Urkunde 1657 April 26
Urkundentext
26. April 1657:
Es wird eine Entscheidung getroffen, wie die Bladenhorster und Wiescher Güter endgültig zu teilen sind. Die streitenden Parteien sind einerseits Johann von und zu Ossenbrock, der Sohn der † Elisabeth v. Ossenbrock, geb. von Viermundt, andererseits Anna Dietrich, Witwe von Romberg, geb. v. Viermundt [Schwester obiger Elisabeth] und deren Sohn Conrad Philipp v. Romberg.
Die Entscheidung treffen beiderseits erwählte "Scheitsfreunde u. arbitri compromissarii". Das Endergebnis ist, dass die von Romberg dem von Ossenbrock 3411 Reichstaler schuldig sind ["worunter viel bare geldt begriffen"], die zum nächsten Martini nebst 5% Zinsen zu bezahlen. Es wäre zu weitläufig, alle die einzelnen Spezifizierungen, welche die Urkunde enthält, aufzuzählen. Ich beschränke mich auf die Namen der Personen und Güter. Der Prozess Romberg-Ossenbroch dauerte eine Reihe von Jahren, 1549 wurden die Pachtgüter obiger Güter verteilt und jetzt endlich erfolgt die Hauptentscheidung, worin ausgeführt ist, was jeder erhält, welche auf den Gütern lastende Schulden der einzelne zu übernehmen und was der eine dem andern auszuzahlen hat. Ich beschränke mich, wie bemerkt, auf die vorkommenden Namen, wobei ich die Personen unterstreiche.
Die Nehmer, Berchemer, Herbecker, Hager und Villigster Marken; die Lehnsgüter: das Buddengut zu Pöppinghausen und am Uhlenbrock, zum Bokholt; das Viermundische Erbgehege; Northauses und Hinckelmanus Erbgehölze; Witwe von Baur; Agnes Hellenberg v. Viermundt, † Witwe von der Reck; Erben Knipschilt und Kleinhennichen; der von Ackenschock; Castroper "ahnerkauffte Ahnschösse; das Cappenbergische Creditum; die Pykischen Gelder; Gebrüder von Viermundt; der von Haxthausen; die Donhofischen Gelder; Pachtgüter zu Herbecke, mit Namen Hemesiepen und Storckmann; Dincklage sel. hat 300 Reichstaler auf Wordtmannsgut zu Noxel, die Wittgensteinschen Erben zu Bochum 200 Goldgulden und 200 Reichstaler auf dem Wusthoff, ferner 200 Reichstaler auf dem Lütgendorf, Sundermann auf Berholdshof zu Berchumb 100 Reichstaler und Schröer zu Villigt 200 Reichstaler stehen; Closter Cappenberg hat 531 Reichstaler, Georg Borchart zu Hattnegen 200 Reichstaler, Witwe Leite jetzt die Armen zu Bochum 100 Reichstaler, Gossen zu Hattnegen 176 Reichstaler, Gasthaus zu Dortmundt 128 Reichstaler, auf Bladenhorster Gütern stehen: Witwe Pöppinghaus hat 300 Reichstaler, Erben Dr. Kumpsthoff 478 Reichstaler, Dietr. v. Eickel zu Essen 400 Reichstaler, Schulte zu Alstede 300 Reichstaler, Joh. v. Lunen Erben 100 Reichstaler, Westrum zum Gutacker 400 Reichstaler, Gasthaus zu Dortmundt 27 Reichstaler auf obigen Gütern stehen.
Die von Hanxleden; Philipp Catharina† von Viermundt, Frau von Wolmeringhausen; Milchling zu Schonstat; Romberg zu Massen; die Erben Ratte; Witwe Knippings; Witwe Drostische Erten; Berndt Scheve zu Iserlohn; Spiegel zu Peckelsheim; die Rente zu Hörde; Schele zum Berge; Rente aus der Rentmeisterei zu Altena; Haus zu Schwerte; Jahrzins zu Hagen; der von Ohr; der von Elsey(?); eine Forderung an die Stadt Recklinghausen; Frau zur Copell; Hermann achter dem Berge; der von Hövel; das Kuchengut im Amt Schwerte; die Mühle zur Wieschen; Brabeck zu Letmate, Rombergsgut zu Persbecke; die Nordenbeckischen und Winnenburgischen Güter; die Zehnten zu Holthausen, Bösinckhausen, Berninckhausen, Bornick und Pöppinghausen, Ländereien "ufm Ronsberg, Grevenberg und Scheppenberg", das Villesstück und Kortestück samt der Länderei in der Ulmensdelle; die Güter "Horstmann zu Ober-Castrop und Heckt zu Berninckhausen".
Die Namen beziehen sich meistens auf Gläubiger, die Geld auf die Bladenhorstischen Güter geliehen haben.
Der Compromiss erhielt die Krfl. Approbation.
Geschehen zu Bochum.Unterschrift: Fhr. von Heiden; Rutger von Düngen; Johann von der Bruggman gen. Hasenkampff; G.B. Bodeschwingh; Dr. Joh. Hubertz.Darunter steht: Publicatum Bochum, den 27. April 1687.Material : Papier
Überlieferung : Original
Bemerkung : Hierzu eine Beilage, worin angeführt, was Ossenbroch an Romberg und umgekehrt zu zahlen hat. Wonach, wie auf Blatt I, Seite 1, bemerkt, Romberg an Ossenbroch noch 3411 Reichstaler herausgeben muss.
Quelle
- Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen, A 462 I Gesamtarchiv von Romberg - Urkunden, Nr. 2801[1]