Am Volkspark

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel

Benennung

26. Juni 1950, Stadtverordnetenversammlung der Stadt Herne [1] [2]

Stadtbezirk

Sodingen

Ortsteil

Holthausen

Kartengitter

l4

Historie

Benannt nach dem Sodinger Volkspark, einem Teil des 287 Hektar großen Landschaftsschutzgebiets „Volkspark Sodingen / Holthauser Höhe / Langeloh“.

Das Gelände auf dem Beimberg (siehe „Beimbergstraße“) wurde 1910 vom Amt Sodingen erworben und nach den Plänen des Düsseldorfer Gartenarchitekten Reinhold Hoemann mit einem Kostenaufwand von rund 100.000 Mark zu einer „Volkserholungsstätte“ umgestaltet. Die damals etwa 50 Morgen große Anlage bestand aus einem Buchenhochwald, Spielplätzen für die Jugend, zwei Sand- und Tummelplätzen für Kinder, Sportplätzen und dem neobarocken Erfrischungshäuschen, in dem nur alkoholfreie Getränke ausgeschenkt werden durften.

Anlässlich des 25. Regierungsjubiläums Kaiser Wilhelm II. wurde die damals noch „Kaiser-Wilhelm-Park“ genannte Anlage am 13. / 14. Juli 1913 eingeweiht. Der gleichzeitig eröffnete Aussichts- und Wasserturm, ein Werk des Essener Regierungsbaumeisters Alfred Fischer, erhielt den Namen „Kaiser-Wilhelm-Turm“. Die technisch interessante Lösung des oktogonalen Wasserturms bestand darin, dass er zwei Wasserbassins besaß; durch das obere führte mittig eine heute noch erhaltene Wendeltreppe auf die obere Aussichtsebene. Nach dem Untergang des Deutschen Kaiserreichs erfolgte am 2. Juni 1919 die Umbenennung in „Volkspark“.

In diesem Volkspark wollte die Kreisleitung Herne-Castrop-Rauxel der NSDAP von Ende 1943 an mit dem Bau eines sogenannten „Befehlsstollens“ beginnen. Wegen der allgemeinen Knappheit an Baumaterialien und Arbeitskräften verzögerte sich der Baubeginn auf April 1944. Die ursprünglichen Baupläne waren bis dahin stark reduziert worden. Doch obwohl die Zeche Mont-Cenis im Rahmen ihrer ebenfalls begrenzten Möglichkeiten beim Bau half, war der Befehlsstollen am Ende des zweiten Weltkriegs nicht fertig. Der Zugang sollte durch das am 1. Mai 1912 eröffnete Restaurant erfolgen. Dieses wurde am 9. November 1944 von einer Sprengbombe zerstört. [3]

Literatur

Quellen

  1. StAH, Protokollbuch der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Herne 1950 - 1951, Blatt 12, TOP 10
  2. StAH, Bestand Amt Herne VII/76, 162 u. 163
  3. "HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997