Hermann-Löns-Straße 64
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Das Haus ist unter der Nr. 686 am 13. Januar 2005 in die Denkmalliste der Stadt Herne eingetragen[1]. Dazu folgende Begründung:
DENKMAL NR. 686
■ Wohngebäude
■ Hermann-Löns-Straße 64, Herne Mitte
■ Erbaut: 1905
■ Architektur:
■ Details: Das Gebäude wurde durch den Herner Bauunternehmer A. Richter[2] für den Werkmeister Walter Bongert errichtet. Das 3½-geschossige Jugenstil-Wohnhaus wurde mit einer zweigeteilten Putzfassade errichtet. Über einem ausgeprägten Sockel ist das Erdschoss mit einer bossierten Schnittsteinputzfassade gestaltet. Die Haustür ist aus der linken Gebäudeachse leicht versetzt angeordnet. Ansonsten ist das Gebäude symmetrisch gegliedert. Die Fassade des Obergeschosses ist glatt verputzt. Sie wird von einem zentral angeordneten, zweigeschossigen Erker dominiert, der in den inzwischen vereinfachten Dacherker übergeht. Die ebenfalls symmetrisch über den Fensterachsen angeordneten Schleppgauben sind an den Wangen mit Naturschiefer verkleidet und erscheinen ebenso unverändert wie die Kaminköpfe. Das Gebäude ist mit seiner Straßenfassade fast unverändert aus der Erbauungszeit erhalten geblieben und ist bedeutend für die Stadt Herne, weil es auch insbesondere durch seinen authentischen Erhaltungszustand ein wichtiges Dokument des Bauens sowie des Wohnens und Lebens in Herne in der Zeit um 1900 ist. Als Bestandteil der historischen Bebauung Hernes bezeugt und dokumentiert es die Phase der Stadtwerdung Hernes.
Langfassung
Das Gebäude wurde im Jahre 1905 durch den Herner Bauunternehmer A. Richter für den Werkmeister Walter Bongert errichtet.
Das 3 ½-geschossige Jugendstil-Wohnhaus wurde mit einer zweigeteilten Putzfassade errichtet. Über einem ausgeprägten Sockel ist das Erdschoß mit einer bossierten Schnittsteinputzfassade gestaltet. Die Haustür ist aus der linken Gebäudeachse leicht versetzt angeordnet. Ansonsten ist das Gebäude symmetrisch gegliedert. Die Fassade der Obergeschosse ist glatt geputzt. Sie wird von einem zentrisch angeordneten, zweigeschossigen Erker dominiert, der in den inzwischen vereinfachten Dacherker übergeht. Sämtliche Brüstungsfelder unter den dreibahnigen Fenstern sowie den seitlichen Erkerfenstern sind mit Jugendstilmotiven geschmückt. Die Putzrahmungen der Fenster sind im ersten Obergeschoss mit aufwändigen Schlusssteinen verziert.
Unterhalb des auskragenden Traufgesimses gliedert ein breites Putzfries mit Blattwerkmotiven das Gebäude nochmals horizontal.
Die ebenfalls symmetrisch über den Fensterachsen angeordneten Schleppgauben sind an den Wangen mit Naturschiefer verkleidet und erscheinen ebenso unverändert wie die aufwendig gestalteten Ziegel-Putz-Kaminköpfe.
Das Gebäude ist mit seiner Straßenfassade fast unverändert aus der Erbauungszeit erhalten geblieben. Die aufwändige Putzfassade, sämtliche Fenster inklusive der historischen Verglasungen sowie die ursprüngliche Haustür sind noch vorhanden. Sie prägen in eindrucksvoller Weise den Charakter des Gebäudes.
Ebenfalls im Wesentlichen erhalten ist das gesamte Treppenhaus mit den historischen Wohnungsabschlusstüren.
Lediglich die Formgebung des Dacherkers wurde im Laufe der vergangenen Jahrzehnte reduziert.
Die schmucklosen Seitenfassaden zeigen sich in schlichtem, zum Teil stark begrüntem Ziegel-Sichtmauerwerk.
Geringfügige Veränderungen an den historischen Bausubstanz beeinträchtigen das Gebäude nicht wesentlich und belassen den Denkmalwert des Objektes unbestritten.
Das Gebäude ist denkmalwert im Inneren und Äußeren.
Begründung des Denkmalwertes
Das Gebäude ist bedeutend für die Stadt Herne, weil es auch insbesondere durch seinen authentischen Erhaltungszustand ein wichtiges Dokument des Bauens sowie des Wohnen und Lebens in Herne in der Zeit um 1900 ist.
Als Bestandteil der historischen Bebauung Hernes bezeugt und dokumentiert es die Phase der Stadtwerdung Hernes. Für seine Erhaltung und Nutzung liegen wissenschaftliche Gründe hinsichtlich der Regionalgeschichte, das heißt der Geschichte des Ruhrgebietes in der Phase der Hochindustrialisierung vor.
Da hier ein öffentliches Interesse hinsichtlich wissenschaftlicher, architekturgeschichtlicher, stadtgeschichtlicher, künstlerischer sowie städtebaulicher Gründe besteht, liegen die Voraussetzungen in die Denkmalliste vor.
Veröffentlichung im Wiki der Herner Stadtgeschichte mit freundlicher Genehmigung der Stadt Herne, Untere Denkmalbehörde. |
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Einzelnachweise
- ↑ Eintragung der Wohnhäuser Altenhöfener Straße 18, 24; Bochumer Straße 27, 32, 40, 43 und Hermann-Löns-Straße 64 Stadtbezirk Herne-Mitte, in die Liste der Baudenkmäler der Stadt Herne gemäß § 3 Denkmalschutzgesetz - Vorlage - 2004/0361 http://herne.ratsportal.net/bi2/vo020.asp?VOLFDNR=742#allrisBV
- ↑ Richard Arthur Richter. * 23. Aug. 1870 in Colditz-Grossermuth 1905 im Haus Schulstraße 54 ansäßig und seit 1897 in Herne nachweisbar.