Bahnhofstraße 39 (Alte Apotheke - Rossmann)

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Bahnhofstraße 39
Bildinfo: Bild aus: Herne - unsere Stadt - Dezember 1965
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Letze Änderung: 07.11.2025
Geändert von: Andreas Janik
Bahnhofstraße 39


Das Haus Bahnhofstraße 39 ist ein Geschäftshaus im Zentrum Hernes. Es war Standort der ältesten Apotheke unserer Stadt der "Alten Apotheke".

Die Alte Apotheke war die älteste Apotheke in Herne und befand sich zuletzt in der Bahnhofstraße 39. Das Gebäude lag am rechten Teil des ehemaligen Sinn- und heutigen C&A-Gebäudes an der Bahnhofstraße 37.

Gründung und erste Jahre (1856–1885)

Die Apotheke wird erstmals 1856 in der Literatur erwähnt; allerdings ist dieses Datum nicht sicher als Gründungsjahr belegt. In amtlichen Quellen erscheint sie erstmals am 1. Februar 1865 mit dem Hinweis, dass sie „bisher immer noch nicht konzessioniert“ sei.

Der erste Apotheker war Gustav Funke. Er erwarb das Grundstück im Jahre 1866 von Joh. Diedr. Schulte (zu Bergen) gen. Bergelmann für 1200 Taler und errichtete darauf die erste Apotheke in Herne. Funke verstarb am 21. Oktober 1892 .

Eine bekannte Anekdote berichtet, dass Funke versehentlich tausend statt hundert Blutegel bestellt und die überschüssigen Exemplare in den Westbach geworfen habe, wo sie badende Kinder gebissen hätten. Der damalige Amtmann Schaefer musste eingreifen, um den Kindern zu helfen.

Übergänge und Namensgebung (1885–1905)

Ab 1885 erhielt die Apotheke den Namen „Alte Apotheke“, nachdem eine zweite, die „Neue Apotheke“, eröffnet worden war. 1892 ging das Besitztum an Gustav Funke jr. über, 1893 an Gerhard Maas aus Düsseldorf und 1895 an Werner Brocke.

Am 27. November 1881 wird die „Alte Apotheke“ als einzige im Amt Herne erwähnt, die mit einem Apotheker 1. Klasse und einem Gehilfen besetzt war.

Neubauten und Besitzverhältnisse (1905–1934)

1905 ließ Werner Brocke anstelle des alten Gebäudes zwei Neubauten errichten, die Häuser Bahnhofstraße 39a und 39b. Dazu wurde die Apotheke vorübergehend in das Haus Bahnhofstraße 43 verlegt, während der rechte - kleinere - Neubau entstand. Der markante Turm dieses Gebäudes trug das Firmenzeichen „ALTA“.

Kaufmann Johannes Voorgang inseriert im Juni 1912 seine Eröffnung.
Kaufmann Johannes Voorgang inseriert im Juni 1912 seine Eröffnung.

1912 erwarb Johannes Voorgang das Haus Nr. 39a und verband es mit dem Nachbargebäude Nr. 37 zum heutigen Sinn-/C&A-Komplex. 1913 übernahm Fritz Hollatz die Apotheke. 1926 tauschten die Nummerierungen erneut, sodass das Apothekengebäude nun Nr. 39a trug. Ab 1934 wurde es als Haus Nr. 39 des Fritz Hollatz geführt. *1. November 1945: Dr. Gerhard Hollatz, *1954: Günter Hollatz und 1960: gemeinsam mit Dorothea Hollatz

Inhaberwechsel im 20. Jahrhundert (1940–2000)

Die Apotheke wurde im Laufe der Jahre von verschiedenen Inhabern geführt:

  • 1. Januar 1940: Dr. Kurt Wetzel (Pächter)
  • 1. Juli 1952: Dr. Druckrey (Pächter)
  • 1. Juli 1953: Dr. Joachim Herzfeldt (vormals Elbing) – am 27. Juli 1953 Eintrag ins Handelsregister (HR A 228) als „Alte Apotheke Dr. Joachim Herzfeldt“
  • 1972: Übergabe an Willi (Wilhelm) Kischkel in Pachtform
  • 1986: Willi Kischkel erwarb die Apotheke käuflich – „Alte Apotheke Willi Kischkel“
  • 17. Oktober 2000: Firma erloschen, neue Eintragung als „Alte Apotheke Inhaberin Angelika Kischkel e.K.“ (HR A 868)

Nach 2000 und heutige Situation

2005 änderte die Apotheke ihren Sitz und Namen in „Convita Apotheke am EvK, Inh. Angelika Kischkel e.K.“.

Das markante Gebäude mit dem charakteristischen Turm wurde in der Folgezeit abgerissen und durch den heutigen Neubau ersetzt.

Von der "Alten Apotheke" ist nicht mehr an Ort und stelle erhalten.

Bahnhofstraße 37 | Bahnhofstraße 41

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Quelle