Theo Homann
Theodor „Theo“ Homann (* 28. April 1948 in Werne; † 11. April 2010 in Werne) war ein deutscher Fußballspieler. In der Bundesliga war der Mittelfeldspieler drei Jahre beim Wuppertaler SV aktiv.
„Zampano“ Merkel und „Beinhart“ Werner beeinflussten seine Karriere
Max Merkel und Werner „Beinhart“ Lorant spielten im Fußballleben von Theo Homann aus Werne wichtige Rollen. Als 20-Jähriger war das Nachwuchstalent aus der Lippestadt 1968 mit großen Hoffnungen zum amtierenden Deutschen Fußballmeister, dem 1. FC Nürnberg, gewechselt. Hier schwang Max Merkel inzwischen unerbittlich sein Zepter.
Nur während der Saisonbereitung kam der blonde Kicker aus dem Ruhrgebiet bei den „Clubberen“ zum Einsatz. In 13 Vorbereitungsspielen trug er 1968 das Trikot des amtierenden deutschen Meisters. Dann gab es in der Kabine ein folgenschweres Zusammentreffen mit dem „selbsternannten Zampano des europäischen Fußballs“. Als Homann während der Halbzeit andere Stollentreter anziehen wollte, stieß sein Vorhaben jedoch auf Unverständnis bei dem großen Trainer, der ihn sofort anraunzte. Sichtlich geschockt, mit der Aussage „Mit solch einer Leistung kannst du morgen wieder nach Hause fahren, und wieder als Schriftsetzer arbeiten“, gelang dem 20-Jährigen verständlicherweise damals kein vernünftiger Pass mehr. Eigentlich lief für ihn nichts mehr richtig auf dem grünen Rasen. So kam es, wie es kommen musste, Theo Homann wurde in Nürnberg unter Max Merkel zum Bankdrücker. Aber der Österreicher brachte dem Club auch kein Glück, man stieg ab und Theo Homann verließ Franken in Richtung Mannheim, wo beim dortigen VfR kickte.
Dann holte ihn Westfalia Herne wieder zurück ins Ruhrgebiet. Er war hier zwar kein Vollprofi, denn einige Stunden arbeitete er wieder täglich in seinem erlernten Beruf als Schriftsetzer bei der Firma „Koethers & Röttsches“. Aber dem Werner Kicker gefiel es recht gut am Schloss Strünkede. Zwei Jahre lang trug er das Trikot der Westfalia, bevor Homann vom Rhein-Herne-Kanal an die Wupper wechselte. Am Schloss Strünkede hatte er inzwischen 40 Spiele mit neun Toren gezeigt. Am 17. Dezember 1972 verabschiedete er sich im Spiel gegen RW Essen von der Westfalia, um an den Wuppertaler Zoo zu wechseln. Bis 1975 kickte der Profi dann in der Mannschaft des WSV. Einer seiner damaligen Mannschaftskollegen war der ehemalige Torjäger Günter Pröpper. In seiner Bundesligakarriere absolvierte Theo Homann 55 Spiele für die Wuppertaler. Dann stieg WSV aber in die zweite Liga ab. Am 1. Februar 1975 war im Stadion am Zoo die Elf von Rot-Weiß Essen zu Gast und Theo Homann wurde von Werner Lorant „bewacht“. „Der war als Spieler ein ganz harter Knochen“, erinnerte sich Homann. Und an diesem Tag machte „Werner Beinhart“ seinem Namen alle Ehre. Nach nur 30 Minuten war das Spiel für Theo Homann an diesem Februartag beendet, denn beide Kreuzbänder und ein Innenband eines Knies waren nach einer harten Attacke des Esseners gerissen.
Von dieser Verletzung erholte sich Theo Homann nicht mehr. Der WSV verlor an diesem Tag auch die Begegnung klar mit 0:2-Toren. Der Kicker aus Werne blieb noch bis 1977 im Bergischen Land, um sich dann nach einem neuen Betätigungsfeld umzusehen, denn in seinem erlernten Beruf als Schriftsetzer konnte er nun auch inzwischen nicht mehr arbeiten. So schulte Homann zum Industriekaufmann um und übernahm 1983 in seiner Heimatstadt ein Sportgeschäft. Doch vom Fußball kam der ehemalige Profikicker nie ganz los, so fungierte er noch eine zeitlang als Spielertrainer beim SV Herbern und stieg mit dem Team sogar in die Landesliga auf.
Danach ließ es Theo Homann aber etwas ruhiger angehen. So war er jahrelang Mitglied einer Trainer Promi-Elf um die ehemaligen Bundesligakicker Bernard „Ennatz“ Dietz und Ingo Anderbrügge. Und ab und zu, wenn es seine Zeit zuließt, verstärkt Homann das Seniorentennisteam vom TC Herringen. Aber wenn seine ehemaligen Kickerkollegen wie Klaus Fichtel, Thomas Kruse, Jupp Kaczor und Ansgar Brinkmann riefen, dann schnürte der Fußballer, der einst von Max Merkel in der Nürnberger Kabine heftigst angeraunzt wurde, gerne seine „Stollenschuhe“. Theo Homann starb 2010 mit nur 61 Jahren in seiner Heimatstadt Werne. [2]
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Quellen
- ↑ Dieser Text wurde von Friedhelm Wessel zur Verfügung gestellt. Der Text darf nicht ohne Genehmigung verändert oder weitergegeben werden.
- ↑ Ein Artikel von Friedhelm Wessel