Stadtkernentwicklung von Alt-Herne in den 1970er und 1980er Jahren
Es zeigten sich die Nachteile: triste Hinterhöfe, verrottete Straßenzüge, rissige Stuckfassaden. Im Kerngebiet überwogen überalterte Gebäude mit unzureichenden Wohnverhältnissen. Die Erneuerung des Stadtkerns nahm Anfang 1970 ihren Lauf. Die Sanierung erfolgte ohne Zwangsmaßnahmen, ohne Enteignung und nur mit Zustimmung der betroffenen Eigentümer. Viele Menschen wünschten sich einen neuen und modernen, dem Zeitgeist entsprechenden Wohnraum mit Bad und Toilette in den Wohnungen. Das neue Zentrum mit zwei in 1976 bezugsfertig gewordenen Wohntürmen am alten Steinweg, jetzt „An der Kreuzkirche“ sorgte für Aufsehen. Die WAZ vom 04. Januar 1975 meinte: „Ein turmhohes Superhaus sprengt Herner Dimensionen.“ Damals war es ein Vorzeigeobjekt moderner Architektur. Der damalige Stadtplaner Manfred Ley sprach gar von einer „Freiluftakademie für Stadterneuerung.“
Stadtzentrum, um 1960
Bau der Wohntürme am ehemaligen Steinweg, 1975, aus: Bürger-Illustrierte "Unsere Stadt", 1-75
Stadtzentrum, 1976, aus: Dokumentation zur Stadtkernentwicklung, Herbst 1976
Interessant auf dem Bild aus dem Jahr 1976 ist, dass die Bahnunterführung an der neugeschaffenen Umgehungsstraße Westring noch den Namen „Möllertunnel“ trägt.
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Quellen
Ein Text aus dem Stadtarchiv Herne, 2015