Emil von Carnap

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Heinrich Wilhelm Emil von Carnap (* 20. Juli 1831 in Elberfeld, † 4. Oktober 1897 in Kassel. war ein Bergbau-Beamter, Herner Sparkassen Rendant und Gemeinde-Politiker (Zentrum).

Emil von Carnap war der Sohn des Kaufmanns und zeitlichen Präsidenten des Handelsgerichts Elberfeld, sowie Direktor der "Niederrheinischen Güterassecuranz", Heinrich Wilhelm von Carnap (1793-1850) und dessen Frau Wilhelmine Blank (1794-1861). Die von Carnap waren eine alteingesessene Elberfelder Kaufmannsfamilie und stellten mehrfach die Bürgermeister und Stadtrichter ihrer Heimatstatt. Hier wurde Emil v. Carnap am 20. Juli 1831 geboren. Getauft wurde er ebendort am 12. August 1831.
Im Jahre 1854 wohnte er mit seiner jungen Familie in die damalige Boomtown Liverpool um dort seine kaufmännische Ausbildung abzuschließen. Dort wurde auch sein ältester Sohn geboren.
Emil von Carnap wurde anschließend in Düsseldorf ansässig und gründet dort zum 29. Januar 1864 eine eingetragene Handelsgesellschaft „Emil von Carnap“ die als örtliche Agentur der Liverpooler und Londoner Versicherungsgesellschaft auftrat. Diese wurde am 22. Mai 1866 gelöscht.[1] Auch andere Waren bot er feil: so inserierte er 1865 über Moussirende Weine von Q.J. DÉster.[2]

1866 kamen Champagner und Weine hinzu.[3]
1868 traf sich die erste nachweisbare Verbindung zu unserer Gegend: Am 30. September inserierte er in der Kölnischen Zeitung als Düsseldorfer Vertreter der Kohlen/Koks der Zechen Hibernia und Shamrock.[4]
Am 16. Juli 1869 wurde erneut eine Handelsfirma unter seinem Namen in Düsseldorf registriert (1212).
Es ging in Richtung Öl, Schmieröl genauer gesagt.
Im März 1874 ist die Firma erneut gelöscht worden.
Nun wechselte er in den Steinkohlenhandel der Hibernia AG. Am 4. Mai 1874 wurden August Kleinschmidt und ihm Kollektiv=Prokura der Hibernia & Shamrock Bergwerks=Gesellschaft" erteilt. So unterschrieben Sie im Auftrag des Vorstandes u.a. die Generalversammlungseinladungen der Gesellschaften.

1874 und 1875 ist der "Kfm. Emil v. Carnap." im Presbyterium der Düsseldorfer ev. Kirche (Kirchmeister) für die Kirchen und Gebäude zuständig.[5] Er wohnte damals auf der vornehmen Friedrichstraße 43 in Düsseldorf gegenüber dem Dominikaner Kloster.

Von Düsseldorf wechselte er 1875 als "Bureauchef" der Gesellschaft nach Herne.
Der erste Herner Sparkassenrendant Sprick verschwand am 22. November 1876 und wurde nie wieder gesehen. Nun musste eine neue unbescholtene Person das ganze Fiasko lösen und zerstörtes Vertrauen erneut aufbauen. Die Wahl viel am 30. November 1876 auf Emil von Carnap. So wurde er nicht nur Sparkassenrendant sondern zugleich Steuereinnehmer des Amtes Herne, Wanne und Eickels und Kirchensteuerverwalter.
Diese Aufgabe erfüllte er "nebendienstlich" blieb er doch im Vorstand der Gesellschaft. Auch als Revisor der Zeche König Ludwig und Grubenvorstand von General Blumenthal in Recklinghausen blieb er bis kurz vor seinem Tode tätig.[6]

Nach seinem gesundheitsbedingten Ausscheiden als Redant der Sparkasse und als Steuereinnehmer zum 31. März 1892 übersiedelte nach nach Kassel, wo er am 4. Oktober 1897 verstarb.

"* Herne, 6. Okt. (†) In Kassel starb in der Nacht vom Montag zum Dienstag infolge Lungenlähmung und Schlaganfall der langjährige Rendant der hiesigen Sparkasse, sowie der Kommunal=, Kirchen- und Schulkassen des Amtes Herne, Herr von Carnap. Um die Ordnung der durch die Spricksche Mißwirtschaft arg verlotterten Kassen sowie um die ordnungsmäßige Weiterführung derselben hat sich der Verstorbene viele Verdienste erworben. Auch Gründer und Leiter des Haus= und Grundbesitzer=Vereins und des aus diesem hervorgegangenen Vereins gegen Bettelei war er lange Jahre. Möge ihm die Erde leicht sein!(H.Z.)"[7]


Genealogie

Emil von Carnap war der Sohn Wilhelm von Carnap (1793-1850) und Wilhelmine Blank (1794-1861) und wurde am 20. Juli 1831 in Elberfeld geboren.
Er heiratete am 15. Oktober 1853 in Neuwied Henriette Christine Amalie Freytag (13. Mai 1831 Neuwied – 26. Oktober 1916 Kassel).
Ihre Kinder waren:

  1. Karl Heinrich Wilhelm von Carnap, * 23. September 1854 Liverpool, † 15. August 1855 Neuwied
  2. Heinrich Wilhelm Viktor Gustav von Carnap, * 19. Juli 1855 Neuwied, † 11. April 1917 Berlin Steglitz[8]. Kgl. Pr. Polizeihptm. u. Reviervorsteher, Lt. a.D., Bürgermeister von Berlin-Rixdorf und Mitglied des Kreistages a.D.
    ooI 27. Juli 1877 in London - St. George's German Lutheran Church, Battersea, Surrey, England mit Luise Limbach (1843-1909 Berlin). Sie war eine berühmte Opernsängerin ihrer Zeit. Sie wohnten 1909 auf der Manteuffelstraße 106 in Berlin.
    ooII 19. März 1910 Berlin Else Agnes Minna Meyer, (* 14. Oktober 1871 Berlin † 1933 Löbichau/Gera). 1. Sohn u. Nachkommen. Sie wohnten 1917 auf der Mariendorfer Straße 15 in Berlin-Steglitz.
  3. Marie Kornelie Henriette Karoline Luitgarde von Carnap, * 16. Februar 1858 Düsseldorf, † 7. November 1930 Kassel [9]. Unverheiratet.

Auszeichnungen

10. Mai 1895: Kronenorden IV. Klasse

Literatur

Verwandte Artikel

Quellen

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