Carl Herold
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Carl Herold
Carl Herold (* 20. Juli 1848 in Loevelingloh bei Münster; † 13. Januar 1931 in Münster) war ein deutscher Politiker der Zentrumspartei und ein bedeutender Vertreter der ländlichen Interessen in Westfalen.
Leben und Wirken
Carl Herold wurde 1848 auf dem Gut Loevelingloh geboren. Nach einem Studium der Landwirtschaft an der Universität Halle-Wittenberg (1867/68) übernahm er 1870 den elterlichen Hof. Er war verheiratet und wurde zu einem angesehenen Gutsbesitzer in der Region Münster.[1]
Politische Laufbahn
Herold war von 1890 bis 1918 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses und von 1898 bis 1930 Mitglied des Deutschen Reichstags.[2] Er war zeitweise Alterspräsident und amtierender Reichstagspräsident im Jahr 1930.[3] 1919/20 war er Mitglied der Weimarer Nationalversammlung. Zudem war er langjähriger Vorsitzender des Provinzialverbandes Westfalen ab 1906.[4]
Er war maßgeblich an der politischen Interessenvertretung der Landwirte beteiligt, unter anderem im Landwirtschaftszentralverband Münster und im Molkereiverband Westfalen-Lippe.[5] Carl Herold setzte sich aktiv für das geheime Wahlrecht bei Land- und Kommunalwahlen ein und spielte eine wichtige Rolle beim Übergang zur parlamentarischen Demokratie in der Weimarer Republik.[6]
Ehren und Bedeutung
Herold wurde Ehrenvorsitzender der Zentrumspartei und war Träger mehrerer regionaler Auszeichnungen.[7]
Bedeutung für Herne
Auch wenn Carl Herold selbst nicht in Herne lebte oder direkt politisch tätig war, hatte sein Wirken im Provinzialverband Westfalen Auswirkungen auf Herne:
- Als Vorsitzender des Provinzialverbandes beeinflusste er Verwaltungs- und Infrastrukturentscheidungen, die auch Herne betrafen.
- Seine agrarpolitischen Entscheidungen und sein Einsatz für demokratische Wahlrechte stärkten die politische Selbstverwaltung in vielen westfälischen Städten, darunter Herne.
Herolds Bedeutung für Herne liegt somit vor allem in seiner Rolle als überregionaler Interessenvertreter innerhalb Westfalens und als Demokratieförderer in der Provinz.
Dieses Engagement bildete 1921 den Wunsch und Beschluss der Holthauser Gemeindevertretung ab die neue Straße als Heroldstraße zu benennen.
Weblinks
- Eintrag zu Carl Herold beim LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte (https://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/portal/Internet/finde/langDatensatz.php?ID=37)
- Wikipedia-Artikel zu Carl Herold (https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Herold)
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Verwandte Artikel
- Heroldstraße (← Links)
Quelle
- ↑ Westfälische Biographien, LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte, Carl Herold. https://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/portal/Internet/finde/langDatensatz.php?ID=37
- ↑ Deutscher Reichstag – Abgeordnete, Carl Herold. https://www.reichstag-abgeordnetendatenbank.de
- ↑ Reichstagsprotokolle 1930, Band 448, Berlin: Drucksachen Nr. 1–100.
- ↑ LWL-Archivamt für Westfalen: Provinzialverband Westfalen. https://www.lwl.org/archivamt/dokument/dokument.php?altid=1002000044
- ↑ Rudolf Morsey: "Die Deutsche Zentrumspartei 1917–1923", Düsseldorf 1966.
- ↑ Hans-Jürgen Papier: "Parlamentarismus in Deutschland", München 2001.
- ↑ Peter Wulf: "Das Zentrum in Westfalen", in: Westfälische Forschungen, Band 32, 1982.