Gedenkstätte für die Grubenunglücke 1959 und 1967 auf der Zeche Shamrock I/II, Abt. 100

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
Gedenkstätte Grubenunglücke 1959/67 Zeche Shamrock I/II
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Bildinfo: Gedenkstätte GrubenunglückeBild: Andreas Janik
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Gedenkstätte für die Grubenunglücke 1959 und 1967 auf der Zeche Shamrock I/II, Abt. 100, Nr. 1-7

Am 29. Juli 1959 kostete ein Strebabbruch sieben Bergleuten, wenige Wochen später am 9. September 1959 zwei Bergleuten das Leben. Bei einem weiteren Unglücksfall am 29. September 1967 starben vier Bergleute. Zur Erinnerung wurde diese Gedenkstätte errichtet. Auf zwei Bronzetafeln und einer Skulptur eines trauernden Bergmannes wird der Toten gedacht.

Tafel 2. Bild: Gerd Biedermann
(Tafel 1/links) Zum Gedenken an die am 29. Juli 1959 verunglückten Bergleute der Zeche Shamrock I/II – Hibernia AG
(Tafel 2/rechts) Zum Gedenken an die am 29. September 1967 verunglückten Bergleute der Zeche Shamrock I/II – Hibernia AG.

Die 1967 Tafel wurde am 25. August 2019 entwendet, von ihr fehlten alle Spuren,[1] ist seit 2020/21 wieder an seinem Platz.[2]

Auf der rechten Seite des Denkmals befinden sich 3, auf der linken Seite 7 Grabstätten.

  • Horst Lemburg * 22•7•1936
  • Horst Kleinschmidt * 9•10•1935
  • Hans-Werner Harder * 3•10•1932


  • Theodoros Danadakis * 4•8•1935
  • Johann Irlbacher * 8•3•1928 (Reviersteiger)
  • Lothar Paul * 11•8•1937 (Gedingeschlepper)
  • Wolfgang Müller * 22•12•1926 (Lehrhauer)
  • Wolfgang Meier * 10•2•1934 (Hauer)
  • Johann Hadas * 18•10•1924 (Hauer)
  • Friedrich Frerichs * 13•03•1913 (Fahrhauer)
  • Hans Fest * 25•09•1924 (Hauer)

Bilddokumente

Digitales Fotoarchiv des Ruhrmuseum Essen[3]

Seit 2009 sind wesentliche Bestände des Fotoarchivs im Internet einsehbar. In der digitalen Bilddatenbank können Interessierte selbstständig recherchieren, sich Bildmaterial anzeigen lassen und Bestellungen aufgeben.
Mehrer Aufnahmen sind von der Beisetzungsfeier aus dem Jahre 1959 angezeigt.
Bitte auf Lupe II klicken und über die Bilder fahren.

Denkmalschutz

Die Grabanlage wurde am 12. April 2004 unter der Nr. 675-63/DL-04 in die Denkmalliste der Stadt Herne eingetragen. Nachfolgend die Gründe:

Objektbeschreibung

Bei der Grabanlage handelt es sich um eine langgestreckte Anlage, die mit 11 Gräbern belegt ist und durch Natursteinmauern eingefasst ist. Rechts und links wird die Natursteinmauer durch jeweils einen größer angeordneten Natursteinmauerblock begrenzt. Hier sind Schrifttafeln angeordnet, die auf die Grubenunglücke hinweisen.

Mittelpunkt der Anlage ist eine etwa 2m hohe, knieende Bergmannsfigur, in deren rechter, gesenkter Hand eine ebenfalls gesenkte Bergmannslampe liegt. Die Figur ist in Bronze gegossen und signiert "Guss Schmäke Düsseldorf"[4]. Ein ausführender Künstler ist nicht erkennbar. Die Bergmannsfigur kniet auf einem Sockel aus Natursteinplatten.

Denkmalwert ist die gesamte Grabanlage mit Bronzefigur und Einfassungsmauern sowie Grabfeld und ihren Grabplatten.

Begründung des Denkmalwertes

Die Grabanlage wurde als Ehrenmal für die Grubenunglücke vom 19. Juli 1959 sowie 29. September 1967 auf der Schachtanlage vereinigte Shamrock ½ im Auftrag der Eigentümergesellschaft Hibernia AG errichtet.

Am 29. Juli 1959 ereignete sich im “Flöz Präsident” ein Grubenunglück, das sieben Todesopfer forderte. Ein Gebirgsschlag, der so heftig war, dass er sogar über Tage zu hören war und von der Erdbebenwarte in Bochum registriert wurde, war die Ursache der Katastrophe.

Schon bei der ersten Befahrung der Unglücksstelle hatte sich gezeigt, dass keine Hoffnung bestand, die sieben von der hereingebrochenen Kohle verschütteten Knappen noch lebend zu bergen. Erst Anfang September gelang es den Bergungstrupps, die letzen der sieben getöteten Bergleute zu bergen.

Am 29. September 1967 ereignete sich im “Flöz Röttgersbank” ein Grubenunglück, das vier Todesopfer forderte. Die vier Bergleute arbeiteten in einem steilen Abbaubetrieb in 860 m Tiefe, am tiefsten Punkt des Abbaues auf Shamrock. Ohne Vorwarnung brachen plötzlich Kohlenmassen auf 50 m Länge mit unvorstellbarer Gewalt in das Streb ein und begruben vier Bergleute. Das Unglück wirkte um so erschütternder, da das Grubenfeld Ende Oktober 1967 stillgelegt werden sollte. Laut Gutachten waren die vier Bergleute auf der Stelle tot. Erst nach 60 Tagen konnten die verschütteten Bergleute geborgen werden.

Für die Erhaltung und Nutzung liegen hinsichtlich der Gestaltung künstlerische Gründe und hinsichtlich der hier dokumentierten Geschichte des Bergbaues wissenschaftliche Gründe für den Denkmalwert vor.

Für den Denkmalwert sprechen aber auch hinsichtlich der Anordnung der Anlage auf dem Südfriedhof städtebauliche Gründe.[5]

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Veröffentlichung im Wiki der Herner Stadtgeschichte mit freundlicher Genehmigung der Stadt Herne, Untere Denkmalbehörde.

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Quellen

  1. WAZ Herne 28. August 2019
  2. Leider sind keine näheren Informationen über die Auffindung oder Neu Herstellung zu bekommen.
  3. Onlinedokumentation
  4. http://www.kunstgiesserei-schmaeke.de/chronik.html
  5. Eintragung der Grabanlage für die Opfer der Grubenunglücke auf der Zeche Shamrock 1/2, Abt. 100 Nr.1-7, auf dem Südfriedhof an der Wiescherstraße, Stadtbezirk Sodingen, in die Liste der Baudenkmäler der Stadt Herne gemäß § 3 Denkmalschutzgesetz Vorlage - 2004/0034 http://herne.ratsportal.net/bi2/vo020.asp?VOLFDNR=416#allrisBV