Hof Vogelsang (Eickel)

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
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Hof Vogelsang
Erbaut: 1706
Stadtbezirk: Eickel
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Letzte Änderung: 04.12.2023
Geändert von: Andreas Janik
Bauernhof Vogelsang-Eickel 225 Jahre alt
500 Jahre Familientradition.

Der am Eickeler Stadtgarten neben dem Bauernhof Bönninghaus gelegene Vogelsang=Hof weist in diesem Jahre eine 225=jährige Geschichte auf. Es war im Jahre 1706, als der jetzige Bau entstand, der in jeder Hinsicht ein Zeuge aus Eickels vergangenen Tagen darstellt. 500 Jahre Familientradition in der Vererbung des Hofes vom Vater auf den Sohn, sicherlich eine nicht oft zu findende Begebenheit.
Der jetzige Besitzer des Hofes, Landwirt Wilhelm Vogelsang, ist ein waschechter, alter Eickeler Polbürger. In der guten alten Zeit war es nicht weniger als 30 Jahre Beigeordneter in Eickel und zwar im Ehrenamt. Auch das Amt eines Sparkassenvorsitzenden hat er ehrenamtlich ausgeübt. Im kommenden Jahre kann der noch rüstige alte Herr seinen 80. Geburtstag feiern.
Vor 25 Jahren hat man auf dem Hof das Fest des 200jährigen Bestehens gefeiert. Das war damals ein schönes Heimatfest, an dem auch die Spitzen unserer Behörden teilnahmen. Mit Stolz erinnert man sich noch an jene Feier, die für Alt=Eickel gewiß ein seltenes Ereignis war. Neben dem alten Kotten in Crange gehört der Vogelsanghof zu einem der ältesten Höfe unserer Stadt. Er kann für sich in Anspruch nehmen, zusammen mit dem Nachbarhof von Bönninghaus das landschaftlich schönste Bild von Alteickel abzugeben. Nicht mit Unrecht hat man wiederholt von diesem „Schmuckkästchen“ gesprochen. Hoffentlich werden die beiden alten hier liegenden Höfe noch recht lange erhalten bleiben.“[1]

Der ehemaligen Hof Vogelsang lag in der alten Gewann „Eickel“, Gemarkung Eickel, Flur I, genannt Eickel.

In dem Verzeichnis der Güter des Offiziums Wattenscheid aus dem Jahr 1411 wird in „Byckeren“ als zinspflichtig „die Vogelßhove“ aufgeführt. Der Name „Rutger Vogelsanck“ taucht 1486 im Schatzbuch der Grafschaft Mark auf; in der Türkensteuerliste von 1542 wird ein Vogelsanck, im Türkensteuerregister von 1598 werden „Vogelsenck“ sowie „Johan Vogelsanck“ und im Feuerstättenverzeichnis des Amtes Bochum von 1664 wird „Johann Vogelsangh, Pfächtiger und Kötter zwei Feuerstätten, deren eine Johan von Oven bewohnt“ mit dem Grundherrn „Aschenbroch zu Eickel“ genannt.

Vogelsang wird 1733 im Martinsbuch als Halbbauer beschrieben, der alljährlich zur Abgabe eines Ankers Bier (circa 35 Liter) verpflichtet war. Die jahrhundertealte Geschichte der Familie Vogelsang erlosch 1933, als Bauer Wilhelm Vogelsang verstarb und keine Erben hinterließ.

Der letzte Hof war 1706 erbaut worden und durch die Reichsstraße, einen ehemals von Hecken umsäumten Hohlweg, mit dem Acker des Bauern Vogelsang verbunden. Dieser Hof wurde am 2. Februar 1945 durch Bombentreffer zerstört. Nachdem die Stadt Wanne-Eickel 1961 das Grundstück erworben hatte, konnte nach Abriss der Gebäude der Volksgarten Eickel 1964 wesentlich erweitert werden.[2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9]

1947 widmete die Stadt Herne dem Hof die Straße Am Vogelsang.

Literatur


Siehe auch


Quellen

  1. Wanne-Eickeler Zeitung 13.06.1931 (Online auf Zeitpunkt.nrw)
  2. "HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997
  3. Bauermann 1937, S. 113 f.
  4. Borgmann 1936, S. 26
  5. Schulte 1925, S. 72
  6. Timm 1986, S. 43, Nr. 527
  7. Wanne-Eickeler Zeitung 12.02.1955
  8. WAZ 03.02.1945, 04.08.1951
  9. Wilkes 1937, S. 537