Heinrich Wilhelm Wiesche: Unterschied zwischen den Versionen

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|Autor=[[Friedrich Becker (1893-1986)]]
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|erfasst=2015, Gerd Biedermann / Andreas Janik
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<big>Heinrich Wilhelm Wiesche<ref>Sein richtiger Name lautete: Heinrich Wilhelm Wiesche gt. Täpken</ref> (1837 -1935) der Düppelkämpfer lebte und starb in Holthausen.</big>


;Zunächst einige Lebensdaten:
Heinrich Wilhelm Wiesche gt. Täpken (* [[24. September]] [[1837]] Holthausen, † [[14. Januar]] [[1935]] Holthausen) war ein bekannter Holthauser Einwohner.
 
Schon in jungen Jahren trat er für die Dorfgemeinschaft in die Öffentlichkeit. So gründete er 1857 mit einigen Nachbarjungen den [[Bürgerschützenverein Holthausen 1857 e.V.|Schützenverein Holthausen]]. Als Soldat in einem Feldatillerie-Regiment nahm er 1864 am Deutsch-Dänischen Krieg<ref>Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsch-D%C3%A4nischer_Krieg</ref> teil und war seit dem als "Düppelkämpfer"<ref>Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%BCppeler_Schanzen</ref> bekannt.
 
Am [[2. Juli]] [[1867]] heiratete er in der letzten sog. „[[Zum Brauch der Gebehochzeiten (Wand-Seyer 1989)|Gebehochzeit]]" Maria Alwine Schlingermann aus Obercastrop. Diese starb schon bald (1875) und so heiratete er in 2. Ehe Maria Sybilla Camarina Klein aus Düsseldorf-Itter.
[[Datei:StaArcHER-Feuerwehr-Holthausen-vor-1935.jpg|325px|thumb|Freiwillige Feuerwehr Holthausen vor 1935. Vorn Mitte sitzend: Heinrich Wiesche]]
Sein Engegement für Holthausen seitze er fort, indem er von 1896 bis 1908 als Holthauser Gemeindevorsteher und Chef der Feuerwehr ehrenamtlich tätig wurde. Nach diesen Amtsjahren blieb er als Schiedsmann<ref>Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Gemeindliches_Schiedswesen</ref> für seine Gemeinde tätig.
 
Dabei blieb er, auch aufgrund seines hohen Alters, überaus beliebt. Der Ortschronist [[Friedrich Becker (1893-1986)|Friedrich Becker]] schrieb: "''Heinrich Wiesche war natürlich auch Mitglied verschiedener militärischer Vereine, auch die Düppelkämpfer hatten ihren eigenen Bund. Als er schließlich alle Düppelkameraden überlebte, wurde sein Name als „letzter Düppelkämpfer" auch im weiten Umkreis bekannt. Seine letzten Geburtstage gestalteten sich zu echten Dorffesten. Dann war der weite Raum von dem alten Wieschenhause gefüllt von Gratulanten und Zuschauern, eine Reihe von Fahnen flatterte im Wind, Musikchöre lösten einander ab und Festredner gratulierten. Er selbst stand mit seinem weißen Bart, gestützt auf seinen Krückstock, in der Dehlentür, umgeben von der Familie seines Sohnes. Er blieb bis zu seinem Tode in guter geistiger und körperlicher Verfassung. Die Holthauser waren fest davon überzeugt, der „alte Wiesche" würde auch der erste Hundertjährige des Dorfes sein. Aber die Hoffnung erfüllt sich nicht, im Alter von 98 Jahren starb er nach kurzer Krankheit.''"<ref>Stadtarchiv Herne: Nachlass Friedrich Becker: Heinrich Wilhelm Wiesche (1837 -1935) der Düppelkämpfer lebte und starb in Holthausen. Unveröffentl. Manuskript.</ref>
 


Er wurde in Holthausen geboren am [[24. September]] [[1837]], er starb dort am [[14. Januar]] [[1935]]. Mit 19 Jahren gründete er mit seinen Nachbarjungen auf der väterlichen Dehle den [[Bürgerschützenverein Holthausen 1857 e.V.|Schützenverein Holthausen]] und begründete damit die allmähliche Loslösung der Bauernschaft Holthausen von der Nachbarstadt Castrop. Er wurde Soldat und diente beim  Feldartillerie-Regiment in Wesel. Er nahm mit seinen Regiment am „Dänischen Krieg (1864) teil. Dort erlebte er den Hauptkampf, die Erstürmung der „Düppeler Schanzen" aktiv, auch bei der Besetzung der Insel Alsen war er beteiligt. Er heiratete am 2. Juli 1867 Maria Alwine Schlingermann aus Obercastrop und feierte mit ihr die letzte „[[Zum Brauch der Gebehochzeiten (Wand-Seyer 1989)|Gebehochzeit]]" in Holthausen. Als seine Frau 1875 gestorben war, heiratete er in 2. Ehe Maria Sybilla Camarina Klein aus Düsseldorf-Itter. Von 1896 - 1908 war er Gemeindevorsteher und Chef der Holthauser Feuerwehr Dann bekleidete er das Amt des Schiedsmannes in der Gemeinde.<br />
[[Datei:StaArcHER-Wiescher-Kotten-Mont-548-Holthausen.jpg|325px|thumb|Der alte Wiesche Kotten in Holthausen]]
Heinrich Wiesche war natürlich auch Mitglied verschiedener militärischer Vereine, auch die Düppelkämpfer hatten ihren eigenen Bund. Als er schließlich alle Düppelkameraden überlebte, wurde sein Name als „letzter Düppelkämpfer" auch im weiten Umkreis bekannt. Seine letzten Geburtstage gestalteten sich zu echten Dorffesten. Dann war der weite Raum von dem alten [[Aus der Geschichte des tausendjährigen Dorfes Holthausen (Becker)#3. Täpken oder Kleintappe (Wiesche), Mont-Cenis-Straße 584.|Wieschenhause]] gefüllt von Gratulanten und Zuschauern, eine Reihe von Fahnen flatterte im Wind, Musikchöre lösten einander ab und Festredner gratulierten. Er selbst stand mit seinem weißen Bart, gestützt auf seinen Krückstock, in der Dehlentür, umgeben von der Familie seines Sohnes. Er blieb bis zu seinem Tode in guter geistiger und körperlicher Verfassung. Die Holthauser waren fest davon überzeugt, der „alte Wiesche" würde auch der erste Hundertjährige des Dorfes sein. Aber die Hoffnung erfüllt sich nicht, im Alter von 98 Jahren starb er nach kurzer Krankheit.<br />
[[Datei:StaArcHER-Feuerwehr-Holthausen-vor-1935.jpg|325px|thumb|Freiwillige Feuerwehr Holthausen vor 1935. Vorn mitte sitzend Heinrich Wiesche]]
Holthausen gestaltete dann seinem ältesten Mitbürger eine Beerdigung wie sie noch keinem zuteilwurde. Hier ein Bericht darüber: <br />


