Hof Klute

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
Hof Klute
Hof Klute Gerd E Schug o J.jpg
Bildinfo: Hof Klute
Stadtbezirk: Sodingen
Ortsteil: Börnig
Kartengitter: K3
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Letzte Änderung: 05.03.2018
Geändert von: Thorsten Schmidt

Der lange brach liegende Hof Klute wird denkmalgerecht restauriert. Diese erfreuliche Entwicklung hat Gerd E. Schug zum Anlass genommen, die Historie des Hofes zu erkunden.

Der Siedlungskern Vellwig

Um 1000 ist urkundlich erstmalig von einer Bauernschaft Börnig (damals diverse andere Schreibweisen) die Rede. Zu dieser Bauernschaft gehörten auch die Siedlungskerne Vellwig (Villewich) und Vossnacken (Voßnacket).

Der Siedlungskern Vellwig war siedlungsmäßig günstig gelegen, da mitten durch die Ansiedlung ein Bach floß (späterer Name Börniger Bach). Wasser hatte für eine Ansiedlung immer erste Priorität.

Als Villewich wird bei der Namensdeutung (onomastik) eine Stelle bezeichnet, wo der Wald(saum) zurückweicht und Platz für eine Ansiedlung lässt. Aus dieser Namensdeutung ergibt sich auch der Anhaltspunkt für das überaus hohe Alter der Siedlung.

Dieser Siedlungskern wird 1045 urkundlich erstmalig als Villewich in einer Urkunde der Abtei Deutz erwähnt. In dieser Urkunde wird berichtet, dass eine (adlige) Witwe Adele 5 Hufen Land der Deutzer Klosterkirche schenkte. Nach altem Sprachgebrauch und der sogenannten Hufeordnung sind hiermit wahrscheinlich 5 Höfe gemeint, da ein Bauer in der Regel 1 Hufe Land hatte (bewirtschaftete).

Die Witwe Adele ist nicht näher bezeichnet, scheint aber aus dem Adelshaus von Rechen zu Laer (heute Bochum-Laer) zu stammen. Aus diesem Adelsgeschlecht stammen auch die von Düngelen, Rittersitz Schadeburg. Diese von Düngelen waren außerdem rund 150 Jahre lang die Herren auf Schloß Bladenhorst.

In der Urkunde heißt es:

„Dies ist gemacht worden im Jahre nach des Herrn
Menschwerdung 1045, im Indiktionsjahr 13
unter der Regierung des glorreichen Kaisers Heinrich"
(Regierungszeit 1039 - 1056).

Unter den zu leistenden Abgaben ist bemerkenswert die Lieferung eines Fuders Wein, was, da alle geschenkten fünf Hufen in unserem Villewich liegen, besagen dürfte, dass hier tatsächlich Weinbau betrieben wurde. Hier ist eine Übereinstimmung mit dem Werdener Urbar, wo die vorhandenen Weinberge flurmäßig zugeordnet werden. [1]

[2]

Anmerkungen

Siehe auch

Quellen

  1. siehe meine Ausarbeitung „Die Historie des Hofes Große-Lahr", 2016
  2. Ein Artikel von Gerd E. Schug (2016)