Cranger Schule

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
Cranger Schule †
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Bildinfo: Die Schule Anfang des 20.Jahrhunderts
Erbaut: 1849
Stadtbezirk: Herne
Ortsteil: Crange
Letze Änderung: 22.06.2024
Geändert von: Andreas Janik
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"Für das 1669 in Fachwerkbauweise errichtete Pfarrhaus wurde 1842 ein „Entwurf zum Umbau zwecks Errichtung einer Schule mit Lehrerwohnung“ eingereicht. Die Genehmigung dieses Projekts durch die Königliche Regierung zu Arnsberg ließ drei Jahre auf sich warten. Das alte Schulgebäude wurde 1849 abgebrochen und zugleich die neue Schule ihrer Bestimmung übergeben. Im Erdgeschoss lag die Schulstube für 60 Kinder. Ebenfalls im Erdgeschoss lagen die zur Lehrerwohnung gehörende Küche sowie ein Kuh- und ein Schweinestall. Im Obergeschoss befanden sich 4 Stuben und der Futterboden.

Eine Akte im Stadtarchiv beinhaltet ein Verzeichnis über das Diensteinkommen des Lehrers zu Crange vom 6. Mai 1843. Darin wird unterschieden zwischen den Natural-Nutzungen, den sonstigen Einnahmen, die der Lehrer selbst erhebt, und den Einnahmen aus der Schulkasse. Daraus ist zu entnehmen, dass der Lehrer mietfrei im Schulgebäude wohnte. Zu seinen Einnahmen zählten außer Pacht- und Erbpachtbeträgen Zinseinkünfte, Erträge aus Kollekten, die an den Kommuniontagen eingenommen wurden, die Zahlung eines Stübers (Kleingroschenmünze, Wert 4 Pfennige) „aus jedem Hause um die Fastnachtszeit“ sowie ein Silbergroschen „von jedem Kinde, welches zuerst die Schule besucht“.

Die Gesamteinnahme des Cranger Lehrers betrug 81 Thaler, 10 Silbergroschen und 4 Pfennige. Schließlich heißt es in dem Verzeichnis: „Der Lehrer ist zugleich Küster und bezieht als solcher 4 Thaler, 10 Silbergroschen, 9 Pfennige.“

Die Schule kurz vor dem Abriss

Nach Fertigstellung eines Schulneubaus 1883 (heute: Kunsthaus Crange, die Jugendkunstschule hat hier ihr Domizil) wurde die alte Cranger Schule im Juli 1968 abgerissen. Vor dem Hintergrund eines erarbeiteten Flächennutzungsplanes für Wanne-Eickel war der Landeskonservator von Westfalen-Lippe bereits im Februar 1967 anlässlich einer Ortsbesichtigung zu dem Ergebnis gekommen: „Durch diesen neuen Gesichtspunkt kamen alle Anwesenden zu der Erkenntnis, dass die historischen Reste von Crange durch ihre ungünstige Lage auf die Dauer nicht gehalten werden können. Daher wurde vorgeschlagen, die alte Schule nach sorgsamem Aufmaß zu gegebener Zeit abzubauen und das Fachwerk einzulagern, damit das Haus später an geeigneter Stelle in einem Erholungsgebiet der Stadt eine neue Aufstellung finden kann. Besonders sinnvoll wäre die Neuaufstellung in Verbindung mit einem neuen Platz für die Cranger Kirmes.“[1]

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Quellen

  1. Text: Stadt Herne