Der schlichte Eichensarg mit der sterblichen Hülle stand auf der Dehle, Mitglieder des Castroper Artillerie-Vereins trugen ihn unter den Klängen des Guten Kameraden hinaus und hoben ihn auf den Wagen. Die zahlreichen Orden und Ehrenabzeichen, die dem Sarg voran getragen wurden, gaben Zeugnis von dem eifrigen Wirken des Verstorbenen für das Gemeinwohl. Dem Sarge folgten zunächst die Familienmitglieder. Dann schlossen sich die Zahlreichen militärischen und kirchlichen Vereine mit ihren Musikkapellen und Fahnen an.<br />


Als der Sarg in Gruft gelassen wurde, ertönte ein Trauerchoral. Ihm folgten drei Salven für den toten Krieger. Mehr als 40 Fahnen sengten sich dreimal in das Grab, grüßten den Toten zum letzten Mal, der länger als ein gewöhnliches Menschenleben in Treue zu ihnen gestanden hatte. Das Gedenken an den „alten Wiesche" ist bis heute noch in Holthausen lebendig geblieben.
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==Quellen==
==Quellen==
:Stadtarchiv Herne: Nachlass [[Friedrich Becker (1893-1986)|Friedrich Becker]]
<references />
<references />


[[Kategorie:Person|Wiesche]]
[[Kategorie:Person|Wiesche]]

Version vom 22. September 2016, 12:03 Uhr

Heinrich Wilhelm Wiesche gt. Täpken (* 24. September 1837 Holthausen, † 14. Januar 1935 Holthausen) war ein bekannter Holthauser Einwohner.

Schon in jungen Jahren trat er für die Dorfgemeinschaft in die Öffentlichkeit. So gründete er 1857 mit einigen Nachbarjungen den Schützenverein Holthausen. Als Soldat in einem Feldatillerie-Regiment nahm er 1864 am Deutsch-Dänischen Krieg[1] teil und war seit dem als "Düppelkämpfer"[2] bekannt.

Am 2. Juli 1867 heiratete er in der letzten sog. „Gebehochzeit" Maria Alwine Schlingermann aus Obercastrop. Diese starb schon bald (1875) und so heiratete er in 2. Ehe Maria Sybilla Camarina Klein aus Düsseldorf-Itter.

Datei:StaArcHER-Feuerwehr-Holthausen-vor-1935.jpg
Freiwillige Feuerwehr Holthausen vor 1935. Vorn Mitte sitzend: Heinrich Wiesche

Sein Engegement für Holthausen seitze er fort, indem er von 1896 bis 1908 als Holthauser Gemeindevorsteher und Chef der Feuerwehr ehrenamtlich tätig wurde. Nach diesen Amtsjahren blieb er als Schiedsmann[3] für seine Gemeinde tätig.

Dabei blieb er, auch aufgrund seines hohen Alters, überaus beliebt. Der Ortschronist Friedrich Becker schrieb: "Heinrich Wiesche war natürlich auch Mitglied verschiedener militärischer Vereine, auch die Düppelkämpfer hatten ihren eigenen Bund. Als er schließlich alle Düppelkameraden überlebte, wurde sein Name als „letzter Düppelkämpfer" auch im weiten Umkreis bekannt. Seine letzten Geburtstage gestalteten sich zu echten Dorffesten. Dann war der weite Raum von dem alten Wieschenhause gefüllt von Gratulanten und Zuschauern, eine Reihe von Fahnen flatterte im Wind, Musikchöre lösten einander ab und Festredner gratulierten. Er selbst stand mit seinem weißen Bart, gestützt auf seinen Krückstock, in der Dehlentür, umgeben von der Familie seines Sohnes. Er blieb bis zu seinem Tode in guter geistiger und körperlicher Verfassung. Die Holthauser waren fest davon überzeugt, der „alte Wiesche" würde auch der erste Hundertjährige des Dorfes sein. Aber die Hoffnung erfüllt sich nicht, im Alter von 98 Jahren starb er nach kurzer Krankheit."[4]



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Quellen

  1. Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsch-D%C3%A4nischer_Krieg
  2. Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%BCppeler_Schanzen
  3. Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Gemeindliches_Schiedswesen
  4. Stadtarchiv Herne: Nachlass Friedrich Becker: Heinrich Wilhelm Wiesche (1837 -1935) der Düppelkämpfer lebte und starb in Holthausen. Unveröffentl. Manuskript.