Ernst Schröder: Unterschied zwischen den Versionen

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==Leben==
==Leben==
Schröder begann nach dem Abitur 1934 Germanistik zu studieren, wandte sich jedoch bald der Architektur und schließlich dem Bühnenbild zu. Er begann seine Schauspiellaufbahn am Schauspielhaus Bochum unter dem legendären Intendanten Saladin Schmitt. Hier arbeitete er bis 1936 auch als Regieassistent und Bühnenbildner. Über das Stadttheater Bielefeld und Kiel kam er 1938 zum Schillertheater nach Berlin, das seine künstlerische Heimat und Stätte seiner größten Theatertriumphe wurde, vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg. Er spielte außerdem häufig in Zürich und in München. Bei den Salzburger Festspielen spielte er den Jedermann.
Schröder begann nach dem Abitur 1934 Germanistik zu studieren, wandte sich jedoch bald der Architektur und schließlich dem Bühnenbild zu. Er begann seine Schauspiellaufbahn am Schauspielhaus Bochum unter dem legendären Intendanten Saladin Schmitt. Hier arbeitete er bis 1936 auch als Regieassistent und Bühnenbildner. Über das Stadttheater Bielefeld und Kiel kam er 1938 zum Schillertheater nach Berlin, das seine künstlerische Heimat und Stätte seiner größten Theatertriumphe wurde, vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg. Er spielte außerdem häufig in Zürich und in München. Bei den Salzburger Festspielen spielte er den Jedermann.
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==Quellen==
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Version vom 29. April 2017, 12:49 Uhr

Ernst Schröder (geboren 27. Januar 1915 in Eickel; gestorben 26. Juli 1994 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler, Regisseur, Maler, Bildhauer und Schriftsteller.

Leben

Schröder begann nach dem Abitur 1934 Germanistik zu studieren, wandte sich jedoch bald der Architektur und schließlich dem Bühnenbild zu. Er begann seine Schauspiellaufbahn am Schauspielhaus Bochum unter dem legendären Intendanten Saladin Schmitt. Hier arbeitete er bis 1936 auch als Regieassistent und Bühnenbildner. Über das Stadttheater Bielefeld und Kiel kam er 1938 zum Schillertheater nach Berlin, das seine künstlerische Heimat und Stätte seiner größten Theatertriumphe wurde, vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg. Er spielte außerdem häufig in Zürich und in München. Bei den Salzburger Festspielen spielte er den Jedermann.

Während des Krieges musste er Soldat werden. 1938 wurde er ausgebildet, 1941 eingezogen in ein Grenadierregiment nach Leningrad. Er wurde verwundet und kam 1942 zurück und schrieb unter dem Eindruck des Fronteinsatzes 1943 die Novelle „Das mütterliche Wort“, eine von E. Jünger inspirierte expressionistische Schilderung des Krieges und seines Elends. Als 1944 das Theater schloss, wurde er erneut Soldat und kam in Italien in Gefangenschaft.

Nach 1945 spielte Schröder unter dem Regisseur Karlheinz Martin zunächst am Berliner Hebbel-Theater, übernahm seine erste freie Regiearbeit mit dem selbstverfaßten Stück „Kreuzberger Krippenspiel 1945“ und erhielt hier auch die Leitung einer Schauspielschule (bis 1949); als Probebühne für den Schauspielnachwuchs gründete er 1948 das „Rheingau-Theater“ in einem Kino am Bergheimerplatz.

1949-1951 war er Lehrbeauftragter für Theaterwissenschaft an der FU Berlin. [1]

Er gilt als einer der größten Charakterköpfe des deutschen Theaters, der vor allem die kraftvollen Rollen liebte und sie durch Statur und Stimme völlig ausfüllte und deswegen häufig mit Heinrich George verglichen wurde.

Obwohl seine Tätigkeit sich auf die Bühnenarbeit konzentrierte, sowohl als Schauspieler wie auch als Regisseur, spielte er auch in Kino- und Fernsehfilmen. Breite Bekanntheit erreichte er in den 1970er-Jahren, als er des Öfteren Gast in Kriminalserien wie Derrick oder Der Alte war.

1975 zog er sich völlig unerwartet von der Bühnenarbeit zurück auf sein Weingut in der Toscana und schrieb dort seine Memoiren, die unter dem Titel Das Leben – verspielt erschienen. Ein schwerer Schicksalsschlag traf ihn 1980, als seine Tochter, die Schauspielerin Christiane Schröder, sich das Leben nahm. Sie sprang in San Francisco von der Golden Gate Bridge.

