Anna Mentrup
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Anna Mentrup (geboren 16. Dezember 1939 in Wanne-Eickel, gestorben 24. Oktober 1999 in Herne) war eine deutsche Künstlerin der Naiven Kunst, deren Werk vor allem durch farbenfrohe Darstellungen von Erinnerungen und Alltagsszenen geprägt ist. Sie begann erst im Alter von 60 Jahren mit dem Malen und erlangte schnell regionale und internationale Bekanntheit.
Leben
Anna Mentrup wurde 1913 als eines von sieben Kindern einer Bergarbeiterfamilie im späteren Wanne-Eickel geboren. Sie war zweimal verheiratet und hatte drei Kinder. Ihr zweiter Ehemann war ebenfalls Bergarbeiter. Als Hausfrau kümmerte sie sich um den Haushalt und das Familienleben. Erst nachdem ihre Kinder ausgezogen waren und ihr Mann in Rente ging, begann sie mit der Malerei. Ihr Sohn, der Künstler Helmut Bettenhausen, motivierte sie 1973 dazu: „Fang doch etwas an zu malen.“
Künstlerischer Werdegang
Mentrup begann mit einfachen Materialien – Malpapier und Buntstiften – und zeigte schon nach wenigen Monaten ihre Werke in ersten Ausstellungen. Innerhalb von drei Jahren hatte sie rund 150 bis 200 Bilder geschaffen, von denen sie kaum welche selbst behielt, da sie schnell verkauft wurden.
Ihre Werke zeichnen sich durch kräftige Farben, symmetrische Kompositionen und eine Mischung aus Erinnerungen, Wunschvorstellungen und realen Orten aus. Typisch sind ihre kugeligen Baumkronen, oft mit Hilfe von Topfdeckeln oder Tellern geformt, sowie regelmäßig gestaltete Schäfchenwolken. Ihre Darstellungen von Häusern, Kirchen und Landschaften vermitteln eine märchenhafte, geordnete Welt.
1979 veröffentlichte die Stadt Herne einen Kalender mit ihren Bildern, ergänzt durch Fotografien der dargestellten Originalschauplätze.
Kunstkritiker wie Manfred Bourrée und Thomas Grochowiak würdigten ihr Werk als eigenständige, naive Kunst, die Erinnerungen mit künstlerischer Fantasie verbindet. Trotz einfacher Techniken gelang es ihr, eine eigene künstlerische Sprache zu entwickeln.
Stil und Themen
Mentrups Werke sind geprägt von einer idealisierten Darstellung des Ruhrgebiets ihrer Kindheit. Ihre Herangehensweise kombinierte naives Zeichnen mit einer starken persönlichen Bildsprache. Farbenfrohe Szenen, klare Ordnung und symmetrische Formen bestimmen ihre Kunst.[1]
"Ich male das, was ich sehe - spielende Kinder, Häuser, Gebäude, Kirchen - alles was in meinen Gedanken auftaucht", sagte die Künstlerin 1976 in einem WDR-Beitrag. [2]
Ausstellungen (Auszug)
- 1978: Künstlerzeche Unser Fritz 2/3, Herne
- 1980: Emschertal-Museum, Herne
- Weitere Ausstellungen in Oberhausen, Essen sowie im In- und Ausland
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Lesen Sie auch
Einzelnachweise
- ↑ Angelika Mertmann in: Der Emscherbrücher Bd. 20 (2025/26), Künstlerinnen in Herne - Versuch der Erinnerung an sechs starke Frauen
- ↑ RUHRBARONE https://www.ruhrbarone.de/werkschau-von-anna-mentrup-in-wanne-eickel/220841/ Abgerufen am 10.05.2025