Cremers Hof

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1928

1935

Datei:Cremers-Hof-001.jpg
Sammlung Leifels (keine Weitergabe)
Wenn wir im einzelnen aufzeigen wollen, welche Häuser bzw. Hausgrundstücke die ältesten auf der Bahnhofstraße sind und wie sich der Fortschritt der Besiedlung vollzogen hat, so müssen wir mit dem sog. „Cremers Hof“ anfangen, dessen Name allerdings nicht der ursprüngliche ist. Er ist nämlich von Hochstrate gt. Jasper erbaut worden. Die Jaspers besaßen einen Kotten am Steinweg. Der 1773 geborene Friedrich Wilhelm Jasper hatte nur zwei Mädchen, von denen die jüngere, Anna Charlotte Maria, sich im April 1829 mit Friedrich Wilhelm Hochstrate aus Blankenstein verheiratete. Das Ehepaar übernahm durch Uebertragsvertrag vom 1. 7. 1833 gegen Leibzucht und Abfindung der älteren Schwester den Kotten. 1843 verkauften sie ihn an den Zimmermann Wilh. Garmshausen aus Hiltrop, der ihn 1862 an den Nachbarn Schlenkhoff gt. Dux weiter veräußerte. Der Verkauf an Garmhausen konnte geschehen, weil die Eheleute Hochstrate gt. Jasper sich ein neues Eigentum am der Bahnhofstraße erbaut hatten. Das Grundstück war durch Vertrag vom 22. 4. 1841 vom Presbyterium der evgl. Gemeinde in Erbpacht erworben worden. Hochstrate hatte ein Erbstandskapital von 200 Talern pro Scheffelse (zu 104 Ruten gerechnet), das waren insgesamt 1253 Taler 13 Sgr. 10 Pfg., sowie einen jährlichen Erbpachtzins von 37 Talern 18 Sgr. 1 Pfg. zu zahlen, wofür der Besitz auf ihn überschrieben wurde. Er erbaute auf dem Grundstück ein Wohnhaus, ein Brenn- und Brauhaus, Scheune und Stallung, führte also Brauerei und Wirtschaft. Im Jahre 1862 wurde der Besitz auf den Sohn Friedrich Wilhelm Hochstrate gt. Jasper jr. Übertragen, der seine Geschwister (Lisette, verehelicht mit Schmiedemeister Wilh. Sassenhoff, Heinrich und Wilhelm Heinrich) abfinden mußte. Als der neue Eigentümer 1875 starb, hinterließ er ein Kind, die 5jährige Anna Catharina, über die der Oekonom Ludwig Schlenkhoff die Vormundschaft übernahm, während die Witwe Wilhelmine Charlotte geb. Henrici den Gastwirt und Conditor Haarmann in Witten heiratete. Der Besitz war aber derart überschuldet, daß eine Erbteilung nicht erfolgte, vielmehr kam es 1881 zur Zwangsversteigerung, bei der der „Landwirt und Gerichtstaxator“ Fried. Cremer, der spätere Gemeindevorsteher, das Besitztum erwarb. Seit dieser Zeit hat sich der Name „Cremers Hof“ eingebürgert. Allerdings stand zuletzt von den ursprünglich Hochstate-Jasperschen Gebäuden nur noch das Wohnhaus, an das Stall und Fruchtscheune angebaut worden waren, während die Brennerei- und sonstigen Nebengebäude verschwunden waren. 1928 enstanden anstelle des alten Hofes die einstöckigen Ladenbauten an der Bahnhofstraße, die heute noch den Namen „Cremers Hof“ tragen.

Quelle: Leo Reiners: Herner Anzeiger 02. November 1935: Aus der Geschichte der Bahnhofstraße Teil II.

City Center

Vgl. City Center

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Genealogische Anmerkungen

  1. -Friedrich Wilhelm Hochstrate * 1801; oo Anna Charlotte Maria Jaspar * 1804, Herne
    1. Lisette Catharina Dorothea Gertrud Hochstrate gt. Jasper ~ 02. Aug. 1829, Blankenstein; oo Wilhelm Sassenhoff * 1819
    2. Heinrich Friedrich Wilhelm Hochstrate gt. Jasper * Blankenstein, ~ 22. März 1831, Blankenstein, + 1875 Herne; oo Catharina Wilhelmine Charlotte Henrici (ooII Haarmann in Witten)
      1. Anna Catharina Hochstrate * 12. Jul. 1869, ~ 25. Aug. 1869, Herne, ev.
    3. Friederike Dorothea Katharina Hochstrate gt. Jasper ~ 13. Apr. 1839, + 27. Jul. 1841, best. 30. Jul. 1841
    4. Heinrich Wilhelm Hochstrate gt. Jasper * 14. Feb. 1841, Herne, ~ 03. März 1841, Herne, ev.; oo Maria Theresia Josephine Vogel
      1. Friedrich Wilhelm Hochstrate * 07. Dez. 1868, ~ 30. Dez. 1868, Herne, ev.