Hallenbad (Herne)

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
Hallenbad Herne †
1969-Hallenbad-herne.jpg
Straße_Nr.: Berliner Platz 5
Stadtbezirk: Herne-Mitte
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Letzte Änderung: 30.04.2025
Geändert von: Andreas Janik

Das Herner Hallenbad befand sich zwischen 1959 und 2003 an der Straßenecke Berliner Platz / Shamrockstraße mit der Hausnummer 5.

Geschichte

Das Herner Hallenbad - Eine Chronik

Das Herner Hallenbad hatte eine lange Vorgeschichte. Schon im ausgehenden Kaiserreich wurde eine allgemeine Badeanstalt für die Herner Bevölkerung gefordert. Doch erst Mitte der 1950er Jahre sollten diese Wünsche Wirklichkeit werden.

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Mit seiner Eröffnung am 1. März 1959 übergab Oberbürgermeister Brauner der Bevölkerung ein nach modernsten Maßstäben errichtetes Gebäude. Die große Schwimmhalle mit ihrem 25 × 15 Meter großen Becken beeindruckte durch großzügige Fensterfronten nach Süden und Westen. Im Norden boten Tribünen Platz für Zuschauer bei Schwimmwettkämpfen. Markant waren die kräftig orangefarbenen Fliesen zwischen den Fenstern, die stets beschlagenen Scheiben sowie die Umkleidekabinen ohne Riegel unter den Tribünen und im Untergeschoss. Die beiden Sprungtürme (3 und 5 Meter hoch) und die steilen Treppen zum Baderaum prägten ebenso das Bild wie das große Glasmosaik "Wassergott" an der Ostwand, geschaffen vom Bochumer Künstler Heinrich Wilthelm (1913-1969). Auch eine Gymnastikhalle befand sich hier. Die Stadt investierte 3,5 Millionen DM in diesen "Gesundbrunnen".

Auf dem Grünflächenbereich zwischen Gebäude und Shamrockstraße wurde ein Brunnen errichtet. auch die Plastik der Stelzenläufer (Pielsticker-Groner) erhielt hier ihren Platz. Im Erdgeschoss befanden sich zusätzlich einige Geschäfte. So u.a. der Friseur Paul Martkowiak & Sohn

In den 1970er Jahren erhielt das Hallenbad einen Kur- und Saunaanbau, der erhalten blieb. Doch mit der Eröffnung des Revierparks "Lago" (1970) und insbesondere des Spaßbades Wananas nach 1975 geriet die Anlage zunehmend unter Druck. Ende der 1980er Jahre schlug die Stadtverwaltung Alarm: Die Betriebskosten von 3 Millionen DM jährlich waren nicht mehr tragbar. Pläne sahen vor, das Sommerbad als Spaß- und Gesundheitsbad neu zu gestalten (Reduzierung von 3.900 auf 750 m²).

Die politischen Fronten verhärteten sich: Während die SPD-Mehrheit unter Horst Schiereck für den Abriss plädierte, stemmte sich die CDU unter Gerhard Ucka und Jürgen Sommer dagegen. Der Bürgerentscheid am 8. November 1998 scheiterte jedoch - von den erforderlichen 31.773 Stimmen wurden nur etwa 18.000 erreicht.

Das Ende kam dennoch nicht unerwartet: 1999 schloss das Sommerbad, 2001 eröffnete der Südpool als Ersatz. Das Hallenbad wurde 2003 abgerissen. Heute befindet sich an dieser Stelle ein Geschäftshaus mit Kino (Filmwelt), dem Service-Center der Stadtwerke Herne und dem Lokalradio Radio Herne 90,8.

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Einzelnachweise