im Zuge der sogenannten „Zukunftsvereinbarung Regenwasser“ in Nordrhein-Westfalen wurde zwischen 2010 und 2012 ein Projekt zur Entkopplung der industriellen Wasserströme gestartet. Ziel war es, das anfallende Wasser offen über ein grabenartiges System abzuleiten und gleichzeitig ein ökologisch wertvolles Freiraumelement zu schaffen. So entstand der „Zulaufgraben Hibernia“.[1]
Das Projekt wurde von der Stadtentwässerung Herne (SEH) koordiniert und mit Landesmitteln gefördert. Der Bauabschnitt umfasst rund 1,2 km Grabenlänge und schließt an ein neu geschaffenes Regenrückhaltebecken an, das auf ein hundertjährliches Hochwasserereignis ausgelegt ist.[3]
Funktion
Der Hibernia-Graben dient als zentrales Element eines modernen Regenwassermanagementsystems. Er nimmt Brunnen-, Grund- und Niederschlagswasser aus umliegenden Flächen auf, führt es ab und entlastet dadurch das städtische Kanalsystem.[4]
Darüber hinaus erfüllt er eine ökologische und gestalterische Funktion: Der offene Verlauf und die naturnahe Gestaltung tragen zur Verbesserung des Stadtklimas und zur Erhöhung der Biodiversität bei. Gleichzeitig wurde der Graben in die Freiraumgestaltung des Gewerbeparks Hibernia integriert und bietet einen landschaftlich gestalteten Grünzug mit Gehwegen und Aufenthaltsflächen.[1]
Bedeutung
Stadtökologisch: Verbesserung der Wasserqualität und Förderung einer natürlichen Retention.
Städtebaulich: Aufwertung der ehemaligen Industrieflächen durch Einbindung von Wasser und Grün.
Klimatisch: Beitrag zur Anpassung an Starkregenereignisse und zur Entlastung der Kanalisation.
Symbolisch: Erinnerung an die industrielle Vergangenheit Hernes und Transformation zu nachhaltiger Stadtentwicklung.[5]
Gegenwart
Der Hibernia-Graben ist heute fester Bestandteil der Freiraumstruktur im Herner Süden. Er wird regelmäßig gepflegt und ist sowohl Teil des Regenwassermanagements als auch ein gestalterisches Element im öffentlichen Raum. Weitere Anschlussmaßnahmen für angrenzende Flächen sind in Planung.[6]
Siehe auch
Lesen Sie auch
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 1,2 DL Landschaft: Zulaufgraben Hibernia, Herne. Projektbeschreibung. Online unter: [https://www.dl-landschaft.de/projekt/zulaufgraben-hibernia-herne/ dl-landschaft.de] (abgerufen am 4. November 2025).
- ↑ Klima.Werk NRW: Entwicklungen in der Siedlungswasserwirtschaft. In: Newsletter 1/2013. Online unter: [https://www.klima-werk.de/fileadmin/Website_Update/Netz.Werk/Historie/Newsletterarchiv/2013_1_Entwicklungen_in_der_Siedlungswasserwirtschaft.pdf klima-werk.de] (abgerufen am 4. November 2025).
- ↑ Stadtentwässerung Herne: Projektbericht Zulaufgraben Hibernia. In: SEH Jahresbericht 2020. Online unter: [https://se-herne.de/projekte/ se-herne.de] (abgerufen am 4. November 2025).
- ↑ Stadtentwässerung Herne: Hydraulischer Abschlussbericht Zulaufgraben Hibernia. August 2020. Online unter: [https://se-herne.de/wp-content/uploads/2021/01/2020_08_18-ABK-Bericht.pdf se-herne.de] (abgerufen am 4. November 2025).
- ↑ EGLV – Emschergenossenschaft / Lippeverband: Grachten im Gewerbegebiet Hibernia schützen vor den Folgen des Klimawandels. Online unter: [https://www.eglv.de/medien/grachten-im-gewerbegebiet-hibernia-schuetzen-vor-den-folgen-des-klimawandels/ eglv.de] (abgerufen am 4. November 2025).
- ↑ WAZ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung): Wasserläufe vereinigen sich im Frühjahr. In: WAZ Herne vom 6. März 2013. Online unter: [https://www.waz.de/staedte/herne-wanne-eickel/article7197661/wasserlaeufe-vereinigen-sich-im-fruehjahr.html waz.de] (abgerufen am 4. November 2025).
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