1. Stiftungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Herne 1878

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
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Die Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr auf dem Altmarkt. Nach 1878.

"Gelsenkirchen, 7. Oct.
Die Herner Feuerwehr feierte gestern, nach kurzem Bestehen, ihr erstes Stiftungsfest. In dem sehr geräumigen Saale des Herrn Sieckmeier fand von 11 - 1 Uhr gesellige Unterhaltung bei Musik statt, letztere ausgeführt von der Capelle des 8. Westfälischen Infanterie-Regiments Nr. 57. Nachmittags 2 ½ Uhr trat der festgebende Verein mit den erschienenen auswärtigen Wehren von Bochum, Castrop, Dortmund, Eickel, Gelsenkirchen, Hofstede - Schalke war durch eine Deputation vertreten - vor dem Sieckmeier´schen Locale zum Festzuge an und bewegte sich dieser nach dem Marktplatze.
Hier hielt Herr Amtmann v. Bock, Hauptmann der Herner Wehr, die Festrede, welche in einem in den Lüften wiederhallenden Hoch auf Se. Majestät unsern allverehrten Kaiser gipfelte. In der von wahrhaft patriotischem Hauche durchwehten Rede hob der Herr Redner namentlich die Pflichttreue unseres greisen Heldenkaisers hervor und betonte, daß derselbe auch in dieser Hinsicht den Feuerwehren ein Vorbild sein könne und müsse. Nach Absingung des ersten Verses der Nationalhymne setzte der Zug sich wieder in Bewegung nach Overkamp's Wiese, wo an einem neuerbauten Steigerhause die Uebungen vorgenommen wurden. Vor Beginn derselben begrüßte der zweite Hauptmann, Herr Sieckel[1], die zum Feste erschienenen fremden Wehren in herzlichen Worten. Die Uebungen der ganz jungen festgebenden Feuerwehr wurden alle exact, rasch und mit größter Ruhe ausgeführt und fanden wohlverdienten Beifall. Jeder Unbefangene konnte es den Uebungen ansehen, daß die Herner Feuerwehr unter trefflicher Leitung steht.
Nach einer kurzen Pause traten die Wehren wieder in Reihe und Glied, der Festzug bewegte sich durch die lange Hauptstraße des Orts und dann zurück zum Festlocale, woselbst von 5-8 Uhr Abends Concert folgte.
Im Festlocale brachte Herr v. Carnap den Deutschen Frauen einen herzlichen Toast, der allgemeinen Anklang fand. Später sprach noch Herr Wilhelm Mummenhoff aus Bochum Namens der erschienenen auswärtigen Wehren. Ein solenner Ball beschloß die ganze Festlichkeit, welche durch ihren gemüthlichen Verlauf eine angenehme Erinnerung in den Herzen aller Festtheilnehmer zu hinterlassen nicht verfehlt haben wird.— Bemerken wollen wir noch, daß in dem Festzuge, außer der Militärcapelle, die Capellen der Wehren von Dortmund, Eickel, Gelsenkirchen und Herne vertreten waren.
(Ess. Ztg.)"[2]

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Quellen