1981 inszenierte er bei den Bad Hersfelder Festspielen den König Lear von Shakespeare. Ende der 1980er-Jahre erschien er noch einmal auf dem TV-Bildschirm in der Rolle des Lauritz Lorentz in der Serie Lorentz und Söhne. In der legendären Hörspielreihe Der Herr der Ringe (SWF/WDR, 1991-92) ist Schröder mit seiner markanten Stimme als Erzähler zu hören.

Als Ernst Schröder an Krebs erkrankte, nahm er sich in einem Berliner Krankenhaus am 26. Juli 1994 durch einen Sprung aus dem Fenster das Leben. Er wurde auf dem Waldfriedhof Zehlendorf bestattet.

Genealogie

Sanduhrtafel Ernst August Schröder.png [1]

Schaffen von Ernst Schröder

Theater

  • 1937/38 Clavigo, (Johann Wolfgang von Goethe) Titelrolle
  • 1938/39 Prinz Heinrich in König Heinrich IV. (William Shakespeare), Regie: Ernst Legal
  • 1946 Karl Moor, Die Räuber (Friedrich Schiller), Regie: Walter Felsenstein
  • 1946 Fräulein Julie (August Strindberg)/ Boubouroche (Courteline), Regie: Ernst Schröder
  • 1948 Caligula (Albert Camus) Titelrolle
  • 1950 Domingo, Don Carlos (Schiller), Regie: Fritz Kortner
  • 1952 Mephisto, Urfaust (Goethe), Regie: Willi Schmidt
  • 1953 Franz Moor, Die Räuber (Schiller), Regie: Hans Lietzau
  • 1953 Tartuffe (Molière) Titelrolle, Regie: O.F. Schuh
  • 1954 Dorfrichter Adam, Der zerbrochne Krug (Heinrich von Kleist), Regie: O.F. Schuh
  • 1954 Wladimir, Warten auf Godot (Samuel Beckett), Regie: Fritz Kortner (mit Heinz Rühmann)
  • 1958 Richard III., (Shakespeare) Titelrolle, Regie: Leopold Lindtberg
  • 1958 Schmitz, Biedermann und die Brandstifter (Max Frisch), Regie: Oskar Wälterlin
  • 1961 Der alte Sedemund, Die echten Sedemunds (Ernst Barlach), Regie: Hans Lietzau
  • 1961 Lehrer, Andorra (Frisch), Uraufführung, Regie: Kurt Hirschfeld
  • 1962 Staatsanwalt, Graf Öderland (Frisch), Regie: Hans Lietzau
  • 1963 Herkules und der Stall des Augias (Friedrich Dürrenmatt), Uraufführung
  • 1964 Christian Maske, 1913 (Carl Sternheim)
  • 1964 Marquis de Sade, Marat/Sade (Peter Weiss), Regie: Konrad Swinarski, Uraufführung – wurde zum Berliner Theatertreffen eingeladen
  • 1965 Prisipkin, Die Wanze (Wladimir Majakowski), Regie: Konrad Swinarski
  • 1966 Mephisto, Faust II. (Goethe), Regie: Ernst Schröder
  • 1967 Hamm, Endspiel (Beckett), Regie: Samuel Beckett
  • 1967 Bockelson, Die Wiedertäufer (Dürrenmatt), Regie: Werner Düggelin, Uraufführung
  • 1968 Vater, Die Trauung (Witold Gombrowicz), Regie: Ernst Schröder
  • 1973 Lear, (Edward Bond) Titelrolle, Regie: Hans Lietzau
  • 1983 Moritz Meister, Über allen Gipfeln ist Ruh (Thomas Bernhard), Regie: Kurt Hübner, Volksbühne

