Breddestraße 2

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
Breddestraße 2
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Bildinfo: Zustand im Jahre 2022.
Bild von Andreas Janik
Erbaut: zw. 1901-1908
Stadtbezirk: Herne-Mitte
Letze Änderung: 01.04.2024
Geändert von: Andreas Janik
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Aus dem Herner Anzeiger vom 4. Oktober 1933

Das Eckhaus Breddestraße / Schulstraße wurde zwischen 1904[1] und 1908 errichtet.

Das dreigeschossige Ziegelsteingebäude dominiert die Ecklage mit ihrer abgeschrägten Form und gehört zu den Bauten im ehemaligen Verwaltungsgebiet der jungen Stadt Herne. Benachbart waren neben der Kreuzkirche die beiden Amtshäuser zwischen 1873-1897 und 1897-1912.

Östlich, zur Breddestraße hin, wurden eine Wagenremise mit Lagerräumen angebaut. Diese wurde später in Garagen umgebaut.

Im Adressbuch von 1908 erscheint erstmalig die Nr. 2 mit dem „Handerer[2] Xaver Förster (1871 Paderborn-Meerhof – 1925 Herne) als Eigentümer. Zwei Kutscher werden dazu passenderweise erwähnt (Eduard Bremhorst und Alex Wiedeler) und eine Dienstmagd (Martha Schade). Eines der ersten Taxiunternehmen der jungen Stadt Herne. Acht weitere Bewohner werden ebenfalls erwähnt.

Im Jahre 1901 firmiert er noch auf der Schulstraße 12. Im Jahre 1904 heiratete er die aus Eickel stammende Maria Holtmann (1880 Eickel - 1927 Herne). Vermutlich wurde das Haus um dieses Datum herum errichtet.

1910 ist weiterhin Xaver Förster Besitzer. Weiterhin mit zwei Kutscher (Alex Wiedeler und Alois dreps) und einer Magd (Martha Nicolay). Sieben weitere Mieter sind erwähnt. 1914 leisten schon drei Kutscher dienst (Georg Breitbart, Michael Collet und Wladislaus Czajka) und weitere sieben Personen sind niedergeschrieben. Auch wird in diesem Jahre eine Autowagen-Vermietung beworben.

Gut 16 Jahre später (1926) besitzt die junge Witwe Xaver Förster (geb. die Immobilie und das Unternehmen jedoch mit nur noch einem Lohnkutscher (Alex Steinert). 10 Personen wohnen noch in diesem Hause.

1934 wird die Geschäftsinhaberin Anna Förster als Eigentümerin genannt. Von Kutscher keinen Hinweis mehr. Auch eine Sekretärin mit Namen Elisabeth Förster (1909-1991) wird neben 9 anderen Personen genannt. Auch 1938 ist der Besitz so geregelt, jedoch ist Anna Förster dort nicht mehr wohnend. Dafür wohnen 10 Personen im Haus. Elisabeth Förster heiratet vor 1933 Franz Rennkamp jr. (1908-1977), welcher den Betrieb (Omnibus) fortan übernimmt.

Ein großer Sprung bedeutet, dass seit 1950 die Eigentümer erstmals nicht mehr genannt werden. Jedoch wohnt eine Agnes Förster (1907-1998) das Haus. 12 weitere Menschen leben nun hier.
1954 und 1960 wird Änne Stachelscheid als Besitzerin genannt. Auch Agnes Förster lebt noch hier.[3] 10 weitere, zumal langjährige Mieter, sind gemeldet.
1974 leben nur noch 6 Personen in dem Gebäude. 1981 wieder 10. 1985/1989 9 und im letzten Adressbuch 1993 11 Personen.

Zusammen mit dem Grundstück des ehemaligen Westfälischen Hofes/ Hotel Stork / Elsässer Stuben wurde es im Herbst 2021 von der Engler-Gruppe angekauft.

Im Februar 2024 erfolgte der Abriss des Gebäudes und ein Projekt mit Namen H3 (=Herne 3. Vorhaben) nach Entwürfen des Architektenbüros Rexforth in Höhe von 15 Millionen Euro entsteht.[4] [5]

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Einzelnachweise

  1. 1897 gab es nur das Haus Nr. 1 und 3. 1899 die Häuser 1, 3, 5 und 10. 1901 die Häuser 1, 3, 4 und 5 (Schule).
  2. wohl Hauderer gemeint. „Hauderer ist die Bezeichnung für den Berufsstand der Lohnfuhrleute beziehungsweise Lohnkutscher; auch für Fuhrleute mit eigenem Gespann.“
  3. Bestattet sind Franz Rennkamp, Elisabeth und Agnes Förster auf dem Herner Südfriedhof
  4. [https://www.halloherne.de/artikel/h3-das-neue-bauprojekt-der-engler-gruppe-54973.htm?fbclid=IwAR2YDEV6Al11GehSoZ_w61Jfpyy1fyORXzwyfE52Y92Ql7FC7w2ZMo8Wh2Q HalloHerne.de
  5. Vgl. InHerne.net