Kunstfreundekreis Herne
Am 15. Juni 1951 gründete sich eine zwanglose Arbeitsgemeinschaft von Laienkünstlern im Zechencasino 3/4 und gaben sich den Namen "Kunstfreundekreis Friedrich der Große".
Die 12 Gründer waren allesamt auf der Zeche Friedrich der Große als Bergleute, Tagesarbeiter oder Angestellte beschäftigt. Diese waren:
- Clemens Bentler, Georg Boresch, Erwin Herrmann, Willi Hoffmann, Otto Klöne, Franz Klümper, Günter Kohlmeyer, Peter Krämer, Hans Lenck, Waldemar Rabsch, Günter Selle und Heinz Schäfer.
Schon im November 1951 fand die erste Ausstellung ihrer Werke unter dem Thema "Laienkunst im Bergbau" im Casino statt. Weitere Jahresausstellungen folgten, ab 1955 auf der Zeche selber. Seit 1959 wurde immer am Volkstrauertag eine weitere Ausstellung eröffnet. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Deutschen Bergbaumuseum eröffnete dabei die Weiterentwicklung der Laienkunst im Bergbau. Auch die Betriebsleitung unter Helmuth Heintzmann förderte die Vereinigung tatkräftig.
Ab 1961 wurden Austauschausstellungen mit Laien aus Hénin-Beaumont dort und in Herne durchgeführt.
1966 verlor man allerdings die Zecheneigene Ausstellungshalle (Turnhalle) durch Schließung der Schächte I/II. 1969 ermöglichte das Emschertal-Museum die Ausstellung des Kunstfreundekreises in seinen Räumen abzuhalten.
Durch den Niedergang des Bergbaus in Herne öffnete sich der Kreis für andere Bergbauangehörige anderer Schächte der Umgebung und gab sich 1973 einen anderen Namen: "Kunstfreundekreis Herne".
Weitere Ausstellungen folgten in Herne, Marl und Hénin-Beaumont. Eine Zusammenarbeit mit dem Herner Künsterbund "Forum 90" ermöglichte eine beachtenswerte Ausstellung im ehem. Sinn-Pavillion am damaligen Verweilplatz.
Bis 1991 fanden insgesamt 30 Ausstellungen und 14 Workshops statt. 92 Kunstfreunde waren tätig, seit 1976 auch "Frauen".
Literatur
- Boresch, Georg: 40 Jahre Kunstfreundekreis Herne. Herne 1991.
Archiv
- Stadtarchiv Herne: Best. 707, A 1 Künstlervereinigungen.