Filme

  • 1940: Friedrich Schiller – Triumph eines Genies – Regie: Herbert Maisch
  • 1941: Ohm Krüger – Regie: Hans Steinhoff
  • 1942: Der große Schatten – Regie: Paul Verhoeven
  • 1952: Die große Versuchung – Regie: Rolf Hansen
  • 1952: Unter den tausend Laternen (auch: Die Stimme des Anderen) - Regie: Erich Engel
  • 1953: Gefährlicher Urlaub – Regie: Carol Reed
  • 1953: Tagebuch einer Verliebten – Regie: Josef von Báky
  • 1954: Rittmeister Wronski
  • 1955: Der Hauptmann und sein Held - Regie: Max Nosseck
  • 1955: Liebe ohne Illusion – Regie: Erich Engel
  • 1955: Der 20. Juli – Regie: Falk Harnack (Schröder spielt einen SS-Obergruppenführer)
  • 1955: Du mein stilles Tal – Regie: Leonard Steckel (Schröder spielt den Anwalt Dr. Zöller)
  • 1956: Anastasia, die letzte Zarentochter – Regie: Anatole Litvak
  • 1956: Stresemann – Regie: Alfred Braun
  • 1956: Ohne Dich wird es Nacht
  • 1956: Kitty und die große Welt
  • 1958: Der eiserne Gustav
  • 1958: Auferstehung
  • 1959: Der Mann, der sich verkaufte
  • 1959: Marili
  • 1960: Strafbataillon 999
  • 1960: Mein Schulfreund – Regie: Robert Siodmak
  • 1960: Verrat auf Befehl (The Counterfeit Traitor) – Regie: George Seaton
  • 1962: Der längste Tag (The Longest Day) – Regie: Ken Annakin, Andrew Marton, Bernhard Wicki und Darryl F. Zanuck
  • 1963: Die Nylonschlinge – Regie: Rudolf Zehetgruber
  • 1964: Der Besuch – Regie: Bernhard Wicki
  • 1964: Die Todesstrahlen des Dr. Mabuse
  • 1965: Heidi – Regie: Werner Jacobs (Schröder spielt Herrn Sesemann)
  • 1965: Angélique, 2. Teil (Merveilleuse Angélique) – Regie: Bernard Borderie
  • 1974: Die Akte Odessa – Regie: Ronald Neame [2]

Fernsehen

  • 1957: Das Abgründige in Herrn Gerstenberg (ORF)
  • 1960: Abendstunde im Spätherbst – Regie: Rudolf Noelte
  • 1962: Leben des Galilei von Bertolt Brecht – Regie: Egon Monk (Schröder als Galilei)
  • 1962: Der Biberpelz von Gerhart Hauptmann – Regie: John Olden
  • 1973: Der Kommissar: Rudek - Regie: Charles Regnier
  • 1976: Derrick: Tod der Kolibris - Regie: Dietrich Haugk
  • 1976: Derrick: Das Bordfest - Regie: Alfred Weidenmann
  • 1978: Die Eingeschlossenen von Jean-Paul Sartre – Regie: Pinkas Braun
  • 1979: Der Alte: Mordanschlag - Regie: Alfred Vohrer
  • 1980: Der Aufstieg – Ein Mann geht verloren – Regie: Peter Patzak
  • 1982: Der Alte: Hass - Regie: Zbyněk Brynych
  • 1983: Derrick: Dr. Römer und der Mann des Jahres - Regie: Theodor Grädler
  • 1984: Der Alte: Der Selbstmord - Regie: Günter Gräwert
  • 1984: Mrs. Harris – Freund mit Rolls Royce – Regie: Georg Tressler
  • 1985: Der Alte: Der Selbstmord - Regie: Günter Gräwert
  • 1987: Wer erschoss Boro?
  • 1988: Lorentz und Söhne – Regie: Claus Peter Witt
  • 1990: Der Alte: Der Nachfolger - Regie: Günter Gräwert
  • 1991: Derrick: Penthaus - Regie: Theodor Grädler
  • 1992: Neptun und Isolde - Regie: Joachim Roering
  • 1992: Derrick: Die Festmenüs des Herrn Borgelt - Regie: Alfred Weidenmann
  • 1993: Das Babylon Komplott - Regie: Peter Patzak
  • 1994: Rochade – Regie: Peter Patzak [2]

Synchronisation

  • Charles Boyer (Die Verlorenen)
  • James Cagney (Jeremy Rodack)
  • William Conrad (Du lebst noch 105 Minuten)
  • Rex Harrison (Der Talisman)
  • Herbert Lom (Krieg und Frieden)
  • Spencer Tracy (u.a. Stadt in Angst)
  • Sir Peter Ustinov (Beau Brummell)

Auszeichnungen

  • 1986: Filmband in Gold

Verwandte Artikel

Ursprungstext mit Autorenverzeichnis

Wikipedia: Ernst Schröder (Schauspieler), abgerufen am 27. Februar 2016

Quellen

  1. 1,0 1,1 Urike Krone-Balcke, "Schröder, Ernst August" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 560-562 (Onlinefassung); URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd118610805.html
  2. 2,0 2,1 http://www.adk.de/de/archiv/archivbestand/darstellende-kunst/kuenstler/Ernst-Schroeder.htm